Guten Morgen, ich suche eine Möglichkeit, einen Audiokanal knackfrei ein- und auszuschalten. Die Anwendung ist einfach: Theaterspieler verlässt die Bühne und der Eingang des Mischpultes soll ausgeschaltet werden. Das Mischpult hat zwar einen Schalter dafür, aber das Mischpult steht nicht auf der Bühne. Der Techniker auf der Bühne kann von der Bühne aus ohne weitere Absprache die Mikros ein und ausschalten, jenachdem welches gerade auf der Bühne ist. Eine Bedienkonsole für den Schalter wird natürlich auch am Mischpult plaziert. Das heisst, der Schalter sollte mit 5V steuerbar sein und eben nicht knacken oder rauschen beim einschalten. Danke Matthias
Wenn ich mich nicht irre müsste man einen Audiokanal einfach über ein Potentiometer "dimmen" können. So könnte man dann die Lautstärke langsam herunterdrehen, und wenn man dafür ca. 100ms braucht knackt das auch garantiert nicht. Ansteuerung kann man über einen kleinen Motor machen (die einfache Variante), oder man macht es mit Elektronikbausteinen. Wie werden die Relais (o.ä.)/das Mischpult angesteuert? Ist es nicht Möglich wenn die Mikros vorne an der Bühne sind die Empfänger und das Mischpult auch dort hin zu stellen?
Hi Bei Maxim, Analog Devices,... findest du eine reiche Auswahl an Analog Switches und Multiplexern. MfG Spess
Clickless Audio Switches heißen die. <off> Der einzige, der am Ton werkelt, sitzt hinter dem Mischpult. Ich durfte selbst mal bei einer Aufführung zusehen. Dort standen dann zwei oder sogar drei Personen am Mischpult, um gute dreißig Kanäle von Schauspielern zu bedienen. </off>
Ja, da kann man schnell mal den Kanal vollkriegen...;-) Es gibt auch feine elektronische Potentiometer, z.B. den DS1666 vom Onkel Maxim. MfG Paul
Welchen Schalter Du verwendest, ist ziemlich egal. Wichtig ist hingegen, dass der Schalter keine Gleichspannungsanteile schaltet. Wenn Du also eine Schaltung aufbaust, entkoppel den Eingang und den Ausgang mit einem Kondensator und lege über den Schalter einen hochohmigen Widerstand, damit sich keine Spannung über dem Schalter aufbauen kann (Leckströme).
Bau dir doch eine Box, die dem Tontechniker signalisiert, dass er den Kanal runterziehen soll. Alles andere endet doch nur im Chaos, wenn zwei Leute von zwei Stellen ohne Absprache Mikros an- und ausschalten können.
Ok, die Überlegung von Gs ist berechtigt. Wird wahrscheinlich die bessere Variante sein ;-). Aber rein interesse halber will ich die Idee von Tauwetter mal zu "Bildschirm" bringen. Im Anhang habe ich mal einen Schaltplan erstellt, der (meiner Meinung nach) das darstellt, was Tauwetter erklärt hat. Was für Werte sollte man für C und R nehmen?
die C's bilden mit dem nachfolgenden Eingangswiderstand einen Hochpaß. Also mußt Du den so groß machen, daß die untere Grenzfrequenz Deinen Ansprüchen genügt. Dran denke, daß wir hier eine Serienschaltung von 2 C's haben. R1 möglichst hoch wählen (bezogen auf den Eingangswiderstand). Ist Re=47k, dann würde ich schon einen R deutlich im MOhm-Bereich nehmen, z.B. 10MOhm. Da wäre zumindest ein Pegelunterschied von 1:200 bei Schalten zu spüren. Allerdings gibt's dann evtl. wieder Probleme mit den Leckströmen, falls Du Elkos nimmst. Dann hättest Du wieder ein leichtes Spannungsgefälle über dem Schalter, was wieder zum Knacksen führt. Deshalb würde ich den Schalter und den R anders positionieren. Und zwar den R in den Signalweg (anstatt Schalter), und den Schalter nach dem R Richtung Masse schalten. Parallel zum Schalter noch einen weiteren R (der die Spannung zw. den C's auf Massepotential hält). Den Serien-R z.B. mit 10k ansetzen, den Parallel-R mit 100k als Beispiel. Damit sollten sich mögliche Restströme der C's nur noch mit einem Hundertstel der ersten Variante auswirken (also nur noch 1/100 Knacks ;-), und auserdem kann man das Signal im abgeschalteten Zustand wirklich praktisch mit Pegel 0 annehmen, weil der Schalter praktisch einen Kurzschluß darstellt (die erste Variante dagegen schaltet das Signal nicht ganz auf 0 runter). Falls es doch noch knackst, bzw. Du ein weiches Ausschalten haben willst, dann würde ich den Schalter durch einen FET ersetzen, der dann über ein RC-Zeitglied (so 100ms) vom Schalter geschaltet wird. Das RC-Glied bewirkt dann mit dem FET ein weiches schalten.
