Forum: Offtopic Einrohr-Heizung


von Marita P. (eliza)


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Hallo an alle!

Weiß jemand von Euch, ob es bei einer "Einrohr-Heizung" einen Verbrauch 
von "0" Einheiten überhaupt geben kann, wenn die Heizkörper zwar 
ausgeschaltet, die Verbindungsrohre jedoch während der Heizperiode immer 
heiß sind?

Ich kann nirgendwoher eine Erklärung bekommen, vielleicht wißt Ihr mehr 
dazu.

Danke schon mal, Eliza

von Ronald S. (mline)


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Sind die einzelnen Heizkörper regulierbar?
Wenn ja dann gibts da bei jedem Heizkörper ne Abzweigung wo das Wasser 
vorbei kann. Logisch wäre dann wenn alle Heizkörper aus sind das die 
Pumpe ebenfalls ausgemacht werden muss.

von Marita P. (eliza)


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Ja, die einzelnen Heizkörper sind regulierbar, die Verbindungsrohre 
zwischen den eiinzelnen Heizkörpern sind aber immer heiß, sobald die 
Heizung im Keller angestellt wird.
Es handelt sich hier um einen so "leidlich modernisierten" Altbau mit 
mehreren Mietparteien. Eine Abzweigung für das Wasser ist mir noch nicht 
aufgefallen.

von Uhu U. (uhu)


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Marita Peschke schrieb:
> Ja, die einzelnen Heizkörper sind regulierbar, die Verbindungsrohre
> zwischen den eiinzelnen Heizkörpern sind aber immer heiß, sobald die
> Heizung im Keller angestellt wird.

Das ist völlig normal.

> Es handelt sich hier um einen so "leidlich modernisierten" Altbau mit
> mehreren Mietparteien. Eine Abzweigung für das Wasser ist mir noch nicht
> aufgefallen.

Heizkreis und Warmwasserversorgung sind immer getrennt.

Die Frage ist, was für ein Heizkostenverteiler am Heizkörper montiert 
ist. Wenn es so ein Teil ist, das einem Thermometer ähnlich sieht, dann 
nimmt die Höhe der Flüssigkeitssäule übers Jahr auch ab, wenn der 
Heizkörper nie beheizt wurde. Ursache: Von der Meßflüssigkeit verdampft 
auch ein wenig, wenn der Heizkörper nur Zimmertemperatur hat.

Der Fehler, der so gemacht wird, wird im Abrechnungsverfahren 
berücksichtigt.

von Gerry E. (micky01)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Frage ist, was für ein Heizkostenverteiler am Heizkörper montiert
> ist. Wenn es so ein Teil ist, das einem Thermometer ähnlich sieht, dann
> nimmt die Höhe der Flüssigkeitssäule übers Jahr auch ab, wenn der
> Heizkörper nie beheizt wurde. Ursache: Von der Meßflüssigkeit verdampft
> auch ein wenig, wenn der Heizkörper nur Zimmertemperatur hat.
>
> Der Fehler, der so gemacht wird, wird im Abrechnungsverfahren
> berücksichtigt.

Dazu kommt noch, dass die warmen Rohre ja auch wie ein Heizkörper 
wirken, der sich aber nicht abstellen lässt...

von Marita P. (eliza)


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Der Heizkostenverteiler ist von Techem und zwar das EHK V90.

Unser Problem ist, daß bei einer Partei im Haus tatsächlich an acht 
Heizkörpern 0 Einheiten abgelesen wurden, was sogar die Firma Techem 
aufhorchen ließ, da die Partei die Wohnung regelmäßig bewohnt. Techem 
hat das aber letzdendlich für gut erklärt.

Wenn ich jetzt wüßte, ob ein Mindestverbrauch auch bei Nichteinschaltung 
der Heizkörper entsteht, wäre mir sehr geholfen.

von Gerry E. (micky01)


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Ha, erinnert mich an meine Studentenzeit vor 30 Jahren.
Es gibt alle möglichen Tricks, die Röhrchen am Verdampfen zu hindern. 
Angefangen mit Abdecken mit nassen Tüchern, abmontieren und in den 
Kühlschrank, oder Folie drumrumkleben... Alles schon gesehen.

