Hi, ich hab mir mit nem 8051er und ner Alustange einen Näherungssensor gebastelt. Reichweite mehrere 10cm. Über eine PWM-gesteuerte LED gebe ich die "Stärke" der Annhäherung aus. Allerdings funktioniert es nur, wenn der Debugadapter für den µC angeschlossen ist. Lasse ich die Sache batteriebetrieben laufen, ist die Reichweite nur noch einen Bruchteil so groß, die LEDs reagieren erst ein paar wenige cm vor dem Sensor, und blitzen auch ab und zu einfach mal so auf. Sieht so aus, als ob mir da u.a.der Erdbezug fehlt. "u.a." deswegen, weil die Verbindung mit dem Erdkontakt der Steckdose leider nur marginal geholfen hat. Ich frag mich grad, wie ich das Problem lösen kann. Auf die schnelle fallen mir zwei Möglichkeiten ein, die ich morgen mal versuchen will: 1. Ich bastel versuchsweise mal eine Metallplatte unter die Schaltung und verbinde diese mit GND. 2. Ich bau ein zweites Sensorelement neben das erste und schließe es an GND an. Zweck beider Maßnahmen ist, eine große "Bezugsfläche" oder genauer gesagt, Bezugskondensatorplatte zu bilden. Was meint ihr, könnte das was bringen? Für weitere Vorschläge und Ideen bin ich natürlich dankbar. Ralf
Dumme Antwort: Warum verbindest Du nicht Deine Masse z.B. mit der Wasserleitung und schaust, was passiert. Das sollte der Erde der Steckdose entsprechen.
> Dumme Antwort: > Warum verbindest Du nicht Deine Masse z.B. mit der Wasserleitung und > schaust, was passiert. Das sollte der Erde der Steckdose entsprechen. So dumm ist die Antwort nicht :) Ist ja im Prinzip das gleiche. Allerdings hat eine ordentlich Sammlung Metall schon ein bisschen geholfen, ohne Erdbezug. Mal sehen, wie weit ich komme, auf alle Fälle spielt die Position der Elektronik zur GND-Platte auch ne Rolle. Ralf
mal ne andere frage: wie haste das gebastelt. wie geht sowas? gruß, matze
Hi Matze, es gibt verschiedene Ansätze. Eines der möglichen Grundprinzipien ist, eine Frequenz auszuwerten. Die Frequenz wird durch die Kapazität, die dein Körper einbringt, verändert. Anders ausgedrückt, ein Kondensator besteht (vereinfacht) aus zwei Platten, und dein Körper erhöht die Fläche der Platten, und somit die Kapazität, was wiederum eine Frequenzänderung zur Folge hat, wenn der Kondensator in einem Oszillator steckt :) Die einfachste Form ist ein Inverter, Rückkopplung von Aus- zu Eingang über einen Widerstand, am Eingang ein Kondensator nach GND. Der Oszillator schwingt. Am Eingang hast du jetzt zusätzlich einfach mal eine Metallplatte. Wenn dein Körper in die Nähe der Platte kommt, bildet sich ebenfalls ein Kondensator, der mit dem ursprünglichen Kondensator parallel geschaltet ist. Die Gesamtkapazität verändert sich und somit auch die Frequenz. Hinter den Ausgang schaltest du nochmal einen Inverter, um ein sauberes Rechtecksignal zu bekommen, und ein µC kann dann die Frequenz auswerten. Im Ruhezustand ist die Frequenz höher als bei Annäherung. Das System hat drei Nachteile: Erstens muss die Grundkapazität ausreichend klein sein, damit die durch den Platte/Körper-Kondensator gebildete Kapazität einen nennenswerten Einfluss auf die Frequenz hat, damit der µC die Frequenzänderung feststellen kann. Zweitens funktioniert das System nur dann am besten, wenn das Bezugspotential gleich ist. Soll heissen, wenn die Schaltung Erdverbindung hat, weil über die Erdverbindung die kapazitive Einkopplung deines Körpers am größten ist, wenn die Schaltung ebenfalls mit Erde verbunden ist. Das lässt sich umgehen, wenn man das GND-Signal ebenfalls an eine Metallplatte anschließt. Zumindest hatte das bei mir schon eine Verbesserung gebracht, die Schaltung war ursprünglich über den PC mit Erde (=GND) verbunden, im Batteriebetrieb war die Reichweite reduziert und die Auswertung hatte große Sprünge in der Frequenz. Die zusätzliche Platte hat das z.T. ausgeglichen. Drittens