Hallo, ich bearbeite zur Zeit ein LWL Projekt und dabei muss ich einen Serdes mit einem optischen Transceiver verbinden. Nun hab ich die Schaltung bzw. ein Schaltungsbeispiel im Datenblatt des SerDes gefunden und auch übernommen. Dabei soll die serielle Verbindung auf 50 Ohm terminiert sein. Ich habe gelesen das es etwas mit Relexion zu tun hat warum die Schaltung, wie im Bild dargestellt, beschaltet ist. Jedoch ist mir nicht ganz klar wieso dort die 50 ohm Widerstände sitzen und wieso eine Verbindung zu Masse und Versorgungsspannung besteht zwischen denen ein Kondensator sitzt. Könnte mir das jemand erklären? Ich würde gerne den Hintergund dieser Beschaltung wissen. Leider gibt sowas ein Datenblatt ja nicht her. Danke im vorraus.
Deine Leitung ist differentiell mit 100 Ohm differentieller Impedanz (2 x 50 Ohm single-ended). Die beiden 50-Ohm-Widerstaende sorgen fur die Terminierung (daz muessen sie moeglichst nahe am Empfaenger sitzen). Der Punkt zwischen den beiden ist eine virtuelle Masse, d.h. aendert ihr Potential nie (jedenfalls solange das Signal wirklich exakt differentiell ist, also immer eine Leitung auf 1 und die andere auf 0, bzw. umgekehrt). Die beiden anderen Widerstaende (R133, R134, von VCC zun GND) bilden einen Spannungsteiler, der dem Empfaenger das passende Bias-Potential liefert. Der Kondensator dient dazu, diese Bias-Spannung gegen momentane Aenderungen zu stabilisieren, vor allem aber, um etwaige Common-Mode-Anteile (d.h. alles was am Signal nicht exakt differentiell ist) auf der Leitung zu terminieren. C70 und C71 sind Abblock-Kondensatoren, die trennen Sender und Empfaenger galvanisch voneinander (u.a. damit der Sender nicht den Bias des Empfaengers stoert).
Hallo Christian, der Schaltungsteil erfüllt 3 Aufgaben. 1: R134 und R133 bilden aus der Betriebsspannung eine Hilfsspannungsquelle mit definiertem Innenwiderstand und prägen einen DC-Strom über die beiden 50 Widerstände in die Pins 93 und 94 ein. Einstellen einen Arbeitspunktes im IC. 2: Die Beiden 50 Widerstände bilden in Reihe 100 Ohm diehen als Abschuss für die differenzielle Leitung. 100 Ohm sind da oft ein Standard. Beide Widerstände sitzen im Beispiellayout sicherlich sehr nahe den Pins 93,94. 3: Der C69 stabilisiert die DC aus Punkt 1 und bildet eine Virtuelle Masse für Gleichtaktanteile. D.h. Gleichtaktanteile "sehen" 25 Ohm und sind damit reflexionsarm abgeschlossen. So sehe ich die Sache Gruß Silvio
>Was "machen" die 50 ohm?
Die 50 Ohm "stehlen" der Welle die komplette Energie, die dann nicht
mehr für eine Reflexion zur Verfügung steht.
Wenn die Leitung am Ende offen waere (Empfaenger hat hohe Impedanz), hatten die Elektronen keinen anderen Ausweg als wieder zurueck zum Sender zu laufen. D.h. ein Signal voller Groesse laeuft zurueck und wird dann beim Sender nochmals zumindest teilweise reflektiert, usw. usf. Am Oszilloscop sieht das - solange die Signal-Anstiegszeiten nicht sehr kurz gegenueber der Leitungslaenge sind - so aus wie ein Ueberschwingen ("ringing"). Das stoert das Timing nachfolgender Bits und kann daher zu Datenfehlern fuehren. Die Terminierung "schluckt" das einfallende Signal sodass solche Reflexionen vermieden werden. Ist im wesentlichen so wie das Echo in einer Kirche - welches vermieden werden kann, wenn man die Waende mit einem absorbierenden Material, z.B. Stoff, auskleidet. Lesetipp (in Englisch, aber sehr verstaendlich geschrieben): Eric Bogatin, "Signal Integrity Simplified" Oder allgemein einfach nach "Transmission Line Theory" und "Signal Termination" googeln.
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