In meinem letzten Pollin Paket waren auch größere Mengen Tantalkondensatoren dabei. z.B. ca. 200 Stück von den blauen in Tropfenform (35V / 100nF). Kennt jemand den Hersteller, da ich noch ein Datenblatt dazu suche? Zu keinem anderen KOndensatortyp gibts soviele unterschiedliche Meinungen wie zum Tantal. Vorteile wie hohe Energiedichte, Langzeitstabilität und Frostbeständigkeit sind eher zweitrangig für Anwendungen mit Mikrocontrollern. Aber wenn ich die Dinger schonmal hab würd ich sie auch gern verwenden. Z.B. die 100nF als Abblockkondensatoren vor ICs. Spricht da was dagegen? Noch was: Vorwiderstand zzum Laden und Entladen wirkich immer notwendig (und wie sollte er gewählt erden) ?
100nF in Tantal braucht kein Ar... mehr, daher sind die wohl übrig gewesen.... Nimm keramische, die sind für alle Zwecke besser- und robuster.
Sind etwa die Leute mit den vernünftigen Antworten immer noch zum Kirchgang? Das schüttelt ja nen Hund samt Hütte, was hier abgeht...
Ingolf O. schrieb: > Sind etwa die Leute mit den vernünftigen Antworten immer noch zum > Kirchgang? > Das schüttelt ja nen Hund samt Hütte, was hier abgeht... Dito. Glaub das ist sowieso noch eines der wenigen Foren wo Gäste noch Schreibrechte haben... mal so als Hinweis an die Mods ;) Schon klar, wenn ich neue kaufen würde, dann natürlich Keramik. Aber die Tantals sind aber schon vorhanden....also spricht was dagegen die 100nf z.B. als Abblockkondensator zu verwenden?
Unter Wikipedia: " Tantal-Elektrolytkondensatoren mit festem Elektrolyten sind empfindlich gegenüber niederohmigen Ein- bzw. Ausschaltvorgängen. Fehlstellen, winzigste mechanische Beschädigungen oder Verunreinigungen im Dielektrikum erwärmen sich bei sehr schnellen Änderungen des elektrischen Feldes und verändern die Struktur des Dielektrikums. Aus einer amorphen wird eine kristalline Struktur, das kann unter Umständen zum Kurzschluss führen. Aus diesem Grund war es früher Vorschrift, Tantal-Elektrolytkondensatoren mit einem Vorschaltwiderstand von drei Ohm pro Volt zu betreiben. " Macht also nicht viel Sinn, Tantal-Kondensatoren als Abblockkondensatoren zu nehmen, da du gerade da sehr niedrige ESR brauchst. Ich hab auch schon mal Tantal als Blockkondensator benutzt, wusste es damals einfach nicht, auf jeden Fall sind die Kondensatoren in der Nähe der ICs recht heiß geworden. Nimm die Kondensatoren halt für analoge Sachen, z.B. irgendwelche NE555-Schaltungen, und überall dort, wo du für den Kondensator sowieso nen Vorwiderstand einbaust. Hoffe es war hilfreich
Es gab damals auch Chip-Sockel bei denen ein Tantal Kondensator gleich mit verbaut war. Du brauchst keinen Ladewiderstand, die kommen direkt zwischen VDD und VSS am Chip, denn sie sind recht niederohmig und können den spitzen-Strombedarf vom Controller in der Schaltzeit aufrecht erhalten. Große Veränderungen, also voll entladen (0V) und aufladen (5V) halten sie aber nicht lange aus. Für ein Schaltnetzteil würde ich die aber nicht verwenden, dafür sind sie zu teuer und der HF-Widerstand ist einfach zu hoch. Ganz wichtig: Nicht verpolen, du musst da nur ein paar millivolt negative Spannung ranlegen und sie gehen kaputt.
