Ich habe eine neue Dimension des Frikadellenproblems (Frau wegen Mundraubes gekündigt) ausmachen können: Wir haben in unserer Küche seit Anfang des Jahres freien Kaffee für alle und von dieser Regelung wird auch reger Gebrauch gemacht. Schätzungsweise gehen so um die 3x45 Tassen, also gut 100 Käffchen täglich "über die Theke". Keiner überzieht es, keiner nutzt es aus und alle sind zufrieden. Letzte Woche gab es dann aber plötzlich Ärger, weil eine abteilungsfremde Person eine Abmahnung bekommen hatte, die sich aus dem Kaffeepool mit bedient hatte. Die Person berief sich darauf, dass ich ihr das erlaubt habe. Daher wurde ich in die P.A. einbestellt und befragt. Nach einigem hin und her kam ich dann drauf, dass es sich um eine Dame aus der Produktion handelt, die öfters mal was zu uns hoch bringt. Und in der Tat errinere ich mich, dass ich im Zuge einer Besprechung mit ihr Kaffe getrunken hatte und ihr erklärt hatte, dass der frei sei. Tatsächlich habe ich ihr gesagt, sie könne sich ruhig einen nehmen, wenn sie kommt und wartet, so wie ich es höflicherweise mit allen "Abteilungsbesuchern" mache. Da man mir erklärte, dass der Kaffee nur für abteilungsinterne Personen und für die Bewirtung der Gäste sei und das unbeaufsichtigte Entnehmen schon irgendwo einem Diebstahl gleichkäme, nahm ich die Sache auf mich und stellte dar, dass ich ja der "Verfügungsberechtigte" sei und quasi eine Einladung ausgesprochen hätte. Daraufhin hiess es von Seiten der P.A. dass der Kaffee ja aus dem Abteilungsbudget bestritten würde und somit nur in Maßen zu entnehmen sei. Um die Sache abzukürzen, sicherte ich zu, eine Packung Kaffee von mir aus zu kaufen und in den Pool einzusspeisen, was allgemein akzeptiert wurde - zumal die Produktionsdame vielleicht 10 Kaffee in all der Zeit stibitzt haben dürfte. Damit erachtete ich die Sache als erledigt. Heute erkannte ich aber die wahre Dimension der Sache: Hintenrum erfuhr ich, dass sich der Produktionsleiter massiv bei meinem Chef beschwert hatte, weil ich durch meine Rückendeckung "es ihm unmöglich mache" gewisse Mitarbeiter und "Sachverhalte zu steuern", wie es hies. Der Betriebsrat hat die Sache nämlich zum Anlass genommen, den Produktionsleiter als "Frikadellenzähler" einzustufen. Im Weiteren wurde nämlich offenbar, dass man schon zweimal probiert hatte, Leute aus der Produktion zu kündigen, in dem man nach Gründen für Abmahungen sucht. Jetzt habe ich den schwarzen Peter, weil ich der P.A. es vermiest habe, "Kosteneinsparungen" durchführen zu können. Schon cool, was so läuft.
Sollen die das eben ändern wenns denen nicht passt. Ein Kaffeeautomat gegen Entgelt und fertig. Solche kleinkarierte Erbsenzähler gibts doch überall.
@ Schwups Hier geht es nicht um Kaffee. Das wäre zu einfach und banal. Eigentlich geht es um Mobbing. Egal welcher Anlass.
darf man Fragen ob es eine Firma im Westen ist oder wie vermutet im Osten?
tja, ordentlicher Minuspunkt für den Arbeitgeber würde ich sagen. Man steht ja gelegentlich vor der Wahl zu wechseln; wenn den alten AG dann ein paar Tassen Kaffee so schmerzen, kann man ihm das Leben doch erleichtern, sobald sich was Besseres bietet.
Ein ehemaliger Chef, der mir aber nichts böses tat, machte gelegentlich Stichproben in der Belegschaft. Das war etwa Ende 1980. Z.B., wer hat im Servicefahrzeug 20 km entfernt am Einsatzort die B*ld-Zeitung oben auf dem Armaturenbrett liegen? Oder wer parkt schlecht? Sowas schädigt den Unternehmensruf. Bei einem lockeren persönlichen Gespräch, sagte mir der Chef mal: Wenn wir jemanden wirklich los werden möchten, dann suchen und finden wir garantiert was: Dienst nach Vorschrift, hält niemand fehlerfrei durch.
