Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Längsregler entlasten mit Z-Diode in Reihe


von Holger (Gast)


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Ich habe hier einen Längsregler (TDA3664) an einer recht hohen 
Eingangsspannung (40V). Leider hat er die Eigenschaft, einen mit der 
Spannung exponentiell wachsenden Leckstrom zu ziehen. Obwohl der Regler 
für 45V spezifiziert ist, gehen bei 40V bereits die Hälfte der Ptot für 
den Leckstrom drauf.

Meine Idee: eine Z-Diode in Sperrichtung in Reihe zum Regler und von 
der Eingangsspannung 5 oder 10V abknabbern. Verlustleistung in der Diode 
sollte kein  Thema sein, der Gesamtstrom liegt bei unter 10mA.

Könnte dass vernünftig funktionieren oder sind da Überraschungen zu 
erwarten?

: Verschoben durch Admin
von mhh (Gast)


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Dürfte problemlos gehen, solange kein großer Elko zwischen Z-Diode und 
Regler gegen Masse liegt (Stromstoß beim Einschalten).

von Gast (Gast)


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Nimm einen Schaltregler. Damit hast du viele Probleme weniger.

von Peter R. (gelb)


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Ich würde zwischen Z-Dioden und Regler noch einen Elko (Wert wie bei 
50Hz-Netzteil) setzen, damit der Regler eine normale Impedanz sieht und 
nicht womöglich schwingt.

Die 100nF-Kondensatoren (oder was auch immer bei dem TDA3664 nötig ist) 
direkt an Ein- und Ausgang sowieso.

Grüße, Peter

von mhh (Gast)


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Schaltregler für 10 mA. Lustig.

von linux-frickeler (Gast)


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Schaltregler wäre wirklich die sprichwörtliche Kanone, verdreifacht mir 
glatt die Bauteilanzahl auf der Platine...

Einen Eingangskondensator habe ich nicht vorgesehen, ist laut Datenblatt 
optional. Innenwiderstand meiner Stromquelle dürfte ganz gut durch den 
der Anschlusskabel angenähert werden  ;) Ich habe den Regler hier gerade 
man Labornetzteil laufen - bis 20Mhz schwingt jedenfalls nichts (ohne 
Z-Diode).

von Harald S. (harri)


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Hallo Holger,

du könntest auch mit der Z-Diode, einem Widerstand und einem Transistor 
einen einfachen Längsregler davor bauen. Dann bekommt dein TDA3664 schon 
eine "vorstabilisierte" Spannung am Eingang statt nur die 
Eingangsspannung abzüglich der Zener-Spannung.

Der Nachteil sind nätürlich 3 Bauteile statt nur einer Z-Diode.
Einen Kondensator am Eingang würde ich aber trozdem einsetzen :-)

mfg
Harri

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Holger,

>Meine Idee: eine Z-Diode in Sperrichtung in Reihe zum Regler und von
>der Eingangsspannung 5 oder 10V abknabbern. Verlustleistung in der Diode
>sollte kein  Thema sein, der Gesamtstrom liegt bei unter 10mA.

Nimm doch einen 1k Widerstand mit 1W Belastbarkeit. Gibt zusätzlich ein 
prima Filter.

Kai Klaas

von HildeK (Gast)


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@Kai
10V und 10mA machen nur 100mW - jeder normale bedrahtete Widerstand oder 
auch ein 0805-SMD sind dafür verwendbar.

von Kai Klaas (Gast)


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@Kai
10V und 10mA machen nur 100mW - jeder normale bedrahtete Widerstand oder
auch ein 0805-SMD sind dafür verwendbar.

Du hast vollkommen Recht. Ich bin aber davon ausgegangen, daß der 
Widerstand heil bleiben soll, wenn am Ausgang des Reglers einmal mehr 
als 10mA gezogen werden:

Wenn 5V am Ausgang des Regler erscheinen, und die Differenz zu 40V am 1k 
Widerstand abfallen, dann wären das (40V - 5V) / 1kOhm = 35mA, die 
maximal durch den Widerstand fließen. Der Regler könnte die locker 
liefern und der 1k Widerstand müßte dann 1,2W verkraften.

Kai Klaas

von Holger (Gast)


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Wenn ich das richtig sehe, sollte der Widerstand hat aber einen 
unangenehmen Nachteil haben: Wenn der µC, der die 10mA verursacht, aus 
ist, geht der Strom gegen Null und damit steigt die Spannung am Regler. 
Genau den Betriebsfall möchte ich eigentlich optimieren, da dieser der 
vorherrschende ist.

von Falk B. (falk)


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Dann nimm die Z-Diode und alles ist gut.

von HildeK (Gast)


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Ja, da hast du recht. Dann nimm die Z-Diode. Probleme sehe ich keine.
Warum hattest du eine mit nur 5 oder 10V vorgesehen? Je weniger dein 
Regler am Eingang sieht, desto besser - so hatte ich dich verstanden.

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Holger,

>Wenn der µC, der die 10mA verursacht, aus ist, geht der Strom gegen Null
>und damit steigt die Spannung am Regler.

Ja, das ist richtig. Also, gemäß Datenblatt geht der Ruhestrom des 
TDA3664 "glücklicherweise" nicht gegen Null, sondern es fließen noch 
rund 1mA. Dadurch bleibt dir die Sperrspannung der Z-Diode weitgehend 
erhalten.

Kai Klaas

von Holger (Gast)


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Kurze Rückmeldung fürs Archiv: funktioniert mit 10V Z-Diode 
hervorragend. Ruhestrom bei schlafendem Prozessor ist von 7mA auf 0.1 mA 
bei 30V Eingangssapnnung gesunken. Bei 45V bin ich wieder im 
exponentiellen Steigen, aber auch da sind es nur noch 2mA statt 13mA.

von oszi40 (Gast)


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Solange keine Spitzenspannungen auftreten wird Deine Z-Lösung wohl 
funktionieren. 40-10=30  aber 50-10=40

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