Mit einem Portabel Empfänger und seiner Teleskopantenne empfängt man eine schwache Station im 80m Band. Der Rauschabstand beträgt z.B. 5 dB. Das Signal liegt also über der Grenzempfindlichkeit des Empfängers. Nun wird anstelle der Teleskopantenne eine längere Drahtantenne an den Empfängereingang gelegt. Der Rauschabstand vergrößert sich dadurch auf 10 dB. Warum? Wird durch eine längere Antenne der Rauschabstand verbessert ? Die Antenne "verstärkt" doch sowohl das atmosphärische Rauschen, als auch das Nutzsignal. Demnach müsste doch das S/N Verhältnis gleich bleiben, natürlich aber mit insgesamt höheren Pegeln sowohl für das Nutzsignal, als auch das Umweltrauschen.
Dein Empfänger ist die Hauptrauschquelle, nicht das 'Umweltrauschen'. Eine bessere Antenne liefert mehr Signal, das Empfängerrauschen bleibt gleich groß.
HildeK schrieb: > Dein Empfänger ist die Hauptrauschquelle, nicht das 'Umweltrauschen'. > Eine bessere Antenne liefert mehr Signal, das Empfängerrauschen bleibt > gleich groß. Nein. Das ist generell nicht richtig. Mit modernen pHEMTs kommt man auf Rauschzahlen im Bereich um die 0.5dB. D.h er verstärkt das natürliche thermische Rauschen mit dem Faktor 1.12. Und ein SNR Verlust von 0.5dB kann man getrost in den Skat drücken. Für das vom OP beobachtete Phänomen fallen mir drei Erklärungen ein. Entweder hat er ungewünscht eine Richtwirkung erzielt, so dass eine größere Signalleistung aber die selbe Rauschleistung angekommen ist oder er hat durch den zusätzlichen Draht die (Rausch-) Anpassung verbessert. Möglich ist auch, dass der Empfänger wirklich schon an seiner Grenzempfindlichkeit (Sensitivität) gearbeitet hat und die paar dB mehr Signal (und Rauschen!) geholfen haben. Aber das schließt der OP ja aus. Daher tendiere zu zweiterem. Viele Grüße, Martin L.
@ Hewlett Handelte es sich um echtes QRM so hättest du Recht. So aber verbessert sich das Signal da die Antenne mehr Energie aufzunehmen vermag. Dies läst sich noch weiter verbessern wenn man die Antenne auf Resonazfreqenz abstimmt.
Außerdem kann man mit einer passenden Antenne u. U. weniger `man made noise' einfangen, dadurch verbessert sich der Störabstand ebenfalls.
@ Martin Laabs >Nein. Das ist generell nicht richtig. Mit modernen pHEMTs kommt man auf >Rauschzahlen im Bereich um die 0.5dB. D.h er verstärkt das natürliche >thermische Rauschen mit dem Faktor 1.12. Und ein SNR Verlust von 0.5dB >kann man getrost in den Skat drücken. aber nicht mit einem pHEMT auf KW - in dem Bereich können die sich eher als Rauschquellen entpuppen. die 0,5dB gelten bei hohen Freguenzen deutlich über 100MHz und im GHz-Bereich. Ansonsten: bei 80m wird wohl eine Teleskopantenne sehr kurz gegenüber Wellenlänge, und dürfte wohl nur noch rein kapazitiv empfangen. Empfangsspannung sehr gering. Das Rauschen der Eingangsstufe könnte hier dominieren. Damit wird jede längere Antenne bessere Ergebnisse bringen. Eine mögliche Richtwirkung der längeren Antenne könnte auch helfen, den Störabstand höher zu bekommen.
Jens G. schrieb: > @ Martin Laabs >>Mit modernen pHEMTs kommt man auf >>Rauschzahlen im Bereich um die 0.5dB. > > aber nicht mit einem pHEMT auf KW - in dem Bereich können die sich eher > als Rauschquellen entpuppen. Ich denke, man ist bei 3.5MHz schon gut aus dem 1/x Rauschen heraus. Ich kann das bei Bedarf ja mal mit ADS an der Uni simulieren. Die Transistoren sind zwar in dem Bereich ordentlich instabil aber das bekommt man mit Widerständen im Drain-Pfad und/oder Rückkopplung hin. (BTDT aber bei etwas höheren Frequenzen) Viele Grüße, Martin L.
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