Forum: HF, Funk und Felder Tragbarer Spektrumanalysator mit TV-Tuner


von Hogo F. (Firma: Bailout Inc.) (atze_vom_bau)


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Hallo!

Ich wollte mich in naher Zukunft mit dem Bau eines batteriebetriebenen, 
tragbaren Spektrumanalysators auf Basis eines TV-Tuners beschäftigen.

Was haltet ihr von dem Ansatz? Hat jemand schon mit der Ansteuerung von 
TV-Tunern Erfahrungen gesammelt? Was haltet ihr überhaupt von der Idee 
einen TV-Tuner zu benutzen?

Ich hoffe auf eine interessante Diskussion ;-)

Viele Grüße,
Hogo

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hogo Fogo schrieb:

> Was haltet ihr von dem Ansatz?

Wenn dir der enge Frequenzbereich des Tuners genügt...

Der Löwenanteil dürfte trotzdem noch die ZF-Filterung sein und
der Logarithmierverstärker, wenn du einen klassischen Spekki
bauen willst.

von Andrew T. (marsufant)


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Hogo Fogo schrieb:
> Hallo!
>
> Ich wollte mich in naher Zukunft mit dem Bau eines batteriebetriebenen,
> tragbaren Spektrumanalysators auf Basis eines TV-Tuners beschäftigen.
>


Das Erfinden eines Hilfsmittels ohne Ecken zum Bewegen von Fahrzeugen 
wäre ein ähnlich revolutionärer Ansatz. Ich werde es Rad nennen.

> Was haltet ihr von dem Ansatz? Hat jemand schon mit der Ansteuerung von
> TV-Tunern Erfahrungen gesammelt? Was haltet ihr überhaupt von der Idee
> einen TV-Tuner zu benutzen?


Was meinst Du zum Output von www.lmgtfy.com zum String "poor man 
spectrum analyzer" ?


Wie gesagt, das Rad wurde bereits erfunden.
Der TV-Tuner basierende SA ist bereits lange im Web mit Anleitungen 
publiziert und diskutiert.


Erwarte nicht übermäßig viel analyzerfeeling von so einem Teil. Aber 
wenn Du einfach mal basteln willst ist ein TV-Tuner ein netter und vor 
allem billiger Einstieg.

von Hogo F. (Firma: Bailout Inc.) (atze_vom_bau)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn dir der enge Frequenzbereich des Tuners genügt...

Habe irgendwo so einen "Cabel-Modem-Tuner" mit einem Frequenzbereich von 
100MHz bis ca 2GHz gesehen. Das würde für meine Zwecke ausreichen. Nach 
der ZF-Filterung wollte ich das Signal gleichrichten und und AD-Wandeln. 
Die komplette Steuerung soll ein Atmel übernehmen, der auch ein kleines 
Display ansteuert.... Mir geht es nicht um super-genaue Messungen. Ich 
möchte mit dem Teil durch die Gegend laufen können und es auf 
"verdächtige" Gegenstände richten um (passende Antenne natürlich 
vorrausgesetzt, aber das ist ein anderes Thema...) zu sehen ob da was 
und wo funkt. Ein Projet des "social engineerings" sozusagen.

Wie könnte so eine ZF-Filterung + Gleichrichtung am besten aussehen? Was 
wäre hier der Ansatz?

Viele Grüße + Dank,
Hogo

von Hogo F. (Firma: Bailout Inc.) (atze_vom_bau)


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Andrew Taylor schrieb:
> Erwarte nicht übermäßig viel analyzerfeeling von so einem Teil. Aber
> wenn Du einfach mal basteln willst ist ein TV-Tuner ein netter und vor
> allem billiger Einstieg.

Na das ist doch schonmal super! ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hogo Fogo schrieb:

> Nach
> der ZF-Filterung wollte ich das Signal gleichrichten und und AD-Wandeln.

Nimm einen AD8307 oder sowas.  AD-Wandeln musst du immer noch, aber
da hast du schon mal die Logarithmierung über einen relativ breiten
Pegelbereich.

von Hogo F. (Firma: Bailout Inc.) (atze_vom_bau)


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Vielen Dank! Werde mir mal ein Konzept ausdenken und mich dann wieder 
melden!

von Andrew T. (marsufant)


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von Andy H. (vinculum) Benutzerseite


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Ein Tuner mit 100 MHz bis 2 GHz würde mich auch interessieren.
Wo gibt es die?
Sattuner und Kabel-TV-Tuner haben ja nur einen eingeschränkten 
Frequenzbereich.

von Hogo F. (Firma: Bailout Inc.) (atze_vom_bau)


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Andy H. schrieb:
> Ein Tuner mit 100 MHz bis 2 GHz würde mich auch interessieren.
> Wo gibt es die?
> Sattuner und Kabel-TV-Tuner haben ja nur einen eingeschränkten
> Frequenzbereich.

Suche nach "Cabel-Modem Tuner"... Ich habe da mal was gesehen...

Hogo

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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von Günther N. (guenti)


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Andrew Taylor schrieb:
> wenn Du einfach mal basteln willst ist ein TV-Tuner ein netter und vor
> allem billiger Einstieg.

