Forum: Offtopic Komischer Stromanschluss


von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich war heute bei einem Kumpel zu Hause und habe dort etwas komisches in 
dem Haus entdeckt. Eine der Wohnungen des hauses benutzt er selbst, die 
anderen 5 werden vermietet. In dem Haus gibt es einen allgemeinen 
Stromanschluss und für jede Wohnung jeweils einen.

Die Kellerräume hängen alle an dem allgemeinen Stromanschluss, sind aber 
einzeln abgesichert. Außerdem gibt es von jeder Wohnung des Hauses und 
von jedem Kellerraum eine Steckdose in dem "Haupt"-Sicherungskasten. 
Jetzt kommt das Abenteuerliche an der ganze Geschichte:

Damit die Kellerräume über die Zähler der Mieter laufen, wird die 
Sicherung über den allgemeinen Zähler ausgeschaltet und die zwei 
Steckdosen über ein Doppelstecker-Kabel miteinander verbunden. Gibt es 
an so einer abenteuerlichen Installation etwas auszusetzen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Urgs. Die Frage würde ich anders stellen - "Welcher Wahnsinnige hat das 
verbrochen?"

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Rufus t. Firefly schrieb:
> "Welcher Wahnsinnige hat das
> verbrochen?"

Der kam sicher aus der Netzwerktechnik. Das ist ein 220V-Patchbay.
Man hat 2 von 3 Möglichkeiten, sich beim Stecken umzubringen. :/

von Max M. (xxl)


Lesenswert?

Was sagt denn die Gebäudeversicherung oder
Haftpflichtversicherung dazu?
Grobe Fahrlässigkeit oder nicht nach dem Stande
der Regeln und Vorschriften? Wird bestimmt mal
interessant wenn mal der Schadensfall eintritt.

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


Lesenswert?

Da sollte man mal dem EVU 'nen "heissen Tipp" geben ;-)

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Also das Haus wurde genau so vor 25 Jahren so erbaut. Vor 5 Jahren bevor 
das Haus den Besitzer gewechselt hat, wurden dort die Elektro- und 
Sanitäranlagen von Fachfirmen auf den neusten Stand gebracht. Ich würde 
da lieber dem Elektriker mal auf die Mütze geben.

Hmm... aber ich frage mich auch gerade, was denn da passieren kann. Das 
Haus hat es ja schon 25 Jahre überlebt. Und die Uralten Leitungen habe 
ich auf dem Dachboden noch gesehen. Die Leitungen sind so dünn.... kaum 
zu glauben, dass da Elektronen durchpassen ^^

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


Lesenswert?

Ja, aber der EVU schaltet das, mit an Sicherheit grenzender 
Wahrscheinlichkeit, sofort ab! :-D

von Nitram L. (nitram)


Lesenswert?

Patrick Dohmen schrieb:
> Ja, aber der EVU schaltet das, mit an Sicherheit grenzender
> Wahrscheinlichkeit, sofort ab! :-D

Dazu besteht kein Grund...
Die Instalation ist der Beschreibung sicherlich regelkonform, nur die 
Nutzung der "Bätschkabel" :-) ist verboten...
Würden die Bewohner diese nicht nutzen, ist die Welt in Ordnung...

nitraM

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

also ich finde das grob fahrleässig.
wenn mal ein Spross im Keller den Stecker rauszieht und an die 
Stift-Kontakte kommt, gibts nen lebensgefährlichen elektrischen Schlag.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


Lesenswert?

Vlad Tepesch schrieb:
> also ich finde das grob fahrleässig.
> wenn mal ein Spross im Keller den Stecker rauszieht und an die
> Stift-Kontakte kommt, gibts nen lebensgefährlichen elektrischen Schlag.

Nee, da kommt keiner der Bewohner ran um mal umzupatchen ;)

von Nitram L. (nitram)


Lesenswert?

Vlad Tepesch schrieb:
> also ich finde das grob fahrleässig.

Grob Fahrlässig sind die Kabel mit zwei Steckern, aber die sind so oder 
so verboten, die Instalation an sich ist i.O. Oder kennt einer eine 
Vorschrift, die es verbietet Steckdosen zu verbauen???


nitraM

von Michael Sauron (Gast)


Lesenswert?

>Oder kennt einer eine
>Vorschrift, die es verbietet Steckdosen zu verbauen???

Steckdosen dürfen nicht zur Einspeisung verwendet werden.
Schuko Stecker müssen im gezogenen Zustand IMMER Stromlos sein.

>Ja, aber der EVU schaltet das, mit an Sicherheit grenzender
>Wahrscheinlichkeit, sofort ab!

Das Netz der EVU endet am Zähler, was hinter dem Zähler vermurkst wurde, 
interessiert nicht.

Lustig finde ich ja auch, das Mieter A theoretisch in der Dose von 
Mieter B stecken könnte, und somit deine 5 Kühltruhen auf fremde kosten 
versorgt.

