Hallöchen, ich habe folgendes Problem... In einem Fahrzeug muss ich mehrere Geraete (Funkgeraet, Bodycomputer, GPS usw usw via RS232 verbinden. Wie macht man das am besten? Alle Geräte haben eine eigene Spannungsversorgung und alle Geräte sind wie gesagt via RS232 verbunden und eben auch GND. Wie realisiert man soetwas ohne sich Störungen einzufangen?
Hallo Daniel, wenn ich in die Glaskugel blicke, dann sehe ich folgendes: - Du möchtest mehrere Geräte miteinander verbinden - das verstehe ich. - Willst das Ground Potential von alle zusammenführen - Wo ist das Problem? - Und legst von jedem Gerät zu jedem eine RS232? Fragezeichen... Noch etwas Nebel in der Kugel. Kannst Du etwas genauer spezifizieren? Michael
Die Kunst könnte wohl sein, einen günstigen Massepunkt zu finden, der bei "jedem Wetter" (auch beim Startvorgang) keine Störungen auf die Leitungen bringt. Sonst wie immer F23 http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23
Danke erstmals... Vieleicht habe ich mich ein wenig schwammig ausgedrueckt... In dem Fahrzeug schwirren verschiedene elektronsche Komponenten rum (Funkgeraete, Audio, Video) und ich habe nicht immer Einfluss darauf wo diese angeschlossen werden. Im Idealfall gehen alles diese Geraete direkt an die Batterie (mit Sicherung). Nun werden diese Geraete via RS232 miteinander verbunden und ich frage mich gerade ob es eine gut idee ist die GND miteinander zu verbinden oder nicht. Denn eigentlich spannt man damit ja sozusagen riesige GND Loops auf und es koennen Ausglaichsstroeme fliessen. Hat da jemand vieleicht die ein oder andere Erfahrung/Idee?
RS232 ist für sowas ungeeignet. Besser RS485 oder was anderes differentielles verwenden.
Hallo Daniel, >Denn eigentlich spannt man damit ja sozusagen riesige GND Loops auf und >es koennen Ausglaichsstroeme fliessen. Masseleitungen mit geringem Abstand zum Chassis verlegen, um die aufgespannte Fläche klein zu halten. Vom HF-Standpunkt aus ist das Chassis als niederohmige RF plane optimal. Leider sind die Übergangswiderstände zwischen einzelnen Komponenten manchmal undefiniert. Deswegen ein zusätzliches Kabelmassenetz im Auto verlegen, mit geringem Abstand zum Chassis und an möglichst viele Chassisteile bonden. Dann hast du eine niederohmige Masse für HF und auch für größere Gleichströme (Blinker, Bremsleuchten, etc.). Letzte unvermeidbare Gleichtaktstörungen auf der Masse umschiffst du durch Verwendung eines oder mehrerer RS485-Busse, so wie schon PE empfohlen hat. Die können prima Gleichtaktstörungen unterdrücken. Profibus verwendet sie mit großem Erfolg. Kai Klaas
Danke fuer eure Antworten... RS485 / CAN wuerde ich ja gern verwenden, jedoch haben die meisten Geraete denen wir begegnen nur eine RS232 Schnittstelle...
Wie wäre es mit einer optischen Trennung? http://electronicdesign.com/Articles/Print.cfm?AD=1&ArticleID=6364
Hallo, im Auto wird für einfache Elektronik (Fensterheber, Spiegelverstellung ...) der LIN-Bus verwendet. Ist im Prinzip RS232 mit 0 und +12V Pegel. Auf der Empfängerseite wird der Schaltpunkt auf halbe Versorgungsspannung nachgeregelt. Das ganze wird über das LIN-Bus Protokoll noch zusätzlich mittels Checksumme abgesichert. http://de.wikipedia.org/wiki/Local_Interconnect_Network
Hallo Daniel, also ich würde sagen, wenn Du die GND nicht zusammenführst, dann bekommst Du ein Problem. Mit großem Querschnitt auf kurzem Weg zur Karosserie gehen. Und das mit den Seriellen habe ich immer noch nicht verstanden. Wie willst Du mehrere Geräte via RS232 zusammenhängen? Da bräuchtest Du einen Rechner der mehrere RS232 Schnittstellen hat und sich um den Datenaustausch kümmert. RS485 wurde hier schon von PE empfohlen, dem schließe ich mich an. Und auch dem Grundsatz, in so einer Umgebung nur einen differenziellen Bus zu verwenden. Michael
Richtig ... unser Board Computer hat mehrerer serielle (RS232) Schnittstellen... Wie gesagt die meisten Geraete die wir vorfinden haben eben leider nur diese bloede RS232...
Alle Verbraucher direkt an der Batterie anschliessen. Und dort auch den GND definieren
Hallo Daniel, >Wie gesagt die meisten Geraete die wir vorfinden haben eben leider nur >diese bloede RS232... Du könntest doch mit RS485-Transceivern selbst was bauen. Wenn du nur TXD und RXD verwendest, könntest du jeder Leitung einen eigenen RS485-"Bus" spendieren, was dann übrigens in RS422 übergeht. Ist zwar ein bescheuerter Aufwand, aber die Probleme mit der Masse bist du los. Also, wenn du eine saubere Masse hast, könntest du mit einer RS232 Schnittstelle wahrscheinlich auch problemlos kommunizieren, obwohl ich das keineswegs empfehlen würde. Dann spielt die Unterdrückung von Übertragungsfehlern allerdings hier eine zentrale Rolle. Also nicht nur einen Prüfsummencheck, sondern eine aktive Fehlerkorrektur mit allem Pi Pa Po. Kai Klaas
Im schlimmsten Fall muß man ein bestimmtes Zeitfenster wählen ehe man mit der Auswertung der RS232-Signale beginnt (nach Startvorgang o.ä.)
