Hallo, seit gewisser Zeit hat uns unsere Firma (in Österreich) verpflichtet, in einer Datenbank einzutragen, wieviel Zeit wir genau mit welcher Aufgabe beschäftigt sind. Langsam wird es echt unangenehm, weil sobald die Einträge auf etwa 60 % der Anwesenheitszeit sinken (so arbeitet ja ein normaler Mensch mit ehrlicher Konzentration, der Rest ist, technisch gesehen, uneffektiv!), kommen von der Leitungsebene Fragen wie "Was macht ihr denn die ganze übrige Zeit?". Die Mitarbeiter beschäftigen sich mehr damit, gute Einträge zu "zaubern", statt sich an dem technischen Kern zu konzentrieren. Darf die Firma das so genau überhaupt? Grüße Michal
M.E. darf sie das. Schließlich wird die Anwesenheitszeit ja auch relativ genau erfasst. Die Frage ist, ob dir jemand aufgrund dieser eingetragenen Zeiten ans Bein pinkeln kann/darf, weil das ja nur n Nachweis ist, wieviel Zeit du für etwas gebraucht hast, aber keine Aussage drüber ist, wie effektiv du dabei warst. Es gibt Tage, da kommst du in fünf Stunden halt weiter als an nem Tag, an dem du acht Stunden dran gearbeitet hast... Ralf
Man sollte das Spiel einfach mitspielen, und so lange die Eingaben zur Realität keiner kontrollieren kann, sind halt die Zeiten des Kontrollings (eigenen) auch die Projektzeiten zu jeder Tätigkeit. Damit schafft man dann fast 90% Auslastung. Ihr werdet wahrscheinlich parallel an mehreren Projekten und damit Kostenstellen arbeiten, und eure Abrechnung muß dann demzufolge die Arbeitszeit je MA und Projekt aufschlüsseln. Wenn dann dabei solch unangemessene Fragen kommen, ist das nur eine Konsequenz aus den dargelegten Fakten. Man unterzieht sich damit zwar immer einem gewissen Druck und das hindert manche auch mit freiem Kopf und Kreativität zu Denken und zu Arbeiten, aber es läßt sich wahrscheinlich nicht anders umsetzen, wenn meine Annahme so zutrifft. Ein Blatt Papier an den Arbeitsplatz und bei Arbeitsbeginn (Ankunft) gleich mal das erste Projekt vor der Nase, oder das letzte vom Vortag darauf notiert, mit Uhrzeit / Beginn und dann läuft das Schritt für Schritt den ganzen Tag so weiter, ohne Leerlaufzeiten o.ä.! Anders wollen es die Abrechner und Kontrolleure nicht haben, und eigentlich ist man ja nicht aus langer Weile oder zur persönlichen Unterhaltung / Weiterbildung auf Arbeit. Sehe ich das jetzt so richtig, oder will man bei Euch Leute abschieben und Stellen streichen / einsparen?
So einen Blödsinn müssen wir in unserer Firma auch machen, gerade wenn wir für einen Kunden arbeiten. Einige Kollegen sind nur noch mit dem Notieren der Zeiten beschäftigt. Das ist absolut kontraproduktiv, gerade in kreativen Berufen von Informatikern, Ingenieuren, Mathematikern und Technikern. Wir sind doch keine Maschinen. Ich würde es so machen: Man führt eine Liste der Zeiten auf Papier und gegen Feierabend gibt man das in die EDV ein. Wenn diese Eintragungen 20 Minuten dauern, kann man auch noch den Aufgabenblock: "Füttern der EDV mit Unsinn" reinschreiben. So wird der Zeiträuber sichtbar.
