Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Akademikermangel in Deutschland --> stimmt das?


von Gast (Gast)


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Habe heute im HR Funk eine Reportage gehört, da wurde über den Deutschen 
Preis für Innovation gesprochen etc. und auch, das z.B. alleine die 
Fa. Siemens 1500 Forscher und Ingenieure sucht. Wie kann das sein? 
studieren jetzt alle nur BWL oder was?

: Gesperrt durch User
von Onki Kapott (Gast)


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Quatsch. Akademiker, auch in MINT-Fächern, gibt's genug. Die passen 
leider nicht zu 110 % ins Schema und haben auch noch den Wunsch, ein 
anständiges Gehalt zu beziehen.

von Mark B. (markbrandis)


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Gast schrieb:
> Habe heute im HR Funk eine Reportage gehört, da wurde über den Deutschen
> Preis für Innovation gesprochen etc. und auch, das z.B. alleine die
> Fa. Siemens 1500 Forscher und Ingenieure sucht. Wie kann das sein?

Es ist eine Lüge. Schau mal auf die Homepage von Siemens. Sind dort 1500 
Stellen ausgeschrieben? Nein? Oh, wie kann das sein.

von Onki Kapott (Gast)


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Apropos Siemens: Ich habe kürzlich mit jemanden über Siemens geredet. 
Demzufolge hat Siemens mit einer aktionistischen Entlassungswelle bei 
den Ingenieuren und Informatikern dafür gesorgt, dass ein Markt verloren 
ging. Der Grund: Eingespielte Strukturen und Teams gingen kaputt, das 
gesamte Know-How ging verloren und dass die Kunden total enttäuscht 
wurden.

Kunden brauchen Verlässlichkeit. Ratet mal, warum Oracle so stark 
eingesetzt wird: Man kann sich sicher sein, dass es Oracle auch noch in 
dreißig Jahren gibt. Und Datenbanken werden angelegt, dass man die auch 
in dreißig Jahren noch nutzen kann. Denkt mal an die Rentenversicherung. 
Da werden Daten seit den 60ern gepflegt. Und es gibt zahlreiche Märkte 
in der Wirtschaft, die diesen BWL-Aktionismus zum Zwecke des 
kurzfristigen Erfolges nicht benötigen.

Ich finde es komisch, dass man im BWL-Studium nicht lernt, dass 
Ingenieure keine austauschbaren Fließbandarbeiter sind.

von Gast (Gast)


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Ok, aber wieso erzählt man das dann in einem bekannten Radiosender, wenn 
das denn garnicht stimmen soll? Stimmt es vielleicht doch?

von M. S. (bugles)


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>Ratet mal, warum Oracle so stark
>eingesetzt wird: Man kann sich sicher sein, dass es Oracle auch noch in
>dreißig Jahren gibt

?????? Wieso denn nicht ? Ist doch ne sinnvolle sache !?!


>Habe heute im HR Funk eine Reportage gehört, da wurde über den Deutschen
>Preis für Innovation gesprochen etc. und auch, das z.B. alleine die
>Fa. Siemens 1500 Forscher und Ingenieure sucht. Wie kann das sein?
>studieren jetzt alle nur BWL oder was?

Die suchen alle die Leute, die sie nie ausgebildet haben.

von Peder (Gast)


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>Fa. Siemens 1500 Forscher und Ingenieure sucht. Wie kann das sein?

Siemens entlässt in Erlangen und Kemnsath gerade eine ganze Masse an 
Leuten,

Der Bereich Partikeltherapie soll verkauft werden

Der Bereich Kraftwerkslösungen wird eingestampft

von Onki Kapott (Gast)


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>>Ratet mal, warum Oracle so stark
>>eingesetzt wird: Man kann sich sicher sein, dass es Oracle auch noch in
>>dreißig Jahren gibt

> ?????? Wieso denn nicht ? Ist doch ne sinnvolle sache !?!

Ich verstehe Sie nicht. Das Datenbankgeschäft ist sehr konservativ. Man 
erwartet langfristige und sichere Lösungen. Man setzt doch keine 
Datenbank ein, wenn der Hersteller der Datenbank vielleicht in fünf 
Jahren pleite ist. Schauen Sie sich das Datenbankgeschäft an:

Oracle Database - Oracle
Informix - IBM
DB2 - IBM
Adabas D - Software AG
InterBase - Borland

Hinter den großen Datenbank stehen Konzerne. Und im Falle von Adabas D 
spielt es auch eine große Rolle, dass es so viele Alt-Systeme gibt. Wie 
gesagt: Das Geschäft ist konservativ. Das hat schon mein Professor 
erzählt und vorgeschwärmt, wieviel man da verdienen kann. Irgendwas mit 
> 100k € für Oracle-Administratoren (> zehn Jahre Berufserfahrung) in 
Brüssel.

Neue Unternehmen mit neuen Datenbanken haben da kaum eine Chance. 
Allenfalls OpenSource-Datenbanken wie Postgres und MySQL können da 
mithalten.

von Onki Kapott (Gast)


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Siemens hat einen Fachkräftemangel. Einen Mangel an guten Fachkräften in 
der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Personalplanung.

von Gastino G. (gastino)


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Onki Kapott schrieb:
> Siemens hat einen Fachkräftemangel. Einen Mangel an guten Fachkräften in
> der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Personalplanung.

Da sind sie nicht allein.

von bla bla bla (Gast)


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> dass es Oracle auch noch in dreißig Jahren gibt.


Man kann sich nichtmal sicher sein das in 30 Jahren dieser Planet noch 
existiert...  ;-)

von Klaus (Gast)


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Das wiederum is den Datenbankbetreibern dann egal, um zu entscheiden 
welche DB sie einsetzen ;)

von Peder (Gast)


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> Siemens hat einen Fachkräftemangel. Einen Mangel an guten Fachkräften
> in der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Personalplanung.

Siemens hat wirklich zu wenige Leute in der PA. Die haben einige 
Zeitarbeiter drin und lassen sogar Bewerbungssichtungen in Tschechien 
miterledigen.

von User (Gast)


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Na, den ganzen Planeten kriegen wir wohl kaum kaputt, nur seine 
Oberfläche ;)

von jens (Gast)


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> Ok, aber wieso erzählt man das dann in einem bekannten Radiosender, wenn
> das denn garnicht stimmen soll? Stimmt es vielleicht doch?

Das ist doch ganz klar. Man will die jungen Leute in ein Studium 
drängen, damit man später eine größere Auswahl von billigen Absolventen 
hat! Radiosender, Zeitungen, TV - das sind doch alles nur die 
Sprachrohre der Industrie(lobby), bewusst und unbewusst. Die armen 
Journalisten an der Front, haben von der wirklichen Lage keine Ahnung 
und erzählen das, was sie erzählen müssen und was sich gut verkauft.


Einen Ingenieurmangel gibt es aber doch. Und zwar mangelt es an 
Ingenieuren mit exakt passender Berufserfahrung für die gesuchte Stelle. 
Keiner will sich seine Ingenieure selber einarbeiten und weiter bilden. 
Man hofft, sie wechseln von der Konkurrenz. Das ist eine Form der 
Wirtschaftsspionage. Nur wird das nicht wie gewünscht funktionieren, bei 
dem mageren Honorar und den unsicheren Zukunftsaussichten für den 
Einzelnen.

von Akki (Gast)


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Die Firmen haben keinen Bedarf an MINT-Fachleuten. Sie benutzen die 
Auftritte in den Medien nur um für sich kostenlose Werbung machen zu 
lassen. Viele arbeitslose Ingenieure, junge und ältere, tauchen in der 
Arbeitslosenstatistik nicht auf, weil sie in andere Berufszweige 
vermittelt werden (Hotelbranche : Nachtportier; Pförtner ). Ein Bedarf 
in der Industrie besteht nicht. Die Firmen machen sich über uns lustig 
und die PA hält sich den Bauch vor Lachen.

von Paul (Gast)


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Da sollte man sich mal fragen, wie so eine Studie zusammenkommt. Gemeint 
ist die OECD-Studie zum Akademikeranteil an der Gesamtbevölkerung und 
die liegt in Dtl. bei ca. 18% (Uni- und FH-Abschlüsse). In anderen 
Ländern liegt sie um 30% und in Skandinavien sogar bei 70%.

Die oberflächliche Schlußfolgerung: Dtl. hat zu wenige Akademiker.
Die Wahrheit: Es gibt in Europa noch immer keine einheitliche Reglung, 
was akademische Berufe sind.

 In manchen Ländern werden Krankenschwestern als Bachelor verabschiedet, 
obwohl sie auch nicht mehr lernen, als an unseren medizinischen 
Fachschulen. Ebenso bei Erziehern, Pferdepflegern usw. Viele Berufe, die 
bei uns eine normale duale Ausbildung sind, werden in andern Ländern als 
Hochschulberufe geführt, um die Betriebe von der Ausbildungspflicht zu 
befreien. Das Niveau ist aber nicht viel höher als an unseren 
Berufsschulen. Eine klassische Milchmädchenrechnung.

von Thisamplifierisloud (Gast)


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Stimmt. Es besteht ein ganz erheblicher Mangel an Akademikern mit 
folgenden Eigenschaften :

- Nicht älter als 23
- 12 Jahre Berufserfahrung
- Mit dem Gehalt einer Putzfrau zufrieden bei 48h/Woche + unbezahlte 
Überstunden

von Studi (Gast)


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Diesen Sommer war an unsrer Uni eine Firmenkontaktmesse. Dort hab ich 
mich mit einem Personaler unterhalten. Meine abschließende Frage war, 
aus welchem Grund sie an der Messe teilnehmen, ob aus Werbegründen, oder 
ob sie Absolventen suchten. Die Antwort war überraschend ehrlich, 
nämlich dass es in erster Linie um die eigene Inszenierung der Firma 
ginge.

von Insider (Gast)


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Inszenierung...

so sehen die Suchanzeigen auch aus - so nach dem Motto:

Schaut her wer wri sind und was wir uns leisten können
von den Kandidaten zu verlangen.


Nun auch in den USA fuhr in der Wallstreet ne Sekretärin mit
ner Langlimousine vor ....

Also alles substanzlose Blenderei


bzgl hoffen ,man wechselt von der Konkurrenz ... ha nicht
mal darauf reagiert man ( nicht nur bei Siemens ,auch SAP
und viele sonstige Klein-IT Anbieter )

Der geistige Horizonz beschränkt sich auf besagte <22,5 mit
10 BE und chinesich ,japanisch, russisch in Wort und Schrift
Englisch an der Mutterbrust schon inhaliert

vernünftiges Deutsch blieb ahlt auf der Strecke ,wenn man
vieles aus der PA selbst so liest.

von M. S. (bugles)


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>Diesen Sommer war an unsrer Uni eine Firmenkontaktmesse. Dort hab ich
>mich mit einem Personaler unterhalten. Meine abschließende Frage war,
>aus welchem Grund sie an der Messe teilnehmen, ob aus Werbegründen, oder
>ob sie Absolventen suchten. Die Antwort war überraschend ehrlich,
>nämlich dass es in erster Linie um die eigene Inszenierung der Firma
>ginge.

In Köln war jetzt Absolventenkongress. Ich bin nicht hingegnagen habe 
mir aber die Firmen online angesehen. Eine ING Firma nimmt ausdrücklich 
auf der Messe keine Bewerbungen an. Alles über deren HP. Auf der HP 3 
Stellen eine fürn Ing.

von Aviator (Gast)


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>In Köln war jetzt Absolventenkongress. Ich bin nicht hingegnagen habe
>mir aber die Firmen online angesehen.
Hast de wenigsten Zeit gespart. Das sind ja nichts weiter als 
Schauveranstaltungen, wo es um alles und jeden geht, aber nicht um 
Absolventen. Statt einem Absolventenkongress wäre für ein Großteil eher 
eine Hartz-IV-Erstberatung sinnvoll gewesen, denn  da werden die meisten 
Absolventen, wenigstens für einige Zeit landen. Es sei denn, sie 
drucksen sich mit einem Zweitstudium, mehreren Teilzeitjobs oder durch 
"Schmarotzen" bei den Eltern vor dem Unvermeidlichen herum.

von Florian (Gast)


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Bei uns in Erlangen war vor ein paar Monaten auch ein Informations- und 
Orientierungtag mit Firmenständen und Gelegenheit zu Gesprächen. Bei den 
Gesprächen hörte man immer die gleichen Floskeln, technische Fachleute 
waren nicht vertreten. Bewerbungsunterlagen wurden generell nicht 
entgegengenommen, nur Kontaktkarten verteilt, auf denen jeweils eine 
Mail-Adresse für jede einzelne Firma vorhanden war (Bewerbungen kann man 
dann leicht löschen). Leider keine Kontaktperson und auch keine 
Telefonnummer. Bei einer hartneckigen Nachfrage meinerseits wurde mir in 
einem genervten Ton klargemacht, dass auf absehbare Zeit kein Bedarf 
besteht, im Gegenteil, man rechnet damit, sich in 2010 von einem Teil 
der Ingenieure zu trennen. Man nehme nur teil, weil auch die Konkurrenz 
teilnehme und man nicht fehlen darf.
Himmlische Berufsaussichten!!??

von M. S. (bugles)


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>Hast de wenigsten Zeit gespart. Das sind ja nichts weiter als
>Schauveranstaltungen, wo es um alles und jeden geht, aber nicht um
>Absolventen. Statt einem Absolventenkongress wäre für ein Großteil eher
>eine Hartz-IV-Erstberatung sinnvoll gewesen, denn  da werden die meisten
>Absolventen, wenigstens für einige Zeit landen. Es sei denn, sie
>drucksen sich mit einem Zweitstudium, mehreren Teilzeitjobs oder durch
>"Schmarotzen" bei den Eltern vor dem Unvermeidlichen herum.

So sind alle Veranstalltungen. Es wird nicht leichter aber was solls. 
Das tolle ist ich habe gerade richtig Zeit zum Basteln :-).

von Onki Kapott (Gast)


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Die Unternehmen werden sich noch umgucken, wenn die Konjunktur wieder 
anspringt und sie dann wirklich keine Fachleute mehr haben.

Natürlich haben wir eine Krise, aber denken wir mal perspektivisch: Im 
kommenden Sommer wird niemand mehr von der "Weltwirtschaftskrise" reden 
und man sucht wie bekloppt Ingenieure und Informatiker.

Jetzt muss man einstellen, weil begehrten Akademiker günstiger zu haben 
sind. Wie wäre es mit einer garantierten Lohnerhöhung nach der 
Probezeit? In der Probezeit kann man die Fachleute bequem einarbeiten 
und kommen Aufträge rein, dann steht die Firma prima da und kann dann 
vielleicht sogar Verträge pünktlich einhalten. Das Unternehmen bekäme 
viel Reputation.

Ich habe nicht BWL studiert, aber wenn ich darüber nachdenke, dann wäre 
dieses Verhalten wirtschaftlicher als das tatsächlich praktizierte. Und 
bei viele Unternehmen wissen doch, dass sie die Krise überleben werden, 
stattdessen herrscht da eine Personalpolitik, die vielleicht bei 
insolventen Unternehmen und bei Kleinunternehmen angebracht wäre.

von Mark B. (markbrandis)


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Onki Kapott schrieb:
> Die Unternehmen werden sich noch umgucken, wenn die Konjunktur wieder
> anspringt und sie dann wirklich keine Fachleute mehr haben.

Was glaubst Du denn, mancher wird sofort danach schreien, Akademiker aus 
dem Ausland anzuwerben, weil es hier ja "zu wenige" gibt...

von Al Borland (Gast)


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Hallo Florian! zu Deinem Beitrag
Beitrag "Re: Akademikermangel in Deutschland --> stimmt das?"

Registriere Dich in den Studentenforen und poste es!

Schreibe es in Word, drucke es aus und hänge es in der Mensa aus!

von Gast (Gast)


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Diese Absolventenmessen waren schon anno 2002 reine Showveranstaltungen. 
Bisher hat sich das nicht gebessert und es ist auch keine Besserung in 
Sicht.

> Was glaubst Du denn, mancher wird sofort danach schreien, Akademiker aus
> dem Ausland anzuwerben, weil es hier ja "zu wenige" gibt

Und die Politik wird der Industrie natürlich in den Allerwertesten 
kriechen und den Import von billigen Ingenieuren und den Export ganzer 
Abteilungen nach Fernost fördern.

von Fritz K. (Gast)


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Ich glaube nicht, dass die Industrie im Aufschwung nach technischen 
Fachkräften (Ingenieure oder Techniker) "händeringend" suchen wird. Bei 
dem Konzern in Franken, bei dem ich noch arbeite, werden im Augenblich 
ganze Sparten (Entwicklung und Fertigung) zwar nicht nach Asien, aber in 
die östlichen Randstaaten der EU verlegt. Es wird den Mitarbeitern das 
Angebot unterbreitet mitzugehen oder ansonsten die Firma zu verlassen. 
Geht man auf den Vorschlag ein, die Firma freiwillig zu verlassen, 
bekommt man nach Betriebszugehörigkeit eine kleine Abfindung. Geht man 
aber auf keinen Vorschlag ein, bleibt die Entlassung (Grund: mögliche 
Versetzungen sind im Rahmen des Vertrags möglich). Diese Verlegung in 
die EU-Randstaaten wird auch noch dick durch die EU bezuschußt.

von Panzer H. (panzer1)


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Fritz K. schrieb:
> die EU-Randstaaten wird auch noch dick durch die EU bezuschußt.

