Forum: PC Hard- und Software "Treiber-Problem" unter Vista Business 64 bit - oder mach' ich was falsch?


von Maik B. (maik1971)


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Hallo zusammen,

ich habe inzwischen mit zwei USB-Geräten Probleme, diese an meinem PC 
unter Windows Vista Business 64 bit "zum Laufen" zu bekommen:
Das erste Gerät ist eine X10-Fernbedingung von Pollin und das zweite ein 
USB 2.0 Video-Grabber "EasyCap" von "LinQ".
Der PC "erkennt" die einsteckten Geräte, "benennt" sie korrekt, aber 
kann angeblich weder auf dem beigefügten Datenträger noch im Internet 
einen Treiber dafür finden.

Beide Geräte funktionieren an meinem anderen PC unter Windows XP 
MediaCenter Edition einwandfrei.

Liegt das "Problem" an/in der "64 bit-Version" von Vista, denn als 
geeignet für XP und Vista sind beide Geräte gekennzeichnet, oder mache 
ich als "Vista-Neuling" bei der Installation, die ich aber exakt nach 
Anleitung (nämlich VOR!!! dem Einstecken des USB-Gerätes) vorgenommen 
habe, etwas falsch???

Herzlichen Dank im Voraus sagt

Maik

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Liegt das "Problem" an/in der "64 bit-Version" von Vista

Exakt das ist es. 64-Bit-Betriebssysteme brauchen 64-Bit-Treiber, d.h., 
wenn nur ein normaler XP-Treiber vorhanden ist, dann lassen sich Geräte 
nicht verwenden.

Wenn es keinen wirklich zwingenden Grund für den Einsatz eines 
64-Bit-Windows gibt, sollte man das vermeiden, wenn nicht sichergestellt 
ist, daß für alle benötigten Geräte auch 64-Bit-Treiber vorhanden sind.

von Maik B. (maik1971)


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Hallo Rufus,

Du kannst Dir sicherlich vorstellen, daß ich VOR dem Kauf der Vista 
64bit Version lange das "Pro" und "Contra" abzuwägen versucht habe.
Ein(!) "PRO" 64 bit war, daß der "Neue" 4 GB RAM "mitbrachte", die ich 
natürlich "voll" ausnutzen können wollte.
... und dass man ein Gerät "erwischt", für das es keine 64bit-Treiber 
gibt, DAS passiert doch nur den "anderen"! ;-)
Gibt's denn üblicherweise einen Hinweis auf der Verpackung oder in der 
Dokumentation, daß das Gerät AUCH für 64-Bit-Systeme geeignet ist bzw. 
eben, daß es NICHT für 64-Bit-Systeme geeignet ist???

Herzliche Grüße von

Maik

von Robert K. (mr_insanity)


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Hallo Maik,

also ich habe auch so eine X10 Fernbedienung von einem Medion Aldi PC an 
meinem Thinkpad mit Vista x64 Business stecken und die funktioniert bei 
mir einwandfrei. Kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich extra 
einen Treiber dafür installiert hätte. Ich habe nur zusätzlich den X10 
.NET Receiver installiert, da man hier die Tasten frei programmieren 
kann.

MfG
Robert

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Gibt's denn üblicherweise einen Hinweis auf der Verpackung oder in der
> Dokumentation, daß das Gerät AUCH für 64-Bit-Systeme geeignet ist bzw.
> eben, daß es NICHT für 64-Bit-Systeme geeignet ist???

Nun, rein theoretisch könnte der Hersteller eines Produktes das schon 
irgenwo hinschreiben, praktisch läuft es darauf hinaus, daß man sich die 
Treiberdownloads auf der Herstellerseite genau ansehen muss.

von Maik B. (maik1971)


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Robert Knipp schrieb:
> Hallo Maik,
>
> also ich habe auch so eine X10 Fernbedienung von einem Medion Aldi PC an
> meinem Thinkpad mit Vista x64 Business stecken und die funktioniert bei
> mir einwandfrei. Kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich extra
> einen Treiber dafür installiert hätte. Ich habe nur zusätzlich den X10
> .NET Receiver installiert, da man hier die Tasten frei programmieren
> kann.
>
> MfG
> Robert

Hallo Robert,

ich sollte dann wohl noch einmal versuchen, die X10-Fernbedienung am 
"Vista Business 64 bit" - Rechner anzuschließen. :-)
Irgendeine Fehlermeldung hat's beim Installieren / Anschließen "damals" 
aber gegeben, aufgrund derer ich die Fernbedienung dann "in die Ecke" 
gelegt (und nicht wieder probiert) habe.

Herzliche Grüße von

Maik

von Maik B. (maik1971)


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Rufus t. Firefly schrieb:

> Nun, rein theoretisch könnte der Hersteller eines Produktes das schon
> irgenwo hinschreiben, praktisch läuft es darauf hinaus, daß man sich die
> Treiberdownloads auf der Herstellerseite genau ansehen muss.