> Ich würde es so machen: Man führt eine Liste der Zeiten auf Papier und > gegen Feierabend gibt man das in die EDV ein. Das gehört auf alle Fälle mit in die Liste, diese Tätigkeit ist eine Anweisung vom Arbeitgeber. Wie hier schon gesagt wurde, diese Listen sind für die Projektabrechnung bzw. für die Bestätigung einer ordentlichen Projektplanung ;-)
Diesen Blödsinn gibt es mittlerweile überall.. Einfach das Spiel mitspielen, ich dehne die angebenen Zeiten immer etwas aus, so daß am Ende des Tages 7 Stunden zusammenkommen.
Ich habe damit auch Erfahrung... Eine Stunde geht doch schon immer mit "Allgemeiner administrativer Arbeit" drauf und dann geht es wie oben beschrieben weiter... Eine coole Taetigkeit war auch "Warten auf andere"... wenn man zum Beispiel einen Prototypen aus der Produktion wollte... das hat immer gedauert... Kopf hoch..
Ich habe zu meiner Zeit als Projektleiter selbst so etwas eingeführt. Man bucht seine Zeiten täglich auf ein Projekt und auf Tätigkeiten. Das Ergibt eine Matrix, die ich zu Analysezwecken benutzt habe und für die Kostensteuerung. Die Vorgabe war, mindestens 75% des Tages sauebr zu buchen und dafür <5 min aufzuwenden. Und das geht auch! Man hatte die Auswahl: Besprechungen Planung Dokumentation Hardwareinbetriebnahme Softwarecoding und die Wichtigste: Sonstiges! Die Datenbank hat dann die nicht genau spezifizierten Zeit passend umgerechnet. Sie war aber so schlau, die ungebuchten Zeiten je Tag nur auf die resltichen Kategorieren zu verteilen, fü+r die nichts gebucht war. Am Jahresende waren dann tatsächlich etwa 80% der Zeiten sauber spezifiziert. Der Rest ging statistisch. Ich unterstelle, dass die 80% wiederum zu 80% genau sind, das war durchaus ausreichend, weil sich die statistisch verteilten von selber ungefähr zu 50% exakt aufteilen. MAcht eine Güte von letztlich über 80% Informationsgüte. Wieviel für Meetings draufgeht, kann ich aufgrund der Raumbuchungen und der Teilnehmer auch automatisch gegenrechnen. So bekommt man schon ein sehr gutes Gefühl für Planungen. Reine Softwareentwickler rechne ich z.B. mit 70%, Hardwareentwickler auf 80% und koordinierende Entwickler auf 60%. Entwicklung macht auch etwa 60%, gegen Doku. D.h. wenn ein Softwarentwickler mal 4h konzentriert ein Bündel Code erzeugt, sind das 4 Nettoeinheiten, entspricht aber 100/60 * 100/70 = 9,5 Bruttostunden. Plus Pause und Toilette kommt das auf 11h. Wenn ich also ein Bündel SW verplane, welches 40 Nettoeinheiten entspricht, komme ich nicht auf 40h = eine Woche, sondern auf 2,5 Wochen inklusive dem drum herum. Bei ganz langen Planungen sind es sogar 3 Wochen inklusive Schulung und Urlaub. So kommt man zu realen Zeiten und die Projektkalkulationen entsprechen auch mehr der Realität.
Leute, wenn Ihr einem Handwerker einen Auftrag ausführen laßt, dann erwartet Ihr von diesem Handwerker anschließend eine spezifizierte Rechnung incl. der Arbeitszeit. Und wie dokumentiert selbiger Handwerker diese Zeit? Er läßt Euch die Arbeitszeit quittieren! Das ist doch exakt Task für Task Zeiterfassung. Also stellt Euch bitte nicht so kleinkindlich an, wenn man von Euch genau das verlangt. Bernhard
Deutschland: Lt. § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG unterliegen alle technischen Einrichtungen, die dazu geeignet sind, Verhalten oder Leistung der Arbeitnehmer zu überwachen, der Mitbestimmung durch den Betriebsrat. http://www.gesetze-im-internet.de/betrvg/__87.html Wie ist das in Österreich?
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