Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe zu den Kerkotypen


von Tom_1975Aq (Gast)


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Hallo,

kann mir mal jemand erklären welchen Kondensator ich wo für einsetzen 
kann.

Vielschicht
Einschieben
Folien

dann noch unterschiedliche Typen

Z5U , X7R ....


Konkret als Abblokkondensator hat es bei mir, bis jetzt eine wirkliche 
rolle gespielt welchen Kondensator man verbaut.
Also habe ich immer den einfachsten Vielschichtkondensator vom Reichelt 
genommen. ...

In meiner jetzigen Anwendung habe ich aber Kondensatoren für 
verschiedene Dämpfungskomponenten und teilweise als Regelkomponente in 
meinen Step-UP eingeplant.

So zu Beispiel einen 300pF zum Unterdrückung von Schaltimpulsen und 
einen 100pF in der Regelung dir den Differential Anteil

kann ich da auch die "Normalen " Z5U oder X7R nehmen oder sollte das 
ganz was anderes ein

Danke

Tom

von Volker (Gast)


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Hallo Tom,
Du machst es einem auch nicht einfach ;-)
also...
C1 ist ein ELKO für hohe Strombelastbarkeit mit mind 25V 
Spannungsfestigkeit
(Parallel dazu empfehle ich einige µF Folie!)

C2 und C5 ein Kerko und zwar das CG0 bzw. NP0 Material (geringer 
Temperaturgang)

C3 ist ein ELKO für hohe Strombelatbarkeit

C7 und C7' je nach dem wie Deine Last aussieht

Die restlichen Cs sind Kerkos, dabei ist es so ziemlich egal, welches 
Material Du verwendest. Z5U ist preiswerter und hat einen höheren 
Temperaturgang als X7R... der Preisunterschied ist aber nicht wirklich 
wichtig.

Bei C6 könnte es Sinn machen einen NP0 (oder mehrere parallel) zu 
verwenden, wenn Deine Frequenz konstant bleiben soll.
Gruß

Volker

von Tom_1975Aq (Gast)


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Hallo erst mal Danke für die Antwort.

Nein einen Elko kenne ich schon meine Frage zielt auf die Keramik Typen 
ab. In diesem kleinen Kapazitätsbereichen gibt es ja Typen zu Hauf nur 
was nimmt man wann ??

Erst mal gibt es Folien

dann Scheiben

dann Vielschicht

so da setzt es dann bei mir aus

normal als kleinen Kondensator habe ich immer Vielschicht verwendet OK 
die tuen ihren Dienst. Aber ab Frequenzen mit den der Schaltregler 
arbeitet 100 kHz da bekomme ich doch langsam kalte Füße :)

Grüße

Tom

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Tom,

>So zu Beispiel einen 300pF zum Unterdrückung von Schaltimpulsen und
>einen 100pF in der Regelung dir den Differential Anteil

Das sollten schon NP0 Typen sein. Gibt es die überhaupt in X7R oder Z5U?

Z5U sollte man generell meiden, wenn es nicht gerade eine völlig 
unkritische Entkopplungsanwendung bei Raumtemperatur ist. Diese Dinger 
zeigen eine solch extreme Spannungs- und Temperaturabhängigkeit, daß man 
sie besser meiden sollte.

X7R ist da schon deutlich brauchbarer. Man sollte aber immer erheblich 
Spannungsreserve haben, sonst schmiert die Kapazität hier auch ab.

Kai Klaas

von Kai Klaas (Gast)


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Nachtrag:

>Erst mal gibt es Folien

>dann Scheiben

>dann Vielschicht

Vielschicht ist völlig ok.

Kai Klaas

von Tom_1975Aq (Gast)


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Hallo

danke für die Antworten

für mich heist das in Zukunft

Z5U => Abblockondensator

X7R => alles was ein bisschen besser sein soll (OP's u.co.)