Hallo Rufus,

nun heißt's also beim (bzw. vor dem) Hardware-Kauf: Herausfinden, WER 
der Hersteller ist, Homepage wegen der Treiber checken und DANN 
entscheiden, ob gekauft wird. ;-)

Bei diesem Video-Grabber (okay, hat nur 13,90 Euro gekostet) versteh' 
ich allerdings NICHT, warum es keinen 64bit-Treiber gibt (geben soll), 
denn eigentlich ist Video-Bearbeitung doch ein "Tätigkeitsfeld" für 
64bit-Systeme?! ;-)

Herzliche Grüße von

Maik

von crifer (Gast)


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Hey hab das gleiche Problem, kriegen diesen "EasyCap" auch nicht zum 
laufen, ws mich echt ärgert.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Maik Borchert schrieb:
> Bei diesem Video-Grabber (okay, hat nur 13,90 Euro gekostet) versteh'
> ich allerdings NICHT, warum es keinen 64bit-Treiber gibt (geben soll),
> denn eigentlich ist Video-Bearbeitung doch ein "Tätigkeitsfeld" für
> 64bit-Systeme?! ;-)

Naja, ich sage es jetzt mal so: ich habe so ein ähliches Teul hier auch 
rumliegen, mal mitbestellt, weil billig.

Die Qualität, die mir das Ding anbietet, war so "hochwertig", daß 
umgehend meine uralte ElectronicDesign-Karte wieder im Rechner landete, 
obwohl da die W2000/XP-Treiber nie über eine gerade so funktionierende 
Beta hinauskam, dann war die Firma Pleite. ;-)

Warum sollte also der Hersteller Geld in die Zertifizierung eines 
64Bit-Treibers stecken, wenn diese Leute das Teil sowieso nicht nutzen, 
weil unbrauchbar?

PS: mein C= Amiga mit VLAB-Motion hatte als Tätigkeitsfeld auch mal die 
Videobearbeitung. etliche Zeit, bevor das am PC im Homebereich in Mode 
kam. :-)

Gruß aus Berlin
Michael

von Sven P. (Gast)


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Nur so am Rande:

Maik Borchert schrieb:
> Du kannst Dir sicherlich vorstellen, daß ich VOR dem Kauf der Vista
> 64bit Version lange das "Pro" und "Contra" abzuwägen versucht habe.
> Ein(!) "PRO" 64 bit war, daß der "Neue" 4 GB RAM "mitbrachte", die ich
> natürlich "voll" ausnutzen können wollte.

Sämtliche Speicherbeschränkungen von Windows auf weniger als 64 
Gigabytes sind vorrangig kommerzieller Natur, auch bei 32 Bit. Dass 
selbst die größte Ausbaustufe von Windows 7 oder Vista auf 32 Bit nur 
mit 4GB klarkommen will, ist eine Lachnummer, finde ich.

Seit Pentium Pro (also seit etwa 10 Jahren, wimre) haben wir in 
32-Bit-Rechnern einen 36 Bit breiten Adressbus, der für insgesamt 64GB 
reicht. Pro Prozess greifen natürlich weiterhin die Limits des 
32GB-Adressraumes.

http://msdn.microsoft.com/en-us/library/aa366778(VS.85).aspx

von Icke (Gast)


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Ein 32-Bit-OS kann nur 4 GB linear adressieren, egal wie breit der 
Adressbus ist. Das ist auch beim freien 32-Bit-Linux so. Will man mehr 
adressieren, dann geht das nur mit dirty Tricks wie der PAE (physical 
address extension). Damit werden die Adressen oberhalb von 4 GB 
seitenweise und je nach Bedarf in den 32-Bit-Adressraum eingeblendet 
(wie seinerzeit die EMM386 unter DOS). Das kostet Performance und macht 
außerdem nur Sinn, wenn mehrere Anwendungen parallel laufen, die 
insgesamt mehr als 4 GB benötigen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tja, wie man mit dem Problem anders umgehen kann, zeigt ausgerechnet die 
Firma Apple. Deren Betriebssystem unterstützt den Mischbetrieb von 
64-Bit-Prozessen auf einem 32-Bit-Kern. Dieser kann dank PAE mit mehr 
als 4 GiB Arbeitsspeicher umgehen.

Damit ist der Zwang zum Gebrauch eines 64-Bit-Kernes deutlich kleiner 
als bei der Microsoft'schen Lösung, und das Devicetreiberproblem stellt 
sich zunächst auch nicht. Nachteil ist ein gewisser Performanceverlust, 
der aber wohl im kleinen einstelligen Prozentbereich anzusiedeln ist.

von Icke (Gast)


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Meiner Meinung nach ist die Entscheidungsfrage zwischen 32 und 64 Bit 
mittlerweile einfach. Preisunterschiede gibt es weder bei der Hard- noch 
bei der Software und die 64-Bit Treiberunterstützung ist für aktuelle 
Geräte längst Pflicht. Auf 32bittiges OS muß man also nur noch 
zurückgreifen, wenn unbedingt ältere oder Grabbeltisch-Hardware zum 
Einsatz kommen soll.

von Sven P. (Gast)


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Icke schrieb:
> Meiner Meinung nach ist die Entscheidungsfrage zwischen 32 und 64 Bit
> mittlerweile einfach. Preisunterschiede gibt es weder bei der Hard- noch
> bei der Software und die 64-Bit Treiberunterstützung ist für aktuelle
> Geräte längst Pflicht.
Ja, vorallem die Treiberunterstützung, wie man an jeder Ecke sieht. Sag 
mal, in welcher naiv-idealen Welt lebst du eigentlich?
Ja, jede aktuelle Piss-Webcam und jedes hippe Nukkunukki hat nen 
signierten Treiber für 64 Bit. Das hilft mir aber weder bei 
GPIB-Messchränken, noch bei altem und schweineteuerem VXI-Krimskrams 
weiter.