Genützt hat es aber in keinem Fall. Techem kennt die Tricks alle.
Und eins ist klar: die Summe der berechnten Heizkosten aller Wohnungen 
ist mindestens so hoch wie die tatsächlichen fürs gesamte Haus.

Hab mal irgendwo gelesen, dass die Abrechnung über diese Röhrchen 
durchaus reel sei. Aber im Mittel...

Ich bin dann ins eigene Haus gezogen. Aber nicht nur wegen den Röhrchen. 
Wer kennt eigentlich den Aktienkurs von Techem?

von Black F. (black_friday)


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0 Verdampfung kann nicht sein.
Meine Heizkörper in Küche und Bad benutze ich auch nicht und es 
verdunstet auch dort ordentlich Flüssigkeit.
0 Verdunstung bekommt man m.E. nur hin, wenn man den Stöpsel auf das 
Röhrchen steckt.

von Black F. (black_friday)


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>die Summe der berechnten Heizkosten aller Wohnungen
>ist mindestens so hoch wie die tatsächlichen fürs gesamte Haus.

Na ja, die Heizkosten für das ganze Haus werden anteilig in Abhängigkeit 
von den Röhrchen umgelegt.

von Uhu U. (uhu)


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Marita Peschke schrieb:
> EHK V90

Ist das so ein Röhrchen?

> Wenn ich jetzt wüßte, ob ein Mindestverbrauch auch bei Nichteinschaltung
> der Heizkörper entsteht, wäre mir sehr geholfen.

Wenn ja, dann sieh dir das Gerät mal genau an. Dann wird die auffallen, 
daß über der Nullmarke noch weitere Skalenstriche sind.

Ein neues Röhrchen ist bis in diesen Negativbereich gefüllt - das ist 
die Kaltverdampfungszugabe.

Wenn jetzt jemand nach einem Jahr 0 auf dem Teil abliest, dann heißt 
das, daß sich die Kaltverdampfungszugabe verflüchtigt hat, und daß sehr 
wenig, oder garnicht mit dem Heizkörper geheizt wurde.

von Marita P. (eliza)


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Hallo Gerry E.,

ja, Techem scheint´s ganz gut zu gehen ;-)

In der Wohnung wohnen auch Studenten, unsere Kinder nämlich. Und wir 
werden einfach das Gefühl nicht los, daß da was nicht stimmt. Die 
anderen Parteien im Haus sehen das auch so.

Alleine die Abwärme von den Rohren, die unter den Heizungen 
entlanglaufen und nicht abgeschaltet werden können, müßte bereits den 
Zähler aktivieren.

Wie die andere Partei trickst, wissen wir nicht, aber sie kennt in jedem 
Fall den Ableser.

von Uhu U. (uhu)


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Marita Peschke schrieb:
> Alleine die Abwärme von den Rohren, die unter den Heizungen
> entlanglaufen und nicht abgeschaltet werden können, müßte bereits den
> Zähler aktivieren.

Dazu brauchst du noch nichtmal warme Rohre, das macht der Sommer auch 
so...

von Bernd G. (Gast)


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> Wenn es so ein Teil ist, das einem Thermometer ähnlich sieht, dann
> nimmt die Höhe der Flüssigkeitssäule übers Jahr auch ab, wenn der
> Heizkörper nie beheizt wurde.

Hallo Uhu, wann hast du das letzte Mal einen solchen HKV gesehen? Die 
gab es doch nur zu Zeiten Kaiser Karl des Radfahrers!

> Wenn ja dann gibts da bei jedem Heizkörper ne Abzweigung wo das Wasser
> vorbei kann.

Gemeint ist das direkt vom Heizkörperventil (Dreiwegeventil) zum
untenliegenden Rohranschluss führende Nebenschlussrohr.

@ Marita

Der Thermostat schafft es offenbar nicht, den Betätigerstift des Ventils 
ganz einzudrücken. Ich hatte meine Heizunng in seligen WBS-70-Zeiten nur 
komplett abstellen können, nachdem ich den Thermostatknopf abgeschraubt 
und zusätzlich noch zwei Einpfennigmünzen dazwischengelegt habe.

von Peter D. (peda)


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Marita Peschke schrieb:
> In der Wohnung wohnen auch Studenten, unsere Kinder nämlich.

