Forum: Offtopic Wasserhahn pfeift


von Uhu U. (uhu)


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Genau gesagt, ein Einhebelmischer an einem Waschbecken beginnt zu 
pfeifen, wenn eine bestimmte (recht geringe) Kaltwasser-Durchflußmenge 
erreicht ist.

Das nervt ziemlich und ich würde das gerne abstellen, nur wie?

Den Kaltwasserfluß am Eckventil so weit zu begrenzen, daß die 
Pfeifschwelle nicht erreicht wird, ist zwar möglich, aber das, was dann 
noch an Kaltwasser kommt, ist nur noch ein müdes Gebrinsel.

Was kann man sonst noch machen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das sind Strömungsgeräusche. Zu klären wäre, wo diese entstehen - in der 
Armatur oder irgendwo in der Verrohrung davor.

Daß sie in der Armatur entstehen, ist durchaus nicht unwahrscheinlich; 
ich hatte bis vor kurzem eine Duscharmatur, die bei meiner 
Duschwassermenge ziemlichen Radau gemacht hat. Beim 
Aufdrehen-bis-Anschlag wurde sie leiser.
Da der Thermostat nicht mehr funktionierte, tauschte ich die Armatur 
aus. Die neue Armatur ist fast lautlos.

von Tim M. (tim_timo)


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hmm gute frage

von Bernd F. (metallfunk)


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A. War das schon immer so?
  Dann liegt es wohl an der Konstruktion des Mischers.

B. Das ist neu.
  Dann ist der Perlator verkalkt. Die Teile saugen Luft an.
  ( Mal abschrauben und horchen, ob das Geräusch noch da ist.)

von Uhu U. (uhu)


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Ja, das war schon von Anfang an so.

Den Perlator ätze ich regelmäßig mit Essigsäure frei.

Bei warmem Wasser pfeift das Mistding übrigens nicht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Dann würde ich mich nicht lang ärgern, sondern einen
anderen Mischer einbauen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich hab diese Teile auch schon mal zerlegt.

Die Steuerung geht auf 2 Keramikscheiben mit Bohrungen.

Evtl. sind das diese messerscharfen Kanten, die ähnlich
einer Pfeife wirken.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu, pack mal dein Hörrohr aus! Kannst du die Geräuschquelle punktgenau 
lokalisieren? Seit welcher Änderung ist denn das? Selbstverständlich 
gibt es ja in der Mechanik der Flüssigkeiten und Gase genau so 
Resonanzen wie elektrisch bei Schwingkreisen. Je nach Komplexität und 
Einbaumöglichkeiten helfen Schwingungsdämpfer in Form zusätzlich 
angebrachter Masse an kritischen Punkten.

Resonanzen von Gasen hatte ich mal am neuen Auto. Ein unangenehmes 
Geräusch bei einer bestimmten mittleren Drehzahl. Nach Reklamation bei 
Opel, und erst genau dann, gab es vom Werk einen Stabilisator, der von 
außen zwischen Motorblock und Luftansaugsystem verschraubt wurde, denn 
das war wohl zu schwabbelig konstruiert.

Von Einhebelmischern bin ich nicht mehr so begeistert: Ich bin da auch 
laufend dran, die Dinger verschleißen, egal ob teuer vom 
Markenhersteller wie Grohe, oder aus dem Baumarkt... Und beim defekten 
Ventil, dem Hauptverschleißartikel, erzählen sie dir nach einem Jahr 
dreist, genau auf diesem Teil ist nicht die Garantie von 5 Jahren. 
Danke! Die präzise Dosierung ist auch schlechter, als bei herkömmlichen 
Wasserhähnen. Aber was schön sein will, muß wohl leiden??? Hier ist auch 
viel Dreck im Wasser, Sand, Rost, Kalk, und genau gegen diese Dinge sind 
die Einhebelmischer besonders empfindlich. Gegen den Einbau eines 
Wasserfilters wehrt sich die Eigentümergemeinschaft, denn das schmälert 
die Rendite. Beim nächsten Ereignis kommen bei mir also wieder
grundsolide Standardwasserhähne hin, wenn ich nicht bis dahin umgezogen 
bin.

