Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Differential Receiver mit Hysterese > 1V?


von X- R. (x-rocka)


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Moin,

ich bin auf der Suche nach einem differentiellen Receiver für digitale 
Signale bis 10MHz, quasi im Stile RS-422 / RS-485.
Da ich diesen auch ab und an mit single-ended Signalen betreiben muss, 
suche ich einen diff RX Chip mit Hysterese >> als die üblichen 45mV.

Kennt da jemand von Euch was?

Im Prinzip muss der Receiver im single-ended Betrieb zum Schmitt-Trigger 
Eingang werden, geht ja theoretisch mit Rückkopplung, da liegen die 
Probleme aber beim Propagation Delay und der Verschlechterung der CMRR 
für differential Betrieb.

Gruß,
X

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wäre da nicht die Signalisierungstechnik eines der SCSI-Standards 
interessant? Das, wenn ich mich recht erinnere, als "Ultra2-SCSI" 
bezeichnete Verfahren verwendete differentielle Signalisierung, war aber 
abwärtskompatibel zu nichtdifferentiellen Geräten, die an den selben Bus 
geklemmt werden konnten (und dann den gesamten Bus verlangsamten).

Ja, Wiki beschreibts:

http://de.wikipedia.org/wiki/SCSI#Ultra-2_SCSI_.281997.29

und

http://de.wikipedia.org/wiki/SCSI#Kompatibilit.C3.A4t

Also sind die hier verwendeten Treiberbausteine interessant, sofern es 
sie denn als "diskrete" Bausteine überhaupt gibt.

Die Spezifikation von RS-422 beschreibt übrigens andere Hysterese-Werte 
als die von Dir beschriebenen 45 mV - woher stammt dieser Wert?

von Purzel H. (hacky)


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Weshalb moechte man mehr Hub haben ? Ab einer gewissen Frequenz mal 
Leitungslaenge benotigt man eine Leitung mit einer Impedanz, was 
bedeutet man muss echt Energie ankarren. Die Amplitude geht quadratisch 
in den Energieverbrauch ein.

von X- R. (x-rocka)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Wäre da nicht die Signalisierungstechnik eines der SCSI-Standards
> interessant? Das, wenn ich mich recht erinnere, als "Ultra2-SCSI"
> bezeichnete Verfahren verwendete differentielle Signalisierung, war aber
> abwärtskompatibel zu nichtdifferentiellen Geräten, die an den selben Bus
> geklemmt werden konnten (und dann den gesamten Bus verlangsamten).
>
> Ja, Wiki beschreibts:
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/SCSI#Ultra-2_SCSI_.281997.29
>
> und
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/SCSI#Kompatibilit.C3.A4t
>
> Also sind die hier verwendeten Treiberbausteine interessant, sofern es
> sie denn als "diskrete" Bausteine überhaupt gibt.
>
> Die Spezifikation von RS-422 beschreibt übrigens andere Hysterese-Werte
> als die von Dir beschriebenen 45 mV - woher stammt dieser Wert?

Ist überhaupt eine Hysterese im 485/422 Standard vorgesehen? Eigentlich 
nur die +-200mV Differenzspannung, aber daraus leitet sich ab, dass man 
nicht viel mehr Hysterese einbauen kann...

Ich kuck mir mal den SCSI Krams an, danke!

von X- R. (x-rocka)


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So, habe das Problem anders gelöst.
Es hat sich mal wieder gezeigt, dass man auch in der Digitaltechnik 
analog denken muss...
Tietze-Schenk in die Hand genommen, gesucht, und einfachen 
nicht-invertierenden Komparator mit Hysterese wiedergefunden.

Lösung:
Differentieller RS-485 Receiver zu single-ended mit Hysterese > 50mV:
Beschaltung wie ni-Komparator mit Hysterese, also R in Reihe an +input, 
dann vom output R zurück auf +input.
Mit denselben Widerstandswerten -input dieselbe Impedanz verpassen und 
auf benötigtes Referenzpotential bringen (Spannungsteiler, bzw pull-up & 
down).

Positiver Nebeneffekt: Durch die Mitkopplung vergrößert sich auch die 
Bandbreite im differential Mode...

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