PAE ist sicher kein Schmutzfink. Ich würd eher sagen, es ist alltäglich.
Aber selbst dann sind die häppchenweisen Beschränkungen der 
64-Bit-Versionen künstlich.

von Icke (Gast)


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>Das hilft mir aber weder bei
>GPIB-Messchränken, noch bei altem und schweineteuerem VXI-Krimskrams
>weiter.
Dann frag doch mal die Hersteller dieses schweineteuren Equipments, in 
welcher naiven Welt die leben, wenn sie trotz der Schweinekohle, die sie 
verlangen, nicht ihren Kunden was Gutes tun und 64-Bit Treiber zur 
Verfügung stellen, wo das doch sogar der letzte Hinterhof-Chinese auf 
die Reihe bekommt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die werden halt was anderes zu tun haben, als jeden Modefurz 
nachzuahmen. Und 64-Bit-Windows ist noch lange ein Modefurz, und nicht, 
was zum produktiven Arbeiten wirklich dringend erforderlich wäre.
(Ja, mir ist klar, daß es auch Anwendungen gibt, die ein 64-Bit-Windows 
tatsächlich erfordern, aber wieviele der Nutzer von 64-Bit-Windows 
nutzen die?)

von Icke (Gast)


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>Die werden halt was anderes zu tun haben, als jeden Modefurz
>nachzuahmen.
Ja, ihr Geld zählen zum Beispiel.
Modefurz? Irgend so ein Gründer von 'nem Garagenunternehmen hat mal 
gesagt: "Kein Mensch braucht mehr als 640 Kilobyte Hauptspeicher."
Heute reden wir von der 4 Gigabyte-Schwelle. Schon vor vielen Jahren 
wären Server-Admins glücklich gewesen, wenn sie diese ohne PAE-Krücken 
hätten überwinden können. Aktuelle Multimedia-Anwendungen, wie Full-HD 
Videobearbeitung schreien schon jetzt nach RAM, RAM und nochmals RAM. 
Die Plattform dazu ist jetzt verfügbar und Anwendungen, die sie auch zu 
nutzen wissen, sind schon im Kommen. Die Zukunft gehört 64-Bit, wie 
seinerzeit 16-Bit und 32-Bit. Diese Zukunft ist nicht fern, sondern 
bereits Gegenwart.

von Zacc (Gast)


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Ja. Win64 erkauft man sich durch banale Hardware. Wenn man mehr als 3GB, 
resp native 64bit Performance haben muss, so sollte man nichtbanale 
Hardware vergessen. Ist halt so.

von Icke (Gast)


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Definiere "banale Hardware"... ?

von Sven P. (Gast)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Die werden halt was anderes zu tun haben, als jeden Modefurz
> nachzuahmen. [...]
Danke.

Die Aussage, niemand würde mehr als 640kB RAM brauchen, wird übrigens 
weitestgehend demselben Menschen zugeschrieben, der heute behauptet, ein 
Windows Starter Edition-Benutzer würde nicht mehr als 2 GB RAM brauchen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich habe ja nicht bestritten, daß es Anwendungen gibt, die mehr 
Arbeitsspeicher benötigen, und auch nicht, daß es Anwender gibt, die 
diese Anwendungen auch tatsächlich nutzen wollen/müssen.
Die sind mit der lausigen Migration von 32 auf 64 Bit, wie sie MS 
"anbietet", halt treibermäßig in den Arsch gekniffen.

Allerdings verstärkt sich mein Eindruck, daß auch sehr viele Anwender 
nur des schicken Anscheines willens sich ein 64-Bit-System hinstellen -- 
und dann hilfsbereite Menschen mit ihren selbstgemachten und unnötigen 
Problemen nerven.

