Forum: Offtopic Kuriose Idee


von Elias B. (bouni)


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Hallo allerseits,

Ich hab gerade bei Gizmodo was verrücktes gesehen:

http://www.gizmodo.de/2009/10/06/tolle-wohnung-im-atomraketen-silo.html

Was meint Ihr, ist so was in D auch möglich ?
Ja, Ich weis das es in D nur wenige freie Atomraketensilos gibt :D
aber mir fiel dabei spontan ein leer stehender Tank von einer alten 
Saline in der nähe meines Wohnortes ein.
geschätzte 10m Durchmesser und ca. 8m Höhe.

Ist so was in D zulässig das man da innen z.B. Böden einzieht und da 
dann evtl. ne kleine Werkstatt oder so einrichtet ?


Gruss Bouni

P.S. bitte nicht zu laut über meine Irren Ideen lachen :D

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das Konzept des Fensters ist nicht erfunden worden, um Glasereien am 
Leben zu erhalten.

von Johannes M. (johannesm)


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In D gibt es schon ein paar Bunker die zu Wohnhäusern/Rechenzentren/... 
umgebaut wurden. In deinem Fall kann wahrscheinlich das örtliche Bauamt 
am besten weiterhelfen.

von Thilo M. (Gast)


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Von VELUX gibt's schöne optische Systeme, die das Tageslicht im Innern 
des Hauses verteilen.
http://www.velux.de/Produkte/Tageslicht-Spot/
Da ist's dann auch nicht mehr so deprimierend im Inneren. ;)

von Uhu U. (uhu)


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Das Problem hatten doch die Bürger von Schilda schon auf geniale Weise 
gelöst.

von Wilhelm F. (Gast)


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Elias B. schrieb:

>Ich hab gerade bei Gizmodo was verrücktes gesehen:

>http://www.gizmodo.de/2009/10/06/tolle-wohnung-im-...

Ich war mal als Außendienst-Servicetechniker jahrelang im Raum Köln und 
Umgebung tätig. Dabei kam ich mal in eine Häusersiedlung, die wie Pilze 
aussahen. War Stommeln oder Sinnersdorf, ganz genau weiß ich das nicht 
mehr. War 1980.

Aber das sah dort wunderschön aus.

>P.S. bitte nicht zu laut über meine Irren Ideen lachen :D

Leuchttürme als Wohnung soll es ja auch geben. Und, was spricht dagegen?

von Elias B. (bouni)


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Nabend,

Alles in allem deute Ich die Resonanz mal so das die Idee gar nicht sooo 
abwegig ist.

Muss man für so einen Ausbau eine Genehmigung haben (Das soll dann nicht 
als Wohnung genutzt werden) ?

Oder gilt mal wieder wo kein Kläger da kein Richter ?

Mfg Elias

von Wilhelm F. (Gast)


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@Elias B.:

Die Pilzhäuser im Norden von Köln waren später auch schon mal in den 
Medien. Der Architekt war wohl ein Niederländer, das ist ja dort nicht 
weit entfernt. Das wird aber auch den regulären Prozeß über die Behörden 
bestanden haben.

Also ich, könnte mir vorstellen, mich in etwas anders artigem wohler zu 
fühlen als in Massenware.

Auch das Westwall-Museum in der Nähe meines Wohnortes befindet sich in 
einem alten Weltkriegs-Bunker.

von Thilo M. (Gast)


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Bei uns gilt: mehr als 15m³ umbauter Raum benötigt eine Baugenehmigung 
(roter Punkt). Das gilt auch, wenn das Teil bisher zwar vorhanden war, 
aber nicht genutzt wurde (bzw. jetzt renoviert und genutzt wird).

Andererseits: wenn's keinen stört, dann mach' einfach, solange du nicht 
drin wohnst oder vermietest. ;-)

von Elias B. (bouni)


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@ Thilo:

Wenn das mir im Kopf vorschwebende Objekt einen Radius von ca. 5m hat 
wären das

Sprich ich brauch ne Baugenehmigung um da was zu machen ?

Gruss Elias

von Nick M. (Gast)


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> Sprich ich brauch ne Baugenehmigung um da was zu machen ?

Nicht, wenn der Raum 0,19m hoch ist. Dann sind es weniger als die 
geforderten 15m^3

In solchen Räumen bekommt man Depressionen, hat höhere Stromkosten 
(Licht) und gleich eine prima Kühlung auf etwa 8°C. Kompletter Unfug!


Gruß,
Nick

von Elias B. (bouni)


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oops, hab 15m² gelesen :/

Also ist keine Beschränkung vorhanden oder wie ?

Ich steh auf m Schlauch

von Nick M. (Gast)


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> Also ist keine Beschränkung vorhanden oder wie ?

Wenn die Grundfläche klein genug ist, kannst du praktisch unbeschränkt 
in die Höhe bauen. ;-)

PS: Mit "in solchen Räumen..." meinte ich das Objekt, nicht die 0,19m 
Deckenhöhe.