Bleibt doch eh in der gleichen Firma. Was ein Schwachsinn. Nur ein "Ich-optimiere-alles-so-lange-bis-es-nicht-mehr-gut-ist" Korinthenkacker stört sich an sowas. Wenn solche Leute in der Firma das Sagen haben anstatt die Vernünftigen, dann würde ich mir überlegen mich vielleicht mal anderweitig umzuschauen.
@Gast123: >darf man Fragen ob es eine Firma im Westen ist oder wie vermutet >im Osten? Was soll denn das jetzt? Die medienwirksamen Fälle letztens, spielen sich doch im (wilden) Westen ab.
Zur Aufklärung: Die Firma ist im Westen und es geht nicht um den Kaffee. Die Frikadellen blieben im anderen Fall ja auch in der gleichen Firma.
Das ist die Kehrseite des Kündigungsschutzes: eine ehrliche Kündigung von überflüssigen oder schlecht besetzten Stellen ist praktisch unmöglich, deshalb wird getrickst. Das selbe wie bei den Arbeitszeugnissen: jeder hat ein Recht auf ein "gutes" Zeugnis, also wird für Zwecke der Zeugnisformulierung und -interpretation das Intervall "schlecht"-"sehr gut" auf "gut"-"sehr gut" abgebildet. Wirklich geändert hat sich dadurch nichts, es ist nur alles ein bisschen verlogener.
> Bei einem lockeren persönlichen Gespräch, sagte mir der Chef mal: Wenn > wir jemanden wirklich los werden möchten, dann suchen und finden wir > garantiert was: Dienst nach Vorschrift, hält niemand fehlerfrei durch. Letztens in "Berlin Mitte(??)" (mit Günter Wallraff) sagte ein Anwalt (nicht das Naujocks!) Niemand wird wegen einer Frikadelle, 2,50€ oder ähnlichem entlassen, da steckt immer etwas anderes dahinter. Mögliche Gründe die mir einfallen: -Versucht einen Betriebsrat zu Gründen -Streikteilnahme -Gewerkschaftsmitgliedschaft -betriebsbedingte Entlassen sind sowieso angesagt, aber man möchte nicht dem Sozialplan folgen, sondern selbst selektieren > Bleibt doch eh in der gleichen Firma. Du kennst das allgemeine Kostenstellengerangel also noch nicht? Wobei das hier eher nicht der Fall war...
Ich habe das Kostenstellengerangel schon mitbekommen, und ich halte es für zum großen Teil blödsinnig. Am Ende zahlt die Firma den Kaffee von ihrem erwirtschafteten Geld, und wenn der Arbeitgeber zu blöd ist um eine Kaffee-Regelung zu finden die für alle Abteilungen gilt, dann ist er grad selbst schuld.
Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) ... ruhig brauner brr... war nur eine Frage (da man vomHörensagen gehört hat das im Westen die Chefs und Firmen ruhiger sind...) ... mir ist sowas ähnliches vom ehemaligem Arbeitskollegen letztens zu Ohren gekommen, nur dort war es statt Kaffe (diesen musste man bezahlen) eine Keksschüssel (diese 99Cent Kekse) - das war allerdings im Osten! Da im Osten ehh die verbissenen und unentspannte Leute sitzen ;)
@Gast123: So kann nur jemand reden, der natürlich jahrelang Erfahrungen in ganz Deutschland gesammelt hat... Wie Mario Barth so schön gesagt hat: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die ..." lg
@Link zu:
Nee, kein Problem, ich war damals bei einem alten großen deutschen
Unternehmen, und da wollte mir nie jemand was. Bin da irgendwann
freiwillig ausgeschieden, sonst wäre ich da heute noch.
Später, bei einem Mittelständler:
>-Versucht einen Betriebsrat zu Gründen
3 Abteilungsleiter, versuchten einen Betriebsrat zu gründen. Nach
mächtigem Terror der Geschäftsführung, sind die dann binnen eines Jahres
sang- und klanglos verschwunden. Irgendwie wohl abgesägt. Das war 2007.
