Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Warum funktioniert diese Schaltung nicht?


von Stefa N. (exa)


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Hallo. Die Schaltung erzeugt den Takt für einen Modellbau-Servo.
Mit T1 wird der TS556CD eingeschalten, das funktioniert.
Mit T2 bzw. T3 wird eintweder der erste oder zweite takt zum Ausgang 
durchgeschalten, aber niemals beide gleichzeitig.
T3 invertiert das Taktsignal, weil vom TS556CD das 
Pausen-Puls-Verhältnis genau invertiert kommt.

Nun mein Problem:
Der Aufbau funktioniert auf Steckbrett wobei alle Transistoren BC547A 
sind.
Warum funktionierts mit BC547A auf Steckbrett aber nicht auf der Platine 
mit BCW65C + BCR133.
Ich bin echt am Ende .... weiß nicht mehr weiter

MfG
EXA

von Peter R. (gelb)


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Stefan P. schrieb:

> Mit T2 bzw. T3 wird eintweder der erste oder zweite takt zum Ausgang
> durchgeschalten, aber niemals beide gleichzeitig.

Das kommt auf PA1, PA3 an, gegenseitig verriegelt ist hier jedenfalls 
nichts.

> T3 invertiert das Taktsignal, weil vom TS556CD das
> Pausen-Puls-Verhältnis genau invertiert kommt.

T3 invertiert genauso viel oder wenig wie T2, da die Schaltung 
symmetrisch aufgebaut ist.

> Warum funktionierts mit BC547A auf Steckbrett aber nicht auf der Platine

Was genau funktioniert nicht?

> mit BCW65C + BCR133.

Was ist der Unterschied zwischen den Transistoren? Die BCW / BCR kenne 
ich nicht.

Grüße, Peter

von MaWin (Gast)


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> Warum funktioniert diese Schaltung nicht?

Ein BCR133 ist ein Transistor mit eingebauten 10k Widerständen, dein 
BC547 nicht. Der BCR ist besser, denn dein BC547 führt in dieser 
Schaltung zum Kurzschluss. Ersetze mal R13 und R15 gegen 470 Ohm. 
Trotzdem ist die Schaltung übler Murks.

PA0..PA3 klingt nach einem Microcontroller, da wäre die erste Frage, 
warum man die ganze Schaltung nicht ersatzlos streicht und durch 
Software ersetzt.

von Herbert K. (avr-herbi)


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Hallo, warum machst Du Dir Dein Leben mit dem Transitorkrams so schwer?
Schau Dir mal 74_[LS,HCT,...]_153 an. Das ist ein Multiplexer 4 zu 1.
z.B.
Eingang A auf GND
Eingang B auf PWM1
Eingang C auf PWM2
Eingang D auf VCC
Und was ich nicht verstehe.... wenn Du auf dem Steckfeld BC547 nimmst - 
nimm den doch auch auf der Platine (oder gehst Du zum Standesamt mit 
Frau A und zur Kirchlichen Trauung mit Frau B?).
In dem Sinne - Frohe Weihnachten und Viel Erfolg
Herbert
PS: aus der 4000er Reihe evt. 4539 ist auch ein 4-1 Mux

von Peter D. (peda)


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MaWin schrieb:
> PA0..PA3 klingt nach einem Microcontroller, da wäre die erste Frage,
> warum man die ganze Schaltung nicht ersatzlos streicht und durch
> Software ersetzt.

Stimmt, so ein Bauteilegrab paßt nicht zu nem MC-Projekt.
Das Ganze paßt bequem in einen ATtiny25 rein, die beiden Potis kommem 
dann an 2 ADC-Eingänge.


Peter

von Stefa N. (exa)


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Das ist mein erstet µC Projekt, habe deswegen nicht so wirklich Ahnung 
von PWM.
Das ganze wird von einem AtMega16 gesteuert.
Das der BCR ein Digitaltransistor ist und 2x 10kOhm drin hat ist mir 
schon klar, das habe ich auf dem Steckbrett auch so nachgebildet.
Den Transistorkrams kann ich mir nicht ersparen, weil die Platine schon 
fertig geätzt ist ...
Die BCW65C habe ich genommen, weil die gerade rum lagen und ich bei 
denen keine drei Löcher bohren muss.

