Wer glaubt den Müll eigentlich ? http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,672867,00.html
Haben wohl Angst, dass die Wirtschaftshiobsbotschaften und Erfahrungsberichte im Internet das Frischfleisch demotivieren und der Nachschub kleiner wird. Was ist mittelgut und was macht der nicht zu verachtende Rest, der unter dem "Mittelgutperzentil" liegt? Und warum suchen selbst Top-Leute im Mittelstand, wo da wissentlich die Gehälter nicht so prall sind wie bei den Big Playern? Damit gibt man doch indirekt zu, dass sich selbst die Besten der Besten bei den Big Playern schon auf den Füßen stehen und Ausweichmöglichkeiten suchen.
> Und warum > suchen selbst Top-Leute im Mittelstand, wo da wissentlich die Gehälter > nicht so prall sind wie bei den Big Playern? Bei manchen Leuten zählt das Gehalt eben nicht alles. Mancher ist im Mittelstand zufriedener und findet die Arbeit dort aus unterschiedlichen Gründen interessanter.
In der Tat. Ich z. B. hatte nie Lust, bei einem richtig großen Unternehmen zu arbeiten, das auch jeder kennt. Stille Riesen sind mir da wesentlich lieber. Und in Deutschland gibt's leider fast nur Automobilzusammenschrauber. Ich kann diesen Firmen nichts abgewinnen und ich verstehe auch nicht die Leute, die unbedingt bei BMW unterkommen wollen. Es gibt doch nichts geistloseres, als die Unterhaltungselektronik in den Karren zu verbessern.
derzilp schrieb: > Wer glaubt den Müll eigentlich ? > > http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,672867,00.html So ganz abwegig ist das nicht. Die Leute, die man einstellt, müssen auch irgendwie in den Kollegenkreis passen und auch zu ihrer Aufgabe. Es nützt nix, wenn man für einen Durchschnittsjob einen vermeintlichen Überflieger einstellt, der entweder nach einem Jahr wieder weg ist oder nach einem halben Jahr schon am Stuhl des Chefs sägt. Und Chefs haben nur ungern Untergebene, die ihnen (zumindest auf dem Papier) die Show stehlen.
"Unternehmen haben ein Herz für mittelgute Bewerber." Sollte man das als Aufkleber aufs Auto machen? ;-)
Ich glaube den 'Müll' Ein Team das nur aus Primadonnas besteht funktioniert nicht. Man braucht auch einen guten Mittelbau. Somit überlegt man sich sehr genau wen man einstellt (und ja, ich habe Personalverantwortung)
Gast2 schrieb: > Bei manchen Leuten zählt das Gehalt eben nicht alles. Mancher ist im > Mittelstand zufriedener und findet die Arbeit dort aus unterschiedlichen > Gründen interessanter. Das stimmt, gilt aber nicht für alle und ganz wichtig, auch nur im beschränktem Rahmen. Kein High Potential strebt an, zu Beginn 12.000 Euro pro Jahr weniger zu verdienen, vor allem nicht, wenn das unterste Grundgehalt schon auf ca. 32.000 Euro abgesackt ist und sich der Unterschied im späteren Karrierverlauf noch verschärft. Damit lässt sich nichts aufbauen, da kann die Aufgabe noch so interessant sein. Und einmal Mittelstand, immer Mittestand. Ich habe es bei mir im Studium gesehen bei Praxissemestervorträgen im Jahr 2006. Die kleiner 1,5er Kandidaten haben allesamt ihr Praktikum bei den Großen gemacht (Stihl, Thyssen-Krupp, Bosch, Käser, MAN, Kärcher, Fresenius, Audi, Porsche, Daimler, BMW, Alstom usw.), danach dort ihre Diplomarbeit und dann die Festanstellung. Wenn jetzt also schon diese Leute beim Mittelstand vemehrt anklopfen, weil es oben gesättigt ist, spricht das Bände. Und der Begriff "Mittelgute" werden im Mittelstand heute bevorzugt, ist imho Bullshit. Wenn, dann müsste es eventuell heißen, "Gute". Für Mittelgute bleibt heute nur die Arbeitslosigkeit. Der Artikel gibt ja zwischen den Zeilen zu, dass es einen schönen Überhang gibt. Da kommt man mit dem Ausschlusskriterium "Mittelgut" nicht weit, weil es noch zu viele Bewerber erfüllen. Ich sehe es bei mir und meinen Studienkollegen (Abschluss zwischen 1,9 und 2,3).
