Forum: FPGA, VHDL & Co. Takt hart und weich


von Ente (Gast)


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Ich habe eine Schaltung bekommen, an der sind die Ausgangssignale eines 
CPLDs aufgeteilt in Takt hart und weich (mit Widerstand). Diese gehen an 
eine weitere Platine, deren Funktion ich nicht kenne.

Welche Aufgabe erfüllt diese Trennung der Signale in hart und weich? Im 
Internet habe ich dazu nichts gefunden.

von Klaus F. (kfalser)


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Zweck ist die Flanken zu verschleifen, höchstwahrscheinlich um Störungen 
zu vermeiden oder zu verringern, weil man über Kabel oder eine längere 
Distanz geht.
Durch die kapazitive Belastung der angeschlossenen Platine ergibt sich 
ein RC Glied.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Welche Aufgabe erfüllt diese Trennung der Signale in hart und weich?
> Im Internet habe ich dazu nichts gefunden.
Hört sich nach Murks an. Sinnvoller wäre, sich zum Thema Terminierung 
(z.B. Serienterminierung) Gedanken zu machen...

Sieh mal den Beitrag "Re: Signalproblem bei langem Kabel" an.

von Florian G. (badscher)


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Diese sogenannten Längswiderstände werden dazu genutzt um 
"Überschwinger" von Signalen zu vermeiden.

Der wohl bedeutende Grund hierfür ist die Tatsache, dass bei zu krassen 
Überschwinger die Lebenszeit(z.B. von FPGAs) sich stark veringert. Ich 
glaube beim FPGA sowas wie von 15 Jahre runter auf 3 Jahre. Allerdings 
auch nur dann wenn diese Überschwinger einen kritischen Wert 
überschreiten.

also wird profilaktisch ein 50-330 ohm widerstand 'längs' der Leitung 
eingereiht, um die Bauteile zu schonen.

von Falk B. (falk)


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@  Florian G. (badscher)

>Diese sogenannten Längswiderstände werden dazu genutzt um
>"Überschwinger" von Signalen zu vermeiden.

Ja, nennt sich Serienterminierung, siehe Wellenwiderstand.

>also wird profilaktisch ein 50-330 ohm widerstand 'längs' der Leitung
>eingereiht, um die Bauteile zu schonen.

Kaum. 330 Ohm ist weit weg jeglicher Terminierungswerte, der OP hat 
sogar 4k7 im Bild!!!!

Alles Murks.

MFG
Falk

von Florian G. (badscher)


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Ich bitte unterwürfig um Nachsicht.

Meinen Post hatte ich unmittelbar nach dem ersten begonnen, ihn aber 
arbeitsbedingt recht spät abgeschickt und habe nicht bemerkt dass schon 
weise geantwortet wurde. Natürlich nennt sich das Serienterminierung.

Desweiteren kann ich auf dem Bild keinen OP erkennen. Der sah in meinem 
Studium anders aus.

von Jetzt geht es rund! (Gast)


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> Zweck ist die Flanken zu verschleifen, höchstwahrscheinlich um
> Störungen zu vermeiden oder zu verringern, weil man über Kabel
> oder eine längere Distanz geht. Durch die kapazitive Belastung der
> angeschlossenen Platine ergibt sich ein RC Glied.

Eine wahrhaft geniale und stabile Schaltungstechnik!

Dabei sind erst die miesen Flanken das größte Problem in den 
Schaltungen.

von Falk B. (falk)


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@  Florian G. (badscher)

>Desweiteren kann ich auf dem Bild keinen OP erkennen. Der sah in meinem
>Studium anders aus.

Tja, da hättest du vielleicht ein Semester dem Studium generale widmen 
sollen und dich dabei über Abkürzungen im Internet schlau machen können. 
Dann wäre dir vielleicht zu Ohren gekommen, dass OP hier nicht 
Operationsverstärker, sondern original post bedeutet.

MfG
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Jetzt geht es rund! (Gast)

>Eine wahrhaft geniale und stabile Schaltungstechnik!

>Dabei sind erst die miesen Flanken das größte Problem in den
>Schaltungen.

Wenn man weiss was man tut, dann geht das. Aber diese Personengruppe ist 
deutlich in der Minderheit :-0

Wenn man für diese EMV-freundlichen, rundgelutschten Signale einen 
Schmitt-Trigger Eingang verwendet ist das OK.

MFG
Falk

von Christian R. (supachris)


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Falk Brunner schrieb:

> Wenn man für diese EMV-freundlichen, rundgelutschten Signale einen
> Schmitt-Trigger Eingang verwendet ist das OK.

Wenn´s auf den Jitter nicht ankommt....

von Matthias G. (mgottke)


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Die 4,7kOhm sind schon merkwürdig. Ok, da wir von der Applikation nichts 
wissen würde ich mich mit einer Bewertung zurück halten wollen. Ich 
frage mich nur warum beide Signale auf eine weitere Platine gehen. Zur 
Störunterdrückung würde ich erwarten, dass der Takt_Hart dann nicht 
mitgeführt wird.

Eine ordentliche Terminierung ist das beste Mittel Störungen zu 
unterdrücken. Aber wie gesagt von der der Applikation weiß ich nichts.

von Stefan W. (wswbln)


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...leider weiß man nichts über die Taktfrequenz. Bei einigen -zig 
(Kilo)Hz mag das mit den 4K7 ja vielleicht sogar noch Sinn machen. Bei 
höheren Frequenzen ist's - wie schon mehrfach erwähnt - Murks, da würde 
man besser differenziell über ein Kabel gehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> ...leider weiß man nichts über die Taktfrequenz.
Zum Glück ist die Notwendigkeit einer sauberen Terminierung unabhängig 
von der Taktfrequenz, denn in der Flankensteilheit stecken die 
Oberwellen  :-o

von Matthias G. (mgottke)


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> denn in der Flankensteilheit stecken die Oberwellen  :-o

4,7kOhm -> keine Flanke -> keine Oberwelle!

Stimmt natürlich nicht. Aber der Energiegehalt ist natürlich so gering, 
dass man da vermutlich in Bezug auf die Störaussendung mit keiner Norm 
mehr Schwierigkeiten hat.

Viele Halbleiter erwarten aber auch ein Minimum an 
Anstiegsgeschwindigkeit um überhaupt ein Takt zu erkennen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias G. schrieb:
> dass man da vermutlich in Bezug auf die Störaussendung mit keiner Norm
> mehr Schwierigkeiten hat.
Allerdings ist das für einen Takt so hochohmig, dass man sich vor 
Einkopplungen fürchten muß...

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