Hallo! Ich frage mich schon eine Weile, warum so viele Simulink benutzen? Diese Frage kam bei mir auf, da ich jetzt leider gezwungen bin es zu benutzen. Ich kann sie mir jedoch nicht beantworten. Meiner Meinung nach ist das nur ein nutzloses und umständliches Tool. Ich muss ja für die Modellierung in Blöcken die Gleichungen sowieso kennen. Warum benutze ich dann nicht einfach Matlab und erspare mir das ganze Rumgeklicke? Es muss doch irgendeinen Grund geben, warum so viele Simulink benutzen und auch toll finden. Meine Vermutung dazu ist, dass diese User einfach nich wissen, wie man mit Matlab eine DGL lösen kann. Aber das kann es ja so richtig auch nicht sein. Vielleicht findet sich ja hier jemand, der eine Antwort kennt. Das würde mich zu mindest sehr freuen bzw. mir helfen einen Sinn in dem Klicken zu sehen. ;-) Viele Grüße
Simulink ist vor allem für rapid prototyping aufgaben gedacht wie dem design von regelungen und steuerungen. die dinger manuell als pde zu beschreiben ist viel zu aufwändig und man verliert schnell den überblick - als blockschaltbild hingegen hat man einen sehr guten überblick über das gesamtsystem es kommt halt sehr stark auf den anwendungszweck drauf an, simulink ist keinesfalls ein allzweckwerkzeug und wird von sehr vielen leuten falsch verwendet..
Mh, aber gerade für Regelungen bzw. Steuerungen muss ich doch die Mathematik dahinter verstanden haben bzw. schon auf dem Papier stehen haben. Den einzigen Vorteil würde ich jetzt zum Bespiel darin sehen, wenn jetzt irgendjemand, der keine Ahnung von der Materie hat, durch einfache Koeff.-Veränderungen einen Regler optimieren soll. ;-) Meinst du wirklich pde's? Das geht doch weder mit Simulink noch Matlab oder?
Matlabbenutzer schrieb: > Mh, aber gerade für Regelungen bzw. Steuerungen muss ich doch die > Mathematik dahinter verstanden haben bzw. schon auf dem Papier stehen > haben. Den einzigen Vorteil würde ich jetzt zum Bespiel darin sehen, > wenn jetzt irgendjemand, der keine Ahnung von der Materie hat, durch > einfache Koeff.-Veränderungen einen Regler optimieren soll. ;-) klar musst du die mathematik dahinter verstanden haben nur du hast irgendwann einfach keine lust das ganze zeug noch komplett manuell zu machen. gerade bei komplexeren sachen mal eben irgendwas an einer von zig gleichungen was zu ändern - nein danke ^^ das ganze abstrakt als block darzustellen ist da ein wirklicher vorteil. ich arbeite in der FuE für regelungen und steuerungen, da machen wirs nur so und es klappt :) > Meinst du wirklich pde's? Das geht doch weder mit Simulink noch Matlab > oder? matlab: pde toolbox zB. gibt auch zB runge-kutta verfahren 3ter oder 4ter ordung in matlab als funktion. aus simulink kann man die ja einfach aufrufen ^^
Simulink ist gut für Rapid Prototyping und Simulation. Beispielsweise kann man Signalverarbeitungsketten oder Regler damit recht schnell exemplarisch entwerfen und simulieren. Benutzt wird es leider viel zu häufig für die ganz normale Entwicklung von Steuergeräte-Code im Automobil-Sektor, wo dann aus den Modellen C-Code automatisch generiert wird. Simulink wird langsam zum Hammer, bei dem für viele dann jedes Problem irgendwie wie ein Nagel aussieht. Entsprechend sind die Ergebnisse. Man muss aber auch sagen, dass MathWorks mit seiner jahrelangen Werbetour für "modellbasiertes Design" allen einredet, ohne Simulink könnte man heutzutage nicht mehr entwickeln. Gern angenommen von denen, die Angst vor C haben und sich lieber mit den Problemen einer eigentlich unpassenden Entwicklungsumgebung herumschlagen, weil Blöckchenschieben auf den ersten Blick so einfach erscheint.