Wie ist den so der Kontakt?
Ist ein Besuch im Winter möglich, um zu sehen, ob die eingemummelt ala 
Reinhold Messner in der Bude sitzen?
Oder mal mit der Handykam zwischendurch die Zähler fotografieren.
Und mal anfassen, ob die Plombe fest sitzt und nicht nur mit Kaugummi 
wieder draufgepappt wurde.


> Wie die andere Partei trickst, wissen wir nicht, aber sie kennt in jedem
> Fall den Ableser.

Das klingt aber sehr verdächtig.

Der Ableser muß ja irgendwie nach dem Ablesen das Gerät auf 0 stellen.
Vielleicht wissen die Kinder, wie man das macht und stellen es direkt 
bevor der Ableser kommt, schon auf 0.
Allerdings sollten solche Geräte einen Speicher haben (EEPROM), wo alle 
Aktionen protokolliert werden.

Am besten mal mit Techem direkt sprechen (nicht mit dem Ableser).


Peter

von Uhu U. (uhu)


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Bernd G. schrieb:
>> Wenn es so ein Teil ist, das einem Thermometer ähnlich sieht, dann
>> nimmt die Höhe der Flüssigkeitssäule übers Jahr auch ab, wenn der
>> Heizkörper nie beheizt wurde.
>
> Hallo Uhu, wann hast du das letzte Mal einen solchen HKV gesehen? Die
> gab es doch nur zu Zeiten Kaiser Karl des Radfahrers!

Du irrst. Die Dinger sind noch immer die weitest verbreiteten 
Heizkostenverteiler.

> Der Thermostat schafft es offenbar nicht, den Betätigerstift des Ventils
> ganz einzudrücken.

Du irrst vermutlich auch hier.

von Marita P. (eliza)


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Hallo Peter,

mit Techem direkt habe ich schon gesprochen und dort auch großes 
Erstaunen ausgelöst. Eine Auskunft über Nachbarn ist dort nur sehr 
schwer zu bekommen, ich bekam einen Tipp. Die Hausbesitzerin sieht nur 
die Ablesezahlen und stellt sich keine weiteren Fragen. Hauptsache, sie 
bekommt ihr Geld, von wem auch immer. Zwischenzeitlich geht das auch 
über Anwälte und wenn ich wüßte, daß es einen "0-Verbrauch" nicht geben 
kann, wäre das ein gutes Argument.

Marita

von Gerry E. (micky01)


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Marita Peschke schrieb:
> Hallo Peter,
>
> mit Techem direkt habe ich schon gesprochen und dort auch großes
> Erstaunen ausgelöst.

Das ist die Höflichkeitsform!
Schon wieder einer der merkt dass man hier gut die Daten zu seinen 
Gunsten beeinflussen kann.

> Eine Auskunft über Nachbarn ist dort nur sehr
> schwer zu bekommen, ich bekam einen Tipp. Die Hausbesitzerin sieht nur
> die Ablesezahlen und stellt sich keine weiteren Fragen. Hauptsache, sie
> bekommt ihr Geld, von wem auch immer. Zwischenzeitlich geht das auch
> über Anwälte und wenn ich wüßte, daß es einen "0-Verbrauch" nicht geben
> kann, wäre das ein gutes Argument.
>
> Marita

Null Verbrauch gibt es winters nur im Freien, unter der Brücke.
Das sollte auch einem Anwalt klarzumachen sein.

von Sven B. (electric)


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Ich hab mal in so nem Betonklotz ne Einraum Wohnung bewohnt.
Da konnte man selbst im tiefsten Winter die Heizung auslassen, ohne zu 
frieren. Das Zulaufrohr zur Heizung war ständig so heiss, dass man sich 
die Finger dran verbrannt hätte. Das hat dicke zum Heizen gereicht. Wenn 
man die Heizung an gestellt hat, hatte man innerhalb kürzester Zeit die 
reinste Sauna und hätte mitten im tiefsten Winter das Fenster aufreissen 
müssen.