Definiere mal EU-Randstaat!
Portugal tät mich schon reizen...

von Gast (Gast)


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> Geht man auf den Vorschlag ein, die Firma freiwillig zu verlassen,
> bekommt man nach Betriebszugehörigkeit eine kleine Abfindung.

Ich dachte, eine Abfindung gibt es nur wenn die Firma kündigt und nicht 
wenn man selber kündigt.

von Fritz K. (Gast)


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@ Panzer :

östliche Randstaaten, z. B. Rumänien etc.

@ Gast :

Kündigung in beidseitigem Einvernehmen

von M. S. (bugles)


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>Natürlich haben wir eine Krise, aber denken wir mal perspektivisch: Im
>kommenden Sommer wird niemand mehr von der "Weltwirtschaftskrise" reden
>und man sucht wie bekloppt Ingenieure und Informatiker.

Die Welt wird globaler. Das wird nicht mehr beser. Gerade Ingenieure 
haben es da schwerer. Das Zeitalter der Dienstleistung ist angebrochen. 
Ingenieur Typische Aufgaben werden ausgelagert.

Das ganze ist Zwangsweise einfach Billiger irgendwas in China, Indien 
Progammieren zu lassen und hier nur noch einzubauen oder Beraten, 
Bewerten, Qualitätsmangement etc...

So machen das schon viele und es werden mehr. Ich war gerade erst bei 
beinem Vorstellungsgespräch. Die haben mir gesagt es wird nix entwickelt 
was man einkaufen kann. Ganz Egal woher.

Nächsten Sommer wird die Krise nicht vorbei sein. Es fängt gerade doch 
erst an.

von Stille Nacht (Gast)


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>Die Welt wird globaler. Das wird nicht mehr beser. Gerade Ingenieure
>haben es da schwerer. Das Zeitalter der Dienstleistung ist angebrochen.
>Ingenieur Typische Aufgaben werden ausgelagert.
Sagen wir mal so, es gibt überall Spannungen, die lange unter den 
Teppich gekehrt worden sind, aber jetzt zu Tage treten. Der 
globalisierte Ingenieursberuf bekommt das halt mit am ersten zu spüren, 
alle anderen folgen über kurz oder lang.
Das goldene Zeitalter mit genug Honigbrot für alle, wenn ja alle nur 
fleißig genug sind, ist vorbei.
Wir sind im Umbruch, ohne dass es jeder merkt. Viele wollen aber auch 
gar nichts merken, denn damit lässt es sich besser durchschlafen oder 
sich ruhig, gelassen die Zukunft seiner Kinder betrachten.
Kleine Empfehlung in 8 Teilen, wie die mittlere Zukunft aussehen könnte.
http://www.youtube.com/watch?v=CVYsw9UWxoM&feature=related

Sich beruflich in der Militär- oder Überwachunstechnik zu engagieren, 
dürfte wohl den eigenen Arsch am Längsten am Kacken halten.

von Aufklärer (Gast)


Angehängte Dateien:

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Akademikermangel haben sich sicher keinen!

Die Zahl der Stellen, die man im Internet für Ingenieure findet, kann 
man je nach Betrachtung druch 10 oder druch 50 teilen, um auf die reale 
Zahl der Besetzungen zu schließen.

Erstens werden ständig langfristig unbesetzte Stellen mitgeschleppt, die 
mit Projekten abgewickelt werden aber denoch bei den Dienstleistern nach 
Bedarf aussehen und für eine Vielzahl von Anzeigen sorgen, dann geibt es 
die Pauschalanzeigen sowie die gefakten Stellen, um an Profile zu 
kommen.

Wenn was ausgelagert wird, dann hüpfen da auch wieder die Vermittler 
drauf, die die Stellenzahl nochmals multiplizieren.

Das angehängte Excel dient der Rückinterpretation der Stellenzahl.

Kann jeder mit rumspielen und sich seine eigenen Gedanken machen.

von Lichter gehen aus. (Gast)


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In der Firma, bei der ich arbeite, wurde die Entwicklungsabteilung auch 
drastisch verkleinert. Die Entwicklungsaufträge werden nach drausen 
gegeben und zugekauft (aber leider nicht in Deutschland). Die 
verbliebenen Entwicklungsingenieure (3 von 10) leiten die Projekte und 
kümmern sich um die Qualitätssicherung. Es ist abzusehen, dass auch 
unsere Stellen wegfallen werden, da im nächsten Jahr die gesamte Technik 
ausgegliedert werden soll und wir dann auch auf der Straße Stehen. 
Unsere Firma ist aber leider kein Einzelfall. Auch frühere 
Studienkollegen, die noch bei anderen Firmen arbeiten, berichten über 
ähnliche Entwicklungen. Nur die betriebswirtschaftlichen Teile sollen in 
Deutschland bleiben. Keine guten Aussichten für Ingenieur-Studenten. 
Leider. Deutschland lebte einst von der Ingenieur-Technik, heute leider 
nur von BWL.

von Terence Spencer (Gast)


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Ich habe gehört, dass SSI Schäfer einstellt.

https://www.ssi-schaefer.de/Stellenangebote-Jobs-und-Karriere.411.0.html

von Wilhelm F. (Gast)


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@Gast:

>>Geht man auf den Vorschlag ein, die Firma freiwillig zu verlassen,
>>bekommt man nach Betriebszugehörigkeit eine kleine Abfindung.

>Ich dachte, eine Abfindung gibt es nur wenn die Firma kündigt und
>nicht wenn man selber kündigt.

Bei Firmen, die als hohe Priorität haben, Personal abzubauen, wird 
gelegentlich sowas wie ein Auflösungsvertrag angestrebt, im Idealfall 
natürlich fair und auch mit fairer Abfindung, das hat mit Kündigung 
rein gar nichts zu tun.

So geschehen schon vor Jahren einmal bei mir selbst, als ich ganz andere 
Wege gegangen bin. Also Info aus erstbester Quelle.

Apropos EU-Randstaaten:

Im letzten Betrieb kamen gelegentlich Gruppen von Ingenieuren z.B. aus 
Ungarn, Polen, Tschechien, für ein paar Tage zur Exkursion, um sich die 
Firma und insbesondere die Entwicklungsabteilung anzuschauen. Sollte 
dies etwa einen tieferen Sinn haben? Na, ich hab den Braten gleich 
gerochen und natürlich freundliche Mine zum bösen Spiel gemacht.

Wo läuft da der Hase???

Der Konzern hatte schon seit einigen Jahren Filialen bzw. zugekaufte 
Firmen mit ähnlichen Tätigkeiten in den EU-Randstaaten.

von Aufklärer (Gast)


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Ich habe es bereits mehrfach erklärt:

Alle Firmenbosse schmelzen derzeit ihr Knowhow und Kapital ab und retten 
es ins Privatvermögen. Denen ich auch klar, dass es nicht immer so 
weiter gehen kann.

Die Siemens schrumpft und schrumpft, es wird nur noch das Nötigste 
gemacht, um den Rest gesund aussehen zu lassen, für die Aktionäre.

Alles ist klar, das es irgendwann einmal nichts mehr gibt, das man an 
Ballast abwerfen kann. Die Vorgesetzten versuchen, sich ins gute Boot zu 
retten und rangeln um die Posten.

Und es ist überall dasselbe - von A bis Z:

ABB, Bosch, Conti, Dephi, Ericson, Fresenius, Gambro, Hirschmann, ...

von Julia D. (Gast)


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In Österreich gibt es auch einen Akademikermangel wie in Deutschland, 
angeblich. Am Joanneum haben sie uns zu Beginn des Studiums erklärt, die 
Ingenieure verdienen zuhauf und Frauen sind gesucht, aber was die 
österreichische Industrie einem zahlen will, ist ein Lacher.

von Mark B. (markbrandis)


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Julia Dorfmeister schrieb:
> In Österreich gibt es auch einen Akademikermangel wie in Deutschland,
> angeblich. Am Joanneum haben sie uns zu Beginn des Studiums erklärt, die
> Ingenieure verdienen zuhauf und Frauen sind gesucht, aber was die
> österreichische Industrie einem zahlen will, ist ein Lacher.

Sie hätten vielleicht sagen sollen: Frauen, die immer Vollzeit arbeiten 
und keine Kinder bekommen wollen, sind gesucht... jedenfalls ist das in 
Deutschland zum großen Teil so.

von Gast (Gast)


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"Sagen wir mal so, es gibt überall Spannungen, die lange unter den
Teppich gekehrt worden sind, aber jetzt zu Tage treten. Der
globalisierte Ingenieursberuf bekommt das halt mit am ersten zu spüren,
alle anderen folgen über kurz oder lang."


das kann so, wie es immer dargestellt wird, eigentlich nicht 
funktionieren. Erstens können die meisten Berufe nicht verlagert werden. 
Verlagert wird Forschung und Entwicklung. Was bleibt dann hier? F&E ist 
hier zu teuer, Produktion sowieso, also, was bleibt?

Interessant auch, dass gerade die Arbeitsstellen für Hochqualifizierte 
so rasend schnell hier abgebaut und ins Ausland verlagert werden, und 
weniger gut ausgebildete Menschen anscheinend leichter einen Job finden. 
Das ist doch geradzu grotesk. So langsam habe ich das Gefühl, dass hier 
in .de irgend etwas massiv und sehr gefährlich schief läuft. Warum 
verdient ein Bandarbeiter Steuerklasse I im Zweischichtbetrieb z.B. 
2100,- Euro netto, ein Dipl.-Ing. in derselben Wirtschaftsregion dagegen 
max. 2000,- Euro? Und die Techniker 1900,- Euro. Das sind Zahlen, die 
mir bekannt sind.

Der Bandarbeiter lässt bei Schichtende den Hammer fallen, der Ing. lässt 
sich von der GF wegen Terminen, Kosten etc. stressen, macht jeden Tag 
2-4 Überstunden und macht sich dann noch zu Hause wegen des Jobs 
Gedanken.

Ehrlich: diejenigen, die heute ein MINT-Studium beginnen, haben echt den 
Schuss vor den Bug nicht gehört. Als ich mit dem Studium fertig war, sah 
die Ingenieurswelt noch völlig anders aus. Und das ist gerade mal ein 
gutes Jahrzehnt her. Ich habe keine Ahnung, wie ich hier in .de bis zum 
67. Lebensjahr über die Runden kommen soll...

Ich mache mir echt Sorgen, obwohl es mir jobmäßig aktuell sehr gut geht. 
Aber in der Zukunft sehe ich seeehr dunkle Wolken aufziehen.

von Gast2 (Gast)


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> Warum
> verdient ein Bandarbeiter Steuerklasse I im Zweischichtbetrieb z.B.
> 2100,- Euro netto

Wo hat man als Bandarbeiter mit Steuerklasse 1  2100€ Netto?

> Als ich mit dem Studium fertig war, sah
> die Ingenieurswelt noch völlig anders aus. Und das ist gerade mal ein
> gutes Jahrzehnt her.

2002 als ich fertig war, war es schon genauso. Die wenigsten haben einen 
Job der halbwegs zu der Qualifikation passt gefunden. Und wenn dann nur 
mit viel Vitamin B.

von Thorsten (Gast)


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>Wo hat man als Bandarbeiter mit Steuerklasse 1  2100€ Netto?

das würde mich aber auch mal interesieren diese Stellen werden doch 
überwiegend an Leiharbeitern vergeben und die kriegen vielleicht 
1800Euro
brutto

von Helmut S. (helmuts)


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Gast2 schrieb:
>> Warum
>> verdient ein Bandarbeiter Steuerklasse I im Zweischichtbetrieb z.B.
>> 2100,- Euro netto
>
> Wo hat man als Bandarbeiter mit Steuerklasse 1  2100€ Netto?
>
>> Als ich mit dem Studium fertig war, sah
>> die Ingenieurswelt noch völlig anders aus. Und das ist gerade mal ein
>> gutes Jahrzehnt her.
>
> 2002 als ich fertig war, war es schon genauso. Die wenigsten haben einen
> Job der halbwegs zu der Qualifikation passt gefunden. Und wenn dann nur
> mit viel Vitamin B.

Habe mal gehört bei Daimler und VW wäre das so. Deshalb sind die Jobs da 
ziemlich begehrt. Aber ohne Gewähr.

von Julia D. (Gast)


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>Sie hätten vielleicht sagen sollen: Frauen, die immer Vollzeit
>arbeiten und keine Kinder bekommen wollen, sind gesucht...

Das kann sein. Was ich sagen wollte: Nicht nur in Deutschland wird den 
jungen Menschen vorgelogen, dass sie eine rosige Zukunft hätten.

von Gast (Gast)


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Ohne Vitamin B und/oder ausgezeichneten Noten und kurzer Studiendauer 
läuft schon seit 10 Jahren nichts mehr. Das betrifft nicht nur Daimler 
und VW. Der durchschnittliche Absolvent hat schon lange keine Chance 
mehr.

von Onki Kapott (Gast)


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> Das kann sein. Was ich sagen wollte: Nicht nur in Deutschland wird den
> jungen Menschen vorgelogen, dass sie eine rosige Zukunft hätten.

Deutschland und Österreich stehen sich kulturell sehr nahe. Wir haben 
nicht nur die gleiche Sprache, gemeinsame Geschichte, sondern auch sehr 
ähnliche Bildungssysteme.

> Ohne Vitamin B und/oder ausgezeichneten Noten und kurzer Studiendauer
> läuft schon seit 10 Jahren nichts mehr. Das betrifft nicht nur Daimler
> und VW. Der durchschnittliche Absolvent hat schon lange keine Chance
> mehr.

Da mag was dran sein. Ich war ziemlich enttäuscht von meinem ersten 
Gehalt und dass es so schwer war, überhaupt eine Stelle zu finden. Es 
ist ja nicht so, dass das Gehalt ein Hungerlohn wäre, aber angesichts 
der Mieten in manchen Städten... Immobilien sollte man besitzen. Ich 
habe z. B. nur schwer eine Wohnung in einer mittelgroßen westdeutschen 
Stadt mit Bevölkerungsrückgang gefunden. Viele Mietverhältnisse kommen 
wahrscheinlich auch wegen des Mietrechtes mithilfe von Vitamin B 
zustande; wer da den offiziellen Weg geht, hat weniger Chancen. Und was 
dem Wohnungsmarkt das Mietrecht ist, ist dem Arbeitsmarkt das 
Kündigungsschutzgesetz.

Ein Komilitone (Dipl.-Inf.) von mir ist schon ganz deprimiert von dem 
Gehalt, das ihm wohlmöglich erwartet, so ca. 28000 €. Das ist vielleicht 
in einer Stadt mit einem guten Mietermarkt, aber für einen Akademiker 
ist das wenig. Und € 1400 netto (bei Steuerklasse 1, keine Kinder) sind 
nicht viel, weil die Mieten immer kräftig weiter steigen, die 
Nebenkosten sowieso.

von Stille Nacht (Gast)


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>Das betrifft nicht nur Daimler
>und VW. Der durchschnittliche Absolvent hat schon lange keine Chance
>mehr.
Also während des "Booms" von 2005 bis Anfang 2008 hatte man gute 
Chancen, auch als durchschnittlicher Graupenabsolvent. Jedenfalls war 
das im Maschinenbau so. Man endete zwar fast immer als CAD-Kraft, aber 
das Gehalt hat einigemaßen gestimmt. Jetzt ringen sogar die 
Notenstärksten und Schnellstudierer langwierig um einen Job. Über 
Dreiviertel gehen momentan leer aus und ziehen sich nach hohen 
zweistelligen Absagen wieder frustiert in den Hörsäle zurück, um ein 
"Aufbaustudium" dranzuhängen. Da wird eine ganze Generation um ihre 
Lebenszeit beraubt. Ich bin mal gespannt, was das gibt, wenn die 
erstmals ihre auswegslose Lage realisieren. Momentan herrscht ja noch 
das Prinzip Hoffnung und man glaubt an die Wachstumsphrasen der Politik. 
Wenn der Frust und die Wut hochkommen, dann wird's interessant.
Wenn dann einer von der Industrielobby noch die Ingenieurmangellüge zum 
X-ten Mal auspackt, müsste der arbeitlose Ingnieurmob sich mal dieser 
annehmen. Dann wäre endlich Ruhe im Karton.

von Gast (Gast)


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Der "Boom" war  2006/2007.

nur was machen wenn man 2001 gefeuert wird  oder 1990-1998 ...

Man kann nicht irgendeinen Miniboom als Richtschnur nehmen.