So, habe mich angemeldet. @Michael Genauso habe ich mir das ja gedacht. ;-) Und ich sehe auch, dass es vielleicht für einfache Sachen, die schnell gehen sollen, auch ganz praktisch ist. @Andi Hatte bis jetzt ehrlich gesagt gedacht, dass niemand die PDE Toolbox benutzt. Es wird auch alles mit der FEM gelöst oder? Regelt ihr verteilt parametrische Systeme oder ist das nur für Simulation des geregelten Modells?
Johannes N. schrieb: > So, habe mich angemeldet. > > @Michael > > Genauso habe ich mir das ja gedacht. ;-) Und ich sehe auch, dass es > vielleicht für einfache Sachen, die schnell gehen sollen, auch ganz > praktisch ist. Simulink ist zweifellos ein mächtiges und praktisches Tool, wenn man es für das verwendet, wofür es ursprünglich gedacht war. Ich habe aber auch schon erlebt, dass Leute mit Simulink auf dem PC unter Windows in "Quasi-Echtzeit" Signalverarbeitung machen wollten. Die Signalverarbeitung bestand dabei aber vor allem aus Regelsätzen, die mittels S-Function eingebaut wurden, Ein- und Ausgänge waren CAN-Bus-Schnittstellen. Spätestens mit einer solchen Konstruktion ist der Schwachsinn dann aber endgültig auf die Spitze getrieben worden. Das kommt aber dann davon, dass "man" nur das eine Tool kennt und sich hinter der Phrase "Das ist hier im Hause das Standard-Tool." verstecken kann.
Hi, @Matlabbenutzer: Du gehst vom mathematischen Standpunkt heran, das ist als Matlab-Benutzer zwar richtig, trifft aber nicht bei denen, die Simulink in der Industrie nutzen. Die nutzen Matlab/Simulink zur graphischen Programmierung, da geht es eher um Logik, Algorithmen und Abläufe (auch mit Stateflow). Und um die Tatsache, das eine graphische Programmierung sehr viel besser als Dokumentation geeignet ist, als z.B. ein C-Quellcode. Und das ist im übrigen auch das Problem derer, die Simulink so nutzen vs. Mathworks. Für Mathworks ist das ein zusätzlicher Markt, den man natürlich gerne mitnimmt. Allerdings versteht man nicht bzw. will nicht verstehen, was solche Nutzer für Probleme damit haben. Und da sitzen sie und fluchen ... :-) Schönen Tag noch, Thomas
Thomas K. schrieb: > natürlich gerne mitnimmt. Allerdings versteht man nicht bzw. will nicht > verstehen, was solche Nutzer für Probleme damit haben. Und da sitzen sie > und fluchen ... :-) Viel mehr ist es so, dass die Nutzer nicht verstehen, dass sie für "grafische Programmierung" das falsche Tool nutzen bzw. nicht hinterfragen, ob "grafische Programmierung" die Lösung für ihr Problem ist. Mathworks tut aber auch nichts, um dieses Missverständnis aufzuklären - im Gegenteil. Sie haben den Trend, Klötzchenschieben als "modellbasierte Entwicklung" und große Neuerung anzusehen, intensiv befeuert. Ich halte es für einen teuren Irrweg, der vor allem deswegen beschritten wird, weil "grafische Programmierung" einfach erscheint (es aber nicht ist) und die enge Verquickung von Dokumentation und Code zwangsläufig zu faulen Kompromissen führt. An Simulink klammern sich unendlich viele Leute, die Angst vor C haben. Trotzdem gilt auch mit Simulink: "A fool with a tool is still a fool."