>Den Perlator ätze ich regelmäßig mit Essigsäure frei.

Hab ich auch schon versucht, hilft irgendwann nicht mehr. Da steckt dann 
noch unlösbarer Schmutz wie z.B. Sand mit drin, denn das Ding ist vom 
Aufbau her fast ein Grobfilter. Auch verschleißt das Drahtgitter je nach 
Metallqualität. Hab auch Fachleute in der Familie, die sagen, da hilft 
nur ein neuer.

>Bei warmem Wasser pfeift das Mistding übrigens nicht.

Die Viskosität von Wasser ist temperaturabhängig, genau wie bei Öl.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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>Den Perlator ätze ich regelmäßig mit Essigsäure frei.

Bessere Ergebnisse habe ich mit Zitronensäure. Die greift die 
Metallteile nicht so aggressiv an und stinkt obendrein nicht.

von Jens G. (jensig)


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>Metallqualität. Hab auch Fachleute in der Familie, die sagen, da hilft
>nur ein neuer.

jo - Fachleute sind aber leider auch etwas betriebsblind - einfach ein 
komplettes "Modul" austauschen ist da natürlich der geringste 
Widerstand.

>Die Viskosität von Wasser ist temperaturabhängig, genau wie bei Öl.

stimmt zwar, aber sicherlich nicht wirklich relevant. Genau so kann man 
das Geräuch durch unterschiedlichen Durchfluß bzw. Geometrie 
erzeugen/vermeiden.

>>Den Perlator ätze ich regelmäßig mit Essigsäure frei.

>Bessere Ergebnisse habe ich mit Zitronensäure. Die greift die
>Metallteile nicht so aggressiv an und stinkt obendrein nicht.

Auch wieder richtig (weil Zitronensäure eine der schwächeren Verwandten 
der Essigsäure ist), ändert aber nix am Endeffekt.
Wenn das Geräusch schon seit Anfang an da ist, dann ist die 
strömungsrelevante Geoemtrie des Wasserhahns (bzw. dessen Anschlüsse) 
etwas ungünstig, und nicht durch Ablagerungen verursacht. Da hilft 
wirklich wohl nur noch Austausch.

von Thilo M. (Gast)


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Meist kommen solche Geräusche von den Fittings oder Verschraubungen, die 
haben innen oft einen Grat vom Ausdrehen. Da das Geräusch nur beim 
Kaltwasser auftritt scheint es daher zu kommen. Wir drehen die Fittings 
teilweise extra noch mal nach, um diese Geräusche (bei Solaranlagen) zu 
vermeiden.

Ach ja, wegen Perlatoren: die gibt's im Baumarkt im Zweierpack incl. 
Dichtungen für 5€. Die einmal im Jahr (oder alle zwei Jahre) erneuern 
kostet nicht die Welt. ;)

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Uhu, pack mal dein Hörrohr aus! Kannst du die Geräuschquelle punktgenau
> lokalisieren?

Ich werds mit meinem Stethoskop probieren. Ist allerdings wegen der 
Störgeräusche nicht ganz einfach, die es gibt, wenn man es auf harte 
Gegenstände aufsetzt.

> Seit welcher Änderung ist denn das?

Seit dem Einbau vor 7 Jahren. Ich hatte mir dann damit beholfen, daß ich 
das Eckventil ziemlich gedrosselt hatte. Ist aber ein ziemlicher Mist.

Mir kam noch eine andere Idee: mal an der Befestigungsmutter etwas 
drehen, vielleicht ändert sich dann irgendwas.

@Thilo:
An der Verschraubung am Eckventil? Ich werds probieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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@Jens G.:

>>Metallqualität. Hab auch Fachleute in der Familie, die sagen, da hilft
>>nur ein neuer.