von dat d. (dridders)


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0-Verbrauch bei den modernen Zaehlern ist (legal) gar kein Problem, 
einfach Heizung nicht an. Die Dinger messen die Differenztemperatur von 
Heizkoerper und Raum, zaehlen also auch nur wenn der Heizkoerper 
wirklich an ist. Natuerlich wird auch ueber die Rohre Waerme zugefuehrt, 
diese kann aber nicht ermittelt werden, genauso gut koennte sie durch 
Sonneneinstrahlung entstanden sein. Daher ist diese Waerme eben in den 
Grundkosten eingerechnet und somit per Quadratmeter Wohnflaeche auf die 
einzelnen Parteien umgelegt.
Wenn natuerlich in einer Wohnung keine Heizung irgendwas zaehlt, aber 
diese trotzdem bewohnt ist, dann ist klar was faul. 8 Zaehler hoert sich 
erstmal viel an, aber keiner von uns weiss auf wie viele Raeume die 
verteilt sind.
Die Zaehler zeigen neben dem aktuellen Verbrauch auch den Verbrauch des 
Vorjahres an. Beeinflussen lassen sich diese auch nicht ueber 
irgendwelche Tasten etc, sondern nur ueber die Geraetschaften von 
Techem... Funk, oder evtl. IR.

von Max M. (xxl)


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Also soviel ich weiß regelt ein gewöhnliches Thermostat so lange
bis mindestens 15 Grad Raumtemperatur erreicht sind, damit der
Heizkörper nicht einfriert, auch wenn das Ventil zu ist bzw. auf
dem Symbol mit der Schneeflocke steht. Subjektiv erscheint der
Heizkörper einen dann kalt weil die Heizung eine enorme Hysterese
hat und ausgesprochen träge reagiert.
Die Flüssigkeit in Messröhrchen verdampft meines Wissens erst
ab 40° und das erreicht der Heizkörper bei entsprechender
Vorlauftemperatur locker.

von Uhu U. (uhu)


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Max M. schrieb:
> Also soviel ich weiß regelt ein gewöhnliches Thermostat so lange
> bis mindestens 15 Grad Raumtemperatur erreicht sind, damit der
> Heizkörper nicht einfriert, auch wenn das Ventil zu ist bzw. auf
> dem Symbol mit der Schneeflocke steht.

Wenn du 10° abziehst, kommts ungefähr hin.

von Max M. (xxl)


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>Wenn du 10° abziehst, kommts ungefähr hin.

Kann ich nicht bestätigen Uhu. Meine Beobachtung sind so wie ich
es beschrieben habe. Kann natürlich vom Thermostathersteller
abhängig sein.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Meine Erfahrung sagt, das etwa ab 0°C geheizt wird.
Das einzige mal, das dieses Notventil aufgemacht hat, war als ich aus 
Versehen einige Stunden das Fenster aufließ und zwar bei ca -5°.
Der Heizkörper war dann relativ warm, ob 5° oder 15° kann ich allerdings 
nicht mehr sagen.
Das Ventil ist ~5 Jahre alt und von Oventrop.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Meine Erfahrung sagt, das etwa ab 0°C geheizt wird.
> Das einzige mal, das dieses Notventil aufgemacht hat, war als ich aus
> Versehen einige Stunden das Fenster aufließ und zwar bei ca -5°.
> Der Heizkörper war dann relativ warm, ob 5° oder 15° kann ich allerdings
> nicht mehr sagen.
> Das Ventil ist ~5 Jahre alt und von Oventrop.

Also bei meinen Eltern in der Wohnung in meinem alten Zimmer, brauchte 
ich im Winter nur 5min das Fesnter aufhaben und die (auf schneeflocke 
gedrehte) Heizung ist angesprungen - und zwar volle Kanne.
Da das Zimmer nicht so groß war und die Heizung nach schließen des 
Fensters noch ne ganze Weile "weitergeballert" hat, wars danach immer 
richtig warm.

Abbhilfe war ein kleines Stuhlkissen, was vorm Lüften auf das Thermostat 
gelegt wurde.

von Martin T. (mthomas) (Moderator) Benutzerseite


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