Es kann also ohne weiteres sein ,daß vor 2016 wenig geht,
das damit einhergehende Problem ist auf die Tour wie früher
ganz jahrgänge zu verheizen - man merkts ja heute an der
kinderarmut im doppelten Sinne .

von Freagle (Gast)


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Die jungen Leute werden langfristig was anders machen, so wie schon vor 
15 und vor 7 Jahren. Damals wurde auch keine eingestellt.

von Zeus (Gast)


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Bevor sich in Deutschland mal die Gruppe erhebt, müßten schon mal 70% 
von denen verhungert sein. Aber vorher werden die Arbeitgeber mit altem 
Brot bezahlen und schon stimmt die Welt wieder. Der Überhang an 
arbeitslosen Ingenieuren wird von Jahr zu Jahr größer und der Frust der 
Absolventen und älteren Ingenieure, die freigesetzt werden, wird immer 
größer. Der einzige Weg den Frust zu beseitigen ist den Zugang zu den 
Ingenieurstudiengängen zu beschränken. Durch die geringere Zahl der 
Absolventen würde auch der Ingenieur wieder händeringend gesucht werden. 
Aber dies ist nur Wunschdenken. Es ist leider im Interesse der Industrie 
und der Politik den Überhang an Ingenieuren kontinuierlich zu vergrößern 
und daduch deren Einkommen permanent zu verringern.

von Frager (Gast)


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Warum macht man das nicht auch bei den Ärzten? Von denen gibt es doch 
auch zu wenige! Die haben aber Zulassungsbeschränkung. Deshalb arbeiten 
die plonischen Ärzte bei uns!

von Gast (Gast)


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> Deshalb arbeiten
> die plonischen Ärzte bei uns!

Und deutsche Ärzte arbeiten in Skandinavien, weil sie dort besser 
verdienen. Hätten wir mehr deutsche Ärzte, würden diese in Deutschland 
kaum mehr verdienen. Es mag zwar regionalbedingt vereinzelt zu wenige 
Ärzte in Deutschland geben, aber pauschalisieren kann man das so nicht. 
Ärzte sind eben nicht so örtlich unabhängig wie Ingenieure, weil es 
ihnen (noch) viel besser geht.

von Purzel H. (hacky)


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Echt selbstlos, die eigenen Aerzte zu exportieren. Dadurch sparen sich 
die Ziellaender die relativ hohen Ausbildungskosten, und kriegen erst 
noch die Steuern, die sich aus deren Einkommen ergeben. Das ist gezielte 
Hilfe fuer diese Laender.

von M. S. (bugles)


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>Der einzige Weg den Frust zu beseitigen ist den Zugang zu den
>Ingenieurstudiengängen zu beschränken

Das ist eher nicht so. Andere Länder haben X Absolventen, die würden 
dann halt hier arbeiten bzw. nach arbeit suchen.

So oder so es ist ein Armutszeugnis das dieses Land Jahrzehnte 
Schüler/Studenten ausbildet und dann sagt Jobs haben wir aber nicht.

von Purzel H. (hacky)


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Offensichtlich werden die falschen Leute ausgebildet. Ausgebildet werden 
junge Leute, die von einer Zukunft traeumen auch eine Familie haben zu 
koennen. Die Arbeitgeber moechten aber lieber Putzfrauen aus Moldawien 
mit einer Schnellbleiche in Elektronik.

von Onki Kapott (Gast)


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Bei den Ärzten gibt es große Gehaltsunterscheide. Klinikärzte werden 
regelrecht ausgebeutet, während die niedergelassenen Ärzte Geld 
scheffeln. Warum gibt es denn so viele Radiologen?

Die Ursache liegt an unserem Gesundheitssystem, der das wichtigste 
marktwirtschaftlichen Element nicht kennt: den Verbraucher. Der Patient 
denkt, er bezahle nichts, weswegen er z.B. jede noch so unsinnige 
Röntgenuntersuchung mitmacht. Ich würde mir wünschen, dass wir keine € 
10 Praxisgebühr mehr haben, sondern 10 % anteilige Behandlungskosten, 
natürlich gedeckelt. Dann gäbe es weniger niedergelassene Radiologen, 
weil die Patienten sagen: Diese dusslige Röntgenuntersuchung brauche ich 
nicht.

Obwohl ich seit vielen Jahren FDP-Wähler bin, bin ich in diesem Punkte 
von der FDP enttäuscht. Aber: Andere Parteien würden dieses Konzept auch 
nicht umsetzen.

von Gast (Gast)


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Warum die FDP gewählt wurde ist sicherlich darin zu sehen,
daß die Lethargie von SPD/CDU als nonoptimal erkannt wurde

problematisch an der FDP ist es ,wenn sie nicht effektive
Klientelpolitik betreibt

beispiel Erbschaftssteuer  . Das Ding gehört abgeschafft.
Man tut geradeso als wäre das ein Lottogewinn . in Wirklichkeit
ists
- bzgl Firma eine massive Einschnürung...
- bzgl des klein häuskens zu oft derart,das das Dingens
renoviert gehört - so und wenn man den Erben ausplündert,
also schon längst versteuertes ... kann nix gemacht werden....

Auf den Posten des Gesundheitsministers einen Arzt uzu setzen ist
sehr kritisch zu sehen .

Schon die PKV versicherten werden gallopierend in die Privat-
insolvenz getrieben , wenn die Steigerungeraten so weitergehen.

Es muß dringend an der Ursache gearbeitet werden .
- Verschwendungssucht der Pharmaindustrie eindämmen
- wieso muß ein Arzt mit dem Faktor 3,5 verrechnen- der Mehrwert ist
  nicht sichtbar
- Überprüfen der Gehaltstruktur der KV Chefs
- Offenlegung , wohin die Beiträge so fließen ... Derivate ?!
-

von gast (Gast)


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Gast, dein Gestammel ist vor lauter Geplenke und verstümmelten Sätzen 
kaum zu lesen.

von M. S. (bugles)


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>Die Ursache liegt an unserem Gesundheitssystem, der das wichtigste
>marktwirtschaftlichen Element nicht kennt: den Verbraucher. Der Patient
>denkt, er bezahle nichts, weswegen er z.B. jede noch so unsinnige
>Röntgenuntersuchung mitmacht. Ich würde mir wünschen, dass wir keine €
>10 Praxisgebühr mehr haben, sondern 10 % anteilige Behandlungskosten,
>natürlich gedeckelt. Dann gäbe es weniger niedergelassene Radiologen,
>weil die Patienten sagen: Diese dusslige Röntgenuntersuchung brauche ich
>nicht.

Blödsinn sowas habe ich ja selten gehört. Ich gehe so gut wie nie zum 
Arzt nicht aus jux und dollerei und schom garnicht aus langeweile und 
wenn der mich mal einfach so Röntgen will bin schneller aus der Praxis 
draussen als dem lieb ist.

Außerdem weisst du was ne Krebsbehandlung kostet oder Dialyse davon kann 
keinder 10% aufbringen.

Effektiv wäre einfach wenn jeder Patient die Rechnung von der 
Krankenkasse nachhause bekommt. Wahrscheinlich ist die Ärzteschaft das 
einzigste Handwerk in deutschland die ohne Rechnung arbeiten dürfen. 
Sollte sich die FDP mal dafür einsetzen würde ich die mein Leben lang 
wählen zudem würde ich monatl. 10€ für Briefmarken zahlen. Solidarisch 
für meine Nachbarschaft.

von Onki Kapott (Gast)


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Das ist kein Blödsinn, sonder ein Faktum. Und viele Leute gehen zum 
Arzt, obwohl ihnen nichts fehlt. Es gibt viele Überweisungen, gerade 
auch wegen unnötiger Vorsorgeuntersuchungen.

Übrigens möchte ich keine Rechnung von der Krankenkasse. Ich bin bei der 
KKH und die wurde irgendwie von der Allianz geschluckt. Ein 
Lebensversicherer sollte nicht meine Wehwehchen kennen.

Es muss einfach eine Rechnung vom Arzt an den Patienten überreicht 
werden und wenn der Patient selbst zehn Prozent zahlen muss, schaut er 
ganz genau hin.

Bei Medikamenten ist es doch genauso. Weil bei den Apotheken auch keine 
Marktwirtschaft herrscht und man viele Medikamente für lau bekommt (Man 
selbst zahlt nur € 5, während dei Krankenkasse € 200 zahlt.), fehlt 
einfach der kritische Verbraucher. Medikamente werden systematisch für 
die Tonne produziert. Das haben wir auf keinen anderen Markt, oder 
kaufen die Leute 100 Würstchen, um nur zwei Würstchen zu essen? Bei den 
Arzneien haben wir genau das: Zu große Verpackungen. Ich hatte mal vor 
15 Jahren eine Salbe nehmen müssen. Die Salbe hatte ich vielleicht zu 
höchstens zehn Prozent aufgebraucht, dann war ich gesund. Den Rest 
konnte ich wegschmeißen, weil ich die Hautkrankheit nie wieder bekam und 
weil das Haltbarkeitsdatum schnell überschritten war. Das ist ja auch 
ein schöner Schwachsinn: Schnellverderbliche Waren in großen Mengen 
anzubieten. Gibt's bei Lebensmitteln auch nicht, weil wir dort 
Wettbewerb und kritische Verbraucher haben.

So einfach ist das. Und Dialyse und Krebsbehandlung... Das betrifft 
vergleichsweise wenige Patienten.

von Onki Kapott (Gast)


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> Außerdem weisst du was ne Krebsbehandlung kostet oder Dialyse davon kann
> keinder 10% aufbringen.

Ach ja: Es ist immer hilfreich, lesen zu können. Ich habe doch 
ausdrücklich geschrieben: 10 %, aber gedeckelt. 10 % von 100000 € sind 
10000 € und viel Geld, aber wenn man sagt: 10 %, aber nicht mehr als 
1000 € pro Jahr oder aber nicht mehr als 10 % des Jahreseinkommens. Da 
sind viele Modelle möglich. Und außerdem würden die Preise sinken, wenn 
wir mehr Wettbewerb auf dem Gesundheitsmarkt hätten.

von Julia D. (Gast)


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Das Gesundheitssystem ist doch total marode. Weil es keinen Wettbewerb 
gibt sondern nur Absprachen, kassieren die an der Spitze kräftig ab und 
schmieren sich gegenseitig.

In Österreich war das System noch bis vor 5 Jahren Top in Ordnung. Dann 
haben sie ein Gesetz gemacht, das die Beiträge der Arbeitgeber 
reduzieren soll. Jetzt krankt es dort noch mehr, als in Deutschland.

von M. S. (bugles)


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>Und viele Leute gehen zum Arzt, obwohl ihnen nichts fehlt. Es gibt viele 
>Überweisungen, gerade auch wegen unnötiger Vorsorgeuntersuchungen.

Kein Mensch geht zum Arzt weil ihm nix fehlt. Es mag Menschen geben die 
sehr einsam sind und reden wollen aber da können gute ärtze sicher uahc 
abhelfen, durch Psychiater, gute Ratschläge etc..

Mich nerven die Leute auch die wegen ner erkältung hingehen oder so aber 
das ist halt so.

>Übrigens möchte ich keine Rechnung von der Krankenkasse. Ich bin bei der
>KKH und die wurde irgendwie von der Allianz geschluckt. Ein
>Lebensversicherer sollte nicht meine Wehwehchen kennen.

Deine Krankenkasse kennt immer deine Wehwechen. Der Arzt rechnet mit der 
KV ab. Nur du bekommsst das nicht zu sehen.

>Es muss einfach eine Rechnung vom Arzt an den Patienten überreicht
>werden und wenn der Patient selbst zehn Prozent zahlen muss, schaut er
>ganz genau hin.

Aus 10% werden in deutschland ganz schnell 15 und dann 35%. Viele 
Menschen können sich 10% nicht leisten. Viele Studenten gehen nicht zum 
Zahnarzt trotz Härtefallreglungen. Mit einer direkten Beteiligung tifft 
man genau die ärmsten der Armen. Studenten,Renter,Arbeitslose, 
Kinderreiche Familien.

>Bei Medikamenten ist es doch genauso. Weil bei den Apotheken auch keine
>Marktwirtschaft herrscht und man viele Medikamente für lau bekommt (Man
>selbst zahlt nur € 5, während dei Krankenkasse € 200 zahlt.)

Also ich zahl meine medikamente immer selbst besonders nie normalen wie 
Asperin & co. Und auch wieder hier. Medikamente werden oft 
weiterentwickelt was zu seltsamen Preissteigerungen in deutschland 
führt. Der Hersteller mixt irgendwas rein und schon kostet es mehr. 
Genau so wie Medikamente im Ausland die oft exporbitant billiger sind 
obwohl sie hier produziert werden. Und sagst dann soll der 
endverbraucher das tragen. Dann kann man ja noch dem Apotheker sagen das 
es ganz schön teuer ist. So hast du ne Krankenkasse &co die den 
Konzernen auf dei Finger gucken.

>Medikamente werden systematisch für
>die Tonne produziert. Das haben wir auf keinen anderen Markt, oder
>kaufen die Leute 100 Würstchen, um nur zwei Würstchen zu essen? Bei den
>Arzneien haben wir genau das: Zu große Verpackungen

Da gebe ich dir mal recht. Aber das liegt ja nicht am Verbraucher. Geh 
mal zum Apo. und sag du willst eine Asperin haben, gerne auch Zwei. 
Gibts hier in D nicht. Wenn du kopfweh hast nimmste sogar die 
Familienpackung. Das ist großer mist aber das Problem ist bekannt. Du 
hast dich ja bei deiner salbe auch nicht beschwert oder ? Da verdienen 
eben leute dran und deshalb bekommt man es nur schwer geändert.

>Gibt's bei Lebensmitteln auch nicht, weil wir dort
>Wettbewerb und kritische Verbraucher haben.

Bei Strom unternehmen die einzelen Kunden auch nix. Da gibts auch 
'Wettbewerb'. Solche dinge müssen staatliche Stellen regeln dafür sind 
die da. Nur weil Staatliche stellen inkl-. Politik manchmal versagen muß 
man nicht im umkehrschluss glauben wir würdne das besser können

von Onki Kapott (Gast)


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> Deine Krankenkasse kennt immer deine Wehwechen. Der Arzt rechnet mit der
> KV ab. Nur du bekommsst das nicht zu sehen.

Genau das passiert nicht. Der Arzt rechnet anonym mit der Kasse ab, 
sodass die Kasse nicht spitz kriegt, ob der Patient ein Alkoholproblem 
oder ähnliches hat.

von M. S. (bugles)


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>Genau das passiert nicht. Der Arzt rechnet anonym mit der Kasse ab,
>sodass die Kasse nicht spitz kriegt, ob der Patient ein Alkoholproblem
>oder ähnliches hat.

Quatsch, dann wäre ja jegliche Klausel bei 
Berufsunfähigkeitsversicherungen dahin. Die bekommen auch 
vorerkrankungen herraus. Mensch Onki manchmal gebe ich dir ja richtig 
recht was du so schreibst aber heute....

Natürlich kennt deine Krankenkasse all deine Krankheiten. Wahrscheinlich 
kann nicht jeder Sacharbeiter darauf zugreifen.

Alleine Privatpatienten bekommen doch ne aufgeschlüsselte Rechnung die 
sie dann bei ihrer Kasse einreichen.

von Bluebird (Gast)


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Die Krankenversicherung hierzulande ist ein Witz. Der Idiot hier im 
Lande ist wie an so vielen anderen Stellen der, der einer vernünftigen 
Arbeit nachgeht. Aufgrund von Menschen, die noch nie was in die Kasse 
gezahlt haben, aber die selben Leistungen bekommen wie unser einer, ist 
das ganze System im Ar.... So war das ursprünglich sicher nicht gedacht. 
Vielleicht sollte das mal einigermaßen angepasst werden, aber nicht auf 
Kosten derer, die das System stützen.

von Aufklärer de Luxe (Gast)


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Man kann sich ja auch privaz versichern. Da ist das Ganze etwas 
personengebundener.

Hier noch etwas reales zum Akademikermangel:
Beitrag "Modernes und effektives Postenhopping auf Kosten der BA"

von M. S. (bugles)


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>Wir sollten aus dem VDI austreten!!

Du bist dadrin ?

von Gast (Gast)


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"Witzig" auch die IHK, bei denen man als Unternehmer ja Pflichtmitglied 
ist:

schicken die mir vor einigen Wochen doch eine Einladung zu einer 
Informationsveranstaltung, bei der sich IT-Unternehmen aus diversen 
osteuropäischen Ländern anbieten.

Die spinnen doch: laden mich zu einer Veranstaltung ein, auf der damit 
geworben wird, meine Geschäftsgrundlagen ins Ausland zu verlagern. 
Sollten die jemals auf die Idee kommen, auch nur einen Cent von mir 
kassieren zu wollen, werde ich wohl das erste mal in meinem Leben einen 
Rechtsanwalt benötigen. Soweit kommt's noch, Geld an einen völlig 
überflüssigen Bürokratenverein zu zahlen, der aktiv die Verlagerung 
meiner Geschäftsgrundlage unterstützt. <kopfschüttel>

von gast (Gast)


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> Und viele Leute gehen zum
> Arzt, obwohl ihnen nichts fehlt.

So ist es. Es ist halt einfach, sich einen gelben Schein zu holen, um 
nicht arbeiten zu müssen. Besonders in den unteren Lohngruppen wo sich 
bei Krankheit keine Arbeit für den betreffenden anhäuft, ist diese 
Praxis alltäglich. Wird kurzfristig kein Urlaub genehmigt oder will man 
den Urlaub verlängern, läßt man sich eben einen gelben Schein 
ausstellen. Der Arbeitgeber kann nichts dagegen machen, weil ihn die 
Krankengeschichte seiner Arbeitnehmer nichts angeht, was ja auch 
irgendwie sinnvoll ist.
Ich kenne viele Leute, die kommen auf diese Weise auf 30 
"Krankheitstage" und mehr pro Jahr. Dazu kommen dann zusätzlich noch 
einige echte Krankheitstage.