Ich sehe da nur eine Lösung, lass dir einen ECHTEN Elektriker kommen !

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Die Steckdosen selbst sind wohl schon Regelkonform. Man könnte sie 
benutzen, um eine Fremdeinspeisung in den Kellern feststellen zu können 
(Sicherung 'raus und an der Steckdose danach messen).

Nur die Kabel sind extrem gefährlich.
Jeder Elektriker, der die sieht, muss mindestens einen Stecker 
abzwicken, sonst ist er mit im Boot!

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

Martin L. schrieb:
> Vlad Tepesch schrieb:
>> also ich finde das grob fahrleässig.
>
> Grob Fahrlässig sind die Kabel mit zwei Steckern,
genau das meinte ich ja.

Ich habe das so verstanden, dass die eigendliche Leitung der 
Mehrfachsteckdose durch Entfernen der Sicherung getrennt ist.

dann ist von einer angeschlossenen Steckdose ein Doppelsteckerkabel zu 
dieser Mehrfachsteckdose geführt über das der Strom eingespeist wird.

diese Mehrfachsteckdose ist doch aber dem Mieter zugänglich, oder nicht?
Das heißt, dass wenn der Mieter diesen Stecker aus seiner Steckdose 
zieht, er sich einer nicht unbeträchtlichen Gefahr aussetzt.

> aber die sind so oder
> so verboten, die Instalation an sich ist i.O. Oder kennt einer eine
> Vorschrift, die es verbietet Steckdosen zu verbauen???
>
>
> nitraM

von Gerry E. (micky01)


Lesenswert?

Zumindest bei den IEE-Verbindern gibt es Stecker für den Wandanbau.
Es soll sogar Wohnmobile damit geben.

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Gerry E. schrieb:
> Zumindest bei den IEE-Verbindern gibt es Stecker für den Wandanbau.
> Es soll sogar Wohnmobile damit geben.

Die sind für Geräte (Verbraucher) gedacht, gibt's auch in Schuko, 
Rasenmäher z.B.

Wie ist eigentlich die Steckdose vor der Sicherung abgesichert? Etwa gar 
nicht? :-/

von Gerry E. (micky01)


Lesenswert?

Ja Thilo, und gerade im Keller sind ja vermutlich nur Verbraucher :-)

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi

Bilder!

Matthias

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Unvertändlich ist mir eigentlich nur, warum der Typ, der das gebastelt 
hat, nicht einfach jedem Kellerraum ein fest montiertes Patchkabel 
spendiert hat. Dann hätte er sich pro Raum einen Stecker und eine 
Steckdose gespart und die Chose wäre sicher.

Das hat bestimmt ein promovierter Physiker gebaut ;-)

von Jeffrey L. (the_dude)


Lesenswert?

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Die Leitungen sind so dünn.... kaum
> zu glauben, dass da Elektronen durchpassen ^^

man könnte die SchuKo-Stecker einfach abzwicken und durch eine 
Abzweigdose und Dosenklemmen ersetzen, ABER: wenn die Leitungen wirklich 
so dünn sind, dann sollte man die Installation eh nochmals etwas genauer 
anschauen!
Vor 25 Jahren wurden i.d.R. Leitungsschutzautomaten mit 16A verbaut (Ich 
gehe jetzt mal davon aus, dass der Rest der Installation sachgemäß 
korrekt und dem Standard entsprechend verlegt wurde) und 16A müssen mit 
1,5mm² angeschlossen werden.

Also hast du entweder eine 16A Sicherung und ein 1,5mm² Kabel oder ein 
dünneres Kabel und eine entsprechend kleinere Sicherung!

Das kleinest Installationskabel (NYM) welches ich bisher gesehen habe 
war 0,75mm² - das müsste entsprechend mit 6A abgesichert sein!

Du solltest das mal zwingend Überprüfen - wenn da nur eine Gefriertruhe 
mit 150 Watt dran hängt ist das kein Problem. Aber eine 
Schlagbohrmaschine oder ein Wäschetrockner können hier schon zu 
Problemen führen.
Wenn Leitungsquerschnitt und Leitungsschutzschalter nicht zueinander 
passen wird die Versicherungen bei einem Kabelbrand (Gebäudebrand!!!) 
vermutlich nicht den ganzen Schaden bezahlen!



Edit:
ich sehe gerade, mein Wissen ist auch nicht mehr auf dem aktuellsten 
Stand: Laut ABB dürfen 1,5mm² Leitungen mit direkter Verlegeart bis zu 
19,5A belastet werden, entsprechen haben kleinere Leitungen (die dort 
leider nicht mehr aufgelistet sind) auch eine höhere Belastbarkeit. Wenn 
meine Vermutung aber stimmt und das dünne "Patchkabel" aber an einer 
"gewöhnlich abgesicherten" Schoko hängt, ist es vermutlich dennoch 
falsch (zu hoch) abgesichert!