@Gast123:
Und ich bin hier wirklich im äußersten Westen, direkt an den
BeNeLux-Ländern.
@Gast123: So kann nur jemand reden, der natürlich jahrelang Erfahrungen in ganz Deutschland gesammelt hat... Wie Mario Barth so schön gesagt hat: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die ..." lg ....................Dieter Nuhr
Pappkartons gehen auch :-( http://www.sueddeutsche.de/D5w38W/3110020/Kuendigung-wegen-geklauter-Pappkartons.html Reinhard
Krass ... Erinner mich da an den Busfahrer. Der war erkältet (oder hat sich während der Busfahrt erkältet, wie auch immer), und nahm von der Toilette ne Rolle Klopapier als Endlostaschentuch mit in den Bus. --> Kündigung wegen Diebstahls! --- Aber: Ich bin der Meinung, das alles, was von der Firma mit nach Hause genommen werden möchte, egal, in welchem Zustand das "Gut" ist, von einem Vorgesetzten erfragt werden muss. VG, /th.
@alter Hase sag mal, war die Firma zufällig auch mal im Ranking "Deutschlands beste Arbeitgeber?"
@Stefan ...Dieter Nuhr ...Wer im Glashaus sitzt... Und ja ich bin wo beschäftigt wo immer auf so ein Mist geschaut wird, wie auch meine Ex-Mitazubis, da laufen Affären..das glaub ich dem manchmal nicht mehr wenn er was erzählt - du wirst es nicht glauben aber man hat noch Kontakt zueinander ... Das sollte keine West/Ost Diskusion werden ... Jeder weis das ein Ossi mehr für sein Geld macht als ein Wessi ;PPP
Das ist die Basis der weltweiten Justizsysteme. Nur weil etwas so offensichtlich und für jeden Volltrottel erkennbar ist, ist es eben noch lange nicht die Wahrheit. In einem bekannten Kinderfilm wurde es mal so gesagt: "Wem wollt ihr denn nun glauben? Mir, oder euren eigenen Augen?" Das ist das zwangsläufige Ergebnis eines korrupten Systems. Gib einem Menschen Macht und er missbraucht sie. So haben die Gewerkschaftsbosse und Betriebsräte aus Angst um ihre fetten Einkünfte die Wirtschaft mit immer absurderen Forderungen nach Sozialleistungen, Arbeitszeitverkürzungen, Lohnerhöhungen ect. erpresst bis die Wirtschaft abgewandert ist, während Steinkühler und Co. die Streikkasse an der Börse verspekuliert haben. Die letzten Mohikaner wehren sich nun mit diesen Mitteln. Ist das Fair? Wohl nicht, aber das sind Kündigungsschutzgesetze ect. ja auch nicht. Im Mittelalter wussten die Oberen aus bitterer Erfahrung: "Wenn man den Armen nicht gibt, was sie zum überleben brauchen, dann kommen sie, um es sich zu holen." Die Messer sind gewetzt, nur die Oberen sind heutzutage noch dümmer und blinder als das Inzüchtigen Blaublüter der Vergangenheit. Wohl dem, der ein trockenes Plätzchen hat, wenn die Party losgeht.
... "Wenn man den Armen nicht gibt, was sie zum überleben brauchen, dann kommen sie, um es sich zu holen." ... Es ist wichtig, daß das einfache Volk wieder zum Glauben zurückfindet. So kann es sich in Demut und Bescheidenheit am Leben erfreuen, ohne dem Konsum oder den falschen Idealen einer libertären Gesellschaft nachzulaufen. Seine Geschicke läßt es von denen leiten, die dazu ausersehen sind. Nur der Glaube an einen Gott und die Verheißung der Auferstehung kann dieses Land wieder in Reihe der moralisch mächtigen Nationen zurückführen.
Andreas schrieb: >Das ist die Kehrseite des Kündigungsschutzes: eine ehrliche Kündigung >von überflüssigen oder schlecht besetzten Stellen ist praktisch >unmöglich, deshalb wird getrickst. Niemand hindert einen Arbeitgeber an einer fristgerechten Kündigung. Wenn ich heutzutage so sehe, was in den Betrieben abgeht und was da für ein Betriebsklima herrscht, dann bin ich nur froh schon auf Rente zu sein. Zu meiner Zeit gab es so etwas nicht.