Im Anhang noch zwei Bilder von den Signalen um die es geht.
Srv_CLK1 und Srv_CLK2 sehen ungefähr so aus, wie auf dem Bild 'Srv_CLK.

Srv_CLK_Out sollte so aussehen wie auf dem Bild. Das Problem ist, dass 
dieses Signal permanent auf HIGH bleibt und ich weiß nicht warum.
Was ich mir nicht erklären kann, ist dass es auf dem Steckbrett 
funktioniert und auf der Platine nicht.

Bin für jede Hilfe dankbar. Schöne Feiertage noch.
MfG
EXA

von MaWin (Gast)


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> Das Problem ist, dass dieses Signal permanent auf HIGH bleibt

Du hast natürlich nicht
> Ersetze mal R13 und R15 gegen 470 Ohm.
befolgt.

> und ich weiß nicht warum

4V durch Spannungsteiler 10k/10k macht 2V.
2V an Basis macht 1.3V am Emitter.
1.3V durch Spannungsteiler 10k/10k macht 0.65V.
0.65V reichen nicht zum durchsteuern,
und zwar so knapp gerade eben nicht, dass es auf
dem Breadboard gehen kann und auf der Platine nicht.

Du sparst dir alle Verdrahtungsfehler, wenn du die
Schaltung ERSATZLOS streichst und in Software nachbildest.

von Stefa N. (exa)


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Vielen Dank für die Antwort! Jetzt bin ich wieder ne Ecke schlauer ...
Das Ganze via PWM im Mega16 laufen zu lassen hätte schon viele Vorteile, 
das ist mir schon klar.
Allerdings ist die Platine jetzt schon fertig und ich habe schlicht und 
ergreifend nicht mehr die Zeit, mich in PWM einzuarbeiten.
Beim nächsten Mal werd ichs aber sicher mit PWM lößen.

Vielen Dank für eure Hilfe
MfG
EXA

von Stefa N. (exa)


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Vielen Dank MaWin! Jetzt funktioniert es! Habe R13 und R15 gegen 470 Ohm 
ersetzt.
Nochmal blöd gefragt: Im Digitaltransistor dürfen Basiswiderstand und 
Emitterwiderstand nicht den selben Wert haben, weil sich sonst ein 1:2 
Spannungsteiler bildet. Würde dann beispielsweise ein BCR108 mit 
Rb=2,2kOhm und Re=47kOhm funktionieren? Oder ist der Emitterwiderstand 
schon zu groß, um seine Funktion als Pull-Down zu erfüllen?

MfG
EXA

von MaWin (Gast)


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> Vielen Dank MaWin! Jetzt funktioniert es!
> Habe R13 und R15 gegen 470 Ohm ersetzt.

Warum erst beim zweiten Mal ?
Man schreibt sich hier die Finger wund..

> Im Digitaltransistor dürfen Basiswiderstand und
> Emitterwiderstand nicht den selben Wert haben

Natürlich dprfen sie, die Schaltung muss nur dazu passen.
Nennt man Elektronikentwicklung.

> Oder ist der Emitterwiderstand schon zu groß,
> um seine Funktion als Pull-Down zu erfüllen?

Nein, in den allermeisten Fällen wird ein Transistor
ja mit einer Spannung 0V/5V angesteuert, wird also
schon über den Basiswiderstand nach 0V gezogen.

Nur im Fall dass er mit 5V/offen angesteuert wird,
braucht es die Verbindung zum Emitter. Wie viel oder
wenig Ohm die dann haben darf, hängt u.a. von der
Schaltgeschwindigkeit ab.

von Wiso (Gast)


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> 1.3V durch Spannungsteiler 10k/10k macht 0.65V.
 > 0.65V reichen nicht zum durchsteuern,

Das ist meißtens schon völlig ausreichend in dieser Klasse.
Es liegt hauptsächlich daran, daß noch der T4 folgt, der zwackt sich 
auch noch mal 0,65V ab und reduziert dadurch den Steuerstrom was der 470 
Ohm wieder ausgleicht.

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