Es wäre in diesen vielen Fällen praktisch gewesen, wenn MS einen dem 
Apple-Weg vergleichbaren Migrationspfad gewählt hätte, d.h. 
32-Bit-System mit PAE und der Möglichkeit, 64-Bit-Prozesse darunter 
laufen zu lassen. Dann wäre das ganze Treiberproblem nichtexistent und 
man könnte seine Hardware einfach benutzen, auch wenn der Hersteller 
davon nicht mehr existiert oder keinen Bock mehr auf Support hat.
Und wer die (geringen) Performanceeinbußen, die dieser Betrieb mit sich 
bringt, nicht haben will, der kann dann ein reines 64-Bit-System 
verwenden und muss sich halt nach Treibern umsehen.

von Icke (Gast)


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>Es wäre in diesen vielen Fällen praktisch gewesen, wenn MS einen dem
>Apple-Weg vergleichbaren Migrationspfad gewählt hätte, d.h.
>32-Bit-System mit PAE und der Möglichkeit, 64-Bit-Prozesse darunter
>laufen zu lassen.
Ja klar, damit dann wieder alle auf MS einprügeln können, weil sie 
Workarounds pflegen, anstatt Nägel mit Köpfen zu machen. Zukunftssichere 
Lösungen verlangen eben auch den Verzicht auf Kompatibilität, ohne 
Blutvergießen geht das nun mal nicht ab. Der Umschnitt auf 64-Bit ist 
bei weitem nicht so gravierend wie der von 16 auf 32-Bit. Die Hersteller 
hatten nun schon mehr als 3 Jahre Zeit, sich darauf einzustellen. Wenn 
die es nicht auf die Reihe bekommen, 64-Bit-Treiber bereitzustellen, 
dann ist das nicht Microsofts Schuld. Und wenns gar nicht anders geht, 
dann gibts ja immer noch die 32-Bit Varianten der Betriebssysteme.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Ja klar, damit dann wieder alle auf MS einprügeln können,
> weil sie Workarounds pflegen, anstatt Nägel mit Köpfen zu machen.

Wenn ich mir ansehe, wie die verschiedenen Systemverzeichnisse von 
32-Bit-Windows zu 64-Bit-Windows "portiert" wurden, was bitte anderes 
als ein sehr übler "Workaround" ist das denn? Was erwartet man in einem 
Verzeichnis namens "System32"?

Außerdem ist man von MS Workarounds gewöhnt, das letzte Mal, daß die 
einen ziemlich klaren Schnitt gemacht haben, war 1993, mit NT 3.1. 
Seitdem wurde nur noch daran herumgefrickelt und gebosselt, eine klare 
Perspektive ist da schon lange nicht mehr zu erkennen. Und der "Sprung" 
zu 64 Bit passt da ins System.

Im übrigen halte ich das bei OS X verfolgte Konzept nicht für einen 
Workaround - denn es macht, von Devicetreibern abgesehen, keinen 
Unterschied, ob das System nun mit einem 32-Bit- oder einem 64-Bit-Kern 
arbeitet. Es gibt auch keine unterschiedlichen Betriebssystemvarianten à 
la Starter, Home, Business, Enterprise - sondern genau eine. Und ob die 
mit einem 32-Bit- oder 64-Bit-Kern läuft, kann man notfalls beim Booten 
des Systemes aussuchen, eine simple Tastenkombination reicht aus.

Windows muss man neu installieren.

von Icke (Gast)


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>Im übrigen halte ich das bei OS X verfolgte Konzept nicht für einen
>Workaround
Apple selbst offenbar schon. Wenn man sich durch die einschlägigen 
Mac-Seiten liest, dann ist das nur eine Übergangslösung, weil -wie auch 
bei Windows- es von 3rd-Party Herstellern noch zu wenig 64-Bit 
Treiberunterstützung gibt. Bis auf den Kernel selbst läuft per Default 
schon fast alles auf 64-Bit, einschließlich der Speicherverwaltung. 
64-Bit Apps laufen zwar auch im 32Bit-Modus, aber ganz unproblematisch 
ist das auch nicht. Es gibt bspw. Probleme mit Druckern, die von 64-Bit 
Apps über 32-Bit Treiber angesprochen werden. Ich habe keine Infos 
darüber gefunden, wie genau der 32er Kernel mit den 64er Apps 
kommuniziert. Prinzipiell kann dies aber nur auf Umwegen geschehen, so 
als wenn man vergleichsweise µC-Ports mittels Schieberegistern 
erweitert. Es ist nicht möglich, alle Bits auf einen Rutsch zu 
übertragen, sondern nur seriell. Das MUSS Performance kosten. Bei 
Standardanwendungen wird man diesen Performance-Verlust natürlich nicht 
bemerken, dafür ist die aktuelle Hardware zu schnell und idlet sowieso 
90% der Rechenzeit vor sich hin. Wie der Unterschied bei 100%-Load 
Anwendungen (z.B. Videorendering) ausfällt, müßte mal gemessen werden. 
Bestimmt nicht ohne Grund strebt auch Apple zukünftig die vollständige 
Umstellung auf 64 Bit an.

>Und ob die mit einem 32-Bit- oder 64-Bit-Kern läuft, kann man notfalls
>beim Booten des Systemes aussuchen, eine simple Tastenkombination reicht
>aus.
Ganz so einfach ist das wohl auch nicht. Es funktioniert nur auf Macs 
mit 64-Bit EFI und auch dort nur bei vollständiger 64-Bit 
Treiberunterstützung. Zudem hat Apple einige Modelle (verschiedene 
Macbooks und Mac Mini) trotz technischer Eignung vom 64-Bit Modus 
ausgesperrt. Aber bestimmt nur aus Sicherheitsgründen und nicht etwa, 
damit die Apfelfreunde die teureren Pro-Modelle kaufen. Neu installieren 
muß man nur deswegen nicht, weil beide Kernels parallel auf der Platte 
liegen.