> Ich habe das Kostenstellengerangel schon mitbekommen, und ich halte es > für zum großen Teil blödsinnig. Für intelligent halte ich das System auch nicht. > Niemand hindert einen Arbeitgeber an einer fristgerechten Kündigung. Er braucht einen triftigen Grund. 'Passt nicht ins Team' zählt da nicht.
>> Niemand hindert einen Arbeitgeber an einer fristgerechten Kündigung. >Er braucht einen triftigen Grund. 'Passt nicht ins Team' zählt da nicht. Deshalb entstehen da auch solche genialen Verschwörungen... und wenn man ehrlich zu sich ist...Dienst nach Vorschrift hält man nicht ewig durch...
>@alter Hase > sag mal, war die Firma zufällig auch mal im Ranking > "Deutschlands beste Arbeitgeber?" Nicht, dass ich wüsste, oder wie Al sagen würde: Das glaube ich nicht, Tim! >sagte ein Anwalt > Niemand wird wegen einer Frikadelle, 2,50€ oder > ähnlichem entlassen, da steckt immer etwas anderes dahinter Meistens beseitigt einer so mögliche Konkurrenz, Kritiker oder jemanden, der zuviel weiss. Da reicht es schon, wenn der Boss die junge Sekretärin vögelt und es einer mitbekommen hat. Den schmeisst man raus, um eine diesbezügliche Offenlegung als REturkutsche darstellen zu können. Oder, es hat einer ein Auge auf ein Weib geworfen, dass Cheffe auch im Auge hatte. Habe ich schon erlebt. Der war dann plötzlich einfach draussen.
Die sozialen Verwerfungen von heute sind Folge einer Politik im Namen der sozialen Gerechtigkeit. "Gestohlene" Frikadellen, "gestohlenes" Klopapier und "gestohlener" Kaffee sind nicht Gründe von Kündigung, sondern Vorwände. Selbst das Mittel betriebsbedingte Kündigung ist nur schwer einsetzbar. Angenommen, eine Firma stellt den Betrieb einer Produktlinie A ein und erweitert eine andere Produktlinie B. Die Leute, die in der Produktlinie A entwickelt haben, wäre in B nicht zu gebrauchen, aber man kann denen nicht einfach kündigen. Stattdessen geben sich irgendwelche dubiosen Berater und Trainer die Klinke in die Hand, um diese Leute fit zu machen, z. B. in objektorientierter Programmierung. Die kapieren es nie, aber es ist so prima "sozial". Eine solche betriebsbedingte Kündigung muss gut begründet sein und leider hat man oft einen bornierten Betriebsrat gegen sich. Betriebsbedingte Kündigung bei Umsatzeinbußen ist einfacher durchzusetzen, aber unter uns gesagt: Welches Unternehmen möchte schon mit dem Zeugnis bekannt geben, dass es ihm wirtschaftlich nicht so gut geht, dass es betriebsbedingt kündigen muss? Die dummen Leute sitzen fest auf ihren Sesseln und forsche Jungakademiker haben es schwer, in die Firma zu kommen. Fette Personalabteilungen und starre Hierarchien sind leider Realität geworden. Als Freiberufler ist es schwieriger geworden, wegen des Scheinselbständigkeitsgesetzes. Schon allein dieses Wort. Um den Unternehmen trotzdem Flexibilität zu ermöglichen, wurde die Zeitarbeit flexibiliert. Bei den Freiberuflern hat man eine Zwei-Jahres-Grenze eingeführt, bei der Zeitarbeit abgeschafft. Ist das nicht irre?
