Hallo zusammen, gibt es irgendwelche Richtlinien, wann eine galvanische Trennung vorzusehen ist. Ich bin leider nicht so drin in dem Thema. Konkret geht es um eine Druckmessung (Ausgangssignal 4...20mA) und um eine Temperaturmessung mit Thermoelementen (am Ausgang liegen ein paar mV an). Wenn ich das PC-gestützt machen möchte, gibt es ja bereits vorgefertige Komplettsysteme (z.B. Fa. Bedo) mit entsprechendenMesskarten. Nun gibt es dort jeweils für die Thermoelemente und das Druckmessgerät eine Version mit galvanischer Trennung und eine mit Eingangsdifferenzverstärker. Welche der beiden Varianten ist denn grundsätzlich der anderen vorzuziehen? Ich meine, dass die galvanische Trennung wichtig, aber auch sehr stark von den äußeren Bedingungen (Kabellängen [hier ca. 1-2 Meter], etc.) ist. Aber die Differenz der Thermospannungen (mV-Bereich) möchte ich ja auch ausreichend verstärkt haben?! Welche Vorteile/Nachteile hat denn das eine ggü. dem anderen und wann sollte ich zu was greifen? Ich hoffe, mir kann jemand helfen. Habe mich noch nie damit auseinandersetzen müssen und finde keine so richtigen Anhaltspunkte. Danke! LG Elli
Eine galvanische Trennung ist erforderlich, wenn du an Anfang (Sensor) und Ende (PC) nicht dasselbe elektrische Potential haben kannst, also nicht einfach eine Masseleitung von deinem zum anderen durchziehen kannst, weil es sonst funken, brummen oder sonstwas würde. Wie gut dann die galvanische Trennung sein muss, hängt meist von Vorschriften ab, in der Medizintechnik mehr als im üblichen Gebrauch, meist so 2.5kV bis 4.5kV. Ein Aufbau mit galvainsicher Trennung ist aufwändiger und teurer, aber universeller und flexibler einsetzbar, letztlich als stets die bessere Lösung (man kann sie manchmal sogar so bauen, daß man keine extra Stromversorgung der Sensorseite braucht, also keinen Nachteil zur anderen Lösung hat). Eine Differenzmessung (Instrumentenverstärker) erlaubt es dem Sensor, nicht auf genau demselben Potential zu sitzen, aber nicht um Kilovolt woanders, sondern nur um ein paar Volt. Bei mehr geht dann was kaputt oder misst zumindest nicht mehr richtig. Ein Differenzverstärker ist also nur eine Lösung, wenn der Sensor also doch elektrisch (galvanisch) verbunden ist, aber nicht auf demselben Potential sitzt, sondern ein paar Volt daneben, z.B. durch Spannungsabfall an Leitungen und Bauteilen. Mit Differenzverstärkern verhindert man Brummschleifen (XLR Audio) und erlaubt high side Messungen.
Also verstehe ich dich richtig, dass die galvanische Trennung in dem Fall nicht unbedingt notwendig wäre. In den Preisen der Karten sind nämlich schon deutliche Unterschiede zwischen beiden Messkarten zu erkennen und meiner Meinung nach wird der kleine Tisch-Versuchsstand auch nicht in einer arg verseuchten Gegend liegen. Im Gegenteil, das ist alles raltiv kompakt, eben auf einem kleinen Tisch realisiert.
-Man solle wissen, daß ein PC-Netzteil üblicherweise mit dem Schutzleiter verbunden ist. -Solange die Messpunkte schön isoliert sind wäre "nur" die Massefrage der Abschirmung zu untersuchen. -Da jedoch das störende Umfeld nicht bekannt ist, wird eine Aussage mit der Glaskugel ziemlich ungenau.
>Also verstehe ich dich richtig, dass die galvanische Trennung in dem >Fall nicht unbedingt notwendig wäre. In welchem Fall nicht notwendig ist? Wie MaWin schon schrieb kommt es auf deinen Anwendungsfall an. Willst du die Temperatur eines toten, spannungslosen Objektes erfassen, sehe ich keinen Grund für eine galvanische Trennung. Anders ist es, wenn es eine Messung in der Nähe von Hochspannung, lebenden Objekten etc. ist. Da ist eine Trennung dann oft vorgeschrieben. Ohne zu wissen wo du messen willst ist die Frage nicht zu beantworten.
Entschuldigung, das hätte ich angeben sollen. Die Temperatur wird in einem Druckbehälter gemessen, jeweils in der Gas- und Flüssigphase. Ebenso verhält es sich mit dem Druck, der wird im Dampfraum gemessen. Abgesehen von einer Heizung des Behälters (Regelung über eine Thyristorschaltung) und eben PC und Messkarten ist keine weitere Elektronik geplant. LG Elli
Wenn Du das Pech hast das Dein 4...20mA Signal nicht via PC-Netzteil mit PE (vulgo Schutzleiter) verbunden werden darf, wirst Du wahrscheinlich mit den diff. Verstärker-Karten nicht auskommen. Der Hersteller Deines Drucktransmitters hat dazu nähere Angaben.
Ohne die Sicherheitsbestimmungen zu kennen: Sofern das Gas nicht brennbar ist, also CO2 oder N2 sehe ich keinen Grund für eine Trennung. Aber wie gesagt: Von den dort geltenden Bestimmungen habe ich keine Ahnung.
@Andrew: Ich werde mich mal informieren, denke für den Hinweis jedenfalls. @Bastler: Es handelt sich um Wasser, also nicht brennbar. Es kann höchstens sein, dass dem Ganzen Sauerstoff zugegeben wird, was ja aber nichts daran ändert.
Nebenebei wäre noch zu prüfen, welchen störenden Einfluss Deine Thyristorschaltung auf die Messwerte hat.
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