Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Audiosignal galvanisch trennen?


von Ralf (Gast)


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Hallo,

ich hab hier ne Audioschaltung, die erdbezogen arbeitet, also GND = PE. 
Um Erdschleifen etc. verhindern zu können, beispielsweise, wenn ich die 
Schaltung an den Rechner anschließe, möchte ich den Audioausgang 
galvanisch trennen, einfach auch um den Rechner zu schützen. Die 
Amplitude kann +/- 12V betragen, soweit ich das aus dem Schaltplan sehen 
kann.

Wie mach ich das nun am besten? Optokoppler dürfte dafür ungeeignet 
sein. Ich dachte da mehr an einen Übertrager. Aber ist es mit nem 
Übertrager allein getan? Oder brauchts da noch ein bisschen mehr bzw. 
ist auch dieser Weg ungenügend?

Ralf

von Falk B. (falk)


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@  Ralf (Gast)

>sein. Ich dachte da mehr an einen Übertrager. Aber ist es mit nem
>Übertrager allein getan?

Ja, gibt es fertig im Laden.

MFG
Falk

von MaWin (Gast)


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Es gibt 4 Varianten:

Audioübertrager

Optokoppler wie IL300 in passender Beschaltung

A/D-Wandler Optokoppler/Lichtleiter D/A-Wandler

Galvanisch getrennte (Istrumenten)operationsverstärker z.B. von 
BurrBrown(TI)

Alle ausser der ersten Variante benötigen eine Betriebsspannung auf 
beiden Seiten. Daher akzeptiert man oft die klanglischen Einbussen des 
Übertrages (wer so was drin hat, muss beim Verstärker nicht mehr auf 
0.001% Klirr, 105dB Rauschabstand und 80dB Kanaltrennung achten).

von Kai Klaas (Gast)


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>Daher akzeptiert man oft die klanglischen Einbussen des
>Übertrages (wer so was drin hat, muss beim Verstärker nicht mehr auf
>0.001% Klirr, 105dB Rauschabstand und 80dB Kanaltrennung achten).

0,001% Klirrfaktor kann sowieso keiner hören.

Es gibt Mikrofonverstärker mit Übertrager, die zum rauschärmsten zählen, 
was überhaupt erreichbar ist.

Und die Kanaltrennung sollte bei geschirmten Aufbau eigentlich kein 
Thema sein...

Kai Klaas

von Falk B. (falk)


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@  Kai Klaas (Gast)

>0,001% Klirrfaktor kann sowieso keiner hören.

Phaaaaa, du taube Nuss! Die Audiophilen hören sogar das 
Sauerstoffrauschen im Kupfer.

;-)

MfG
Falk

von MaWin (Gast)


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> Es gibt Mikrofonverstärker mit Übertrager,
> die zum rauschärmsten zählen, was überhaupt erreichbar ist.

Jeder Trafo fängt sich den Brumm der uns allesumgebenden 50Hz ein.
Wenn man beim Rauschen nur das zählt, was über 1000 Hz liegt, mag man 
von rauscharm sprechen.

Aber die 50Hz sind deutlich.

Eine Schirmung, von sagen wir 100dB, ist magnetisch nicht drin.

von Daniel A. M. (amad) Benutzerseite


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Als Audioübertrager kannst z.B. sowas verwenden:
http://maltepoeggel.de/?site=mantelstromfilter

von MaWin (Gast)


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> http://maltepoeggel.de/?site=mantelstromfilter

So geht's natürlich nicht.
Irgendeinen Restposten-Trafo hernehmen,
zwar versuchshalber die Impedanz der Anschluesse ändern
(mit sinnlosen Elkos, Audiosignale sind eh gleichspannungsfrei)
und dann nicht mal messen, was dabei raus kommt.

Durch Fehlanpassung und unggeignete Bauteilauswahl wird
der Frequenzgang alles andere als linear sein.

Zumindest messen hätte man müssen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Guck mal nach "DI-Box".

von Ralf (Gast)


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Hallo,

vielen Dank an alle für die Antworten. Ich denke, ich werd einen 
einfachen Übertrager nehmen. Die Schaltung ist ein Theremin, von daher 
spielts keine Rolle ob der Sound verzerrt/verstümmelt wird grins
Was meint ihr, soll ich die Ausgangsspannung noch irgendwie begrenzen? 
Ich möchte mir ungern den Line-In-Eingang meiner Soundkarte verbröseln 
:)
Vielleicht ein 10:1 Widerstandsteiler o.ä.?