>Es gibt auch keine unterschiedlichen Betriebssystemvarianten à
>la Starter, Home, Business, Enterprise - sondern genau eine.
Richtig, bei Apple bezahlt der Kunde grundsätzlich die 
"Ultimate"-Version.

>Was erwartet man in einem Verzeichnis namens "System32"?
Ganz einfach, Kompatibilität mit 32-Bit-Software, die diesen Pfad 
hartcodiert enthält und ansonsten nicht mehr lauffähig wäre. Letzteres 
gäbe sicher mehr Streß als der Schönheitsfehler.

>Seitdem wurde nur noch daran herumgefrickelt und gebosselt, eine klare
>Perspektive ist da schon lange nicht mehr zu erkennen.
Das stimmt so definitiv nicht. Mit Windows 2000 wurde der erste Schritt 
zu einem sehr stabilen Multitasking-Windows getan, das zudem noch 
multimedia- und plugnplay-freundlich ausfiel. Mit XP verbesserte sich 
das nochmals ein gutes Stück. Vor allem die Administrationsmöglichkeiten 
in großen Netzwerken sind genial und vereinfachen den Admins die Arbeit 
erheblich (ein Grund, weshalb ich Samba- wieder durch Windowsserver 
ersetzt habe).
Vista war dagegen ein herber Fehltritt, der Sympathien gekostet hat. Mit 
Windows 7 ist MS aber wieder auf dem richtigen Weg. Vor allem die 
gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit hat sich gegenüber Vista um Längen 
verbessert.

von Sven P. (Gast)


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Also ich finde ja, POSIX ist ne feine Sache. SCNR.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> >Es gibt auch keine unterschiedlichen Betriebssystemvarianten à
> >la Starter, Home, Business, Enterprise - sondern genau eine.
> Richtig, bei Apple bezahlt der Kunde grundsätzlich die
> "Ultimate"-Version.

Richtig, er bekommt ein in keiner Weise verkrüppeltes Betriebssystem. Zu 
einem deutlich anderen Preisgefüge. OS X 10.5 hat 130 EUR gekostet, die 
"Ultimate-Version" von Windows 7 kostet als "Vollversion" knapp 300 EUR.
Selbst die günstigste OEM-Version kostet 150 EUR.

(Ich habe hier bewusst nicht den Preis von OS X 10.6 erwähnt, weil der 
atypisch niedrig ist)

Die Serverversionen klaffen erst recht sehr weit auseinander, es gibt 
genau einen OS X Server, und der kostet 500 EUR. Das Preis- und 
Variantengefüge von Microsofts Server-Versionen will ich hier gar nicht 
entwirren, nur soviel: Die MS-Server sind teilweise ganz erheblich 
teurer, was sogar die Hardwarepreise von Apple relativiert.

Daß man OS X legal nur zum Betrieb auf Apple-Hardware erhält, wurde 
bereits anderswo ad nauseam diskutiert.


> Mit Windows 2000 wurde der erste Schritt
> zu einem sehr stabilen Multitasking-Windows getan

Was heißt hier "der erste Schritt"? Das war immerhin die 5. Ausgabe des 
ernstgemeinten Windows. Wenn auch merkwürdig numeriert, so kamen davor:

1. NT 3.1
2. NT 3.5
3. NT 3.51
4. NT 4.0

Die waren allesamt ebenfalls ausgesprochen stabile 
Multitasking-Windows-Versionen, die Neuerung von NT 5.0 ("Windows 2000") 
war die Anpassung an das WDM-Treibermodell und die Unterstützung von 
Plug&Play-Geräten an Bussen wie USB oder Firewire.

von Icke (Gast)


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>Die waren allesamt ebenfalls ausgesprochen stabile
>Multitasking-Windows-Versionen, die Neuerung von NT 5.0 ("Windows 2000")
>war die Anpassung an das WDM-Treibermodell und die Unterstützung von
>Plug&Play-Geräten an Bussen wie USB oder Firewire.
Aus eigener Erfahrung mit NT4.0: Um Größenordnungen stabiler als W95/98, 
aber bei weitem nicht so stabil wie W2K oder XP. Totalabstürze gab es 
schon gelegentlich, wenn auch nicht täglich, hängende Anwendungen oft 
genug. Dazu grottenlangsam. W2K baut zwar auf NT auf, war aber weit mehr 
als eine Schönheitsoperation. Allein schon die Umstellung auf 
WDM-Treiber brachte erheblichen Performance-Zuwachs und dem Anwender die 
Möglichkeit, seinen PC universell als Arbeits-, Multimedia- und 
Spielegerät zu verwenden. Und die Serverversionen bekamen durch Active 
Directory und Terminaldienste erweiterte Einsatzmöglichkeiten (der 
Terminalserver unter NT war nicht wirklich zu gebrauchen).

>Richtig, er bekommt ein in keiner Weise verkrüppeltes Betriebssystem.
Niemand wird gezwungen, die zugunsten des Preises beschnittenen 
Home-Versionen zu kaufen, außer durch den eigenen Geiz. Wobei die 
Funktionalität für Home- und Einzelplätze durchaus genügt.

