Guten Morgen, ich bin gerade auf die Aufschlüsselung des Strom-Mix der DB gestoßen. Nach einem Vergleich von 2008 und 2009 ist mir folgendes aufgefallen. Wie kann sein, dass obwohl der Einsatz von fossilen Energieträgern um ca. 4% sinkt( Nukleare sinken ebenfalls) und der Anteil der erneuerbaren Energien um 7% steigt , die CO2-Emissionen pro KWh um rund 35% ansteigen. Was haltet Ihr davon. Für mich sind die CO2-Werte nicht nachvollziehbar (Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast..!?)
Naja, ich kann nur von meinem Kraftwerksstandort sprechen (30% Bahnstrom für Baden-Württemberg), dort wird ein Block demnächst zugemacht => eine Bahnstromturbine weniger. Am zweiten Block hängt ein riesiger Umformer, der demnächst von der Bahn auch zugemacht wird. Das erklärt den Wegfall der Nuklearen Erzeugung bei uns und damit mehr CO2-Ausstoß, da die Leistung jetzt aus dem restlichen Netz entnommen wird. Und wie sich das zusammensetzt ist bekannt.
@Thilo Das will ich schon lange wissen: Wie ist solch ein Umformer denn aufgebaut? Sind das riesige Frequenzumrichter oder ein 50Hz Motor, der einen 16,66Hz Generator antreibt oder ganz was anderes? Und wie viele eigene Turbienen hat die Bahn? In jedem 5. Kraftwerk eine oder wie läuft das? Wäre sehr interessant, wenn Du ein bisschen darüber erzählen würdest. Gruss Daniel
Eine mögliche Erklärung wäre, dass die DB ihren "fossilen"-Strom in 2009 aus weniger effizienten Kraftwerken eingekauft hab als in 2008.
Wir haben eine Dampfturbine (gehört EnBW), die funktioniert wie jede Andere, nur dass die Frequenz 16 2/3 Hz beträgt. Wieviele davon existieren weiß ich nicht. Der neuere Umformer ist, wie du schon vermutet hast, ein riesiger 110kV-50Hz-Elektromotor, der einen 16 2/3 Hz - Generator antreibt. Kann auch andersrum betrieben werden. Das Magnetfeld macht den Betrieb von Röhrenmonitoren im ganzen Bau ohne Abschirmblech nahezu unmöglich. Die Anlage hat zwei davon und ist die größte ihrer Art in Europa. Sie gehört der Bahn, wird von uns betrieben und gewartet. Wird aber demnächst von Wechselrichtern abgelöst, die werden einfach als 'Container' irgendwo hingepackt. Ob die Bahn irgendwo Turbinen besitzt weiß ich nicht.
Daniel R. schrieb: > Sind das riesige Frequenzumrichter oder ein 50Hz Motor, der > einen 16,66Hz Generator antreibt oder ganz was anderes? Offenbar wird ein großer Teil des Bahnstroms nach wie vor durch rotierende Umformer erzeugt: http://www.bahnstrom.de/bahnstromsysteme/home.htm
@Daniel R.: >Und wie viele eigene Turbienen hat die Bahn? In den 1970-er Jahren besichtigte ich das Walchenseekraftwerk. Wenn ich es recht in Erinnerung habe, erzeugt das zu einem großen Anteil direkt Bahnstrom, mit Wasserkraft. http://de.wikipedia.org/wiki/Walchenseekraftwerk
Sehr interessant! Solch einen Umformer würde ich nur zu gerne einmal besichtigen. Muss ja ein riesen Ding sein. Das Magnetfeld, das alle Monitore lahmlegt, kann schließlich nicht von ungefähr kommen. Es hat mich damals vor 10 Jahren schon fasziniert, als ich das Pumpspeicherwerk in Reisach besichtigt habe. Nur leider hatte ich da mit meinen 11 Jahren noch keine Ahnung von all dem. Was den Bahnstrom betrifft: Ich kann mir vorstellen, dass dieses Netz ziemlich stark schwankt. Mal fahren viele Züge, mal stehen einige etc. Und so eine E-Lok zieht ja um die 7MW... Daniel
merkwürdig sit auch, dass auf dem ersten Bild der Nuklearanteil der Bahn größer ist, als der Durchschnitt, aber der radioaktive Abfall pro kWh trotzdem geringer
Ich hatte mir überlegt, dass die Bahn evtl. auch wie viele andere große Firmen "Öko-Projekte" in Entwicklungsländer unterstützt um die eigene Firmenstatistik zu verbessern.
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