NP0 => wenn es um Frequenzen geht

Entschuldigt bitte diese blöden Fragen aber ich bin nur 
Hobby-Elektroniker

Danke und Grüße

Tom

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Tom,

>Z5U => Abblockondensator
>
>X7R => alles was ein bisschen besser sein soll (OP's u.co.)
>
>NP0 => wenn es um Frequenzen geht
>
>Entschuldigt bitte diese blöden Fragen aber ich bin nur
>Hobby-Elektroniker

Wieso denn, ist doch völlig ok! Wir haben alle mal solche Fragen 
gestellt...

Ich würde aber sagen:

Z5U => garnicht verwenden!

X7R => sehr gut für Entkopplung, teilweise ganz brauchbar im Signalweg

NP0 => wenn Konstanz absolut wichtig ist!


Kai Klaas

von Andy N. (Gast)


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Wie sieht es dann mit X5R Typen aus im Vergleich zu X7R?

von faustian (Gast)


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Wobei sich immer noch die Frage stellt was man von den als SMD 
verbreiteten Typen als Koppelkondensator in einen NF-Signalpfad stellen 
kann .... Folienkondensatoren in SMD sind ja absolute Exoten, und MLCCs 
haben da wirklich nichts verloren.....

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Andy,

>Wie sieht es dann mit X5R Typen aus im Vergleich zu X7R?

Nicht ganz so gut wie X7R aber immer noch besser als Z5U. Wenn man 
bestimmte hochkapazitive keramische Caps braucht, geht es leider 
manchmal nur in X5R statt X7R.

Kai Klaas

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Faustian,

>Wobei sich immer noch die Frage stellt was man von den als SMD
>verbreiteten Typen als Koppelkondensator in einen NF-Signalpfad stellen
>kann .... Folienkondensatoren in SMD sind ja absolute Exoten, und MLCCs
>haben da wirklich nichts verloren.....

Ich habe geahnt, daß so ein Einwand kommt. Natürlich würde ich niemals 
in einem hochwertigen Audio-Gerät irgendwo im Signalweg einen 
keramischen Kondensator einsetzen, es sei denn, es ist ein NP0. Das 
gleiche gilt übrigens für Tantals. Aber es gibt nun mal Anwendnungen, 
beispielsweise in der Meßtechnik oder im Hobbybereich, in denen ein X7R 
durchaus eingesetzt werden kann.

Sogar SILABS verwendet in ihren "Reference Desgins" keramische 
Kondensatoren im Signalweg von Audioschaltungen. In dieser Schaltung

https://www.silabs.com/Support%20Documents/TechnicalDocs/AN278.pdf

werden sogar Y5V Caps verwendet.

Ich verwende X7R Caps beispielsweise gerne in unkritischen 
Anti-Aliasingfiltern. Da können große Zeitkonstanten mit kleinen 
Bauformen realisiert werden.

Kai Klaas

von Andy N. (Gast)


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@Kai

Danke, das bestätigt meine Vermutung. Ja das mit den großen Kapazitäten 
ist mir auch schon aufgefallen, denn ich verwende z.b. 0603/0805 10µF 
und diese gibt es nur in X5R.

mfg

von ... (Gast)


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> Natürlich würde ich niemals in einem hochwertigen Audio-Gerät irgendwo
> im Signalweg einen keramischen Kondensator einsetzen..

Warum nicht?

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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... schrieb:
>> Natürlich würde ich niemals in einem hochwertigen Audio-Gerät irgendwo
>> im Signalweg einen keramischen Kondensator einsetzen..
>
> Warum nicht?

http://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator#Piezo-Effekt

von Kai Klaas (Gast)


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Ja, genau, der Piezo-Effekt aber auch die ausgeprägte 
Spannungsabhängigkeit (-> Klirr) und die dielektrische Absorption machen 
hochdielektrische Keramikkondensatoren für hochwertige Audio-Schaltungen 
eher ungeeignet.

Kai Klaas

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