>Die MS-Server sind teilweise ganz erheblich
>teurer, was sogar die Hardwarepreise von Apple relativiert.
Das ist absolut richtig. Die Preise sind sogar exorbitant, sodaß die 
Anschaffungskosten für Hardware zur Nebensache werden. Aber warum kann 
MS solche Preise verlangen? Warum schaffen es weder Apple noch Linux, 
Microsoft nennenswerte Marktanteile abzujagen? Wo bleiben die 
Killer-Innovationen, die Anwender zum Umstieg veranlassen? Warum läuft 
auf vielen Macs zusätzlich Windows und auf Linuxen Wine, während man auf 
fast keinem Windows-Rechner Linux-Emulatoren findet? MacOS läuft ohnehin 
offiziell nur auf Applehardware, obwohl es dafür keine technischen 
Gründe (mehr) gibt.
Liegt das wirklich nur an Microsofts Quasi-Monopolstellung? Oder ist 
Windows in Wirklichkeit gar nicht sooo schlecht?

von Sven P. (Gast)


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Icke schrieb:
> Liegt das wirklich nur an Microsofts Quasi-Monopolstellung? Oder ist
> Windows in Wirklichkeit gar nicht sooo schlecht?

Nicht nur, aber zu einem großen Teil. Schau dich mal um, wie viele Leute 
Windows benutzen. Dann frag mal, warum:


(a) Die allermeisten Unbedarften benutzen Windows, weil sie noch nie 
etwas Anderes gesehen haben. Computer = Windows; dass man ein OS auch 
installieren muss, wissen die garnicht.

(b) Viele haben vor Urzeiten mal mit DOS und 3.1 angefangen und waren zu 
faul, sich umzusehen und/oder umzulernen.(*)

(c) Einige werden an Schulen mit MSDNAA zugeschmissen.

(d) Viele sind de-facto auf Windows angewiesen, ob sie wollen, oder 
nicht.

(e) Geld. DOS und Win 3.1 etwa waren damals unbestreitbar einfach eine 
Katastrophe. Es gab leistungsfähigere und besser dokumentierte 
Konsolen-OS (Unix), und es gab leistungsfähigere graphische Oberflächen. 
AmigaOS hatte Mitte der 80er schon Konzepte und Möglichkeiten, die 
Windows zehn Jahre später noch nicht hatte.
BluRay ist technisch auch nicht unbedingt besser, als die HDDVD.


PS:
(*) Ich bin heute auch zu faul, mich nochmal in Windows einzuarbeiten. 
Wenn ich mit Windows arbeite, scheitere ich meistens kläglich, weil mir 
viele Werkzeuge fehlen. Ich bin durchaus in der Lage und einsichtig, die 
Hilfe-Funktionen von Windows in Anspruch zu nehmen (was ich auch recht 
oft muss), allerdings komme ich selbst dann bei simpelsten Problemen 
regelmäßig an Grenzen, bei denen ich auf Drittanbieter ausweichen muss, 
etwa irgendwelche Freeware aus dem Internet etc., oder auf eine 
Unix-Umgebung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Warum läuft auf vielen Macs zusätzlich Windows und auf
> Linuxen Wine, während man auf fast keinem Windows-Rechner
> Linux-Emulatoren findet?

Nicht, weil "Windows gar nicht sooo schlecht ist", sondern weil es 
manche Anwendungen halt nur als Windows-Version gibt. Was an 
Monopolstellung und Marktmacht liegt.

Die Dir fehlenden Linux-Emulatoren gibt es durchaus, Cygwin ist einer 
davon.

von Icke (Gast)