Ihr verwechselt gerade 2 Dinge: Der ESR hat nichts mit dem Problem des hohen Einschaltstromes zu tun! Tantalkondensatoren werden häufig, eben aufgrund des niedrigen ESRs im Vergleich zu Elkos und aufgrund der hohen Lebensdauer auch in Schaltnetzteilen als Filterkondensatoren verwendet, vor allem bei hohen Frequenz (allerdings haben in den letzen Jahren die Keramikkondensatoren gut aufgeholt). Von daher spricht nichts dagegen, Tantalkondensatoren als Abblockkondensatoren zu verwenden. Wenn z.B. ein 78L05 vor der Schaltung sitzt, begrenzt dieser den Stromstoß beim Einschalten.
Tantals nie zur Siebung (Ladekondensator) benutzen! Steht übrigens im Datenblatt. > Sebastian R. (sebr) >Dito. Glaub das ist sowieso noch eines der wenigen Foren wo Gäste noch >Schreibrechte haben... mal so als Hinweis an die Mods ;) Du bist ein überdimensioniertes arrogantes Ar..... . Das mußte mal gesagt werden!
@Sebastian >Aber wenn ich die Dinger schonmal hab würd ich sie auch gern verwenden. >Z.B. die 100nF als Abblockkondensatoren vor ICs. Spricht da was dagegen? Nein. >Noch was: Vorwiderstand zzum Laden und Entladen wirkich immer notwendig >(und wie sollte er gewählt erden) ? Stimmt, Tantals mögen Transienten in Kombination mit niedrigeen Quellwiderständen nicht sehr und quittieren das gerne mit vorzeitigem Ausfall. Schaltest du aber mehrere parallel, teilt sich der Ladestrom beim Hochfahren auf mehere Caps auf und wird damit oft erträglich. Wie Benedikt schon sagte, ist bei Festspannungsreglern der Ausgangsstrom ohnehin begrenzt. Kai Klaas
> Schaltest du aber mehrere parallel, teilt sich der Ladestrom > beim Hochfahren auf mehere Caps auf und wird damit oft erträglich. Seit wann denn das oder hab ich da gerade einen Knick in den Synapsen? Ein 10 Ohm Widerstand an 10 V ergibt 1 A als Bauteilbelastung. Schalte einen zweiten Widerstand parallel und es bleibt bei 1 A pro Widerstand. Also wo teilt sich was auf? Verwechselst du da nicht was mit dem Stromteiler?
Also, in einem Datenblatt aus der Zeit, wo diese herstammen steht: "der Widerstand des Strompfades, in dem der C liegt, nicht kleiner als 3 Ohm/V der am C anliegenden Spannung sein darf. Lade- oder Entladeströme über 330 mA sind unzulässig". Bei modernen Tantals kann das etwas anders sein.
@Interessierter
>Seit wann denn das oder hab ich da gerade einen Knick in den Synapsen?
Nimm mal an, ein Festspannungsregler liefert einen Kurzschlußstrom von
1A, und es hängen 10 Entkoppel-Caps an seinem Ausgang, dann fließt durch
jeden nur maximal 100mA beim Hochfahren.
Kai Klaas
@ Interessierter Da ist dein Eingangswiderstand, also der ganze Pfad vom Eingang bis zu dem Kondensator. Nehmen wir mal 5A als Spitzenstrom an wenn der Kondensator leer ist und die Spannung zugeschalten wird. Jetzt wird der Strom in zwei parallele Kondensatoren geleitet und der Strom halbiert sich, die zeit in der die Kondensatoren voll geladen werden verdoppelt sich. Jeder einzelne Kondensator muss jetzt nicht mehr so einen hohen strom aushalten. Der Sebastian R. wird bestimmt keinen Controller an den 100nF ranhängen der 1 Watt zieht und ihn stark belastet. @ Sebastian R. Wenn es so ein Standard Controller mit meinetwegen 8mA Stromverbrauch ist sind die 100nF Tantals voll Okay.