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Solche Installationen sollten gesetzes- und normkonform angepasst 
werden, noch bevor man erwischt wird. So vermeidet man Ärger und Sorgen.

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Soweit ich weiß dürfen 1.5mm² Leitungen heute nur noch mit 10A 
abgesichert werden. Bei 16A-Sicherungen muss 2.5mm² verwendet werden.

Bin aber nicht ganz sicher.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

1,5 mm²- max 13 A
2,5 mm²- max 20 A
4u.6mm²- max 25 A
10  mm²- max 35 A

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

> 10  mm²- max 35 A

Hmmm, und was ist dann vom HAK (63A) bis zum Zählerschrank verlegt?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

am wahrscheinlchsten 25mm²

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Dieter Werner schrieb:
> Hmmm, und was ist dann vom HAK (63A) bis zum Zählerschrank verlegt?

In der Regel 16mm² (mindestens).

von 1337 S. (vollnoob)


Lesenswert?

Ich hab jetzt nur die ersten paar Beiträge gelesen, vielleicht kam die 
Idee ja schon:

Ich steh ja auch auf solche Frickellösungen, weil die meißtens besser 
funzen als viele glauben, aber DAS ist ja pervers Leichtsinnig!
Wenn ich als Laie vor der aufgabe gestanden hätte dann hätte ich es FAST 
genauso gemacht aber:
Ich hätte am "Einspeisepunkt" der einzelnen Kellerräume Stecker und 
Buchse vertauscht, ist auch Quick&Dirty aber SICHER und nicht 
Lebensgefährlich....

Aber ich glaube das ist heute normal das nur noch von 12 bis Mittag 
nachgedacht wird :-(

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Zumal es Einbaustecker gibt, zur Einspeiung mobiler Anlagen wie 
Wohnmbile z.B.

von 1337 S. (vollnoob)


Lesenswert?

EBEN, das meinte ich ja damit.
Sicher gibt es elegantere, professioneller lösungen, aber selbt mit den 
gegebenen mittel die der TO wiedergegeben hat wäre mit ein paar 
hirnzellen eine Sichere lösung möglich gewesen....
ohne Worte

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

> Ich hätte am "Einspeisepunkt" der einzelnen Kellerräume Stecker und
> Buchse vertauscht, ist auch Quick&Dirty aber SICHER und nicht
> Lebensgefährlich....

Das ist solange Sicher, bis niemand die Sicherung für die Kelleräume 
wieder reindreht, danach ist's der selbe Pfusch.

Interessant wird die vorgestellte Lösung auch, wenn beide Kreise auf 
unterschiedlichen Phasen liegen und mal die Sicherung des 
"Herkunftkreises" fliegt. Ich glaub ein Zettel auf den auf beiden Seiten 
"bitte wenden" steht, in den Händen einer Blondine dürfte ähnlich 
interessant sein ;-)

Ich frag mich, warum man das ganze nicht einfach kurz und schmerzlos im 
Sicherungskasten umgefrickelt hat...

von Nette M. (nette-mann)


Lesenswert?

Gibts zu dem 230~V Patchpanel auch ein Bild`?

von 1337 S. (vollnoob)


Lesenswert?

>Das ist solange Sicher, bis niemand die Sicherung für die Kelleräume
>wieder reindreht, danach ist's der selbe Pfusch.

Oha, das habe ich ja ganz übersehen, die Leitung existiert ja weiterhin.
grml Jetzt weiß ich warum ich mich persönlich nicht an 230V rantraue, 
zu gefährlich eben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

sowas gehört dann natürlich auch demontiert.

Am sichersten wäre eine verriegelte Schützschaltung
Aber das käme teurer als der Hausstrom und zwar sofort.
Preiswerter sind da einzeln zugeteilte und eingespeiste Kellerabteile.

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Was mich grundsätzlich interessiert:
warum sind die Kellersteckdosen nicht direkt am Automat hinter dem 
zugehörigen Wohnungszähler angeschlossen? Sind die Kellerabteile offen 
und die Mieter klauen sich gegenseitig Strom?

Irgend einen Grund muss es ja für diese seltsame Schaltung gegeben 
haben, das wurde sicher  nicht vom Elektriker so installiert. ;)

von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Bitte Bilder!!!
Bitte Bitte!!!

von 1337 S. (vollnoob)


Lesenswert?

Ich werde bei gelegenheit mal bei uns im Keller nachsehen wie das ist.
Ich wohne nämlich auch in einem Mehrparteienhaus mit Kellerräumen, und 
die sind den Wohnungen nicht fest elektrisch zugeordnet, bedeutet das 
ich schon mal den Keller gewechselt habe aber immernoch alles über 
meinen Zähler läuft.
K, unser Haus ist auch noch relativ jung (1998), aber ich frage den 
"Facility Manager" das nächste mal wie die das machen, weil bei uns im 
Haus hab ich noch nie ein Kabel gesehen was nicht supersauber verlegt 
ist.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.