Andere, besonders Rentner, gehen aus Langeweile zum Arzt oder weil sie 
sich irgendwelche Krankheiten einreden. Wenn die Leute wegen jedem 
harmlosen Wehwehchen zum Arzt rennen, stimmt was nicht am System.

von Bruzzler aus dem Wiesenhof (Gast)


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Klar haben wir einen Fachkräftemanngel.

In Deutschland fehlen 64000 Ingenieure!

Das hat die Uni Köln anhand der Arbeitsamtzahlen hochgerechnet.

http://www.vdi.de/uploads/media/2009-04-20-Studie_VDI-IW2_01.pdf

von A. F. (chefdesigner)


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Bist Du denn Arbeitslos? Dann melde es denen doch mal zurück. Angeblich 
kennen die niemanden, der keine Stelle hat, wobei auch das ja nichts 
heisst:

Studierte Informatiker kann man vielfach einsetzen. Nur werden viele die 
Ersatzjobs, die sich ihnen bieten, nicht begrüsst haben.

von Onki Kapott (Gast)


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Ich bin Informatiker und sehe es gar nicht mehr so schlimm. Ich bekam im 
Oktober 2008 eine Stelle, als schon die Lehman-Brüder das Zeitliche 
gesegnet hatten und alle von Krise redeten. Zahlreiche andere 
Unternehmen wollten auch noch Telefoninterviews führen, aber da hatte 
ich schon unterschrieben. Auf 3 Bewerbungen 2008 bekam ich gerade mal 
drei Absagen (inkl. Bosch, die sich nie meldeten), zwei Zusagen. In den 
anderen Fällen musste ich absagen, weil ich schon ein Vertrag 
unterschrieben hatte.

Die Stelle ich etwas länger als ein Jahr, beginne aber im Januar eine 
neue Stelle, eine bessere. Ich musste mich weit mehr ins Zeug legen, 
mehr als zwanzig Bewerbungen schreiben, woraus sich drei Einladungen zu 
Vorstellungsgesprächen ergaben. Eine Zusage. Ansonsten haben noch die 
Zusätzlich haben noch die "Headhunter" für mich gearbeitet.

von Es müsste von allem mehr sein! (Gast)


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>Die Krankenversicherung hierzulande ist ein Witz. Der Idiot hier im
>Lande ist wie an so vielen anderen Stellen der, der einer vernünftigen
>Arbeit nachgeht. Aufgrund von Menschen, die noch nie was in die Kasse
>gezahlt haben, aber die selben Leistungen bekommen wie unser einer, ist
>das ganze System im Ar.... So war das ursprünglich sicher nicht gedacht.
>Vielleicht sollte das mal einigermaßen angepasst werden, aber nicht auf
>Kosten derer, die das System stützen.
Deine Gedankengänge sind leider komplett falsch. Ich hoffe du bist kein 
Ingenieur oder Naturwissenschaftler, denn mit Kausalität stehst du, wie 
oben gezeigt wird, auf Kriegsfuß. Aber das ist kein Beinbruch, als 
Politiker bei der FDP ist garantiert noch ein Plätzchen frei.
Geh mal auf die Hartz-Ämter und biete den Leuten endlich vernünftige 
Arbeit an, die es ja so zu Hauf gibt und nur noch der anständige 
(Deutsche) wahrnimmt.
Zur Not gibst deinen eigenen Arbeitsplatz ab, dann kannst du auch im 
System schmarotzen und dich morgens im Bett noch mal rumdrehen und 
vielleicht auch noch einen Furz oder mehrere lassen. Und dann beruhigt 
mittags zum Arzt gehen.

von Onki Kapott (Gast)


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> Auf 3 Bewerbungen 2008 bekam ich gerade mal

"Auf zehn Bewerbungen" muss es heißen.

von Bluebird (Gast)


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Ich bin Ingenieur. Was soll das mit der anständige (Deutsche)?? 
Gutmensch??
Jep, FDP hab ich gewählt ;)

von Es müsste von allem mehr sein! (Gast)


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Jep, FDP hab ich gewählt ;)
Lag ich doch richtig. :>)
Wenn du in deinem Beruf zu ähnlich falschen Feststellungen wie bei der 
Krankenkassenproblematik kommst, wärst du ein schlechter Ingenieur. Wenn 
du schon FDP gewählt hast, dann würde ich an deiner Stelle auch 
schnellstens in dieses Industrielobby-Konglomerat wechseln. Einfacher 
kann man seine Brötchen auf Kosten der Arbeiter/Angestellten nicht 
verdienen .

von Bluebird (Gast)


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Naja, als schlecht würd ich mich jetzt nicht bezeichnen. Wieso falsche 
Feststellungen? Ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich es nicht fair 
finde, dass jemand der nie in die Krankenkasse einzahlte, die selben 
Leistungen bekommt wie ich.

von Onki Kapott (Gast)


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@Bluebird

Dann hast du das Versicherungsprinzip nicht verstanden. Die 
Krankenversicherung ist kein Sparbuch.

von Deutschland kaputt (Gast)


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Die Rentenversicherung auch nicht mehr...

von Onki Kapott (Gast)


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Die Krankenversicherung war auch nie ein Sparbuch. Eine Versicherung 
funktioniert nach dem Prinzip: Viele zahlen wenig ein und einer bekommt 
im Unglücksfall viel Geld. Und die Krankenversicherung verfolgt dieses 
klassische Versicherungsprinzip.

von Realist (Gast)


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Ich möchte mich den letzten Ausführungen anschließen:

dieses Anspruchsdenken, das gerade auch bei Versicherungen vorherrscht, 
ist in meinen Augen unsozial. Anstatt froh zu sein, wenn man keine 
Schäden zu beklagen hatte, fehlt die Einsicht, Beiträge zu zahlen.

Aber diese Gier, immer möglichst viel rauszuschlagen im Leben, ist 
wirklich erschreckend, und durch gierige Handlungen sind schon mehrere 
Menschen in meinem Umfeld in meinem Ansehen deutlich gesunken.

Beispiel: letztes Wochenende Maschinenumbau. Ich gehe mit meinem 
Kollegen mittags kurz zu Mc Donald's. Er holt sich ein Getränk. 
Neuerdings füllt man sein Getränk selbst ein. Was tut er: Füllt den 
Becher auf, trinkt ihn hastig halb leer, und füllt ihn nochmal auf. Bei 
zweiten Auffüllen macht er den Becher dann so voll, wie es nur geht. 
Ehrlich gesagt tun mir solche Menschen leid. Beispiel aus meinem Besuch 
letztens in der Stadtbibliothek: leiht sich doch jemand tatsächlich ca. 
80 CDs aus. Muss das wirklich sein?

Weiteres Beispiel: in unserer Umgebung werden oft Blumen zum 
Selbstpflücken angeboten. Anzahl der zahlenden Kunden: ca. 50%. Der Rest 
zahlt nicht oder wirft zum Schein irgend welche anderen Dinge oder einen 
viel zu geringen Betrag in die Kasse.

Mich wundern in diesem Zusammenhang auch nicht mehr diese irrsinnigen 
Kontrollen in Discountern und Supermärkten, die mich als ehrlichenKunden 
wirklich massiv stören. Aber wenn so viele Kunden Diebstahl begehen, 
wundert mich das Verhalten der Verantwortlichen nicht.

Diese Dinge sind es, die mich in unserer Gesellschaft so stören: diese 
latente Unehrlichkeit, diese Gier, diese unbändige Angst, zu kurz zu 
kommen. Ich hasse das und frage mich, wie ich bisher so easy durchs 
Leben kommen konnte...

von Onki Kaputt (Gast)


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Als ehrlicher Mensch ist man in der Minderheit. Ich habe mal zu viel 
Wechselgeld bekommen und habe den Verkäufer darauf hingewiesen. Darauf 
war er wohl nicht vorbereitet.

von Arno Nym (Gast)


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Ich mag diese Verlogenheit in unserer Gesellschaft auch nicht!

Ich gehe deshalb diesen Zeitgenossen aus dem Weg. Ich habe auch schon 
Freundschaften mit Leuten beendet, die sich zwar mir gegenüber korrekt 
verhalten haben, anderen Menschen jedoch, zu denen sie keine persönliche 
Beziehung hatten, versucht haben, bei jeder Gelegenheit über den Tisch 
zu ziehen.
Das Verhalten eines Einzelnen ist auch immer davon abhängig, was die 
Gesellschaft bereit ist, zu akzeptieren!

von Deutschland kaputt (Gast)


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Die ehrlichen sind die Dummen! Die finanzieren die Schnorrer und 
Betrüger mit. Schaut euch doch die Bankenbetrügerbande an: Verkaufen 
alten Omas ein Zeug, das sie nicht brauchen.

Selbst mich hat man gelinkt!

Mir hat ein Drecksack von der Postbankrentenversicherung eine Rürupp 
angedreht, ohne mir mitzuteilen, dass die in Deutschland ausgezahlt 
wird. Wenn man später im Ausland wohnt gibt es anch dem derzeitgen 
Rechtsstand nichts. Dann darf ich klagen!

Auch ist es so, dass die Beiträge teilweise in Riskikogeschäfte 
investiert sind. Abgesehen davon, dass die dann keine Gewinne 
ausschütten, wenn sie Miese machen, ist das dann keine steuerlich 
abzugsfähige Rürupprente.

Später muss ich aber Steuern zahlen! Ich mache also Minus!

Ein Scheissland ist es. Also betrüge ich rücksichtslos bei der Steuer.

von Mark B. (markbrandis)


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Deutschland kaputt schrieb:
> Ein Scheissland ist es. Also betrüge ich rücksichtslos bei der Steuer.

"Ein Scheissland ist es. Also wandere ich demnächst aus" wäre wohl die 
logischere Schlussfolgerung.

von Deutschland kaputt (Gast)


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Wandere mal mit Familie und Kind aus.

von Mark B. (markbrandis)


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Deutschland kaputt schrieb:
> Wandere mal mit Familie und Kind aus.

Okay, nicht so einfach. Aber auch das gibts, wie man in "Mein neues 
Leben" (oder wie das heißt) im TV sehen kann. ;)

Betrug bei der Steuer kann übrigens sehr unlustig enden. Bei einem 
Bekannten meines Vaters stand irgendwann die Steuerfahndung mit zehn 
Beamten frühmorgens vor der Tür und hat erst mal alle Akten und 
Unterlagen beschlagnahmt. Da kann man sich doch Schöneres im Leben 
vorstellen.

von Gucki (Gast)


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Der Bekannte hies nicht zufällig Zumwinkel?

von Onki Kaputt (Gast)


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Der Artikel im Handelsblatt übt doch im Kern richtige Kritik. Übrigens 
sind da nicht unsere Informatiker dran schuld, sondern die 
Personalpolitik der Firmen, die jungen Informatikern keine Chance gibt. 
Wenn Diplom-Informatiker mit "verhandlungssicherem Englisch" für die 
Administration gesucht werden, dann haben wir ein Problem.

Ich habe in noch keiner Stellenanzeige gelesen: Wir suchen Informatiker, 
der sich mit neuronalen Netzen auskennt, mit genetischen Algorithmen 
auskennt, mit Approximationsalgorithmen usw. usf. Das würde wenigstens 
darauf hindeuten, dass das Unternehmen wirklich innovativ ist. Ansonsten 
versteht man hierzulande unter Innovation vor allem: 1. Ersetze eine 
Zettelwirtschaft durch EDV. 2. Schiebe die Daten in die Datenbanken und 
3. hole sie zwecks Darstellung und Bearbeitung wieder heraus. 4. Mache 
aber nicht intelligentes mit den Daten.

von M. S. (bugles)


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Die Unternehmen wollen halt nicht einarbeitren, das ist teuer, besonders 
wenn man den Absolvent noch auf Kurse schicken muss was bei derart 
komplexen Materien oft unabdingbar ist.

Damit sorgen die Unternehmen dafür das kein Nachwuchs nachkommt. Ein 
wenig kann man sie verstehen weil viele Absolventen sich ausbilden 
lassen und dann stratgisch wechseln um mehr Geld zu verdienen.

Es ist einfach leichter bereits ausgebildete aus anderen Ländern 
abzuwerben. Es ist billiger,schneller und effektiver. Das leidwesen 
tragen leider die Bürger und auch die Bürger anderer Staaten weil denen 
dann wirklich Kräfte fehlen.

von ... (Gast)


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>Die Unternehmen wollen halt nicht einarbeitren, das ist teuer, besonders
>wenn man den Absolvent noch auf Kurse schicken muss was bei derart
>komplexen Materien oft unabdingbar ist.

Wobei man auch sagen muss, dass Programme oft absichlich so komplex 
geschrieben werden, dass eine teure, externe Schulung meistens zwingend 
notwendig ist. Wer will schon intuitive Programme, die man schnell oder 
autodidaktisch lernen kann? Da lässt sich ja kein Geld mit verdienen. 
Oder das Geschäft mit dem Erwerb von Zertifikaten.
Auch dass jetzt der Augenmerk auf IT gelegt wird und als Rettungsanker 
für die deutsche Industrie erkoren wird, kommt reichlich spät. Die 
Branche hat schließlich auch schon ihre besten Pioneertage hinter sich.
Deutschland hat schon genug Problem mit seiner Traditionssparte 
Maschinenbau, hauptsächlich dank unfähiger Personalpolitik und korrupter 
Banken. Sind drauf und dran auch noch die letzte deutsche Bastion zu 
ruinieren.

von Guru (Gast)


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>alleine die Fa. Siemens 1500 Forscher
>und Ingenieure sucht. Wie kann das sein?

klar suchen die, aber bezahlen wollen sie die natürlich nicht.

Ich will auch Haus, Auto etc. haben aber leider gibt es mir keiner für 
lau :P

von M. S. (bugles)


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>Wobei man auch sagen muss, dass Programme oft absichlich so komplex
>geschrieben werden, dass eine teure, externe Schulung meistens zwingend
>notwendig ist. Wer will schon intuitive Programme, die man schnell oder
>autodidaktisch lernen kann? Da lässt sich ja kein Geld mit verdienen.

Dem ist so.

>Oder das Geschäft mit dem Erwerb von Zertifikaten.

Jo

>Auch dass jetzt der Augenmerk auf IT gelegt wird und als Rettungsanker
>für die deutsche Industrie erkoren wird, kommt reichlich spät. Die
>Branche hat schließlich auch schon ihre besten Pioneertage hinter sich.

Finde das auch Blödsinn. Es gibt nix was die Chinesen oder Inder bzgl. 
IT nicht genau so gut hinbekommen wie wir. Ich glaube die IT ist völlig 
das falsche Pferd. Man sollte zwar drauf setzen aber nicht die Zukunft 
des ganzen Landes.

von der mechatroniker (Gast)


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> Der Artikel im Handelsblatt übt doch im Kern richtige Kritik.

Im Kern ja...

> Übrigens
> sind da nicht unsere Informatiker dran schuld, sondern die
> Personalpolitik der Firmen, die jungen Informatikern keine Chance gibt.

... zieht da aber, wie du richtig festgestellt hast, die falschen 
Schlüsse. Wenn gute Programmierer aus Deutschland nicht auf 
risikobereite Kapitalgeber stoßen, um Riesenprojekte zu stemmen, was 
machen dann asiatische Programmierer in Deutschland? In welcher 
Parallelwelt sollen die dann den besagten Kapitalgebern über den Weg 
laufen?

Ich kenne diverse Leute, die in D Informatik studiert haben und bin mir 
ziemlich sicher, dass eine Horde von denen auch hätte ein Windows, ein 
MS Office, ein Oracle-DBMS hätte programmieren können. Zwar müsste ihnen 
dafür jemand die ersten paar Hunderttausend Mannstunden bezahlen, bis 
die erste Lizenz verkauft werden kann. Aber das ist in Amerika oder 
Asien auch nicht anders -- nur tuts da jemand.

von M. S. (bugles)


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>Aber das ist in Amerika oder Asien auch nicht anders -- nur tuts da jemand.

So ist es. Mit dem exorbitanten Vorteil das die billiger sind. Ich habe 
kürzlich einen Bericht im Fernsheen gesehen das in China hunderte 
vielleicht tausende angestellte das Computer Spiel "W. of. W." spielen 
nur um im Spiel die Charaktäre auszubilden und viel Gold zu 
besorgen/sammeln. Die accounts werden dann verkauft und es gibt einen 
riesiegen Markt.

Und es gibt diesen Markt aber in Deutschland ist es schier unmöglich 
Arbeiter anzuwerben damit die gezielt Computerspielen. Einfach weil 
keiner Sie bezahlen will und selbst wenn kauft keiner den Account ab.

Jetzt werden ein paar schlauberger bestimmt sagen wir deusche spielen 
aber ganz besonders gut Computer....  ;-)

von Rainer Siedler (Gast)


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Ein problem für die Firmen ist, dass sich die Mittelständler die teuren 
deutschen Fachkräfte nicht mehr leisten können, weil die Steuern zu hcoh 
sind, die Zusatzabgaben und die Leute soviel verdienen müssen.

von Andreas (Gast)


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Michael:
> Ich habe
> kürzlich einen Bericht im Fernsheen gesehen das in China hunderte
> vielleicht tausende angestellte das Computer Spiel "W. of. W." spielen
> nur um im Spiel die Charaktäre auszubilden und viel Gold zu
> besorgen/sammeln. Die accounts werden dann verkauft und es gibt einen
> riesiegen Markt.

