Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welchen Cortex M3?


von CortexBeginner (Gast)


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Hallo Leute,

ich will jetzt wirklich keine Glaubenskriege anzetteln, das vorweg.
Meine Frage: welchen ARM Cortex M3 empfehlt ihr, wenn man mal ein wenig 
mit der Architektur "spielen" möchte?

Ich würde ja zu Luminary, jetzt zu TI gehörend, tendieren, vor allem, da 
von Luminary doch einige Auswahl bei Farnell erhätlich ist.

Atmels Cortex-Reihe scheint ja ein wenig einzuschlafen. Bleiben noch 
STM, NXP und ein paar "Newcomer" auf dem M3-Sektor.

Als toolchain werde ich vorerst gcc + binutils verwenden, später evtl. 
eine passende IDE.

von thorstendb (Gast)


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definitiv STM32, oder auch LPC.

von Erwin R. (er-tronik)


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Ich empfehle auch STM32F10x oder LPC17xx. Ich habe beide Serien hier im 
Einsatz und kann sagen, alle haben ihre Vor- und Nachteile bei der 
Peripherie. Hier muß jeder abwägen, was er braucht.
Die LPC sind vom Preis her attraktiver aber es gibt sie nur in großen 
Gehäusen mit 80 oder 100 Pins. Eindeutig besser sind die Datenblätter 
bzw. das User Manual beim STM. NXP ist ziemlich unübersichlich besonders 
bei den Beschreibungen der Register. Der LPC läuft mit max. 100MHz, der 
STM bis 72MHz.

Natürlich müssen auch noch die Cortex-M3 von TI/Luminary Micro und Atmel 
erwähnt werden. TI hat eine fast unüberschaubare Menge an verschiedenen 
Typen im Programm. Ich mag sie nicht besonders, weil die Manuals 
ziemlich schlecht sind und man für fast jedes Projekt einen anderen Typ 
braucht. Und Atmel... ich denke, die sollten ihren AVR-Controllern treu 
bleiben, alles Andere ist zum Scheitern verurteilt. Hier scheitert es an 
fehlender Peripherie, die AT91SAM3 haben zwar einen High-Speed-USB 
(braucht eigentlich fast keiner) aber kein Ethernet oder CAN.

Das ist meine Meinung, entscheiden muß jeder selber. Am besten mal alle 
Datenblätter und User Manuals durchstudieren und die Verfügbarkeit der 
Controller checken.

Erwin

von (prx) A. K. (prx)


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Die TI/Stellaris, jedenfalls jene in die mal reingesehen habe, haben in 
Form von ARM PrimeCells einige recht altertümliche Peripheriemodule 
drauf. So ist beispielsweise der Unterschied zu den weit entwickelten 
Timern der STM32 ziemlich gross.

Bei NXP gibt es mit den LPC1300 auch welche unterhalb von 80 Pins. 
Hinsichtlich Flexibilität bei der Kombination von Gehäuse und Funktion 
ist STM32 aber ziemlich vorne, da gibt es die mit mehr Funktionen (wie 
CAN und USB) auch in kleinerem Gehäuse - ist wohl der gleiche Chip, aber 
weniger Pins angeschlossen.

von Benni N. (benninori)


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Nur kurz: Habe sehr gute erfahrungen mit dem STM32F105x gemacht.

von Marc M. (bytewood) Benutzerseite


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Ich bin auch gerade dabei mit dem Cortex M3 zu "spielen".
Für mich gilt - möglichst günstig und gute Compiler-Unterstützung+IDE.
Ich habe mir den "Stamp" von Futurelec gekauft und benutze die 
kostenfreie IDE und Codegrößenunbeschränkte GCC von Raisonance.
Geflashed wird erstmal über RS232 oder per Wiggler (LPT, HJTAG).


Hier die Quellen:
http://www.futurlec.com/ET-STM32_Stamp.shtml

die haben auch ein nettes Devel-Board:
http://www.futurlec.com/STM32_Development_Board.shtml

Compiler + IDE
http://www.mcu-raisonance.com/mcu_downloads.html

HJTAG für den Wiggler:
http://www.hjtag.com/

von Gerhard (Gast)


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Ich arbeite mit den TI/Stellaris und finde die sehr einfach zu 
handhaben. Keine doppelt belegten Pins, gut dokumentierte und viele 
Beispiele. Die Entwicklung unter Linux ist problemlos möglich und bei 
Fragen gibt es das Forum bei Luminary.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard schrieb:

> Keine doppelt belegten Pins

Das lässt sich nur machen, indem man entweder
- nur soviele Funktionen einbaut, wie Pins zur Verfügung stehen
- oder die Funktions/Pinzuordnung variabel gestaltet (PIC24).

Die logische Folge davon sind daher einerseits Varianten mit sehr vielen 
Pins in grossem Gehäuse für alle eingebauten Funktionen, andererseits 
eine grosse Vielfalt von Varianten mit kleinerem Gehäuse, die sich dann 
nur ein wenigen Funktionen voneinander unterscheiden.

Die Problematik von Doppelbelegung und dem daraus erwachsenden Konflikt 
zweier Funktionen A und B ersetzt man daher nur durch die Frage, wie man 
einen Chip mit Funktion A und B kriegt, wenn es im gewünschten Gehäuse 
nur Chip 1 mit Funktion A und Chip 2 mit Funktion B gibt.

von Lutz (Gast)


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Eine weitere Entscheidungshilfe (bzw. Argument):
Beitrag "Billiger JTAG-Adapter für STM32"

von nur (Gast)


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Hi,
ich würde dir auch entweder TI/Luminay oder LPC empfehlen.

Gruß

nur

von Robert T. (robertteufel)


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@Cortexbeginner
Vorneweg, egal ob Luminary, ST oder NXP, mit Cortex-M3 ist erst mal eine 
wichtige Grundlagenentscheidung getroffen, die zukunftstraechtig ist. 
Ausser den 3 genannten Firmen wuerde ich noch Atmel aber auch Energy 
Micro erwaehnen. Atmel scheint sich allerdings mehr auf die 
proprietaeren AVRs zu konzentrieren, ob diese Entscheidung gut war wird 
sich in den naechsten 2-3 Jahren zeigen.
Welchen M3?
NXP bietet den schnellsten an mit bis zu 120 MHz, Luminary hat die beste 
Auswahl und das gesuendeste Halbleiterunterhnehmen, STM32 ist der am 
meisten verkaufte und wird mit dem STM32L auch im Bereich low Power mit 
fuehrend sein.

Eine Reihe von M3 Veroeffentlichungen verschiedener Hersteller versehen 
mit zusaetzlicher Info gibt es hier zu lesen:
http://mcu-related.com/architectures/35-cortex-m3

Frohe Weihnachten!  Robert

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