Gruß,
Nick

von Thilo M. (Gast)


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Nick Müller schrieb:
> In solchen Räumen bekommt man Depressionen, hat höhere Stromkosten
> (Licht) und gleich eine prima Kühlung auf etwa 8°C. Kompletter Unfug!

Das stimmt nur bedingt.
Man muss diese Räume natürlich ordentlich isolieren, 20cm nach Außen, 
eine Hinterwandheizung bringt dort viel behagliches Klima. Fenster, die 
Tageslicht einleiten, gibt es heutzutage schon (siehe mein Post weiter 
oben).

Elias B. schrieb:
> Sprich ich brauch ne Baugenehmigung um da was zu machen ?

Wie gesagt: wenn du nicht drin wohnen willst und sich sonst keiner dran 
stört, dann würde ich nicht fragen. Wo kein Kläger, da kein Richter. ;)

von Nick M. (Gast)


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> Das stimmt nur bedingt.

Ja, klar, man kann den Silo komplett freibuddeln um eine Isolierung 
anzubringen und Lichtschäche incl. der nötigen Durchbrüche zu machen.
Ist sehr effektiv! ;-)

In München wurde ein (?) Hochbunker im hype Wohnungen umgebaut. Wimre 
hat man sich "etwas" verkalkuliert bei den nötigen Durchbrüchen. :-)


Gruß,
Nick

von Thilo M. (Gast)


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Naja, die Isolierung hatte ich eher für innen gedacht.
Wenn man so ein Teil bewohnbar machen will, dann ist das mit Sicherheit 
mit erheblichem Aufwand verbunden, das ist klar.

Den Bericht mit dem Hochbunker habe ich auch gesehen (wenn's der gleiche 
war). Da hat der Betonsäger eine Lebensaufgabe. :)

von Elias B. (bouni)


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Mahlzeit allerseits :)

Ich habs glaub n bisschen falsch beschrieben, der Tank ist kein 
Unterirdischer, sondern ein vom Boden ca. 10m noch oben stehender Tank.

So was wie das: 
http://img.directindustry.de/images_di/photo-g/schliesszelle-26515.jpg

Nur das der Tank aus geschweißtem Stahl ist, also richtig Stabil.

von Uhu U. (uhu)


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Elias B. schrieb:
> Nur das der Tank aus geschweißtem Stahl ist, also richtig Stabil.

Da kannst du ja ungestört mit Pulver spielen ;-)

von Michael Sauron (Gast)


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Die sache hat nur einen Haken, es gibt in Deutschland keine 
Raketensilos. Solche Silos wurden nur für Militärische Atomraketen 
gebaut, um einen Erstschlag zu überleben und einen Vergeltungsschlag zu 
führen. Deutschland besitzt "offiziel" keine Atomwaffen, und somit auch 
keine Silos für solche Waffen. Es gab zwar mal die Pershing Raketen, die 
wurden aber nicht aus einem Silo gestartet, und die nötigen 
Atomsprengköpfe waren immer schön unter Aufsicht unserer "Amerikanischen 
Freunde"

von Paul B. (paul_baumann)


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von Bernd F. (metallfunk)


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Natürlich kannst du so ein Teil als Wohnung umbauen.

Aber um finanziell keinen Reinfall zu erleben, such dir
einen erfahrenen Architekten ( 50 + ) und sprech das mit
dem durch.

Die Leute haben die Berufserfahrung, um auch die Kosten
abschätzen zu können.
( Und das Honorar bekommst du wieder rein )

Da gibt es viele Sachen, an die denktst du noch garnicht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Und vergiss all den Unsinn, von wegen atmende Wände.
( Mauerwerk vs. Blech usw. )

Eine Blechwand ist Super, die Dämmung ist was Anderes.

von Elias B. (bouni)


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Morgen,

Also so langsam bin Ich gerade zu entschlossen das zu machen :D

Ich fass mal kurz zusammen:

-Ich muss da ziemlich sicher ne Baugenehmigung haben wegen der Grösse
-Ich muss die Statik von einem Architekten checken lassen

-Aber im Grunde machbar

Muss ich wenns kein Wohnraum wird auch die oberen 2 Punkte beachten ?

von Reinhard S. (rezz)


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Vor etlichen Monden (Jahren?) gabs im "Focus" einen größeren Artikel 
über Leute, die auch in ehemaligen Atomsilos (unterirdisch) wohnen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Elias B. schrieb:

> Ich fass mal kurz zusammen:
>
> -Ich muss da ziemlich sicher ne Baugenehmigung haben wegen der Grösse
> -Ich muss die Statik von einem Architekten checken lassen

Du hast etwas vergessen

- Geld. Viel Geld.

von Elias B. (bouni)


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@Karl Heinz

Man muss ja Träume haben :D

von Martin S. (mcklappstuhl)


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Ich finde die Idee nicht schlecht :-)
Hat auf jeden Fall was spezielles.

Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist (bin Österreicher). Aber bei 
uns ist es so, dass auch ein "Hobbyraum" als Wohnraum zählt.
Also auf jeden Fall mal mit der zuständigen Gemeineinde / dem 
zuständigen Bauamt anfragen, ob das als Wohnraum gilt, und was da alles 
zu beachten ist.

Wenns Wohnraum ist brauchst du glaub ich auch jemanden der dir das ganze 
dann absegnet (Gibt ja gewisse Baurichtlinien).

Bin mir hier nicht zu 100% sicher. Aber das sind Punkte die auf jeden 
Fall noch abzuklären wären.

mfg
McKlappstuhl

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Und vergiss all den Unsinn, von wegen atmende Wände.
> ( Mauerwerk vs. Blech usw. )
Sardinen fühlen sich ja auch wohl in ihrer Dose... ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Lothar Miller schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Und vergiss all den Unsinn, von wegen atmende Wände.
>> ( Mauerwerk vs. Blech usw. )
> Sardinen fühlen sich ja auch wohl in ihrer Dose... ;-)

Dazu gibt es eine interessante Studie ( Fraunhofer ? ),
die all den bauphysikalischen Unsinn der da seit Generationen
verzapft wird, mal ausräumen.

Eine Wand hat gefälligst Wind- und Regendicht zu sein.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Feuchtigkeitsaufnahme und Abgabe der Heimtextilien,
 ( Teppich, Vorhänge, Sofa , Matratzen usw.) übertrifft
den von Wandputzen und Ähnlichem bei Weitem.

von Thilo M. (Gast)


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>Eine Wand hat gefälligst Wind- und Regendicht zu sein.

Selbstverständlich, darum baut man sie ja! :)

Es besteht aber ein Unterschied zwischen 'Wind- und Regendicht' und 
'Diffusionsoffen'.
Da die Wände leider nicht hermetisch dicht sind, kann sich bei Kälte 
draußen und feuchter Wärme innen 'Schwitzwasser' bilden, eben dort wo 
der Taupunkt ist (auch in der Wand). Darum muss die Feuchtigkeit 
irgendwo hin diffundieren können (nach außen oder nach innen), sonst 
schimmelt's.

Das ist auch der Grund, warum es 'Dampfbrems-' und Dampfsperrfolien' zur 
Dachisolierung gibt.

Ach ja: Beton und Mauerwerk haben eine Grundfeuchte von ca. 8%.

von Thilo M. (Gast)


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Noch was: bei der Blechwand hast du das Problem nicht, da läuft die 
Brühe innen an der Wand 'runter wenn's draußen kalt ist. Darum von außen 
gut isolieren und innen gut lüften (Lüftung).

von Bernd F. (metallfunk)


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Außen - oder Innendämmung ist grundsätzlich egal.
( Wenns gut gemacht ist- Dampfsperre )

Ein großes Problem ist bei der Innendämmung aber die
Anbindung der Geschossdecken.

Was man bei einem solchen Silo aber nie vergessen sollte,
jede Treppe verbraucht mindestens 4 Quadratmeter Fläche.

Bleibt da noch genug Nutzfläche?

von Bernd F. (metallfunk)


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Und das mit den isolierten Blechwänden gibt es in
Millionen Quadratmetern.
( Sandwichelemente - Hallenbau )

von Thilo M. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Außen - oder Innendämmung ist grundsätzlich egal.

Egal schon, hat aber Nachteile:
- Geschossdecken sind an der Außenhülle befestigt => Kältebrücken
- eine zweite Außenwand muss innen eingezogen werden (teuer, 
Platzverlust)
- Dampfsperre muss montiert werden (bei Außendämmung nicht)

Groß genug muss das Teil natürlich sein, sonst macht's keinen Sinn. ;)

von Thilo M. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Und das mit den isolierten Blechwänden gibt es in
> Millionen Quadratmetern.
> ( Sandwichelemente - Hallenbau )

Kenne ich, so ist ein Übergang bei uns isoliert. Ist trotz Heizung 
saukalt im Winter. ;)

von Bernd F. (metallfunk)


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Na ja, hier gehts ja drum, ob so ein Umbau grundsätzlich
machbar ist. ( Ja )

Ob es wirtschaftlich Sinn macht, kann man rechnen.

Exotisch wäre es allemal.

Eine ganz andere Frage wäre, wie sich Gemeinde und
Kreisverwaltung zu so einer Nutzungsänderung stellen?

von O. D. (odbs)


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Es gibt doch auch dieses Projekt, wo sich jemand eine abgeflogene Boeing 
727 in den Garten gestellt und als Haus ausgebaut hat. In der mittleren 
Triebwerksgondel oben auf dem Heck hatte er dann sein Bett und das 
Cockpit war der "Rechnerraum". Ist doch auch eine nette Idee.

http://www.airplanehome.com/

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