Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik was ist ein Galvo-Motor?


von herbert (Gast)


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Hallo,

weis jemand von euch, was ein Galvo-Motor ist und wie er angesteuert 
wird?

Gruß,
herbert

von Ben (Gast)


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schau mal in der lasertechnik oder bei scannern, da werden solche 
motoren als spiegelantriebe genutzt.

von Smarti (Gast)


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also ich würd mal sagen das ist ein galvanometer:

http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanometer

von herbert (Gast)


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Danke für eure Antworten.
Mittlerweile habe ich schon eine Seite gefunden, auf der es solche 
Motoren gibt:

http://www.gs-scanners.com/scannermotors/8-index.html

Allerdings werde ich nicht ganz schlau, wie man so ein Ding ansteuert. 
Einfach Spannung drauf geben?

von Türsteher (Gast)


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> Einfach Spannung drauf geben?
nein, strom

von Ben (Gast)


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> Einfach Spannung drauf geben?
klar immer dran damit an die steckdose! ... SCHERZ!!!

von herbert (Gast)


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Türsteher schrieb:
>> Einfach Spannung drauf geben?
>nein, strom

Als Bild für die Spannung wird in einem Wassermodell der Druck 
verwendet. Für den Strom der Durchfluss in Liter/Sekunde.
Bei einer Rohrleitung sprich man "von Druck drauf geben" nicht von 
"Durchfluss" draufgeben. Bildlich also "Spannung drauf geben".

@Türsteher
Du alter Schlauberger, Du :-)

von Türsteher (Gast)


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>Als Bild für die Spannung wird in einem Wassermodell der Druck
>verwendet. Für den Strom der Durchfluss in Liter/Sekunde.
>Bei einer Rohrleitung sprich man "von Druck drauf geben" nicht von
>"Durchfluss

Ach echt ?

>Du alter Schlauberger, Du :-)

So du Pappnase, nun mal auch für dich:
wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Der Link zur Wikipedia kam Ja schon

Der Ausschlag des Galvos ist Proportional zum STROMFLUSS !

von reiner1967 (Gast)


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Diese Galvos benötigen eine Regelelektronik. In diesem Regelkreis wird 
des Signal des Positionsdetektors mit der vorgegebenen Sollposition 
verglichen und nachgeregelt. Einfach nur Strom draufgeben reicht daher 
nicht...

Grüße, Reiner

von Klaus D. (kolisson)


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stimmt nicht immer!

es gibt galvos , die keinen positionsabnehmer haben.
der motor arbeitet ungeregelt gegen die torsionsfeder.
hier steuert man einfach mit einem sinus an.
die die ich kenne, hatten sowas um die 60-70Hz.
also einfach nen signalgenerator und ne gegentaktendstufe...  halt wie 
nen lautsprecher.

andererseits gibt es auch sogenannte resonanzgalvos, die wie der name 
schon sagt auf eine bestimmte resonanzfrequenz abgestimmt sind.
(wir hatten damals welche, für etwa 180Hz).

hier hat der motor neben der steuerspule noch einen induktiven abnehmer
für das positive feedback.

gruss klaus

von herbert (Gast)


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Hallo Reiner,

das klingt, als wenn Du Erfahrung damit hast.
Was hältst Du von folgendem Regelkreis:

PWM->Vollbrücke->GalvoMotor->Positionsgeber->PID-Regeler->PWM

Technisch könnte ich eine PWM mit einer Periodendauer von 10uSek 
realisieren.

Als zweite Möglichkeit fällt mir noch diese ein:

1. PWM langsam hochfahren, Positionen vermessen
2. GalvoMotor nur noch gesteuert fahren

Ist einfacher, weil man keinen schnellen Regelkreis braucht. Das Ganze 
soll für die Positionierung eines Laserstrahls verwendet werden.