...für die steuergeräteentwicklung ist es, wie schon gesagt, eine wirklich praktische sache. zumal ich bei >20 stateflows pro funktion nicht wirklich durch den c-code steigen möchte, das wird hart. übersichtlichkeit ist bei den immer komplkexer werdenden architekturen das A&O. echtzeit restbus simu mit CANoe und online parameterverstellung machen das ganze dann zu einem extrem interessanten spielzeug. wenn man sich dann aber den generierten c-code anschaut, muss man durchaus wissen, wie man es noch optimieren kann. Klaus.
Klaus2 schrieb: > ...für die steuergeräteentwicklung ist es, wie schon gesagt, eine > wirklich praktische sache. zumal ich bei >20 stateflows pro funktion > nicht wirklich durch den c-code steigen möchte, das wird hart. Warum wird das hart? Komplexität wird doch durch Simulink überhaupt nicht genommen, es ist nur eine andere Darstellung. > übersichtlichkeit ist bei den immer komplkexer werdenden architekturen > das A&O. echtzeit restbus simu mit CANoe und online parameterverstellung > machen das ganze dann zu einem extrem interessanten spielzeug. wenn man > sich dann aber den generierten c-code anschaut, muss man durchaus > wissen, wie man es noch optimieren kann. Viel Spaß beim Optimieren solch automatisch erzeugten Codes. Die Hersteller von uCs und DSPs freuen sich jedenfalls über die zunehmende Simulink-Entwicklung für Steuergeräte. :)
Hi Hichael, Michael S. schrieb: > Ich halte es für einen teuren Irrweg, der vor allem deswegen beschritten > wird, weil "grafische Programmierung" einfach erscheint (es aber nicht > ist) und die enge Verquickung von Dokumentation und Code zwangsläufig zu Hmmm ... wird ja auch so verkauft und geglaubt, zumindest von "unseren" Herrn Entscheidern. (das ist firmenübergreifend!) Es gibt zu Matlab/Simulink einen Konkurenten namens A**** aus dem Hause E***. ;-) Die kommen nun tatsächlich aus der Programmierungs- und Embedded-Ecke. Allerdings ist es da auch nicht einfacher ... oder besser ... nur anders. :-) Das Hauptproblem ist m.E. nach, das man "glaubt" etwas zu bekommen, das "alles" kann! Marketing macht's möglich. Aber zum Schluß kommt man eben trotzdem nicht um Compiler, Makefile und C-Code herum. Und dann gibt's dann die langen Gesichter: "... wieso geht das nicht, das soll doch gehen ..." oder "... in der Vorführung ging das doch ganz prächtig, wieso geht das nun in unserem Projekt nicht?" Schönes Wochenende noch, Thomas
Thomas K. schrieb: > Das Hauptproblem ist m.E. nach, das man "glaubt" etwas zu bekommen, das > "alles" kann! Marketing macht's möglich. Aber zum Schluß kommt man eben > trotzdem nicht um Compiler, Makefile und C-Code herum. Und dann gibt's > dann die langen Gesichter: "... wieso geht das nicht, das soll doch > gehen ..." oder "... in der Vorführung ging das doch ganz prächtig, > wieso geht das nun in unserem Projekt nicht?" Ja, das meine ich. Die Entwicklungsschritte sind komplex und die Bandbreite der Aufgaben ist sehr groß. Der Glauben daran, das alles mit einem Tool erschlagen zu können, ist das Problem. > Schönes Wochenende noch, > Thomas Dito. :) Michael
Schlimmer ist es noch, wenn das Management denk mit dem Kauf von Matlab/Simulink/... sind alle Probleme behoben und der Entwicklungsaufwand ginge damit gegen Null. Habe schon selber Aussagen wie: "sie haben doch jetzt diese neue Software "XYZ", dann kann ich also nächste Woche mit dem Fertigen Produkt rechnen" gehört. br heinz
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.