Forum: PC Hard- und Software VPN einrichtung


von Marcel (Gast)


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Hallo,

ich habe mit mit einem Freund ein kleines 2 Mann Unternehmen. In der 
Firma haben wir ein Windows XP Rechner stehen mit eingerichtetem VPN das 
auch funktioniert. Jeder hat seine eigene Zugangsdaten.

Auf diesem Firmenrechner laufen 3 wichtige Programme

- Thunderbird Email
- DHL EasyLog Versandsoftware
- JTL Wawi

Wir haben im Prinzip nur eine Emailadresse die auf dem Emailprogramm 
läuft die wir beide Verwenden. Wir brauchen keine getrennten Emails.

Wie können wir nun VPN so einrichten, dass wir zwar getrennte 
Zugangsdaten haben aber auf alles Zugriff haben als wären wir direkt am 
Firmenrechner?

Wenn ich mich über VPN einlogge habe ich das Problem, dass ich zum einem 
nicht mit EasyLog arbeiten kann weil der EasyLog SQL-Server bereits "von 
einem anderem Dienst" verwendet wird. Das ist der EasyLog Client vo 
Firmenrechner. Bei Easylog kann immer nur einer eingeloggt sein.

Bei Thunderbird habe ich keinen Zugriff auf die bereits existierenden 
Emails.

Kann man VPN irgendwie VPN so konfigurieren, dass wir beide die selben 
Zugangsdaten verwenden aber troztzdem beide gleichzeitig daran arbeiten?

Also ich lösche wieder alle VPN konnten und lasse das Administrator 
Konto als einziges stehen.

Natürlich sollte sich die Maus bei mir nicht bewegen wenn ich mein 
Kollege etwas macht.

Ich erwarte mit hoffnung eure Antworten.

LG
Marcel

von Icke (Gast)


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"Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!"

Das wird so nix. Warum?

1. Unter WinXP kann es nur einen geben, d.h. es ist ohne Tricks nicht 
möglich, daß ein Benutzer lokal und ein anderer per RDP gleichzeitig 
arbeiten. Die Funktion war zwar mal geplant, wurde aber mit SP2 
endgültig gestrichen. Man kann sie mit Handarbeit wieder einrichten 
(siehe http://sig9.com/articles/concurrent-remote-desktop ), muß jedoch 
damit rechnen, daß sie nach dem Installieren von Updates/Servicepacks 
nicht mehr hinhaut.
Für solche Anwendungsfälle benötigt man ein Serverbetriebssystem mit 
aktivierten Terminaldiensten. Kostet allerdings ne Kleinigkeit (ca. 
1000,-)

2. Eure Software ist vermutlich nicht mehrplatzfähig, es kann sich nur 
ein Benutzer anmelden.

3. Die E-Mails liegen im persönlichen Profilpfad des Benutzers, also hat 
jeder seinen eigenen Datenpfad. Du müßtest für beide Benutzer einen 
gemeinsamen Datenpfad einrichten. Der Zugriff wird dennoch nicht 
gleichzeitig möglich sein, d.h. sobald der eine Thunderbird offen hat, 
kann der andere nicht mehr zugreifen oder es gibt Datensalat. Hab ich 
mit TB noch nicht getestet, ist aber bei anderen Mailprogrammen ebenso.

Dem E-Mail-Problem kann man evtl. durch die Einrichtung als IMAP- 
anstelle von POP3-Konten begegnen. Bei eurer Software hilft nur die 
Anschaffung mehrplatzfähiger Versionen, sofern es die überhaupt gibt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Für solche Anwendungsfälle benötigt man ein Serverbetriebssystem mit
> aktivierten Terminaldiensten.

Wenn man mit Administratorberechtigungen arbeitet, dann genügt das 
Serverbetriebssystem; die Terminaldienste müssen nicht aktiviert werden. 
Das nennt sich Fernverwaltungsmodus und erlaubt mehrere simultane 
Verwaltungssitzungen, analog zum "richtigen" Terminalserverbetrieb. Nur 
ohne Lizenzgehampel. Und mit dem nicht zu unterschätzdenden Nachteil der 
Administratorkontennutzung.

> Dem E-Mail-Problem kann man evtl. durch die Einrichtung als IMAP-
> anstelle von POP3-Konten begegnen.

Das kann man in der Tat, hier lässt sich hmailserver als lokaler 
Mailserver verwenden, der per POP-fetch externe Konteninhalte abholt und 
lokal per IMAP zur Verfügung stellt.

Ob das aber eine Lösung ist, die dem entspricht, was der Threadstarter 
vorhat?

von Icke (Gast)


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Im Remoteverwaltungsmodus spart man halt 200,-€, das reißt es auch nicht 
raus und zieht u.U. andere Probleme nach sich.