Dass stupide Massenarbeit etwas ist das in China gut klappt ist doch 
nichts neues. Was hat das mit den Akademikern zu tun, die das Thema 
dieses Threads sind?

mechatroniker:
> Ich kenne diverse Leute, die in D Informatik studiert haben und bin mir
> ziemlich sicher, dass eine Horde von denen auch hätte ein Windows, ein
> MS Office, ein Oracle-DBMS hätte programmieren können. Zwar müsste ihnen
> dafür jemand die ersten paar Hunderttausend Mannstunden bezahlen, bis
> die erste Lizenz verkauft werden kann.

Ein Erfolgsprodukt wie Windows, Office oder Oracle macht man nicht mit 
einer "Horde" Programmierer, sondern mit ein paar wenigen die die 
ausschlaggebenden Ideen haben die sie von der Konkurrenz abheben.

> Aber das ist in Amerika oder Asien auch nicht anders -- nur tuts da jemand.

Kennst du eine erfolgreiche Software aus Asien?

von Rainer Siedler (Gast)


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Aus Asien kommen eine Reihe hochwertige Technischer Software Produkte, 
da darf man sich nicht täuschen. Allerdings ist es eher Japan und 
weniger China.

In Deutschland haben wir den Vorteil, daß wir in unserem Bereich, der 
Physik, Elektronik und Informatik, Mitarbeiter auf auf höchsten Niveau, 
haben und auch brauchen.

Leider gibt es vin vielen Firmen eine Dumpinglohnpolitik gegenüber den 
Fachleuten, die dann schlciht etwas anderes machen! Verbunden mit dem 
Umstand, billige IT-Ausländer ins Land zu lassen, kann die Konkurrenz 
sehr billig Software produzieren, weswegen dann der Mittelständler 
einfach nicht konkurrenzfähig sein kann.

Wichtig wäre eine Entlastung der Fachkräfte in steuerlicher Hinsicht.Wir 
müssen mit den Steuern und den Gehältern insgesamt drastisch runter, 
sonst geht neben der Ingenieurlandschaft auch die IT-Landschaft kaputt.

Solange die Fachkräfte unterbzahlt sind, wandern sie in andere Branchen 
und Bereiche, oder gar in andere Länder ab.

von Mark B. (markbrandis)


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Rainer Siedler schrieb:
> Wichtig wäre eine Entlastung der Fachkräfte in steuerlicher Hinsicht.Wir
> müssen mit den Steuern und den Gehältern insgesamt drastisch runter,
> sonst geht neben der Ingenieurlandschaft auch die IT-Landschaft kaputt.
>
> Solange die Fachkräfte unterbzahlt sind, wandern sie in andere Branchen
> und Bereiche, oder gar in andere Länder ab.

Wie jetzt, die Gehälter sollen runter, aber dann wandern die 
unterbezahlten Fachkräfte ab? Hä?

von Gast (Gast)


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"Leider gibt es vin vielen Firmen eine Dumpinglohnpolitik gegenüber den
Fachleuten, die dann schlciht etwas anderes machen! Verbunden mit dem
Umstand, billige IT-Ausländer ins Land zu lassen, kann die Konkurrenz
sehr billig Software produzieren, weswegen dann der Mittelständler
einfach nicht konkurrenzfähig sein kann."

Mir wäre neu, dass sich Software "produzieren" lässt. Software wird 
entwickelt. Und ich denke nicht, dass jeder Chinese Software entwickeln 
kann. Ich habe manchmal den Eindruck, die Leute haben keine Ahnung, wie 
komplex SW-Engineering sein kann.

"Wichtig wäre eine Entlastung der Fachkräfte in steuerlicher 
Hinsicht.Wir
müssen mit den Steuern und den Gehältern insgesamt drastisch runter,"

Du schlägst also vor, das Gehalt eines Diplominformatikers von aktuell 
z.B. 4000,- EUR brutto auf 2000,- EUR brutto zu reduzieren. Dann blieben 
dem Akademiker ca. 1300,- EUR netto (Steuerklasse I). Nun sage mir 
bitte, wie der gute Mann bei einer Miete von z.B. 600,- EUR seine 
Familie ernähren soll.
Es ist doch eine abstruse Idee, gerade Akademikergehälter massiv zu 
drücken, während andere Berufsgruppen noch üppig verdienen. Wenn man 
nicht aufpasst, dann sitzen in Zukunft nämlich die Techniker und 
Facharbeiter auf der Straße, weil deren Jobs von den Akademikern besetzt 
sind.

Und der Sinn von Steuern scheint Dir noch nicht klar zu sein. OK, 
Steuern runter geht natürlich, allerdings kostet dann die staatliche 
Schule 200,- EUR pro Monat, pro Kilometer Straßennutzung 10 Cent, 
Theaterbesuche werden für Normalverdiener unbezahlbar etc. pp.


"sonst geht neben der Ingenieurlandschaft auch die IT-Landschaft 
kaputt."

Das geschieht doch schon lange! Mittel- und langfristig wird die gesamte 
Berufswelt der Akademiker hier in .de zusammenbrechen. Die Hochschulen 
produzieren schon heute fast nur noch Arbeitslose...

"Solange die Fachkräfte unterbzahlt sind, wandern sie in andere Branchen
und Bereiche, oder gar in andere Länder ab."

Eben! Was willst Du eigentlich? In Deiner Einleitung schreibst Du 
"leider Lohndumping"... dann schreibst Du "Gehälter drastisch 
reduzieren", und jetzt am Schluss doch wieder "mit guten Gehältern die 
Fachkräfte halten".

von Andy N. (Gast)


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Tja, was machen dann diejenigen von euch, die jetzt schon sehr schlecht 
da stehen, wenn die nächste, noch viel schlimmere Finanzkrise(welche 
schon vorprogrammiert ist durch das künstlich in den Markt gepumpte 
Kapital und einer absehbaren US Haushaltspleite)erbarmungslos 
zuschlägt?!

Allein durch Jammern wird sich kaum etwas ändern. Entweder Knüppel aus 
dem Sack und auf die Straße gehen, oder flexibler werden.......

von M. S. (bugles)


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>Dass stupide Massenarbeit etwas ist das in China gut klappt ist doch
>nichts neues. Was hat das mit den Akademikern zu tun, die das Thema
>dieses Threads sind?

Das ganzee war eine Antwort darauf das man dinge in Asien eher tut als 
bei uns. Und ich habe die Brücke geschlagen warum das so ist. Genau so 
gut könnten 100 Progammierer in einer Halle sitzen und irgendwer 
koordiniert wer nun welche Funktion schreibt.

Die dadrüben, haben es leider echt auf dem Kasten. Und ist sehr schwer 
für Deutschland dagegen zu konkurrieren.

von M. S. (bugles)


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>Und ich denke nicht, dass jeder Chinese Software entwickeln
>kann. Ich habe manchmal den Eindruck, die Leute haben keine Ahnung, wie
>komplex SW-Engineering sein kann.

Klar. Nur kann es eben auch nicht jeder deutsche. Die wir beschäftigen 
uns aber schon seit 50 Jahren mit der Materie. Die fangen gerade erst 
an.

von Rainer Siedler (Gast)


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>Wie jetzt, die Gehälter sollen runter, aber dann wandern die
>unterbezahlten Fachkräfte ab? Hä?

Die Gehälter sind nur deshalb so hoch, weil die Steuern so hoch sind. In 
der Schweiz sind die Gehälter für Sptizenkräfte viel niedriger, obwwohl 
dort fast alles viel teuerer ist.


>Mir wäre neu, dass sich Software "produzieren" lässt.
>Software wird entwickelt.
1:0 für die Spitzfindigkeit. Software ist ein Produkt.


> Du schlägst also vor, das Gehalt eines Diplominformatikers von
> aktuell z.B. 4000,- EUR brutto auf 2000,- EUR brutto zu reduzieren.

Ich schlage vor, es bei konkret 68.000 zu belassen (für einen D.Inf. mit 
6 Jahren BE), statt es auf 78k wachsen zu lassen, um weitere einstellen 
oder abwerben zu können.

>Und der Sinn von Steuern scheint Dir noch nicht klar zu sein.
Oh doch! Ein Ziel ist nämlich, zu "Steuern". Was nicht gewollt ist, wird 
besteuert. In Deutschland will man keine hohen Nettogehälter haben.

Wie macht das eigentlich die Schweiz?

Ich sage es mal deutlich: Die haben einen schlankeren Staat mit weniger 
Verschwendung. Solang das deutsche Steuervieh brav bezahlt, wird keine 
Bürokratie abgebaut!

>Was willst Du eigentlich?
Hochqualifizierte Fachkräfte, die es sich leisten können, in Deutschland 
zu arbeiten. Die besten Physiker, Ingenieure und Informatiker müssen 
hierher. Es muss eine Situation hergestellt werden, wo die Besten der 
Besten in Deutschland die beste finanzielle Situtaion und rechtliche 
Situation haben. Die brauchen wir.

Momentan verschwinden die besten ins Ausland, oder sie bleiben an den 
Universitäten zum Forschen, weil sie hier bleiben wollen aber auch einen 
sicheren Arbeitsplatz wollen oder sie nutzen ihr Talent für andere 
Dinge. Um so jemanden zu bewegen, hier zu arbeiten, muessen wir bald 
100k bezahlen.

Ich sage das als Mitinhaber einer IT-Firma und gleichzeitig 
selbständiger IT-Berater: Ich würde sehr gerne weiter als Ingenieur 
arbeiten, was ich mal gelernt habe, aber da ist man unterbezahlt, egal 
wie gut man ist. Also bin ich in die IT. Da ist man heute aber auch 
unterbezahlt, egal , wie gut man ist. Also habe ich eine Firma gegründet 
und stecke meine Zeit in die Orga. Da verdient man deutlich mehr, hat 
aber mittlerweile zuviel Konkurrenz, die mit Billigarbeitskräften 
arbeitet. Eine Firma aus Süddeutschland z.B., die etwas ähnliches macht, 
hat eine Abteilung voll mit Chinesen, weil sie der Bayerischen Regierung 
weismachen konnte, sie habe zu wenige Ingenieure und Informatiker.

Wie soll man da dagegen halten?

Ein Trick war, ihnen einen Chinesen abzuwerben. Der hat sich hier mit 
einer Forderung von 50k vorgestellt. Keine Ahnung, was er dort hatte. 
Jetzt mussten die dort wohl wenigstens etwas anpassen.

von Gast (Gast)


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@Rainer:

OK, diesmal kann ich Dir zustimmen. Sehr interessanter Beitrag.

von ... (Gast)


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>Ich sage es mal deutlich: Die haben einen schlankeren Staat mit weniger
>Verschwendung. Solang das deutsche Steuervieh brav bezahlt, wird keine
>Bürokratie abgebaut!
In der Schweiz ist das Solidarprinzip aber auch weiter verbreitet, 
beispielsweise Rente.
Wo soll man bei uns Bürkratie abbauen? Da gehen ja wieder Arbeitsplätze 
verloren und man muss alimentieren, nicht allzuviel gespart. Wo man 
ansetzen kann, ist bei den Subventionen für das Großunternehmertum und 
die leistungslosen Einkommen fair zu besteuern. Das ist aber mit der 
jetzigen Parteitruppe nicht drin. Man müsste auch davon weg, alles über 
die Lohnsteuer zu finanzieren. Momentan trägt die Mittelschicht mit noch 
solide bezahlten Jobs fast alles, während die "Oberschicht" fröhlich 
sich leistungslos um Welten mehr in die Tasche stopft als sie immer 
stolz herausgibt. Und dazu muss auch noch die immer größer werdene 
Gruppe an Verlierern (Arbeitslose, Kranke, Niedriglöhner) der 
Gesellschaft notversorgt werden.
Zusätzlich muss man sagen, dass viele Fachkräfte nicht nur auswandern, 
weil hier zu wenig Geld übrig bleibt, sondern weil sie hier mit Füßen 
getreten/verarscht werden und auch die Bruttolöhne in einigen Branchen 
ein Witz sind, mit der Tendenz nach unten. Da gilt schon nicht mehr 
"Mehr Netto vom Brutto", sondern fast "Mehr Netto als Brutto".
Es krankt an allen Ecken und Enden. Aber was will man von einem Staat 
erwarten, der in der Korruptionliste und Industriekriminalität ganz weit 
oben steht? Jedes Volk bekommt das, was es vedient. Ich hoffe, dass 
durch die vemehrte "Zufuhr von nichtdeutschen Genen", das deutsche 
Obrigkeitsdenken endlich ausstirbt. Man denke nur mal an "Der Untertan".

von Gast (Gast)


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> Wo soll man bei uns Bürkratie abbauen? Da gehen ja wieder
> Arbeitsplätze verloren

In der Verwaltung! Der Anteil der Verwaltungsangestellten und beamten in 
der Schweiz ist pro Kopf um 20% geringer!

Dafür könnte man mehr Kinderbetreuer, Polizisten, Lehrer und solche 
einstellen und es wäre auch wieder mehr Geld da für Kultur, Theater, 
Oper.

von dagger (Gast)


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>>> Warum
>>> verdient ein Bandarbeiter Steuerklasse I im Zweischichtbetrieb z.B.
>>> 2100,- Euro netto
>>
>> Wo hat man als Bandarbeiter mit Steuerklasse 1  2100€ Netto?
>>
> Habe mal gehört bei Daimler und VW wäre das so. Deshalb sind die Jobs da
> ziemlich begehrt. Aber ohne Gewähr.
Der Beweis (bei VW) 5000 mal 5000, also 5000 mal 2500€. Das war für 
einen Normalen-VW-Mitarbeiter absolutes Lohndumping. Wobei die 2500€ das 
Maximum für weiter oben eingesetzten war. Ist trotzdem verdammt viel, 
zumal es ja 5000 mal 2500 nicht mehr gibt und alle jetzt direkt bei VW 
sind.

Kleine Geschichte: Ein Kommilitone hat das Studium leider nicht 
geschafft, war bei VW nur beurlaubt.
Nun ist er:
-zurückgegangen
-hat einen sicheren Job
-sehr gute Bezahlung
-praktisch keine Verantwortung für Irgendwas
und ich mit meinem Diplom stehe kurz vor ALG 2... tapfere neue Welt.

von Sunrise (Gast)


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"Wo soll man bei uns Bürkratie abbauen? Da gehen ja wieder Arbeitsplätze
verloren und man muss alimentieren, nicht allzuviel gespart."

Immer dieselbe kurzsichtige Denkweise aka Milchmädchenrechnung!

Es ist nie in Ordnung, sinnlos Ressourcen zu verschwenden, auch keine 
Ressourcen in Form von Arbeitskraft! Würde man Deine Denkweise nämlich 
fotführen, so könnten wir hier in kurzer Zeit wieder Vollbeschäftigung 
erreichen, und zwar dadurch, dass wir einige der hochoptimierten 
Automatisierungslösungen abschalten und unsere Autos z.B. wieder von 
Hand zusammenschrauben. Leider würde das unserem Wohlstand nichts 
nützen, da das erwirtschaftete BIP pro Einwohner sich dadurch leider 
nicht ändern würde. Im Gegenteil: immer stärkere Automatisierung ist für 
alle die richtige Richtung, auch wenn es für viele Arbeitnehmer negativ 
klingen mag.

Ich denke, das liegt einfach daran, dass die Politik immer nur 
Arbeitsplätze schaffen will. Die Politik sollte lieber versuchen, den 
durchschnittlichen Wohlstand/die Lebensqualität zu verbessern.

von Falk B. (falk)


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@  Sunrise (Gast)

>nicht ändern würde. Im Gegenteil: immer stärkere Automatisierung ist für
>alle die richtige Richtung,

Jain. Das Problem ist, dass die Gesellschaft mit der Automatisierung nur 
begrenzt umgehen kann. Sprich, die Technik ist im 21. Jahrhundert, der 
Kopf der Menschen im 19. Jahrhundert. Denn die vielen Arebiter finden 
immer weniger neue Jobs, selbst Hochqualifizierte. Und das ist in 
gewisser Weise verständlich, wenn man die Idee der Automatisierung mal 
WIRKLICH zu Ende denkt.
Der Gesellschaft fehlt es an einem Arbeitsverteilungsmodell, welches die 
vorhandene Arbeit sinnvoll auf die verfügbaren Arbeitskräfte aufteilt. 
NEIN, ich will keinen Sozialismus ala DDR wiederhaben.

>Ich denke, das liegt einfach daran, dass die Politik immer nur
>Arbeitsplätze schaffen will. Die Politik sollte lieber versuchen, den
>durchschnittlichen Wohlstand/die Lebensqualität zu verbessern.

Quark. Wie soll sie das direkt machen? Über mehr Kindergeld und Hartz4?
Die Politk kann bestenfalls günstige Rahmenbedingungen schaffen, welche 
zur Ansiedlung/Ausbau von Firmen und damit Beschäftigten führen.

MFG
Falk

von Sunrise (Gast)


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@Falk:

"Quark. Wie soll sie das direkt machen? Über mehr Kindergeld und Hartz4?
Die Politk kann bestenfalls günstige Rahmenbedingungen schaffen, welche
zur Ansiedlung/Ausbau von Firmen und damit Beschäftigten führen."