>jo - Fachleute sind aber leider auch etwas betriebsblind - einfach ein
>komplettes "Modul" austauschen ist da natürlich der geringste
>Widerstand.

Ja, da gibt es Schlosser und Heizungsbauer in der Familie mit 
langjähriger Berufserfahrung. Elfenbeinturm-Gehabe, hilft in 
Alltagsangelegenheiten nur seltenst.

Der Perlator ist ein nicht weiter zerlegbares Teil. Den kann man nur 
austauschen, oder es bleiben lassen.

von Jens G. (jensig)


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>Der Perlator ist ein nicht weiter zerlegbares Teil. Den kann man nur
>austauschen, oder es bleiben lassen.

Jo - probieren kann man es ja - aber ich denke, der verhält sich nicht 
abhängig von Warm/Kaltwasser. Gut, wenn wir in der Nähe von Resonanzen 
sind, dann kann das evtl. was bewirken. Aber das ist eben nur ein 
Versuch.

von Uhu U. (uhu)


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So, jetzt hab ich einfach mal den Perlator rausgeschraubt und schon 
pfeift mein Schwein nicht mehr.

Ich werde also erst mal Ersatz beschaffen, vielleicht hilft das ja schon 
ab.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das muss nicht bedeuten, daß der Perlator das Problem war. Es kann auch 
sein, daß die Druckverhältnisse im Wasserhahn sich durch den Wegfall der 
Querschnittsminderung soweit verändert haben, daß die Strömungsgeräusche 
jetzt verschwunden sind. Kommt ein neuer Perlator drauf, besteht die 
Chance, daß es wieder pfeift.

Abhilfe wäre in dem Fall der Verzicht auf den Perlator; aus optischen 
Gründen kann ja die Schraubhülse beibehalten werden.

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Bei mir war's der Absperrhahn oder die - vermutlich durch Ablagerungen 
verschmutzte - Zuleitung direkt hinter dem Zähler. Zum Glück war's nicht 
der Teil, der dem Wasserversorger gehört ;-)
Allerdings hörte sich das bei mir auch eher an wie ein ausgeflipptes MG!

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Das muss nicht bedeuten, daß der Perlator das Problem war. Es kann auch
> sein, daß die Druckverhältnisse im Wasserhahn sich durch den Wegfall der
> Querschnittsminderung soweit verändert haben, daß die Strömungsgeräusche
> jetzt verschwunden sind. Kommt ein neuer Perlator drauf, besteht die
> Chance, daß es wieder pfeift.

Ja, das dachte ich mir auch. Aber das der Perlator schon so alt, wie der 
ganze Mischer ist, kann ein Austausch nicht schaden. Da das Teil neu 
auch schon gepfiffen hat, wäre es eine nette Überraschung, wenn es mit 
dem Neuen den Schnabel hält.

Der nächste Streich ist dann die Verschraubung am Eckventil und dann 
evtl. noch die Montageschraube des Mischers.

Patrick Dohmen schrieb:
> Allerdings hörte sich das bei mir auch eher an wie ein ausgeflipptes MG!

Bei mir ist das Geräusch ein ganz fies hohes, säuisch lautes Pfeifen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Bei mir ist das Geräusch ein ganz fies hohes, säuisch lautes Pfeifen.

Warte bis du alt genug bist.
Dann hörst du nichts mehr über 12000 Hertz. :)

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Warte bis du alt genug bist.
> Dann hörst du nichts mehr über 12000 Hertz. :)

Na ja, der Jüngste bin ich nicht mehr und die Fledermäuse sehe ich nur 
noch, aber 120% Hörvermögen haben eben auch ihren Preis :-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Der Nervfaktor solcher Geräusche ist doch sehr unterschiedlich.

Das merke ich selbst, manche Geräusche kann ich auch nicht haben.
( Obwohl andere Leute völlig unbeteiligt daneben stehen können. )

Also viel Erfolg beim Suchen!

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