Auf beiden Seiten als IMAP eingerichtet, muß man gar keine weiteren 
Klimmzüge machen. Setzt natürlich einen entsprechenden Account beim 
Provider voraus, der genügend Speicherplatz bietet (meist 
kostenpflichtig).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Setzt natürlich einen entsprechenden Account beim
> Provider voraus, der genügend Speicherplatz bietet (meist
> kostenpflichtig).

Nö, dazu reicht ein irgendwie erreichbarer Rechner, auf dem hmailserver 
oder eine vergleichbare Software installiert wird. Das ist ein 
Mailserver, der seine lokal verwalteten Konten nicht nur per SMTP, 
sondern eben auch per POP-Fetch befüllen kann.

von Marcel (Gast)


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Ok, mit Emails kein Thema. Ist IMAP möglich.

Was für Hard,- und Software wäre nötig um sich einen PC ind ide Firma zu 
stellen der wirklich nur als Server fungiert. Ich dachte daran, dass wir 
dann bis max. 5 Clienten daran anbinden können und über Terminalserver 
alle auf die selben Programme zugreifen können. Was würde uns soetwas 
von der Software kosten? Da sollte es doch ein Standart PC mit 2-3 GhZ 
Prozessor tun.

Was haltet ihr davon?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ob das geht, hängt von der zu verwendenden Software ab. Ist die 
mehrbenutzertauglich?

Der Rechenleistungs- und Speicherbedarf der Software legt auch fest, was 
für eine Serverhardware erforderlich ist.
Bei Anwendungen auf Office-Niveau reicht in der Tat ein 
08/15-Standard-PC mit ein paar GiB RAM, nichts weltbewegendes also.

Wichtiger als die Taktfrequenz des Prozessors ist der 
Arbeitsspeicherausbau und die Menge verfügbarer Prozessorkerne; lieber 
ein Vierkernsystem mit 1 GHz als ein Einkernsystem mit 4 GHz.

Der Speicher ist gleichzeitig das Problem; Windows erlaubt die Nutzung 
von mehr als 3 GiB RAM nur mit 64-Bit-Varianten, was aber wiederum 
Probleme mit der zu verwendenden Software und vor allem Devicetreibern 
mit sich bringen kann.

von Marcel (Gast)


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Die wichtigsten Programme sind neben Office

- DHL EasyLog Versandsoftware
- JTL Wawi

und die sind Clientenfähig.

Was für ein Betriebssytem benötige ich dafür und welche Zusatzsoftware 
brauche ich dann?

von Icke (Gast)


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Die Hardware ist sicher nicht der Kostenfaktor Nummer 1. Bei nur 5 
Clients tuts ein gut ausgestatter PC auf aktuellem Niveau. Allerdings 
sollten ein Servermainboard und schnelle Festplatten drin sein (z.B. WDs 
VelociRaptor) und zwar wenigstens zwei im RAID1-Verbund. Solche kleinen 
Workgroupserver verkaufe ich für ca. 900,- plus Märchensteuer. Teurer 
wird es bei den Lizenzen. Server 2008 kostet je nach Version ab ca. 
500,- (R2 Standard Systembuilder incl. 5 CAL). Dazu kommen noch um die 
90,- pro Client für die Terminaldienste-Lizenzen (TS-CAL). Falls die 
Branchensoftware MS Office voraussetzt, sind pro Client etwa 400,- 
fällig (auf Terminalservern dürfen nur Office-Volumelizenzen installiert 
werden, die günstigen SB-Versionen sind nicht erlaubt.) Weitere Kosten 
kommen für die Mehrplatzversionen eurer Software hinzu. Und eventuell 
noch welche für den EDV-Dienstleister, falls ihr mit der Einrichtung 
nicht zurechtkommt (Terminalserver haben so ihre Besonderheiten).

Alles Netto-Preise natürlich...

von Marcel (Gast)


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OK,

bei der Softwarepreisklasse hat sich das dann leider schon erledigt... 
Mehr als 3000,- nur für Software muss jetzt nicht sein.

Aber Danke für die Infos.

von Marko (Gast)


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Was hat diese gesamte Diskussion mit VPN zu tun?

Falls hier eine Remote Desktop Anwendung gesucht wird, sollte man sich 
mal TightVNC zu gemuete fuehren.

P.S.

[...] 64-Bit-Varianten, was aber wiederum Probleme mit der zu 
verwendenden Software und vor allem Devicetreibern mit sich bringen 
kann.

Konkrete Beispiele? Dieses Geruecht hoere ich immer wieder, 
ausschliesslich von Leuten, die noch nie ein 64 bit Windows benutzt 
haben ...

von Icke (Gast)


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Na gut, du Schlaumeier, dann beschreib doch bitte, wie du mit TightVNC 
die Aufgabenstellung löst, daß mehrere User unabhängig voneinander auf 
dem selben PC arbeiten. Ich bin gespannt...

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