@Susi Susanti: >Eine solche betriebsbedingte Kündigung muss gut begründet sein >und leider hat man oft einen bornierten Betriebsrat gegen sich. Schlimmer als eine betriebsbedingte Kündigung ist auf jeden Fall eben eine "nicht" betriebsbedingte Kündigung. Denn andere Gründe, und der gibt es viele (Klopapier, Frikadelle, etc.), sind keineswegs besser, wenn man nicht gerade selbst wegen eines besseren Angebotes gekündigt hat. Bin selbst vor einiger Zeit betriebsbedingt gekündigt worden. Mir kam es anfangs auch etwas dubios vor, und weiter oben schrieb ich schon mal was von einer versuchten Betriebsratsgründung, und was dann geschah. Man sitzt als normaler Mitarbeiter eben nicht im Controlling, und kennt die wirklichen Bilanzen nicht. Bin gerade bei einem von der A-Agentur gesponserten Job-Coaching. Nach dem ich mich vorstellte, meinte die Mitarbeiterin: Ach, die Firma ist mir bekannt, da war letztens auch Herr XYZ bei mir. Herr XYZ war einer der Top-Leute in Schlüsselposition, die nach mir ebenfalls aus der Firma "gegangen" wurden. Die Firma ist anscheinend später so abgestürzt, also, ganz so schlimm hätte ich es denen nicht gewünscht. Nur die Pest, aber nicht Pest und Cholera zusammen :-)
tex wrote: > So haben die Gewerkschaftsbosse > und Betriebsräte aus Angst um ihre fetten Einkünfte die Wirtschaft mit > immer absurderen Forderungen nach Sozialleistungen, > Arbeitszeitverkürzungen, Lohnerhöhungen ect. erpresst bis die Wirtschaft > abgewandert ist, während Steinkühler und Co. die Streikkasse an der > Börse verspekuliert haben. Leute, Leute, sagt mal wo lebt ihr eigentlich? In Vergangenheits-Country? Die Gewerkschaften haben niemanden vertrieben. Ich habe die Zeit als Arbeitnehmer (Worker ;)) noch aktiv miterlebt. Damals wurden 5 Prozent Lohnerhöhung im Elektrobereich gefordert und bekommen haben wir 1,9, bis 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von ein paar DM. Das war in den 80er Jahren, als Globalisierung noch kein Begriff in Deutschland war. Da waren die Gewerkschaften noch stark. Alles hat funktioniert, sogar die sog. "unproduktiven Kollegen" wurden mitgeschleift (und konnten dadurch Familien aufbauen). Ungelernte hatten konnten sogar nach firmeneigener, interner Prüfung an Stromleitungen im öffentlichen Netz arbeiten. Alle wurden voll bezahlt (nicht üppig, aber voll), voll entlohnt und nicht mit Niedriglöhnen, 1-Euro Jobs und Lohndrückerei zum Sklaven erklärt. Allen ging es gut und die Kunden haben die hohen Preise bezahlen können. Heutzutage sind die Gewerkschaften schwach und erpressbar geworden. Scheingewerkschaften haben sich gebildet. Ehrlich gesagt, ich wusste damals gar nichts mit Gewerkschaften anzufangen, hab mich immer vor dem Beitritt gedrückt. Heute würde ich sofort in die Gewerkschaft eintreten, wäre ich dort noch beschäftigt. Damals gab es keine Manager, die das 100-fache oder sogar mehr wie der Arbeitnehmer verdienten. Deren Einkommen war noch nachvollziehbar. Die Führungsetage verdiente gut (gab immer Neid), aber nicht utopisch viel und niemand fühlte sich dem Arbeitgeber ausgeliefert, höchstens chronisch unterbezahlt. Heute bist du schnell ein Globalisierungsopfer, ein Nichts ohne Rechte, aber mit massig Pflichten, der wegen einer Frikadelle entlassen wird oder einer Ungereimtheit an der Stechuhr. Damals undenkbar, bei Verstößen gab es ein mündliches dududu, im schlimmsten Fall einen Eintrag in die Personalakte - da musste aber schon richtig was verzapft haben oder mehrfach blöd aufgefallen sein, z.B. bei Privatkram erledigen während der Arbeitszeit (einmal bei Kollegen miterlebt - war peinlich für alle - auch für den Chef). Wichtig war stets nur, ob die Arbeit gut erledigt wird, NUR DAS ZÄHLTE! Das war