muss die Frequenz hoch genug sein, um einerseits eine für einen µC messbare Differenz zu erzeugen, andererseits darf sie nicht zu hoch sein, damit der µC den Unterschied bemerken kann. Ausserdem hat die Frequenz Auswirkung darauf, wie lange der µC messen muss, ein 10kHz Signal ist schneller ermittelt als ein 100Hz Signal. Eine Möglichkeit, die Empfindlichkeit zu erhöhen, ist gegen eine Referenzfrequenz zu messen und die Differenz zu bilden. Also einen zweiten Oszillator verwenden. Der Messoszillator muss instabil sein (= die Frequenz muss sich leicht beeinflussen lassen), der Referenzoszillator muss sehr stabil laufen (=Quarz). Die Ruhefrequenz des Messoszillators ist gleich (oder nahezu) der Referenzfrequenz. Eine Änderung von wenigen Picofarad bewirkt eine Änderung der Messfrequenz von wenigen Hertz. Durch die Differenzbildung werden aber nur diese wenigen Hertz ausgegeben, was sich wiederum einfach messen lässt. Der Vorteil ist, dass das System auf wesentlich kleinere Kapazitätsänderungen reagiert. Weitere Systeme messen "direkt" die Kapazität, wobei das soweit ich weiss intern immer auch wieder eine Frequenzmessung ist, bzw. einfach wie schnell sich die Kapazität auf einen bestimmten Spannungswert auflädt. Wenn du mal im Web z.B. nach dem Begriff Theremin suchst, wirst du sowohl die "einfache" Variante als auch die mit Differenzermittlung finden. Wenn du weitere Fragen dazu hast, ich hatte in letzter Zeit ausreichend Zeit mich damit zu beschäftigen und bastle gerade eine entsprechende mit einem µC. Ralf
Hallo, beschäftige mich seit geraumer Zeit mit diesem Thema in Zusammenhang mit der Messung der Annäherung an einen Zaun. Möchte ein Elektrozaungerät bauen, dass nur bei Annäherung "schiesst" und an sonsten Strom spart - bis auf die Messung. Nach Überlegungen in Richtung Wiederstandsmessung bin ich recht bald bei der kapazivien Methode und einem Oszillator mit nachfolgender Frequenzmessung gelandet. Nach einigen Versuchen mit einm 555 bin ich soweit, dass die Frequenzänderung sehr gering ist und ich nicht glaube, das diese überhaupt per Frequenzzählung erkannt werden kann. Meine jetzigen Überlegungen gehen dahin einen Frequenzzähler mit möflichst hoher Auflösung zu programmieren (ATMega8) und schaun ob ich die Änderung erfassen kann. Mein Vorteil ist natürlich das Erkennen einer relativen Änderung im Gegensatz zu einer Absoluten. Würde mich über Eure Meinung dazu freun und würde gern in Diskussion bleiben. Klaus
Der Frequenzzähler ist ein Ansatz. Eine Alternative ist die Messung der Differenzfrequenz gegen eine Referenzfrequenz. Siehe mein Posting oben. Vorteil ist, dass bereits kleine Änderungen der gemessenen Frequenz sehr gut erkannt werden können. Ralf
alternativ die zeiterfassung über die sensorkapazität die sensorfläche bildet ja im bezug zur "erde" einen kondensator dieser wird mit hilfe eines µC auf eine spannung gelegt damit läd sich diese fläche auf die zeit die dabei vergeht um die 1,6V für den AVR zB um den pin logisch 1 werden zu lasse kann man mit einem timer ermitteln bewegt man nun einen finger an die fläche ändert sich die kapazität es wird also mehr zeit für die aufladung gebraucht diese methode klappt mtit einem portpin am µC
wie wären denn ladepulse für eine Kapazität? Dann hast du direkt einen digitalen Wert für die Aufladung. Wenn die Kapazität so gestrickt ist, dass die Massefläche extrem klein gehalten ist, jedoch eine große "positive" Fläche vorhanden ist, dann hast du die möglichkeit, die Kapazität durch Annäherung per Körper zu vergrößern. die Kondensatorflächen, dich ich gebastelt habe(Kupferfolie) haben bei Annäherung per Menschenhand Faktor 12 ausgemacht bei Zimmertemp. Es ist noch ein Referenzwert zu schaffen, mit dem der aktuelle Messwert verglichen wird. zb. arithmetisches mittel der letzten x messungen.
