Hallo, welchen Sinn hat ein 1M Ohm Widerstand zwischen den beiden Quarz-Leitungen? http://www.kemt.fei.tuke.sk/predmety/KEMT411_ESM/_materialy/Diplomanti/DIFERENCOVANA/DISPLEJ/OLIMEX/STM32-S%20EVM%20V0.1_sch.pdf Ich hab diesen bei vielen aber nicht bei allen Cortex-M3 Boards gesehen. Hat jmd. vielleicht eine Erklärung für mich? Gruß Jörg
Bildet einen Tiefpaß mit den Ballastkondensatoren. So wird der Quarz am Schwingen auf einer Oberwelle gehindert. Und wichtiger: Stellt den Arbeitspunkt für den linearen Bereich des Quarzoszillator-Verstärkers ein. Meist haben die Chips den Widerstand bzw. ein Äquivalent bereits intern.
@Abdul Das mit dem Ballastkondensator würde ich nicht bestätigen. Die 1 Megaohm bilden mit den Kondensatoren der Oszillatorschaltung eine Zeitkonstante im ms-Bereich. Das ist weit weg von der Schwingfrequenz des Quarzes. Der Selektionseffekt 1. - 3. Harmonische findet nur dannn statt, wenn die Grenzfrequenz des RC zwischen diesen beiden Schwingungen oder ganz in der Nähe dieser beiden Schwingungen liegt. Damit kann man dann das Schwingen auf der 1.Harmonischen zugunsten des Schwingens auf der 3. Harmonischen verhindern (also gerade umgekehrt). Das mit dem Arbeitspunkt ist die richtige Erklärung: Der normale Oszillator bei Logik-IC's besteht aus einem Inverter ( ein komplementäres MOS-FET-Paar). Wenn dessen Arbeitspunkt mit einem 1- MOhm-Widerstand in den Bereich verschoben wird, in dem einer der beiden MOSFET's linear arbeitet, entsteht der für den Oszillator nötige Verstärker.
Mit "linearer Bereich" ist wahrscheinlich gemeint, dass der Verstärker nicht in die Begrenzung gefahren wird (Bis an die Versorgungsspannung, bzw. Masse).
Also, schaut man in's Datenblatt vom STM32F103RB und sieht sich die vorgeschlagene Schaltung für den Anschluss eines Quarzes an, so sind die 8 MOhm für den Arbeitspunkt überflüssig, da schon ca. 5 MOhm im Chip "eingebaut sind. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist er also ein "Angst"-Bauelement. Schaden werden die 8 MOhm nicht, nimm 8,2 MOhm, die dürften als Standardwert billiger sein - oder lass sie einfach weg. Gruß Ralli
Ralli schrieb: > Also, schaut man in's Datenblatt vom STM32F103RB und sieht sich die > vorgeschlagene Schaltung für den Anschluss eines Quarzes an, > so sind die 8 MOhm für den Arbeitspunkt überflüssig, da schon > ca. 5 MOhm im Chip "eingebaut sind. Man sollte immer die Quarzschaltung benutzen, die im Datenblatt steht. Wenn da kein Widerstand nötig ist, muss auch keiner angeschlossen werden. > Mit großer Wahrscheinlichkeit ist er also ein "Angst"-Bauelement. Der Widerstand ist kein Angst-Bauelement. Siehe Posts hier drüber und Wikipedia. > Schaden werden die 8 MOhm nicht, nimm 8,2 MOhm, die dürften als > Standardwert billiger sein - oder lass sie einfach weg. Der Widerstand sollte einem bestimmten Wert entsprechen (Wegen der Arbeitspunkteinstellung). Hängt man einen weiteren externen Widerstand dran, wird dieser verstellt. Würde ich also nicht empfehlen, wenn das Datenblatt den Widerstand nicht vorsieht.
Hallo Jörg, >welchen Sinn hat ein 1M Ohm Widerstand zwischen den beiden >Quarz-Leitungen? Ein Pierce-Oszillator besteht aus einem digitalen Inverter, dem ein hochohmiger Widerstand vom Ausgang zum Eingang geschaltet ist. Durch die Wirkung der Rückkopplung wir dadurch die Eingangsspannung des Inverters sehr stabil genau im Bereich des Umschaltpunkts gehalten. Da nach dem Anlegen der Versorgungsspannung die sich langsam aufbauende Schwingung am Anfang nämlich nur eine sehr kleine Amplitude aufweist, könnte sie den Inverter sonst niemals zum Umschalten bewegen, die Etablierung einer stabilen Schwingung wäre unmöglich. @Ralli >Also, schaut man in's Datenblatt vom STM32F103RB und sieht sich die >vorgeschlagene Schaltung für den Anschluss eines Quarzes an, >so sind die 8 MOhm für den Arbeitspunkt überflüssig, da schon >ca. 5 MOhm im Chip "eingebaut sind. > >Mit großer Wahrscheinlichkeit ist er also ein "Angst"-Bauelement. > >Schaden werden die 8 MOhm nicht, nimm 8,2 MOhm, die dürften als >Standardwert billiger sein - oder lass sie einfach weg. Der Widerstand ist 1M und nicht 8M, und ist in der Tat ein "Angst"-Bauelement, daß nämlich verwendet wird, aus Angst davor, daß der Eingangsruhestrom des Gatters von bis zu 1µA und darüber über dem internen 5MOhm Widerstand einen zu großen Spannungsabfall verursacht und den Arbeitspunkt unzulässig verschiebt. Der zusätzliche 1M Widerstand begrenzt diesen Spannungsabfall und ist dennoch groß genug, um den Oszillator nicht unnötig zu bedämpfen. Kai Klaas
Manche Oszillatoren starten übrigens auch mit einem Hilfsimpuls nach dem Reset, der von der Spannungsüberwachung der Versorungsleitung kommt. Und dann gibt es noch symmetrische Oszillatoren und sogar welche die offensichtlich als interner Gyrator mit nur einem Pin und dem Gegenstück Masse auskommen. Wenn ich mich recht erinnere, war der SAA1057 so einer. Ja, geht jetzt alle schön kontrollieren... hä hä Und oft werden die Oszillatorparameter per 'Fuses' einstellbar.
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