Haa Waa schrieb: > Alle Verbraucher direkt an der Batterie anschliessen. Und dort auch den > GND definieren ...und darauf achten, dass dann das Masseband zw. Batterie und Chassis gar niemals nicht "hochohmig" wird. Ich hab mal hübsch frittierte Autoelektrik gesehen, nachdem der Starterstrom sich einen kleinen Umweg via Antennenkabel, Radio und andere Gerätschaften über deren (Masse-)Direktanschluss an die Batterie suchte.
> ...und darauf achten, dass dann das Masseband zw. Batterie und Chassis > gar niemals nicht "hochohmig" wird. Ich hab mal hübsch frittierte > Autoelektrik gesehen, nachdem der Starterstrom sich einen kleinen Umweg > via Antennenkabel, Radio und andere Gerätschaften über deren > (Masse-)Direktanschluss an die Batterie suchte. Auch wenn alle Geraete direkt an Batt+ und Batt- (GND) angeschlossen sind....?
...gerade dann: Der Stromfluß bei unterbrochenem Masseband ist im Falle eines Autoradios (kurzzeitig) z.B: Batterie+ -> Anlasser -> Chassis -> Antennenkabel (Coax-Außenleiter) -> Autoradio (Platine) -> extra Massekabel -> Batterie- Meistens brennt 'nur' das Radio ab, manchmal das Antennenkabel gleich mit. Das selbe passiert dann mit Zusatzgeräten, deren Abschirmung z.B. auf Chassis geklemmt wurde. Da findet der Anlasserstrom dann einen ähnlichen Weg... Eine Absicherung der Masseleitung wäre keine schlechte Idee - sieht man aber selten (seltener jedenfalls als aus o.g. Grund abgebrannte Geräte).
Danke nochmals ... Wie machen die Jungs das wenn die Sachen wie DVD Player, Displays usw usw nachruesten... z.B Player haengt an einer Versorgung, zwischen Player und Display haengt das Videokabel (meist mit nem GND Leiter) und das Display haengt vieleicht an einer anderen Versorgung... und schon wieder eine riesige Masseschleife aufgespannt... Klar wuerde ich versuchen Player und Display am gleichen Punkt anzuschliessen aber was wenn das nicht geht?
Die haben oft eine galvanische Trennung zwischen der Batteriemasse und der Signalmasse. Da gibt es mehrere Verfahren: - Eigenes Schaltnetzteil mit galvanischer Trennung der Signalmasse von der Batteriemasse, - galvanische Trennung von Signalmasse und Batteriemasse in der Eingangsstufe, - quasisymmetrische Signalverarbeitung, in dem das unsymmetrische Signal als symmterisches aufgefaßt wird (schlechtestes Verfahren), - symmetrische Signalverarbeitung durch Verwendung symmetrischer Signale, - digitale Signalübertragung und galvanische Trennung über Lichtfaserkabel oder Optokoppler, - galvanische Trennung durch Verwendung von Audioübertragern, etc. etc. Kai Klaas
Hallo, Bei hohen Datenraten erfolgt die Übertragung differentiell. (CAN, Flexray, MOST) Videodaten werden per MOST-Bus übertragen http://de.wikipedia.org/wiki/MOST-Bus für serielle langsame Daten wird der LIN-Bus verwendet http://de.wikipedia.org/wiki/LIN_Bus Normale RS232 würde ich zumindest nicht ohne Protokollabsicherung verwenden. Sicherlich wird auch einiges an Aufwand benötigt um die RS232 durch die ganzen EMV-Tests zu bringen, da RS232 nicht von vorne herein auf Betrieb in Störverseuchter Umgebung ausgelegt ist. Man könnte natürlich auch anstelle der RS232-Treiber RS422/RS485 Treiber/Empfänger verwenden. Und hätte dann wenigstens eine differentielle Übertragung die entsprechende Störungen unterdrückt.
Danke nochmals fuer die vielen Antworten und Geduld... Leider sind einige Dinge vorgegeben und wir haben keinen Einfluss darauf... z.B. einen Fahrkartenautomaten der RS232 benutzt und nicht von uns hergestellt wird oder GPS Empfaenger die wir halt dazukaufen... Klar waere CAN mein Favourit... Einfach und bisher beste Erfahrungen mit gemacht... Wie sieht es mit kaeuflichen RS232 Isolatoren aus? Vieleicht hat da jemand Erfahrungen damit?
>Wie sieht es mit kaeuflichen RS232 Isolatoren aus?
Du meinst die Dinger mit Optokopplern?
Die sind ganz brauchbar, wenn sie gute Optos verwenden mit geringer
Koppelkapazität und internem Schirm. Ich würde das jeweilige RS232-Kabel
(mit allen Drähten und Schirm) an beiden Enden noch durch einen
Ferritring fädeln, um die Gleichtaktunterdrückung für HF zu verbessern,
also genau dort, wo die Optos aufgrund ihrer Koppelkakazität beginnen
"leitend" zu werden.
Die Verwendung von geschirmten RS232-Kabeln mit beidseitig aufgelegtem
Schirm und die Verwendung von SMD-Varistoren von jedem Eingang/Ausgang
nach Masse sollten dich eigentlich sicher durch die CE-Messungen
bringen.
Kai Klaas
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