Oh, ich dachte nicht, dass man meinen Vorschlag so verstehen könnte. Der Schalter soll den Kanal kurzschließen! Bei einem Mikro sollte das ohne Probleme gehen. Soll hingegen ein niederohmiges Signal mit 0dB Pegel abgeschaltet werden, kann der Schalter entweder in Reihe zum Signal liegen oder man verwendet besser einen Umschalter, der ausgangsseitig zwischen Signaleingang und Masse umschaltet.
Sowas sollte man mit einem (J-)FET hinbekommen, dessen Kanal mit Hilfe einer Kondensator-Ladekurve auf- und zugesteuert wird. Eine entsprechende Schaltung gab es in einem der "30x Schaltungen"-Bücher.
Ein einigermaßen brauchbares Mischpult hat an den Eingängen eine Insert-Buchse - vorgesehen z.B. für kanalindividuelle Effektgeräte. Steckt man da einen Stereo-Klinkenstecker ein, wird das Signal unterbrochen. Man kann dann ohne Weiteres mittels eines Relais Tip und Ring des Steckers zum Einschalten kurzschließen - einen hochohmigen Widerstand gegen GND würde ich an beiden Leitungen noch spendieren - gerade um Knackgeräuschen vorzubeugen. Ich habe für 'ne Relaiskarte vor Längerem mal eine SW geschrieben, die aus einem Textfile (Teil-)Szene für (Teil-)Szene die aktiven und passiven Kanäle ausliest und jeweils die Kanäle aktiviert oder abschaltet. Es genügte ein Tastendruck auf dem Laptop, um die nächste Szene zu aktivieren. In der Vorbereitung bzw. bei den Proben muss man aus dem Drehbuch aber alle Personenwechsel auf der Bühne erfassen und einen Datensatz erstellen, der beinhaltet, welches Mikro an und welches aus sein soll. Dann kann bei guter Vorbereitung nun ein einzelner Tontechniker das ohne Stress handhaben.
Stimmt. Ich habe bei einer Veranstaltung 19 Headsets und 20 Intrumentenmikros ständig gemutet und wieder durchgelassen. Mit dem Regiseur hinter mir, der ständig im Drehbuch mitgelesen hat, war das kein Problem. Ansonsten lassen sich dynamische Mikrofone einfach mit einem Kurzschluss zwischen Pin 2 und 3 am XLR Stecker stumm schalten. Kondensator Mikrofone lassen sich nicht so einfach überlisten. An der Insert Buchse des Mischpults ist das Signal nicht mehr symetrisch, und hat auch keine Phantomspeisung mehr, es liesse sich also wirklich mit einem Relais und einem Klinkenstecker pro Kanal stumm schalten.
> Was für Werte sollte man für C und R nehmen?
So lange R zu klein ist, trennt der Schalter das Signal nicht, sondern
es wird nur leiser.
Bei Eingangswiderstand von 47k bringt selbst R=4.7MOhm mit 1:100 keine
ausreichende Dämpfung.
Igor Ebner schrieb: > An der Insert Buchse des Mischpults ist das Signal nicht mehr > symetrisch Aber auch nur bei kleinen Mischpulten...
Bei großen Mischpulten auch, sonst wäre es keine Insert Buchse. Insert Buchsen sind immer 3polig. Masse-Eingang-Ausgang. Was Du msinst sind zwei Klinkenbuchsen, die als Insert verwendet werden, so bei meinem Mackie 40 Kanal. Eine Buchse als symetrischen Ausgang, und eine Buchse als symetrischen Eingang. In diesem Fall muss das Relais 2-polig trennen und mit 2 Klinkensteckern pro Kanal arbeiten, damit es funktionieren könnte.
Igor Ebner schrieb: > Bei großen Mischpulten auch, sonst wäre es keine Insert Buchse. Insert > Buchsen sind immer 3polig. Masse-Eingang-Ausgang. > Was Du msinst sind zwei Klinkenbuchsen, die als Insert verwendet werden, > so bei meinem Mackie 40 Kanal. Eine Buchse als symetrischen Ausgang, und > eine Buchse als symetrischen Eingang. In diesem Fall muss das Relais > 2-polig trennen und mit 2 Klinkensteckern pro Kanal arbeiten, damit es > funktionieren könnte. Ja, genau das habe ich doch gesagt?(!) Bei den meisten großen Pulten besteht ein Insert aus zwei Buchsen, jeweils Phase-Gegenphase-Masse.
Gesagt hast Du es nicht, vielleicht gemeint. Zumindest nicht geschrieben. Aber genau das mit den zwei Buchsen meine ich auch :c) Aber die beste Lösung ist immer noch ein Regieseur im Hintergrund.
Der Vorteil bei der Nutzung der Insertbuchse ist doch, dass ich das Mischpult nicht modifizieren muss und deshalb auch ggf. schnell tauschen kann.
Jo. Vorallem, wo beim Theater die Insertbuchsen meistens schon für Limiter und Hochpässe gebraucht werden...
Da gäbe es den Umweg über Subgruppen. Auch könnte man die Relais-Platine mit weiteren Klinkenbuchsen versehen, sozusagen zum durchschleifen für weitere Effektgeräte.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.