Ich habe mich vermutlich falsch ausgedrückt. Sagen wollte ich, dass 
immer nur mehr Arbeitsplätze versprochen werden. Selbst 
Vollbeschäftigung muss allerdings nicht unbedingt gesteigerten Wohlstand 
bedeuten.

von ... (Gast)


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>Würde man Deine Denkweise nämlich
>fotführen, so könnten wir hier in kurzer Zeit wieder Vollbeschäftigung
>erreichen, und zwar dadurch, dass wir einige der hochoptimierten
>Automatisierungslösungen abschalten und unsere Autos z.B. wieder von
>Hand zusammenschrauben. Leider würde das unserem Wohlstand nichts
>nützen, da das erwirtschaftete BIP pro Einwohner sich dadurch leider
>nicht ändern würde. Im Gegenteil: immer stärkere Automatisierung ist für
>alle die richtige Richtung, auch wenn es für viele Arbeitnehmer negativ
>klingen mag.
Das ist richtig. Allerdings wird die Arbeit heute immer noch als Maßstab 
benutzt, wieviel man selber an der Wertschöpfung partzipieren darf, 
jedenfalls für das normale Volk. Einer, der nicht gebraucht wird und 
keine Alternative seinen Fähigkeiten entsprechend findet, hat nichts 
mehr im Leben zu erwarten. Dazu führt die Unterbeschäftigung und 
Unausgelastetheit zu gravierenden gesellschaftlichen Problemen.
Zu starke Autmatisierung ist schlecht. Automatisierung ist nur gut, wenn 
gefährliche, körperliche Arbeit ersetzt werden muss oder es auf sehr 
hohe Reprozierbarkeit ankommt. Wir haben schon lange kein 
Produktivitätsproblem mehr. Im Gegenteil, wir produzieren soviel und so 
schnell, dass die Umwelt und die Ressourcen nicht mehr hinterherkommen. 
Gleichzeitig bekommen wir Absatzproblem, teils aus Sättigung, aber ein 
großer Teil hat nicht das Recht, sich zu bedienen, weil er keine Arbeit 
und damit kein Geld hat.
Mit der einzige Grund, warum unser Wohlstand sinkt, ist der ZinseZins, 
der dafür sorgt, dass eine reiche Gruppe automatisch von Monat zu Monat 
mehr Anspruch auf das BIP erwirkt. Deshalb muss die Produktiviät erhöht 
werden, damit der Wohlstand überhaupt für die meisten konstant gehalten 
werden kann.--> Ein globales Hamsterrad.
So wie es aber jetzt scheint, ist das Rad endgültig überdreht worden. 
Man ist beim Staat als letzter würdiger Schuldner angekommen, der es 
aber auch nicht mehr lange machen wird. Und dann folgen die 
Konsequenzen.

von Sunrise (Gast)


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"Dazu führt die Unterbeschäftigung und
Unausgelastetheit zu gravierenden gesellschaftlichen Problemen"

Man kann sich als Mensch durchaus auch ohne Zwang beschäftigen. es wird 
immer Gebiete geben, in denen es sich lohnt, Zeit zu investieren. OK, 
dann hätten wir halt 1.000.000 Forscher, die sich den Themen Krebs, 
Herzinfarkt, alternative Energieerzeugung etc. beschäftigen. Wo ist das 
Problem? Ich glaube kaum, dass für die Menschheit irgendwann "alles was 
zu tun war getan ist". Nur wozu sollen die Menschen eine großen Teil 
ihres Lebens mit Tätigkeiten verbringen, die die 
Automatisierungsindustrie auch übernehmen könnte. Ich meine, die 
Automatisierung hat noch irrsinniges Potenzial. So lange 
Automatisierungslösungen nicht automatisch erstellt werden können, sind 
wir noch nicht am Ziel angekommen ;-)
Und so lange wir nicht den Haushaltsroboter bauen können, der die 
Menschen nennenswert im Haushalt unterstützt, gibt es noch genügend zu 
tun. Ich denke nur an die Aufgabe, einem Roboter einen Korb gewaschener 
Hemden zum Bügeln hinzustellen. Das wird 'ne Aufgabe...

Außerdem sehe ich natürlich nicht die nächsten zehn, sondern vielleicht 
die nächsten hundert Jahre. So haben die Gesellschaften auch Zeit, sich 
in der neuen Situation zurechtzufinden.

Evtl. gibt es ja bei der Automatisierung auch langfristig eine Grenze, 
ab der es sich nicht mehr lohnt, noch stärker zu automatisieren. Keine 
Ahnung, aber Automatisierung ist ein interessantes Thema, das den 
Menschen seit den Anfängen der Industrialisierung massive Fortschritte 
gebracht hat. Seltsam, dass wir auch heute noch die Automatisierung als 
Gefahr/Kokurrenz sehen.

von Purzel H. (hacky)


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Automatisieren laesst sich immer nur ein duemmlicher maschineller 
Ablauf.

von Sunrise (Gast)


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"Automatisieren laesst sich immer nur ein duemmlicher maschineller
Ablauf"

Das kommt wohl sehr auf den technologischen Fortschritt an ;-)
Aber auch wenn wir alle "dümmlichen maschinellen Abläufe" automatisieren 
könnten, hätten wir viel erreicht.

von Purzel H. (hacky)


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In der Tat. Dabei ist zu beachten dass, die Automatisierung von der 
Eingangs- und Ausgangspipeline lebt. Bedeutet, ein Autofertigungsroboter 
in einer kleinen Garage am Beach von Rimini wo alle Wochen mal ein 
defektes Auto vorbeikommt macht keinen Sinn.

Wenn die Autos kaputt sind und die Teile daher nicht mehr genormt sind, 
geht ein Fertigungsroboter auch nicht mehr.

von Dr.-Ing. R.E. (Gast)


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>Akademikermangel in Deutschland

Sicher gibt es einen Akademikermangel in Deutschland. Es gibt ihn vor 
allem in Relation zu anderen europäischen Ländern. Finnland hat 40% 
Studenten und lässt wie Schweden die Ausländer billig arbeiten. Dazu 
zählen mittlerweile auch deutsche Ärtze.

Die Schweden investieren sehr stark in deutschen Industrien, z.B. die 
bekannte INVESTOR AB. Denen gehört schon 4% der Deutschen 
Spitzenindustrie und 11% der Dänischen. Schaut euch mal die Webseite an, 
was denen alles gehört.

von ... (Gast)


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>Sicher gibt es einen Akademikermangel in Deutschland. Es gibt ihn vor
>allem in Relation zu anderen europäischen Ländern. Finnland hat 40%
>Studenten und lässt wie Schweden die Ausländer billig arbeiten. Dazu
>zählen mittlerweile auch deutsche Ärtze.
Es bringt gar nix, mehr unserer Abiturienten auf die Hochschulen zu 
schicken. Schon heute sind viele nicht geeignet, was einen 
Studienabbruch zur Folge hat, der sehr oft in einer verkrachten Existenz 
endet. Dann kommen noch die knapp unter 3,5 Abschließer hinzu. Die lädt 
kein Personaler ein, dafür sind die zu vergebenden Stellen zu rar und 
das Angebot an besseren Leuten zu hoch. Jetzt in der Krise hat man noch 
nicht mal die Chance mit einem 2er Abschluss und das in Fachbereichen, 
die nicht Soziologie heißen.
Und ich bezweifle, dass die Finnen durchschnittlich mehr intelligente 
Kinder als die Deutschen haben. Am Ende kann man dort die Qualität an 
den Hochschulen mit einer gehobenen Ausbildung vergleichen.
Fazit: Wir haben mehr als genug Fachkräfte und keine Firma hat wirklich 
Probleme, ihre Stellen zu besetzen, wenn sie wirklich wollten.
Gerade die Großen nicht, und bestimmt nicht die Siemens. Die haben jetzt 
schon zu viele in der Akademikerbelegschaft. Das ganze ist einfach nur 
billige, versteckte Werbung. Das Unternehmen wird kostenlos in den 
Medien genannt und der normale Pöbel denkt, wie innovationsgetrieben und 
erfolgreich das Unternehmen ist, da es einen stattlichen Neubedarf an 
hochqualifizierten Fachkräften hat. Ab zu quäkt auch mal der kleine 
Mittelstand nach Mangel. Aber eher nach der Krise, wenn sie schon 
etlichen Nachwuchs verschlissen haben und für ihre Gehaltmöglichkeiten 
nicht die Perlen des Marktes abgreifen können.
Same Procedure as every decade.

von Mark B. (markbrandis)


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Dr.-Ing. R.E. schrieb:
> Sicher gibt es einen Akademikermangel in Deutschland. Es gibt ihn vor
> allem in Relation zu anderen europäischen Ländern.

Manches, was andernorts mit einem Bachelor abschließt, ist in 
Deutschland eine Berufsausbildung. Von daher sollte man nicht Äpfel mit 
Birnen vergleichen.

von Gast (Gast)


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Empfinden Abiturienten in Deutschland ein Studium attraktiv? Einige 
Aussagen zum Nachdenken:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31677/1.html

Vielleicht erkennen immer mehr Abiturienten, dass die Jobaussichten 
(auch für Ingenieure) alles andere als gut sind und dass man mit Diplom 
aber ohne Job und ohne Berufsausbildung ziemlich schlechte Karten hat.

von Onki Kaputt (Gast)


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"Empfinden Abiturienten in Deutschland ein Studium attraktiv?"

Nicht jeder meiner Mitschüler hat ein Studium begonnen. Sogar eine 
Super-Einser-Schüler mit Auszeichnung DELF-Dingsbums hat erstmal eine 
Ausbildung begonnen. Dagegen haben viele Flachpfeifen ein Studium 
begonnen und schnell wieder geschmissen. Das sind vor allem solche, die 
ganz offen mit ihren Alkoholmissbrauch ins StudiVz tragen.

von neuer Arbeitsloser (Gast)


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Heute hat die gesamte Entwicklungsabteilung die Kündigung bekommen. Aus 
heiterem Himmel. Ich war erst kurz aus der Probezeit raus und jetzt hats 
mich und auch die Älteren erwischt. Die Entwicklung wird nach Thailand 
verlegt. Hätten die uns gefragt, ob wir mitgehen wollen, ich hätts 
gemacht. Aber so machen wir am 31.03.2010 das Licht aus. Als Grund 
wurden die geringeren Kosten bei effektiverem Personal genannt. Naja 
wers glaubt.

von Panzer H. (panzer1)


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@neuer Arbeitsloser (Gast):
Was habt Ihr denn entwickelt, dass es sich so einfach nach Thailand 
verlagern lässt?

von neuer Arbeitsloser (Gast)


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@Panzer H.:

Wir entwickeln noch bis März 2010 Software für Embedded Systems. Asien 
ist da leider billiger.

von Luftpumpe (Gast)


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Software für Embedded System ist jetzt aber ziemlich allgemein. Kannst 
das nicht mehr präzisieren, würde mich nämlich auch interessieren.

Wie lief die Kündigung ab, nur die Entwicklungsabteilung? Was ist mit 
der Verwaltung, gabs da keine Kündigungen?

von Purzel H. (hacky)


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Ha. ja. Wenn man den Thais auch genauso sagen kann was man will und die 
machen das...

von Jo S. (Gast)


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Akademikermangel herrscht .... solange nicht wenigstens 30 geeignete 
Bewerber für jede offene Stelle vorhanden sind.  ;-)

http://ingenieurgemeinschaft.foren-city.de/topic,75,-information-erfahrungsaustausch-interessenvertretung.html

von Kritiker (Gast)


Lesenswert?

Mal ehrlich, glaubst Du, daß Du mehr Mitglieder für Dein Forum bekommst, 
wenn Du jeden 2. Satz hier damit beantwortest, daß Du auf Eure Ziele 
verlinkst?

von July (Gast)


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Toller Artikel:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/nukleartechnologie-siemens-gibt-sarkozy-bei-atomdeals-einen-korb;2500473

Jetzt verstehet man auch warum im Bereich, bei dem ich beschäftigt bin. 
die freien Stellen mit russischen Ingenieuren besetzt werden. Die 
Stellen werden nur pro forma als Stellenanzeigen intern und extern 
ausgeschrieben.

von Ratgeber (Gast)


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Kommentiere es im Handelslbatt, im INGENGIEURFORUM, auf XING, auf 
Facbook und überall dort, wo die Diskussionen um den Stellenabbau 
laufen.

Forscher warnen vo Ingenieurmangel
https://www.xing.com/app/forum?op=redirect;id=22794014;articleid=22794014


BDI will Studium ohne ABI
https://www.xing.com/app/forum?op=redirect;id=25664012;articleid=25664012


100.000 fehlende Stellen
https://www.xing.com/app/forum?op=redirect;id=26283153;articleid=26283153


Die Agitatoren posten überall die Landschaft mit ihren Phrasen woll!
Wir brauchen Leute, die dagegen vorgehen!

von Daniel (Gast)


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Es mangelt freilich nicht an Ingenieuren, Informatiker, ...

Es mangelt allgemein an Professionals!

Zack, Zack .. die eigene Insel verlassen und RAUS! RAUS! RAUS!

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Gunter Dueck - Professionelle Intelligenz

www.youtube.com/watch?v=_fzAwYmTZaU

von Daniel (Gast)


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Dann denk mal kurz weiter und frag dich, ob er die Kapazitäten und 
Einstiegshürden kritisiert, oder vllt doch eher die Mentalität in 
Deutschland - dem Land Geisteswissenschaftler?

von Höffi (Gast)


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Es gibt eher eine Akademikerschemme als einen Mangel würde ich sagen.

Die Uni in meiner Stadt hat fett "aufgerüstet" und ordentlich angebaut 
um den Fluten an Studenten standhalten zu können...

von Steel (Gast)


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Das Akademikermangel-Gesabbel kommt von den Arbeitgebern die möglichst 
ein Überangebot haben wollen damit die Angestellten schön billig 
bleiben. Darum hat ja auch die Arbeitgeberpartei FDP schön durchgesetzt, 
dass das Mindestgehalt für nicht-EU Ausländer von 60k€ auf 40k€ gesenkt 
wurde.

von Daniel (Gast)


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Unfug - und Angsthasenmentalität.

Es kann gar nicht genug Hochqualifizierte geben!

Je mehr, desto besser!

Wir müssen eine Exzellenzgesellschaft werden!

Dafür brauchen wir natürlich auch die entsprechenden Arbeitsplätze, aber 
die kommen nicht angeflogen! Die muss man sich erarbeiten und dazu 
braucht es zuerst die Qualifikation.

Ich muss immer mit dem Kopf schütteln, wenn Leute Angst vor zu vielen 
Hochqualifizierten haben. Das impliziert schon ein schlechtes Selbstbild 
und wenig Vertrauen in die eigenen Stärken.

Wer hier meint als Ing/Inf. etc. automatisch nach dem Studium den 
goldenen Löffel in die Hand gedrückt zu bekommen, sollte sich mal 
fragen, auf welchem Ross er sitzt.

Hochschulausbildung, IQ, EQ, Management-Skills, Marketing-Skills, 
Social-Skills, ... usw. - das brauchen wir in Deutschland?

Das passt vllt nicht in die kleien Welt des Ingenieurs oder 
Informatikers, der am liebsten vor seinem Monitor hockt und in Ruhe 
gelassen wird, aber ihr habt keine Zukunft! Das Wissen steht im Netz und 
die reine fachliche Intelligenz kann man auch in Indien, Ukraine, etc. 
lernen. Wer weiterhin über AG meckert und das schlechte System, outet 
sich als unprofessionell!

von Dipl.-Gott (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> Das Problem ist, dass die Gesellschaft mit der Automatisierung nur
> begrenzt umgehen kann. Sprich, die Technik ist im 21. Jahrhundert, der
> Kopf der Menschen im 19. Jahrhundert. Denn die vielen Arbeiter finden
> immer weniger neue Jobs, selbst Hochqualifizierte. Und das ist in
> gewisser Weise verständlich, wenn man die Idee der Automatisierung
> WIRKLICH zu Ende denkt.

Wurde im 19. Jahrhundert getan - von Karl Marx. Die Automatisierung in 
Form des technischen Fortschrittes ist der Marxschen Analyse nach, neben 
der Abschaffung des Geldes, der entscheidende Schlüssel, um die 
Produktionsverhältnisse des Sozialismus zu überwinden und die 
Gesellschaft vom Zustand der gerechten Verteilung und Herrschaft 
(Sozialismus) in den Zustand absoluter Freiheit (Kommunismus) zu heben. 
Marx sah die Erwerbsarbeit als Last, als Zwang der besonders die 
verarmten Menschen unterdrückte, und erkannte frühzeitig, wohin die 
Industrialisierung prinzipiell führen wird.
Der Grad des technischen Niveaus wäre zwangsläufig irgendwann derart 
hoch, daß sämtliche Erwerbsarbeit und sämtliche Produktionsprozesse, die 
zur Versorgung der Gesellschaft mit Konsumgütern und Luxusgütern 
notwendig erscheinen, vollkommen von automatisierten Maschinen 
übernommen werden könnten. Erwerbsarbeit, Geld und Staat stürben.

Dann und nur dann wäre der Mensch befreit von Arbeit, d.h. absolut frei, 
und kann absolut individualistisch leben, ohne Zwängen ausgesetzt zu 
sein, seinen Lebensunterhalt "verdienen" (!) zu müssen.



> Wie soll sie das direkt machen? Über mehr Kindergeld und Hartz4?
> Die Politk kann bestenfalls günstige Rahmenbedingungen schaffen, welche
> zur Ansiedlung/Ausbau von Firmen und damit Beschäftigten führen.