Gruß,
herbert

von herbert (Gast)


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@Klaus

> es gibt galvos , die keinen positionsabnehmer haben.
> der motor arbeitet ungeregelt gegen die torsionsfeder.
>hier steuert man einfach mit einem sinus an.

Hmm, das ändert meine Vorstellung des Motors: Ich dachte man kann ihn 
schnell auf Position bringen, aber eher sprungförmig als mit weichem 
Sinus.

>andererseits gibt es auch sogenannte resonanzgalvos, die wie der name
>schon sagt auf eine bestimmte resonanzfrequenz abgestimmt sind.
>(wir hatten damals welche, für etwa 180Hz).

Das klingt wie ein schwingendes Pendel, also auch nichts mit 
Positionsvorgabe.

Danke für die Erklärung,
herbert

von Klaus D. (kolisson)


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@herbert,

deine vorstellung vom schwingenden pendel ist nicht schlecht.
so könnte ich es auch sehen.

wen man damit nun was mit positionieren macht, geht erwa wie folgt vor:

1. der galvo bewegt einen spiegel
2. über den spiegel werden 2 (zwei ) laserstrahlen (vertikal 
übereinander
positioniert) abgelenkt. dann erhält auf der wand 2 horizontale linien.

3. man leitet nun einen der starhlen z.B. auf eine ccd zeile (oder 
ähnlich)
daher kennt man den aktuellen auslenkwinkel des motors und kann den 
anderen laserstarhl dann positionsabhängig ein oder ausschalten.

gruss klaus

von reiner1967 (Gast)


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<zitat>
Hallo Reiner,

das klingt, als wenn Du Erfahrung damit hast.
Was hältst Du von folgendem Regelkreis:

PWM->Vollbrücke->GalvoMotor->Positionsgeber->PID-Regeler->PWM

Technisch könnte ich eine PWM mit einer Periodendauer von 10uSek
realisieren.

Als zweite Möglichkeit fällt mir noch diese ein:

1. PWM langsam hochfahren, Positionen vermessen
2. GalvoMotor nur noch gesteuert fahren

Ist einfacher, weil man keinen schnellen Regelkreis braucht. Das Ganze
soll für die Positionierung eines Laserstrahls verwendet werden.

Gruß,
herbert

</zitat>

Hallo Herbert,

ein wenig kenne ich mich damit aus, wir arbeiten in der Firma damit. ;-)
Allerdings machen wir es nicht mit PWM, sondern mit einer 
Push-Pull-Endstufe. Aber der o.g. Weg ist, den wir gehen (PID-Regler).

Grüße, Reiner

von herbert (Gast)


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Vielen Dank für eure Hilfe.

>Allerdings machen wir es nicht mit PWM, sondern mit einer
>Push-Pull-Endstufe.
Du meinst eine analoge Push/Pull Entstufe? Hmm...würde da nicht ein 
einfacher Audioverstärker ausreichen? Die Grenzfrequenz dieser 
Verstärker liegt ja meist bei über 20Khz, das sollte für die Mechanik 
der Galvo-Motoren ja ausreichen..

von Ben _. (burning_silicon)


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wenn der motor 1kHz schafft hast du schon ein wunderwerk

von reiner1967 (Gast)


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Das kann man sicher mit einem Audioverstärker versuchen als reine 
Leistungsstufe... den Regler dann davorsetzen, wäre evtl. eine 
Möglichkeit.

@ Ben ____:

1kHz geht schon... mußt eben nur drauf achten, die Eigenresonanz des 
Systems ausreichend zu unterdrücken.

Grüße, Reiner

von Phil (Gast)


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Hallo,

welche Winkelamplituden kann man den mit so einem Galvo-Motor bei 
sinus-förmiger Ansteuerung realisieren? z.B. bei 100 Hz.
Bzw. wie ist das Verhältniss von (Dauer-)Nennmoment zu Trägheitsmoment 
des Rotors (am besten ohne Spiegel oder dergleichen).

Vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß, Phil

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