Hallo Ralf, danke für deine Antwort. OK - was Du v orschlägst ist das Theremin - Prinzip. Ich hab jetzt mal durchgerechnet, mit einem 555 und 10pf zu 2 mal 1MOhm komm ich auf 48khz. bei einer kapazitätsänderung von +-1pf (entspricht ca. der Handkapazität) habe ich eine Frequenzänderung von ca.+-5khz. Läüft der ATMega8 mit 10mhz bedeutet eine messung der mittleren Frequenz von 48khz eine Auflösung von +-500hz. Im Umkehrschluss - ich erkenne eine Kapazitätsänderung von 0,1pf. Soweit die Theorie - die Praxis wirds zeigen.
> Soweit die Theorie - die Praxis wirds zeigen.
Nun, dann sei bitte so nett, und poste die Resultate, zusammen mit
Schaltung/Bilder/etc.
So haben dann auch andere etwas davon. Ich suche z.B. eine gute
Schaltung für ein Theremin. Die Schaltung von Moog fürs Etherwave wird
ja in deren Doku beschrieben, vielleicht bau ich die mal nach :)
Ralf
Mach ich gern, werde allerdings erst zum nächsten WE dazu kommen.
Wo bleiben die geforderten Resultate ?!? ;) Wäre sicherlich für alle ganz nett! Interessantes Projekt!
Sag mal "neuling", meinst nicht Du hast ein bissl einen komischen ton drauf?? Es gibt Leute die arbeiten so nebenbei und können nicht nur sitzen und basteln. Wenn ich soweit bin werde ich schon meinen Beitrag einstellen. Solange wirst Dich schon gedulden müssen.
Mein Ton? also ich habe einerseits einen Smiley geschickt, andererseits habe ich betont, dass ich dein Projekt sehr interessant finde. Der smiley sollte wohl das "wo bleiben..." entkräften... würde mich einfach über die ergebnisse freuen. Besten Gruß!
So, hier einmal der Näherungssensor. Er erkennt eine Kapazitätsänderung von 0.1pf. Geht bis zu einer Kapazitätsänderung von 7pf. Dies alles laut LTSpice. Bin jetzt dabei baue und teste es aus. Dann melde ich mich wieder. SKDX ps. Die 30.1pf sind nur wegen dem Testen. Original gehören da 30pf hinein.
Ist das die gleiche Schaltung aus dem Midi-Theremin mit nem FreeScale HCS12? Die hab ich aufgebaut, aber bei mir jittert die was das Zeug hält... :( Hab allerdings nicht probiert, wie sich das Zeug an nem µC verhält... Ralf
Nein Ralf, kenn die Schaltung nicht. Hab üerall ein bissl geschaut und dann selbst zusammengestrickt. Bei der Simulation mit LTSpice kann ich kein Jittern erkennen. Warte jetzt auf die 555 und bau das dann mal auf. Das Scope wird's zeigen. Melde mich wieder - SKDX
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.