Kai Klaas (Gast) wrote: > @Interessierter >> Seit wann denn das oder hab ich da gerade einen Knick in den Synapsen? > Nimm mal an, ein Festspannungsregler liefert einen Kurzschlußstrom von > 1A, und es hängen 10 Entkoppel-Caps an seinem Ausgang, dann fließt durch > jeden nur maximal 100mA beim Hochfahren. > Kai Klaas Ja klar, nur dein Gedankengang des Stromteilers setzt einen begrenzten Strom voraus. Solange du diese Grenze nicht erreicht hast teilt sich gar nichts auf, sondern deine Quelle wird durch Parallelschaltung von Entkoppel-Caps nur mehr belastet und der Stromimpuls am einzelnen Kondensator bleibt der gleiche. Think about! :)
@ B.A. (Gast) für deine Überlegung gilt das gleiche was ich eben Kai schrieb
@Michael >Also, in einem Datenblatt aus der Zeit, wo diese herstammen steht: "der >Widerstand des Strompfades, in dem der C liegt, nicht kleiner als 3 >Ohm/V der am C anliegenden Spannung sein darf. Lade- oder Entladeströme >über 330 mA sind unzulässig". Bei modernen Tantals kann das etwas >anders sein. Das stimmt auch heute noch. Das ist eine ganz üble Falle, in die viele Entwickler tappen: http://www.avx.com/docs/techinfo/surgtant.pdf Kai Klaas
Denk bei dem ganzen doch einfach mal was passiert wenn du einen Brückengleichrichter statt mit einem 2000 uF Elko nun mit 20.000 uF ausstattest. Da sage ich nur, die armen Dioden! ;)
@Interessierter >Ja klar, nur dein Gedankengang des Stromteilers setzt einen begrenzten >Strom voraus. Solange du diese Grenze nicht erreicht hast teilt sich gar >nichts auf, sondern deine Quelle wird durch Parallelschaltung von >Entkoppel-Caps nur mehr belastet und der Stromimpuls am einzelnen >Kondensator bleibt der gleiche. Es ging hier um die Verwendung der Tantals als Abblockkondensatoren von ICs, die von einem Spannungsregler gespeist werden. Ansonsten hast du natürlich völlig Recht: Wenn der Strom nicht begrenzt ist, hilft das Parallelschalten natürlich nur begrenzt. Kai Klaas
>Da sage ich nur, die armen Dioden! ;)
Achgott, welches Mitleid. Wären die Dioden als Nähmaschine auf die Welt
gekommen, müßten sie jetzt Hemden nähen.
Habe gerade eine Heizungssteuerung geschlachtet. Da waren 2x20000µ drin,
nur für die Elektronik. Die Brücke war aber ein Metallgleichrichter für
25 A. Alles eine Frage der Dimensionierung.
> Achgott, welches Mitleid So eine Diode ist schließlich auch nur ein Mensch und braucht Zärtlichkeit und Respekt. :) > Alles eine Frage der Dimensionierung. Nichts anderes wollte ich mit meinem Einwand ausdrücken.
Was bin ich froh, dass ich schon vor Jahrzehnten alle Tantals rausgeschmissen hab, auch aus politischen Gründen. Ist mir diese Diskussion heute erspart geblieben....
100nF? In der Tat, wofuer wurden die hergestellt - Z5U Kondensatoren in der Groesse gibt es auch schon seit Menschgedenken, und die sind zum Abblocken schlicht besser. Kann mir da hoechstens einen Nutzen im Analogbereich vorstellen wo die Piezoeffekte der X7R/Z5U nerven....
Zeitglieder zum Beispiel. Außerdem waren Tantals lange Zeit die einzigen Kondensatoren mit hoher Kapazität für den militärischen bzw. L+R-Temperaturbereich. Arno
> Außerdem waren Tantals lange Zeit ...
Du sagst es- WAREN.
Bis 4,7uF/16V gibt's bei mir gar keine gepolten Cs mehr, nur noch
keramische.
Die Alu-Elkos holen aber auch zügig auf, getrieben durch den Automotive-Sektor. 125°C ist schon keine Seltenheit mehr, bei den tiefen Temperaturen gibts noch Defizite. Arno
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