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>Was an Monopolstellung und Marktmacht liegt.
Das ist es aber nicht allein. Nehmen wir Linux. Linux selbst kostet 
nichts und auch Linux-Anwendungen sind zum größten Teil frei erhältlich. 
Also warum bezahlen Businesskunden Unsummen an MS, anstatt auf Linux 
umzusteigen? Grund Nr.1, es gibt weder verbindliche Standards, noch 
übernimmt ein Linuxentwickler irgendwelche Produkthaftung. Der Anwender 
muß blind darauf vertrauen, daß die Software weiterentwickelt, gepflegt 
und gefixt wird. Es gibt aber keinerlei Garantie dafür. Deshalb weigern 
sich auch kommerzielle Softwareanbieter, ihre Produkte auf dieser 
schwammigen Basis zu entwickeln. Während sie unter Windows allenfalls 
2-3 Produktversionen zu unterstützen haben, die aufeinander aufbauen, 
wissen sie bei Linux nie genau, welches System sie beim potentiellen 
Kunden erwartet. Es gibt hunderte von Distributionen, die sich teilweise 
erheblich unterscheiden, man weiß nicht, welche Kernelversion 
installiert ist oder ob der Kernel verändert wurde, welche 
Dateisystemstruktur vorliegt und und und. Die meisten Businesskunden 
verwenden jedoch nicht nur Standardanwendungen, sondern spezielle 
Software. Wird diese aus o.g. Gründen nicht auf Linux portiert, nützt 
ihnen der Umstieg auf Linux gar nix.
Also Linux für Privatanwender? Die geben sowieso nicht gern Geld für 
Software aus. Und Ahnung haben sie auch wenig. Wer die erste Hürde 
geschafft hat, die Auswahl einer geeigneten Distribution, der kann 
glücklich sein, wenn die Installation ohne Probleme abläuft und seine 
Hardware vollständig unterstützt wird. Wenn nicht, dann schaffen es 
vielelicht einige, die Probleme mit Hilfe von Google oder einschlägigen 
Foren zu lösen. Als nächstes folgt die Suche nach Anwendungen und deren 
Installation. Sollte es dem User gelingen, das für seine Distri 
geeignete Paket zu finden, dann muß er nur noch rausfinden, wie es zu 
entpacken und ggfs. zu kompilieren ist. Sofern die nötigen Bibliotheken 
vorher schon installiert waren, bekommt er die Software sogar zum 
Laufen. Wie bei "Takeshis Castle" kurz vorm Finale sind an diesem Punkt 
von 100 Kandidaten noch eine Handvoll übrig. Vier davon werden alsbald 
merken, daß sie ihre geliebten Spiele unter Linux nicht zocken können. 
Und so bleibt am Ende noch einer übrig, der auf der Linuxschiene 
weiterfährt. Der Rest kehrt zu Windows zurück, notfalls kostenlos mit 
geklautem Productkey...

>Die Dir fehlenden Linux-Emulatoren gibt es durchaus
Ich hab ja nicht gesagt, daß es keine gibt, sondern daß man sie nur 
selten auf Windows-PCs findet. Hab selbst Debian in einer VM laufen, 
allerdings nur zu Testzwecken.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wir vergleichen hier gerade unterschiedliche Dinge.
Du vergleichst Windows und Linux, ich verglich Windows und OS X.

Und die Gründe, statt Windows OS X zu verwenden, sind i.d.R. komplett 
anders gelegen, als die Gründe, Linux anstelle von Windows zu verwenden.

Insgesamt aber ist sowieso jeder Betriebssystemvergleich völlig müßig, 
wenn man nicht die höchstindividuellen Nutzungsparameter mit hinzuzieht. 
Ich beispielsweise bin sicherlich nicht der typische Mac-Anwender, ich 
habe knapp zwei Jahrzehnte Entwicklungserfahrung unter den 
verschiedensten Windows-Versionen, und arbeite nach wie vor mit Windows 
als Entwicklungssystem. Linux hat mich bislang nur peripher 
interessiert, ich betreibe einen linuxbasierenden 
Festplatten-Sat-Receiver, aber sehr viel mehr mache ich damit nicht.

von Sven P. (Gast)


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Icke schrieb:
>>Was an Monopolstellung und Marktmacht liegt.
> Grund Nr.1, es gibt weder verbindliche Standards,
* XHTML/HTML im Internet Explorer
* Oder ODF für Office. Warum noch gleich setzt Microsoft in seinem 
Office Open XML nicht auf SVG und MathML, sondern erfindet dazu zwei 
eigene Standards?
* MIME-Emailverzeichnisse. Warum nochmal den Binärmüll von Outlook?

> noch
> übernimmt ein Linuxentwickler irgendwelche Produkthaftung.
Und, schonmal versucht, irgendeinen Haftungsanspruch gegen Microsoft 
durchzusetzen?

> Der Anwender
> muß blind darauf vertrauen, daß die Software weiterentwickelt, gepflegt
> und gefixt wird. Es gibt aber keinerlei Garantie dafür.
Er hat den Quelltext in der Hand. So laufen ihm z.B. nicht die Treiber 
für alte Geräte davon. Er ist unabhängig und kann im Notfall selbst 
anpassen und entwickeln. Wer garantiert dir, dass es ein kommerzielles 
Programm morgen noch gibt? Ich weiß nicht, wie viele 
Datenbankschnittstellen von Drittanbietern ich schon weggeworfen hab.

> Während sie unter Windows allenfalls
> 2-3 Produktversionen zu unterstützen haben, die aufeinander aufbauen,
> wissen sie bei Linux nie genau, welches System sie beim potentiellen
> Kunden erwartet.
Nein, stattdessen entwickelt man für POSIX und erschlägt damit ca. 20 
verschiedene Plattformen, von Embedded bis Großrechnercluster.

> Es gibt hunderte von Distributionen, die sich teilweise
> erheblich unterscheiden, man weiß nicht, welche Kernelversion
> installiert ist
Für ein Anwenderprogramm ist das auch irrelevant. Für Treiberentwickler 
nicht, aber die kennen sich damit aus.

> oder ob der Kernel verändert wurde, welche
> Dateisystemstruktur vorliegt und und und.
Seit 1993 Filesystem Hierachie Standard. UNIX hatte sowas schon 1979. Im 
Manual unter 'hier' zu finden.

> Die meisten Businesskunden
> verwenden jedoch nicht nur Standardanwendungen, sondern spezielle
> Software. Wird diese aus o.g. Gründen nicht auf Linux portiert, nützt
> ihnen der Umstieg auf Linux gar nix.
Jo.