Kindergeld sollte generell abgeschafft werden, denn es hilft denen, die 
es brauchen, nicht genug und Wohlhabende bekommen es ebenfalls. 
Weiterhin sollten abgeschafft werden Elterngeld, Erziehungsgeld etc. 
etc.

Die freiwerdenden Mittel sollten in ein vollkommen kostenloses, 
hochentwickeltes Bildungssystem fließen, wie wir es in Ostdeutschland 
hatten, ehe uns das gegliederte Schulsystem zurück in die Steinzeit 
katapultierte.



Ahoi

von tief im Westen (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Die freiwerdenden Mittel sollten in ein vollkommen kostenloses,
> hochentwickeltes Bildungssystem fließen, wie wir es in Ostdeutschland
> hatten, ehe uns das gegliederte Schulsystem zurück in die Steinzeit
> katapultierte.

Nur mal so zur Info. In der Zone hatte man kurz vor der Wende auch 
keinen höheren Akademikeranteil als in der BRD. Quelle weiss ich nicht 
mehr hab ich aber mal irgendwo gelesen.

von Daniel (Gast)


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Hochschulabsolveten sind keine "Übermenschen"!

Was ist die Alternative?

Deutschland wird sonst zu einem Niedriglohnsektor-Land.

In Amerika gibt es bereits eine Klinik-Kette, die sich auf 
industrialiesierbare Prozesse beschränkt hat (einfache Dienstleistungen 
wie Impfen, für die es keine Experten braucht, sondern Lohnjobber). 
Diese Kette expandandiert rasant!

Das wird mit allen anderen Branchen auch passieren, bzw. ist schon 
längst passiert. Man schaue sich nur die Discount-Bäcker an, Carglass, 
Discount-Rechtsberatung, usw.

Dann bleiben viele im Niedriglohnsegment und die ganz wenigen 
Professionals, die nicht nur auf ihrer Fach-Insel leben, werden gefragt 
sein.

von Dipl.-Gott (Gast)


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. schrieb:


> Und ich bezweifle, dass die Finnen durchschnittlich mehr intelligente
> Kinder als die Deutschen haben. Am Ende kann man dort die Qualität an
> den Hochschulen mit einer gehobenen Ausbildung vergleichen.

Das halte ich für ein Gerücht. Nur: Der "Intelligenzunterschied" ist 
eben nicht genetisch determiniert, sondern ist durch das Bildungssystem 
verursacht. Ich kenne diverse finnische Ingenieure und die Ausbildung 
dort ist solide.

Ich hätte gedacht, daß diese (west-)deutsche Arroganz irgendwann doch 
ausstirbt, denn es sollte inzwischen der letzte bayrische Dorftrottel 
gemerkt haben, daß Deutschland seit Jahrzehnten keineswegs das weltbeste 
Schulsystem besitzt. (Das Niveau bröckelte schon in den 30er Jahren.)


Wie stark ein Bildungssystem die mittlere geistige Leitungsfähigkeit der 
Gesamtbevölkerung heben kann, konnte sogar auf deutschem Boden 
beobachtet und gemessen werden. 1990 nämlich, als das Schulwesen der BRD 
auf die DDR traf und gegen die Ossis in allen damals getätigten 
Vergleichen (BIJU, TIMSS, universitäre Forschungsprojekte) den Kürzeren 
zog.

Bildung ist nie verkehrt und ist die kulturelle Leistung, die uns vom 
Tier unterscheidet.



Ahoi

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Man sollte einen Studiengang einführen der sich explizit an angehende 
Arbeitgeber richtet. Das ist nicht einfach nur BWL. Ein BWL-Studium 
bildet nicht zum Unternehmer aus. Wenn an den Uni genug 
Unternehmer/Arbeitgeber gebacken werden, dann kriegt auch die letzte 
Flachpfeife einen Job...

von Steel (Gast)


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Zuckerlee schrieb im Beitrag #2501390:
> Steel schrieb:
>
>> Mindestgehalt für nicht-EU Ausländer von 60k€ auf 40k€ gesenkt
>
>> wurde.
>
>
>
> Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha
>
> Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha
>
> Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha Ha.....
>
>
>
> Es gibt ein "Mindestlohn" für EU - Ausländer aber nicht für Inländer?

Allerdings, nicht EU-Ausländer bekommen in Deutchland nur eine 
Arbeitserlaubnis wenn sie mehr als 40k€ verdienen (vormals 60k€).

Siehe z.B. hier:
http://migration-business.de/2011/09/hochqualifizierte-raus-aus-deutschland/

von Steel (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Die freiwerdenden Mittel sollten in ein vollkommen kostenloses,
>
> hochentwickeltes Bildungssystem fließen, wie wir es in Ostdeutschland
>
> hatten, ehe uns das gegliederte Schulsystem zurück in die Steinzeit
>
> katapultierte.

Ach ja, ein so hochentwickeltes Bildungssystem wie im Arbeiter- und 
Bauernstaat, wo nur die studieren durften, die politisch angepasst 
waren??? Deren Ingenieure heute als Hausmeister arbeiten weil ihre 
Ausbildung nicht ausreichend war oder sie in 30 Jahren Bummel-Arbeit 
alles wieder vergessen haben???

Na dann mal los..

von Terry (Gast)


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Gast schrieb:
> Siemens 1500 Forscher und Ingenieure sucht
Siemens sucht zur Zeit 1500 F&E aus den eigenen Reihen, auf die sich 
verzichten können!

Bei Siemens ist es so, dass Du entweder zu den wenigen billigen mit 
Potenzial gehörst, die gefördert werden oder zu denen die zum Ausmustern 
freigegeben sind. Irgendwann wirst Du dann mitsamt der Firma verkauft.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Habe heute im HR Funk eine Reportage gehört, da wurde über den Deutschen
> Preis für Innovation gesprochen etc. und auch, das z.B. alleine die
> Fa. Siemens 1500 Forscher und Ingenieure sucht. Wie kann das sein?

Na ja , gesucht wird ........

Chinesisch , akzentfrei , natürlich in Mandarin , unter 28 , etc ..

> studieren jetzt alle nur BWL oder was?

Zu viele studieren diesen wie man es sagt MINTMüll ..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Ich gehe jetz ins Bett und denke über mein verpfuschtes Leben nach ..

Warum bitteschön werden solche Statements nicht umgehend gelöscht ?

Jemand verletzt hier die Spielregeln und das massiv  ....

Ich Postete das nämlich nicht !!!

Dipl Ing ( FH )

von Daniel (Gast)


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@"Möchtegern" Daniel:

Wenn du mich schon faken will, dann doch bitte mit einem Mindestmaß an 
Niveau: http://www.das-dass.de/.

Von den inhaltlichen Unzulänglichkeiten will ich mal absehen. Du sollst 
ja auch nicht vollkommen niedergemacht werden. ;)

Danke.

von D. I. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Ich gehe jetz ins Bett und denke über mein verpfuschtes Leben nach ..
>
> Warum bitteschön werden solche Statements nicht umgehend gelöscht ?
>
> Jemand verletzt hier die Spielregeln und das massiv  ....
>
> Ich Postete das nämlich nicht !!!
>
> Dipl Ing ( FH )

Dann meld dich an, ...

von 45455 (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Ich kenne diverse finnische Ingenieure und die Ausbildung
> dort ist solide.

Gut, dass du Finnland ansprichst.

Rund 40 % eines Jahrgangs erwerben dort einen Hochschulabschluss.

http://de.wikipedia.org/wiki/Finnland#Bildung

Gleichzeitig liegt die Jugendarbeitslosigkeit dort bei >20 %.

http://wko.at/statistik/Extranet/bench/jarb.pdf

Dies trifft übrigens auch auf Schweden zu.

Eine hohe Akademikerquote hilft gar nix, wenn die Strukturen nicht 
stimmen.

Deutschland wird wegen seiner niedrigen Akademikerquote regelmäßig von 
der OECD gerügt, hat gleichzeitig aber eine sehr niedrige 
Jugendarbeitslosigkeit. Die berufliche Bildung in D wird einfach viel zu 
wenig berücksichtigt und wertgeschätzt. Die deutsche Industrie ist nicht 
nur wg. der Ingenieure so erfolgreich, sondern auch wg. der 
Facharbeiter.

Hinzu kommt, dass etwa die Bedingungen für Entwicklungsingenieure 
zunehmend prekärer werden. Die Konzerne verlagern 
Entwicklungstätigkeiten zunehmend ins Ausland oder an Dienstleister und 
das im großen Stil (s. Automobilbranche)

In den Medien hört man davon nix. Dort wird lieber über unterbezahlte 
Hilfsarbeiter o. Paketzusteller berichtet. Der Beruf Ingenieur und die 
Jobaussichten werden ausschließlich positiv dargestellt, z. B. indem 
Zahlen blind vom VDI übernommen werden.

Und wenn das Thema "Dienstleister" doch mal vorkommt, wird darüber 
schwadroniert, wie toll es gerade für junge Absolventen ist, schnell in 
unterschiedlichen Projekten und bei verschiedenen Kunden eingesetzt zu 
werden.

Die Industrie hat die Medien im Bereich Fachkräftemangel jedenfalls 
super im Griff. Schade, dass hier ganze Jahrgänge junger Leute bewusst 
falsch informiert werden.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die Industrie hat die Medien im Bereich Fachkräftemangel jedenfalls
> super im Griff.

Zu 98 % , leider spielt die Arbeitsagentur auch mit ..

> Schade, dass hier ganze Jahrgänge junger Leute bewusst
> falsch informiert werden.

Es ist eigentlich kriminell was hier abgeht ..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Kriminell is wohl das falsche Wort ..
Ich werde jetzt endlich ins Bett gehn und meine Wortwahl überdenken ..

von Thomas1 (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Ich werde jetzt endlich ins Bett gehn und meine Wortwahl überdenken ..


Wie sagten es immer die Eltern früher: Im Bett wird nicht gegangen.

von Marx W. (Gast)


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45455 schrieb:

> Die Industrie hat die Medien im Bereich Fachkräftemangel jedenfalls
> super im Griff. Schade, dass hier ganze Jahrgänge junger Leute bewusst
> falsch informiert werden.

Ach ist doch nix neues, Medien und "Unabhänig" sind einfach 
nichtkompatible Begriffe.
Jede Nachricht, Bericht oder Geschichte wird bewust im Sinne des 
Berichters, Erstellers oder Auftraggebers im Umlauf gebracht.
Das war schon bei den alten Summerern mit ihrer Keilschrift so, und ist 
auch heute noch so.

Schön ist halt im I-Net-Zeitalter die Möglichkeit, invers von der 
Empfängerseite seine Sicht der Dinge kund zu tun.
Und Leut, last euch sagen, dass mach den Medien&Co mehr K-schmerz als 
ihr euch vorstellen könnt.

von Marx W. (Gast)


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Dipl. Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #2501777:
> Die entscheidende Passage ist mir nicht ganz schlüssig.

Wo liegen die Verst.-Lücken?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> dass mach den Medien&Co mehr K-schmerz ?
> Die entscheidende Passage ist mir nicht ganz schlüssig.


> Ahh schon gut.

> Kopfschmerzen.

> So ganz bin ich doch nicht auf den Kopf gefallen.

Bitte den Forenadmin um einen Moderativen eingriff !!

Der echte Dipl Ing ( FH )


























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von Marx W. (Gast)


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Genau!

von Höffi (Gast)


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Ich finde nicht nur die Lügerei über die Situation kriminell,
insbesondere ist kriminell wie das Know How und die Arbeitsplätze 
überhaupt exportiert werden.

DAS ist das eigentliche Problem. Das dann dazu gelogen wird und die 
Situation als spitze dargestellt wird... nunja irgendwie muss mans ja 
vertuschen ;)

von Marx W. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504173:
> Niemand von all den hunderttausenden hierzulande hat einen "Bauarbeiter
>
> Bachelor" oder ein "Busdiplom"!

Früher war der Polier auf dem Bau der einzige der Bruchrechnen konnte.
Heute mußte schon M.Reife haben um ne Lehre beginnen zu können.
Was zur Folge hat, dass der Polier fließend Englisch können muß um mit 
den int. Projektteams auf der Baustelle zu kommunizier. Zusatzquali ist 
dann noch der Master in Baustellenmanagement!

Busfahrer werden aufgrund der fahrerlosen Transportmittel ja auch nicht 
mehr so in Zukunft gesucht sein. Da sind die Instandhalter solcher 
komplexer fehlersicheren Systeme gefragt!

von Marx W. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504210:
> Hast du eine grobe Vorstellung wielange das dauert, bis deswegen die
> ersten Busfahrer entlassen werden?

Ne hab ich nicht.
Das einzige was ich habe is zuviel Zeit, da ich hier im Forum länger mal 
rumsülze.

von Wilhelm F. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504173:

> Ich vermutet eher es geht in die Akademikersinnflut, da Hochschule und
> Uni stark darauf ausgerichtet sind die Hörsäle voll zu bekommen um Geld,
> Fördermittel & Co zu erhalten.

Nebenbei fangen die als Puffer auch noch eine Menge junger Leute auf, 
die sonst auf der Straße liegen, und arbeitslos gemeldet wären. Und wenn 
das nur ein paar Monate bis zum Abbruch ist. Jeder zählt, und für jede 
noch so kurze Zeit.

von HFMensch (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504173:
> Ich vermutet eher es geht in die Akademikersinnflut, da Hochschule und
> Uni stark darauf ausgerichtet sind die Hörsäle voll zu bekommen um Geld,
> Fördermittel & Co zu erhalten.

Ja ne is klar, vor allem weis nur noch in zwei Bundesländern 
Studiengebühren gibt und das auch nicht mehr lang.
Selten so ein Quatsch gelesen, außerdem fliegen die, die meinen 
studieren zu müssen wegen den Berufsaussichten doch eh als erstes raus.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Jeder zählt, und für jede
> noch so kurze Zeit.

Und wo genaus is das Problem? Kann doch jeder handhaben wie er gerne 
will.

von Marx W. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Ne hab ich nicht.
>
> Das einzige was ich habe is zuviel Zeit, da ich hier im Forum länger mal
>
> rumsülze.

Dieser Kommentar ist nicht von mir!

von Marx W. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Dieser Kommentar ist nicht von mir!

Dieser Kommentar ist nicht von mir!

von 45455 (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504173:
> Der prozentuale Anteil der Akademiker dürfte hierzulande drastisch
> Ansteigen.
>
> Nur wenn ich mich so umschaue frage ich mich wer die denn bitte alle
> einstellen möchte.
>
> Es wird überall gebuddelt, gebaut, gewühlt, Bus gefahren, Kassen
> bedient.

Da hast du vollkommen Recht.

In Norwegen etwa ist es schon soweit. Dort verdienen bestimmte 
Handwerker deutlich mehr als viele Akademiker. Handwerker sind dort 
Mangelware, weil die Jungen alle studieren gehen.

Die krankhafte Steigerung des Akademikerquote geht total am Markt vorbei 
und schafft ein neues Problem:

Junge Leute, die studieren, kosten dem Staat länger Geld und kommen 
später auf den Arbeitsmarkt als Leute mit Ausbildung. Sie zahlen daher 
erst später Steuern und SV-Abgaben, was sich wiederum negativ auf die 
Sozialsysteme auswirkt.
Auch das vermeintlich höhere Einkommen, das von Akademikern erzielt 
werden kann, gleicht diesen Effekt nicht vollständig aus, da die vielen 
Studierten nicht alle die Top-Jobs erhalten und >60k p. a. verdienen 
werden.

Für die Industrie ist es natürlich lukrativ, Akademiker anstatt Azubis 
einzustellen. Die Azubis kosten nämlich Geld, während die Ausbildung der 
Akademiker komplett vom Staat finanziert wird. Viell. ist das der Grund 
für den zunehmenden Titelwahn in der Industrie, auch wenn ein 
Industriekaufmann insgesamt wohl billiger kommen wird als ein BWL´er und 
für eine Sachbearbeiterstelle locker ausreichen würde.

Der Bachelor wird wohl die neue Mindestqualifikation. Wer die nicht hat, 
bekommt in Zukunft eben nur noch Niedriglohn. Mit den Ausbildungsberufen 
ist es doch heute schon so. Keine Ausbildung => Hilfsarbeiter für 8 €/h.

Dass diese Entwicklung die berufl. Abschlüsse von Millionen von Menschen 
entwerten wird, bedenkt wohl niemand.

Und mit höheren Anforderungen in der Arbeitswelt hat die Entwicklung nix 
zu tun. Die höheren Anforderungen gabs nämlich früher auch schon ohne 50 
% Akademikerquote. Das Wirtschaftswunder gabs trotzdem.

von Wilhelm F. (Gast)


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HFMensch schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Jeder zählt, und für jede
>> noch so kurze Zeit.
>
> Und wo genaus is das Problem? Kann doch jeder handhaben wie er gerne
> will.

Nein. Denn wir schrumpfen (schönreden) ja gerne die 
Arbeitslosenstatistik.

von tief im Westen (Gast)


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45455 schrieb:
> Und mit höheren Anforderungen in der Arbeitswelt hat die Entwicklung nix
> zu tun. Die höheren Anforderungen gabs nämlich früher auch schon ohne 50
> % Akademikerquote. Das Wirtschaftswunder gabs trotzdem.