Ralf

von STK500-Besitzer (Gast)


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>Was meint ihr, soll ich die Ausgangsspannung noch irgendwie begrenzen?
>Ich möchte mir ungern den Line-In-Eingang meiner Soundkarte verbröseln
>:)

Für sowas nimmt man gerne "Limiter".

von mhh (Gast)


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Ralf schrieb:
> Was meint ihr, soll ich die Ausgangsspannung noch irgendwie begrenzen?

Ein Poti hilft da schon. Optimaler Eingangspegel für Soundkarte liegt so 
um die 100 mV. Bei 200 mV sind manche schon übersteuert (hängt aber vom 
Modell ab).

von hmm (Gast)


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mhh schrieb:
> Ein Poti hilft da schon. Optimaler Eingangspegel für Soundkarte liegt so
> um die 100 mV. Bei 200 mV sind manche schon übersteuert (hängt aber vom
> Modell ab).

Du meinst wohl eher 2V ;)

von mhh (Gast)


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Nein, eher nicht.
Es geht nicht ums Aushalten, sondern um verzerrungsarme Verarbeitung.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Heutige Soundkarten stecken mindestens 0db (775mVeff/600Ohm) weg. Das 
sind etwa 2Vss.

von hmm (Gast)


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naja, ältere gehen bis 3 V eff, neuere eher weniger. Um das Ganze 
Verzerrungsarm zu halten muss man nicht auf 100mV runter gegen, 
irgendwann hat man nur noch Rauschen auf den Boxen.

von mhh (Gast)


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Versuch macht klug. Die Hersteller kümmern irgendwelche Normpegel einen 
feuchten Sch... .

Ich würde jedenfalls ein Poti vorschalten.

von Kai Klaas (Gast)


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>Als Audioübertrager kannst z.B. sowas verwenden:
>http://maltepoeggel.de/?site=mantelstromfilter

Ein hochwertiger Audioübertrager für 1€?? Wohl kaum. Wenn das ein 
gewöhnlicher Impulsübertrager ist, wird sich das katastrophal anhören...

>Ich würde jedenfalls ein Poti vorschalten.

Auf jeden Fall. Und am besten noch vor den Übertrager, damit der nicht 
auch schon kräftig übersteuert.

Kai Klaas

von Malte P. (maltep87)


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Kai Klaas schrieb:
> Ein hochwertiger Audioübertrager für 1€?? Wohl kaum. Wenn das ein
> gewöhnlicher Impulsübertrager ist, wird sich das katastrophal anhören...

Als solcher wird er doch auch garnicht angeboten. Die Trafos stammen aus 
der Telekommunikationstechnik und wurden dort auch als NF Übertrager 
eingesetzt. Die unteren Frequenzen werden leicht angehoben, linear ist 
das Ding nicht da kann ich mir auch das nachmessen sparen. Aber für alle 
die günstig das Problem beheben wollen eine einfache Lösung.

Übertrager wie sie im Preissegment bis ca 40€ in DI-Boxen verbaut sind 
gibt es incl Messdaten bei Monacor. Kann man allerdings nur als 
Gewerbetreibender einkaufen.


MaWin schrieb:
> (mit sinnlosen Elkos, Audiosignale sind eh gleichspannungsfrei)
> und dann nicht mal messen, was dabei raus kommt.
... >sollten< eh gleichspannungsfrei sein. Sicher ist sicher.

> Durch Fehlanpassung und unggeignete Bauteilauswahl wird
> der Frequenzgang alles andere als linear sein.
> Zumindest messen hätte man müssen.
Zumindest einloggen sollte man sich zum klugsch...
Sinn und Ziel des Projektes war es mit Null Kostenaufwand die 
Brummschleife zu beheben, und das Prinzip zu erläutern. Zumindest fliegt 
der Aufbau seit 2 Jahren hinter meinem Schreibtisch rum und erfüllt 
seinen Zweck.

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