> Sollte es dem User gelingen, das für seine Distri
> geeignete Paket zu finden, dann muß er nur noch rausfinden, wie es zu
> entpacken und ggfs. zu kompilieren ist. Sofern die nötigen Bibliotheken
> vorher schon installiert waren, bekommt er die Software sogar zum
> Laufen.
Meisten tuts auch apt-get, je nach Distribution.

> Wie bei "Takeshis Castle" kurz vorm Finale sind an diesem Punkt
> von 100 Kandidaten noch eine Handvoll übrig. Vier davon werden alsbald
> merken, daß sie ihre geliebten Spiele unter Linux nicht zocken können.
Anno1602 und Age of Empires 1 laufen unter Windows nicht mehr, auch die 
Explorapedia-Enzyklopädie aus meiner Kindheit (Win95) nicht. Dafür 
laufen die allesamt in Wine, genauso wie Quartus.

Man ist das blöd.

von Icke (Gast)


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>Wir vergleichen hier gerade unterschiedliche Dinge.
>Du vergleichst Windows und Linux, ich verglich Windows und OS X.
Ja sorry, mir gings drum, weshalb Windows-Alternativen den Fuß nicht in 
Tür bekommen. Im Geschäftsbereich wird MacOS wohl hauptsächlich wegen 
der schlechten Verfügbarkeit von Anwendungen gemieden, kaum ein 
Hersteller von Branchensoftware bietet Mac-Versionen an. Bei den 
Privatleuten schrecken vor allem die Preise und das geringe Angebot an 
Spielen ab.

>Insgesamt aber ist sowieso jeder Betriebssystemvergleich völlig müßig,
>wenn man nicht die höchstindividuellen Nutzungsparameter mit hinzuzieht.
Stimmt. Auch emotionale Komponenten spielen da eine Rolle. Jemand, der 
auf optische Parameter eingestellt ist, wird mit dem Mac liebäugeln und 
dort unbestritten excellent bedient. Der experimentelle Typ wird Linux 
bevorzugen und wer einfach nur mit dem Rechner arbeiten oder spielen 
will, nimmt halt Windows. Ich habe den praktischen Vergleich mit allen 
drei Systemen gemacht. Für grundlegende Aufgaben im Office- und 
Homebereich sind prinzipiell alle gleichermaßen geeignet. Die 
Unterschiede liegen bei speziellen Anforderungen. Aber auch für mich 
ergab sich insgesamt kein Grund, von Windows auf ein anderes OS zu 
wechseln.

>Warum noch gleich setzt Microsoft in seinem
>Office Open XML nicht auf SVG und MathML, sondern erfindet dazu zwei
>eigene Standards?
Für eine Softwareschmiede geht es in erster Linie um Standards bzw. 
Schnittstellen, die über Jahre hinweg garantiert sind. Ob die nun 
optimal oder für die Allgemeinheit nützlich sind, ist da erstmal 
sekundär. Microsoft gibt zumindest verbindliche und planbare Zeiträume 
für den Support vor. Und daß MS von heute auf morgen von der 
Bildschirmen verschwindet, ist wohl eher unwahrscheinlich.

>Und, schonmal versucht, irgendeinen Haftungsanspruch gegen Microsoft
>durchzusetzen?
Nein. Aber immerhin besteht diese Möglichkeit juristisch.

>Seit 1993 Filesystem Hierachie Standard.
Ja, aber wird er auch immer eingehalten? Selbst innerhalb derselben 
Distri liegen bspw. die Config-Dateien oft an verschiedenen Stellen, mal 
in /etc, mal in Unterordnern von /etc und mal ganz woanders.

>Er hat den Quelltext in der Hand. So laufen ihm z.B. nicht die Treiber
>für alte Geräte davon. Er ist unabhängig und kann im Notfall selbst
>anpassen und entwickeln.
Die Programmierer der ersten Stunde können das noch, ja. Heute weiß ein 
Großteil der Anwendungsentwickler z.B. von Bussen gerade so viel, daß 
man nur mit gültigem Fahrausweis mitfahren darf und von Interrupts, daß 
sie nicht immer vor Schwangerschaften schützen.

>Meisten tuts auch apt-get, je nach Distribution.
Ich liebe apt-get! Aber die meisten können/wollen auf nur setup.exe 
doppelklicken und sind mit Kommandozeilen hoffnungslos überfordert.

>Dafür laufen die allesamt in Wine, genauso wie Quartus.
Die Kids von heute geben sich damit wohl kaum zufrieden. Da sind 
Egoshooter, Sims und sonstiger 3D-Kram gefragt.

>Man ist das blöd.
Hmm.. ich hab dieses ewige OS-Gezanke auch satt. Aber ich kann einfach 
nicht die Fresse halten. Also "peace" and out.

von Sven P. (Gast)


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Icke schrieb:
> Aber ich kann einfach
> nicht die Fresse halten. Also "peace" and out.
Ich reg mich tagtäglich drüber auf. Peace :-)

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