>> Bei manchen Leuten zählt das Gehalt eben nicht alles. Mancher ist im >> Mittelstand zufriedener und findet die Arbeit dort aus unterschiedlichen >> Gründen interessanter. > >Das stimmt, gilt aber nicht für alle und ganz wichtig, auch nur im >beschränktem Rahmen. Stimmt. Deswegen schrieb Gast2 ja auch "bei manchen Leuten zählt". > Kein High Potential strebt an, zu Beginn 12.000 > Euro pro Jahr weniger zu verdienen, vor allem nicht, wenn das unterste > Grundgehalt schon auf ca. 32.000 Euro abgesackt ist und sich der > Unterschied im späteren Karrierverlauf noch verschärft. Die absolute Aussage "*kein* High Potential" ist schonmal falsch. > Für Mittelgute bleibt > heute nur die Arbeitslosigkeit. Das war aber Anfang des Jahrtausends auch schon so.
Man möchte halt keine Job-Hopper. Ich arbeite in einem Bereich, der mit völlig neu ist und man mindestens einen Monat braucht, um sich einzuarbeiten. Ehrlich gesagt kenne ich keine interessanten Firmen mehr. Großkonzerne haben mich nie interessiert, beim Kleinunternehmen war ich, beim Mittelstand bin ich jetzt. Es gibt nur ein interessantes Unternehmen: Das eigene. Ich komme gerade deprimiert von der Arbeit, wieder mal ordentlich Überstunden auf dem Buckel und ich habe ja noch nicht mal die meisten, und ich fühle mich hundsmiserabel dabei und weiß nicht, was das alles soll. Da es mir auch schwer fällt, Freunde zu finden (Autismus), trägt jeder Ortswechsel dazu bei, dass ich die Abende weiterhin alleine verbringe. Manchmal möchte ich einfach tot sein, von der Straßenbahn überfahren werden, mir eine Kugel in den Kopf jagen oder vom Hochhaus springen.
"Ehrlich gesagt kenne ich keine interessanten Firmen mehr. Großkonzerne haben mich nie interessiert, beim Kleinunternehmen war ich, beim Mittelstand bin ich jetzt. Es gibt nur ein interessantes Unternehmen: Das eigene." Interessant vielleicht, aber extrem nervenaufreibend. Ständig von Projekt zu Projekt, dabei noch die eigene Zeit einteilen, keine Ausweichmöglichkeiten, wenn die Aufträge zu umfangreich sind, da Einzelunternehmer, gleichzeitig nach neuen Aufträgen schauen, Buchhaltung etc. pp. Glaube mir, Du würdest es nicht machen wollen! Und nochmal: Mach blos keinen Scheiß! Wenn Du unterwegs bist, dann telefoniere doch einfach viel. Hast Du in Deiner Firma keinen privaten Kontakt zu Kollegen?
Falls du heute mal wieder einen dieser "Ich-hasse-meinen-Job"-Tage hast, versuche es mal damit: Geh nach Feierabend in eine Apotheke und geh zu den Fieberthermometern. Kauf ein Analthermometer der Marke "Johnson&Johnson" (versichere dich, dass es dieser Hersteller ist!). Jetzt öffne die Packung und nimm das Analthermometer zur Hand. Leg es vorsichtig neben dich, so dass es nicht beschädigt wird. Nimm nun die Packungsbeilage heraus und lies sie Dir durch. Du wirst auf den folgenden Satz stoßen:"Jedes Analthermometer der Marke "Johnson & Johnson" ist persönlich getestet." Nun schließ deine Augen und wiederhole den folgenden Satz fünfmal laut: "Ich bin so glücklich, dass ich nicht in der Qualitätskontrolle bei der Firma "Johnson & Johnson" arbeite!!". Merke: Es gibt immer irgendwo jemanden, mit einem schlechteren Job als deinem! In diesem Sinne noch viele schöne Arbeitstage
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