Das Wirtschaftswunder hätte es ohne den 2. Weltkrieg nie gegeben. 
Nachdem zwischen 45-60 die Infrastruktur und Produktionsmittel wieder 
auf Vordermann gebracht waren wurde zwischen 60 und Ölkrise das 
nachgeholt was im Krieg nicht stattgefunden hat.

von HFMensch (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nein. Denn wir schrumpfen ja gerne die Arbeitslosenstatistik.

Was stimmt den mit dir nicht? Wir haben hier in Deutschland 
Berufsfreiheit, jeder der studieren will sollte das auch tun.

von Marx W. (Gast)


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45455 schrieb:
> Und mit höheren Anforderungen in der Arbeitswelt hat die Entwicklung nix
>
> zu tun. Die höheren Anforderungen gabs nämlich früher auch schon ohne 50
>
> % Akademikerquote. Das Wirtschaftswunder gabs trotzdem.

Das kann man sich auch heute noch anschauen, in Somaliland z.B.!
Da sind heut noch die Anforderungen so, wie bei uns vor 60 Jahren es 
waren!

von Wilhelm F. (Gast)


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HFMensch schrieb:

> Wir haben hier in Deutschland
> Berufsfreiheit, jeder der studieren will sollte das auch tun.

Dagegen an sich hat auch niemand was einzuwenden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504337:

> Nicht allzu lang später bot sich mir die Gelegenheit eine Vertreterin
> der TU (wo sie studiert hat) auf einer Messe zu sprechen, und mich
> darüber zu erkundigen wie denn meine chancen stünden, wenn ich
> "Geoökologie" studiere.

Solche schönen blondierten Tussen sind dann noch für Messen gut, um zu 
präsentieren. So lange sie noch aufgepeppt einigermaßen aus sehen.

von HFMensch (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504337:
> Nicht allzu lang später bot sich mir die Gelegenheit eine Vertreterin
> der TU (wo sie studiert hat) auf einer Messe zu sprechen, und mich
> darüber zu erkundigen wie denn meine chancen stünden, wenn ich
> "Geoökologie" studiere.
>
> Als ob ich es nicht gewusst hätte, konfrontierte sie mich mit exellenten
> Berufsaussichten...

Und? Natürlich erzählt sie das. Is ja ihr Job.
Ein Mensch der vor hat ein Studium zu beginnen sollte doch intelligent 
genug sein sich (auch kritisch) über sein Fach und die Berufsaussichten 
zu informieren.

von tief im Westen (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504310:
> Bei dem Abitur ist es schon so weit, viele ältere Arbeitnehmer
> verwundern sich über all die Abiturenten die eine Berufsausbildung
> beginnen, da dieses früher so garnicht vorkam.

Ich würde auch heute jedem raten ein Vollabitur zu machen vor der 
Berufsausbildung. Nicht wegen dem was man da lernt, sondern weil man 
dann einfach reifer ist. Wenn ich mich an meine Ausbildung 
zurückerinnere dann haben nur Leute verkürzt die Vollabitur hatten und 
die haben natürlich nur verkürzt weil se danach übernommen worden sind. 
Die restlichen die nach normaler Ausbildungszeit was befristetes 
gekriegt haben waren auch eher nicht die, die direkt von der Hauptschule 
oder Realschule kamen.
Mit 3 oder 4 Jahren mehr im Leben hat man schon mehr Lebenserfahrung und 
das bringt dann Vorteile. Mit 16 ist man noch etwas grün hinter den 
Ohren und hat noch nicht so die genaue Vorstellung von der Zukunft.

von tief im Westen (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504337:
> Ich komme aus persönlicher Erfahrung zu dieser Aussage, eine Frau
> erzählte mir nämlich sie hätte "Geoökologie" studiert, mit 1,6
> abgeschlossen und mit mehreren hundert Bewerbungen bundesweit keinen
> Erfolg erzielen können, sie arbeitete daher sehr bald völlig fachfremd.

Ich frage mich was man als Elelktroingenieur fachfremd machen kann ohne
1. in die Laberbranche zu gehen (Vertreter, Makler, Leihbudentyp...)
2. mit edlen Klamoten und so von sich selber abzulenken
3. vom Niveau abzutauchen (Taxifahrern die Arbeit abnehmen)

???????

von Ich (Gast)


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tief im Westen schrieb:
> ch würde auch heute jedem raten ein Vollabitur zu machen vor der
> Berufsausbildung. Nicht wegen dem was man da lernt, sondern weil man
> dann einfach reifer ist.

Dazu muss man auch in der Lage sein das Vollabi zu schaffen.
Viele kriegen das nicht hin und sind eher praktisch begabt.

tief im Westen schrieb:
> Mit 16 ist man noch etwas grün hinter den
> Ohren und hat noch nicht so die genaue Vorstellung von der Zukunft.

Das ist schon richtig.

Nur sind Azubis mit Vollabi ev. nach und ggf. während der Ausbildung 
weg, um ein Studium anzufangen. Also verloren für den Arbeitgeber, der 
in Nachwuchs investieren will.

von Heinz (Gast)


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> Der Bachelor wird wohl die neue Mindestqualifikation. Wer die nicht hat,
> bekommt in Zukunft eben nur noch Niedriglohn.

Bachelor ist ein anderes Wort für Niedriglöhner.

http://jungle-world.com/artikel/2012/02/44648.html

von Troll (Gast)


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Und Heinz is ein anderes Wort für Volltrottl.

von Heinz (Gast)


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> Und Heinz is ein anderes Wort für Volltrottl.

Und wieder outet sich ein Bachelor. YMMD.

von Marx W. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504310:
> Bei dem Abitur ist es schon so weit, viele ältere Arbeitnehmer
>
> verwundern sich über all die Abiturenten die eine Berufsausbildung
>
> beginnen, da dieses früher so garnicht vorkam.

Das war vor 30 Jahren schon so.
Da wurde in jeder privaten Bank nur Azubi`s mit Abi eingestellt.
Die Azubi`s dachten aber ned dran bis zur Rente als Bankkaufmann zu 
krauten.
Die hatten die Idee mit der Ausbildung plus Hochschulstudium dann die 
absoluten Überflieger zu sein!
die nächste Spezies, waren die Rebellen und Schocker, die wollten 
unbedingt Schreiner  oder Koch nach ihren Abi werden.
Von denen ist dann jeder Sozialpädagoge geworden , kochen  und hobeln 
nur mehr in ihrer Freizeit.

Abitur ist immer eine Hochschulzugangsberechtigung.
Nicht die kostenfreie Bildungserweiterung  des Bildungsburgertums.
So eine Hochschulzugangsberechtigung gehört eigentlich ja schon 
kostenpflicht gemacht, für die, die sie dann später ehe nicht nutzen.
Damit ist zumindestens der stuerzahlenden Allgemein ein gewisse 
Kostenentlastung sicher!

von Wilhelm F. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504409:

> Aus deinen Aussagen schließe ich also, dass es auch früher schon in den
> alten Bundesländer durchaus inbracht kam, nach dem Vollabi eine
> Ausbildung zu absolvieren.

Völliger Nonsens.

Bei der Post wurde ich als Hauptschüler mit sogar schlechtem Zeugnis 
1975 eingestellt.

Sie machten in vier Tagen ihre eigenen Aufnahmetests. Und nur die 
bestimmen. Die voran gegangene Schulart und Noten waren denen gar nicht 
wichtig. Anwesend waren zu etwa je einem Drittel Hauptschüler, 
Realschüler, und Vollabiturienten.

Und ich bestand mit weiteren 9 Leuten unter 400 Interessenten, wobei im 
Vorfeld schon viel ausgesiebt wurde, den Aufnahmetest.

Ich war nicht wirklich schlecht, auch mit Hauptschulabschluß um die 4,0.

von Wilhelm F. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504450:

> Später hast den noch aufgeholt und studiert, oder wie?

Mein Studienabschluß E-Technik hat eine 2,5, gut. Ist mittelmäßig, aber 
es reicht mir. Diplomarbeit 1,3. Das gefürchtete TET schrieb ich mit 42 
Jahren als letzte Klausur und ältester Student überhaupt mit 1,0. Das 
ist ein Rekord, fast fürs Guinness-Buch.

von Marx W. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504417:
> Wieviel darf man eigentlich als Bildungsminister ungestraft behaupten???

Richtig ist, was  darf eine Annette Schavan alles von sich geben.
Antwort;
Viel, den die hat als "Wissenschafts-(Bildungs)-ministerin des Bundes" 
für die Hochschulen keine Zuständigkeit mehr (Hat die sich selbst in der 
Förderalismuskommision abgeschafft!), deswegen ist deren Meinung da 
absolut absolvent!

Der Engpass im Master rührt halt davon, dass in Studiengängen es 
unterschiedliche anschließende Beschäftigungsangebote gibt!
Ursprünglich dachten die HS-Oberen das nur 1/3 der Bac. Absolventen 
(Noten-Schnitt) einen Master dranhängen würden.
(Der sollte als Zweitstudium gebührenpflicht sein (ca. 2700,-€ pro 
Semester), Bafög. sollt es auch nicht eben!)
Jetzt ist es so, das er als "Arbeitsmarkteinstiegshilfe" von den 
Studenten gesehen wird. Also, jeder der glaubt bessere Changen mit dem 
Master zu haben, macht den jetzt auch.

Dann gibt`s die Studiengänge die nur vom Staat nachgefragt werden
(Z.B. Lehrer). da hilf dir der Bac. (edu) nix, da mußte schon einen 
Master haben! Da sind Planungen mit "1/3  von den Bac machen einen 
Master" einfach realitätsfern.

von Ahmed (Gast)


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Also in der Informatik ist der Bachelor nicht ernstgenommen und führt 
auch nicht zur Befähigung als "echter Informatiker" zu arbeiten.

Dass der Master gemacht werden muss, hat uns der Prof bereits in der 
Einführungsveranstaltung gleich mitgegeben.

Ich denke, das gilt ebenso für Elektrotechnik, Maschinenbau, etc.

Für andere Fächer mag der Bachelor als bessere Ausbildung reichen oder 
die Ausbildung verdrängen. Aber ein echter Abschluss oder Beruf ist mit 
einem Bachelor imho nicht auszuüben.

von j. c. (jesuschristus)


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Wozu ein höheres Angebot an Akademikern ganz schnell führt, kann man 
hier nachlesen:
http://gizmodo.com/5671062/there-are-5000-janitors-in-the-us-with-phds

5000 Putzfrauen mit Doktortitel...

von Zu faul zum anmelden (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Abitur ist immer eine Hochschulzugangsberechtigung.
> Nicht die kostenfreie Bildungserweiterung  des Bildungsburgertums.
> So eine Hochschulzugangsberechtigung gehört eigentlich ja schon
> kostenpflicht gemacht, für die, die sie dann später ehe nicht nutzen.

Non vitae, sed scholae discimus.
Recht hat er, der alte Seneca.
Und dich, kleiner Marx, hab ich ganz doll lieb. Wo ist der Kotzsmiley?

Grußlos.

von Wilhelm F. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504625:
> Wo ist denn eigentlich dieser "Smörre" abgeblieben?

Wat denn? Suchst du noch neue Opfer nach der Geisteskrankheit hier seit 
ein paar Tagen?

von Thomas1 (Gast)


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Ich schrieb:
> Dazu muss man auch in der Lage sein das Vollabi zu schaffen.
> Viele kriegen das nicht hin und sind eher praktisch begabt.


Viele bekommen ein Abi nachgeschmissen, weil die Anforderungen immer 
weiter sinken.

von Thomas1 (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504409:
> Ich stamme im gegensatz zu dir aus dem tiefen Osten, zur Zeit der DDR
> war es vollkommen abwegig mit dem Abitur eine Berufsausbildung zu
> beginnen.


Es gab das doch gleichzeitig. Gysi hat sowas gemacht als Rinderzüchter 
mit Abi.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schulsystem_der_DDR#Erweiterte_Oberschule_und_Berufsausbildung_mit_Abitur

von Thomas1 (Gast)


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Ahmed schrieb:
> Also in der Informatik ist der Bachelor nicht ernstgenommen und führt
> auch nicht zur Befähigung als "echter Informatiker" zu arbeiten.


In der Informatik kommt man ohne akademischen Abschluß erstmal nicht an 
Jobs. Da ist ein Bachelor tatsächlich der Einstieg.

von Marx W. (Gast)


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Ahmed schrieb:
> Dass der Master gemacht werden muss, hat uns der Prof bereits in der
>
> Einführungsveranstaltung gleich mitgegeben.

Da hat er den Sinn des 2-stufigen Studiums nicht erkannt!
Oder war zu faul sich in die Materie einzulesen.
Oder er soll beim Diplom bleiben, das war einstufig!

von Marx W. (Gast)


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Benny schrieb im Beitrag #2504520:
> Marx W. schrieb:
>> Jetzt ist es so, das er als "Arbeitsmarkteinstiegshilfe" von den
>> Studenten gesehen wird.
>
> Ich mit nur dem Bachelor ist es sehr schwierig, denn aus einer
> Firmenleitung erfuhr ich schon, dass nur Master für sie mit
> Diplomabsolventen gleichgesetzt werden.

Was machen die mit den 8. Sem. Bac. hons. dann?

von Dipl.-Gott (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Was machen die mit den 8. Sem. Bac. hons. dann?


Den verleiht doch praktisch keiner in der BRD.

International, d.h. im anglo-amerikanischen Raum, ist der Bätscheler 
ohnehin vierjährig. Daß die Deutschen wieder totalen Mist gebaut haben 
und eine ungenügende dreijährige Spielart erfinden mußten, ist keine 
Überraschung.

Die Wertigkeiten der Abschlüsse lauten im allgemeinen:

BRD                              International

Bachelor (6 Semester)            Anerkennung fraglich/schwierig
                                 (Prozedere steht noch aus)

Diplom FH                        Bachelor

Bachelor hons.                   Bachelor

Diplom                           Master



Trotz der geringeren Studiendauer und in Ermangelung von Zwischenstufen, 
heißt das automatisch, daß das alte FH-Diplom vom Bachelor ersetzt wird 
und diesem gleichwertig gilt, während nur ein mindestens neun- oder 
zehnsemestriges Uni-Diplom dem Master entspricht.
(Hier konnten die Fachhochschulen offensichtlich gut verhandeln, da sie 
die Akkreditierung ihrer Masterstudiengänge durchbringen konnten.)

von Thomas1 (Gast)


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Im Ausland zählt auch der Associate als akademischer Abschluß. Hier ist 
das mit einer Ausbildung vergleichbar. Daher sind Akademikerquoten 
unsiinig.

von Ich (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Im Ausland zählt auch der Associate als akademischer Abschluß. Hier ist
> das mit einer Ausbildung vergleichbar. Daher sind Akademikerquoten
> unsiinig.

Im Ausland bekommt man für einiges "Diploma".
Ein Akademiker ist einer der einen Abschluss an einer Akademie hat.

Laut wiki:
Akademie ist ein rechtlich ungeschützter Begriff und deckt ein breites 
Spektrum von öffentlich geförderten und privaten (so genannten „freien“) 
Forschungs-, Lehr-, Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen ab.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Akademie


Wenn ich einen Kochkurs für Single belege und diesen erfolgreich bestehe 
kann ich auch ein Diplom bekommen, samt vergoldetem Kaffeelöffel.
Das kann ich mir dann an die Wand nageln, macht sich ggf. optisch besser 
als meine richtige Diplome.

Also bei jedem Weiterbildungslehrgang ein Diplom verteilen, dann haben 
wir in Deutschland keinen Akademikermangel mehr.

von Vom Leben Gebeutelter (Gast)


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Thomas1 schrieb:
>
> In der Informatik kommt man ohne akademischen Abschluß erstmal nicht an
> Jobs. Da ist ein Bachelor tatsächlich der Einstieg.

Mein Vorgesetzter hat keinen akademischen Grad, aber der Chef hat seine 
Entscheidung garantiert schon mehrfach bereut. Dürfte ihn grob geschätzt 
schon eine Mille gekostet haben und wird ihn noch viel teurer zu stehen 
kommen. Fraglich, ob die Firma dieses Desaster überleben wird.

von Mark B. (markbrandis)


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Vom Leben Gebeutelter schrieb:
> Dürfte ihn grob geschätzt schon eine Mille gekostet haben

Tausend Euro sind für eine Firma nicht wirklich viel Geld.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mille

von Heinz (Gast)


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Vom Leben Gebeutelter schrieb:
> Mein Vorgesetzter hat keinen akademischen Grad, aber der Chef hat seine
> Entscheidung garantiert schon mehrfach bereut.

Zum Glück hat dein Chef noch eine erstklassige Spitzenkraft wie dich.

von Marx W. (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Trotz der geringeren Studiendauer und in Ermangelung von Zwischenstufen,
>
> heißt das automatisch, daß das alte FH-Diplom vom Bachelor ersetzt wird
>
> und diesem gleichwertig gilt, während nur ein mindestens neun- oder
>
> zehnsemestriges Uni-Diplom dem Master entspricht.
>
> (Hier konnten die Fachhochschulen offensichtlich gut verhandeln, da sie
>
> die Akkreditierung ihrer Masterstudiengänge durchbringen konnten.)

Wie lange hast du ins Gurkenglas geglotzt um zu der Erkenntnis zu 
kommen?

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