Loyalitätsbeweis genug und man wusste, wer bei der Arbeit gut war und wen man besser nicht im Team haben wollte - der wurde dann zu einfachen Arbeiten abgeschoben und war meist auch zufrieden. Unser Wirtschaftssystem hier in der D-Land (bin kein Ossi) ist in den letzten Jahren zunehmend vom Finanzmarkt bestimmt und getriebenen worden, der die Umsatzrenditen vorgab. Die großen Konzerne gehören der weltweiten Finanzelite (Banken, Versicherungen, große Fonds mit internationalen Anlegern) SAL OPPENHEIM etc, die deutlich mehr Rendite sehen wollen, als man in den Branchen gemeinhin erwirtschaftet. Bis hin zu 25 Prozent und mehr - darunter leiden wir alle - Tendenz zunehmend. Weil die meisten unserer derzeitigen Arbeitsplätze solche Renditen nur unter extremer Einsparung an Lohn, Mitarbeitern, Sozialleistungen erwirtschaften können, wird immer mehr Druck auf den EInzelnen ausgeübt. Angefangen bei der Verkäuferin im Discounter - wer mal bei Aldi beobachtet weiß wei hektisch der Betrieb ab der Kasse ist - für eine 60 Jährige undenkbar - die aber soll nach Vorgabe der Politik noch lange arbeiten oder die Rente wird gekürzt, falls sie jemals überhaupt über die Grundsicherung kommt. Die Anforderungen und Lohnsituation bei Ingenieuren führt mittlerweile zu Hasstiraden in Foren - mache kommen dennoch gut unter - andere gar nicht mehr - aufs Alter gesehen ist die Situation dort nicht besser - eher das Gegenteil. Je weniger Mitarbeiter desto höher die Gewinnspanne, nur werden die Gewinne nicht mehr nach unten durchgereicht. Die Mitarbeiter sehen davon nix, das geht an die Inhaber, an die Shareholder, an die neuen Herren, die ihren Sitz dann in USA, in China und sonstwo haben. Wir erwirtschaften die Pensionsfonds der über ihre Verhältnisse lebenden Amerikaner, die mit ihren Hedgefonds ganze Häuserzeilen und Firmengeflechte bei uns aufkaufen. D-Land gibt es zum "Fielmann-Preis", da lohnt sich das Einkaufen für die vielen Billionen Dollar, die täglich spekulativ nach neuen Anlageformen suchen und dann unsere Ressourcen im Preis in die Höhe treiben. Allein in unserer Siedlung wurden ganze Zeilen an Namen verkauft die wie Anwaltspraxen klingen in denen nur ein Friedrich Merz unterkommt. Wir sind die dummen Knechte des weltweiten Finanzimperiums, das sich spinnenartig über den Planeten Erde zieht und von immer weniger Fachleuten durchschaut wird - Otto Normal hat keine Chance mehr die Geflechte zu verstehen, er erfährt es nicht einmal. In allen Industriestaaten halten etwa 10 Prozent der Bevölkerung 50 bis 90 Prozent der Vermögenswerte. Nein tex, die Gewerkschaften sind schon längst entmachtet und streicheln nur noch die Seele ihrer Getreuen Untertanen (und sie waren auch NIE das Übel dieser Welt*). *schau mal was in England mit den Gewerkschaften unter Margaret Thatcher passierte, als diese Dame die Industrie zuschlug und England fortan zur führenden Nation in windigen Finanzgeschäften transferierte Zitat aus Wikipedia "Kritiker werfen ihr die Zerstörung eines gesellschaftlichen Gemeinschaftsgefühls durch die Zerschlagung der Gewerkschaften, die Ruinierung des öffentlichen Sektors, insbesondere des National Health Service durch Privatisierung, sowie Ignoranz gegenüber immateriellen gesellschaftlichen Werten vor. Das englische Gesundheitswesen gilt heute als das kostengünstigste in Europa, ist aber auch besonders für Skandale und sehr lange Wartelisten auf Operationen bekannt.[7] Qualitätsprobleme traten ebenfalls bei den unter Thatcher privatisierten englischen Trinkwasserversorgern (Wasserwerke) auf, da trotz angestiegener Wasserpreise (+46 % in 10 Jahren) nicht ausreichend in das Leitungsnetz investiert wurde."
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