Der Meinung bin ich auch.Pollin hat da ein Tunersortiment ( 10 Stck ) 
für 4,95 EUR.Allerdings ist nicht  jeder Tuner für das Projekt 
geeignet.Viele Typen haben das PLL-Abstimm-IC (z.B. TDA 5331T ) drinn 
und lassen sich daher nur über Datenbus abstimmen.Geeignet dürften nur 
Tuner mit Analogabstimmung sein.Weiterhin sollte der Tuner die 
Möglichkeit der Bereichumschaltung von aussen ermöglichen(VHF I,VHF 
II,UHF).Ein kabeltauglicher Tuner deckt damit den Bereich von etwa 45 
Mhz-860 Mhz ab,wobei sich die drei Bereiche etwas überlappen.Die nötige 
Abstimmspannung liegt etwa zwischen 1-28 Volt.Bei Erhöhung der oberen 
Abst.Spannung  bis etwa 35 Volt könnte man ev.bis 950 Mhz kommen.Höhere 
Frequenzbereiche von 950-2150 Mhz könnten mit einen Sat-Tuner abgedeckt 
werden.Dabei ist aber zu beachten,das SAT-Tuner das Basisband 
liefern.Günther

von Helmut L. (helmi1)


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Günther N. schrieb:
> Geeignet dürften nur
> Tuner mit Analogabstimmung sein.

Nicht unbedingt. Da man ohnehin einen ADC sammt Speicher haben sollte 
kann der Prozessor den Sweep auch gleich mit machen in dem er den Tuner 
andere Abstimmworte sendet.

von Günther N. (guenti)


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Quasi die PLL-Abst über Datenbus beibehalten ? Das wird sicher viel zu 
langsam laufen.Ich vergleiche das mal mit einem FS-Gerät mit 
PLL-Abstimmsystem.Der Suchlauf im UHF-Bereich dauert da ewig lange.Ist 
zwar hübsch anzusehen im OSD wie die die Frequenzen in 125 Khz-Schritten 
durchsucht werden,nervt aber ungemein.Nach jeder neuen Frequenzvorgabe 
muss ja die PLL erst einrasten.

von Guido (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>> Nach
>> der ZF-Filterung wollte ich das Signal gleichrichten und und AD-Wandeln.
>
> Nimm einen AD8307 oder sowas.  AD-Wandeln musst du immer noch, aber
> da hast du schon mal die Logarithmierung über einen relativ breiten
> Pegelbereich.

Ist zwar schon eine Weile her aber das verstehe ich nicht. Muss
man zum Messen nicht die AGC-Kontrollspannung auswerten anstelle
des ZF-Signals?

Gruß, Guido

von Günther N. (guenti)


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Hogo Fogo schrieb:
> Mir geht es nicht um super-genaue Messungen. Ich
> möchte mit dem Teil durch die Gegend laufen können und es auf
> "verdächtige" Gegenstände richten um (passende Antenne natürlich
> vorrausgesetzt, aber das ist ein anderes Thema...) zu sehen ob da was
> und wo funkt. Ein Projet des "social engineerings" sozusagen.

Er möchte sozusagen nur sehen,ob in einem gewissen Frequenzbereich 
Aktivitäten da sind oder auch nicht.Das Projekt läuft wohl mehr in 
Richtung "Wanzenfinder".Günther

von Ralph B. (rberres)


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Das einzige halbwegs brauchbare Selbstbaukonzept eines Spektrumanalysers 
stammt aus den UKW Berichten , seinerseits vom Prof. Jochen Jirmann aus 
der FH Coburg verfasst. Der ging aber nur bis 500MHz.

Die ganzen Konzepte mit den Kabeltunern haben alle eines gemeinsam.
Der intermodulationsfreie Dynamikbereich ist viel zu klein.
Der Frequenzgang ist miserabel ( oft schlechter als 5db ).

Der Hauptaufwand liegt zunächst mal in der Konstruktion der 
ZF-Filterbank.
Schon 1KHz RBW ist eine Herausforderung.
Der log.Verstärker mit dem AD8307 rauscht viel zu stark, weil er selbst 
500MHz Bandbreite hat.
Beim Kabeltuner reicht trotz ( mehr oder weniger schlecht 
gleichlaufenden ) Eingangsfilter die Spiegelfrequenzunterdrückung nicht 
aus. Vom ZF Durchschlag mal gaz abgesehen.
Nicht umsonst ist bei einen SA die erste ZF in der Regel höher als die 
höchste zu emfangene Frequenz.

Wenn ich schon einen SA selber bauen wollte, dann würde ich das Konzept 
vom
Prof. Jirmann zu Grunde legen und das Frontend überarbeiten.
Ich würde einen Yig Oszillator als 1. Localoszillator nehmen, und einen
mittlerweile preiswert erhältlichen Tripple Balance Mixer der Fa. 
Municom
als ersten Mischer nehmen. Damit kann man einen Frequenzbereich von 0-2 
GHz in einen Band erschlagen.

Der Aufwand schon alleine für eine stabile Steuerspannung zu gewinnen 
ist allerdings entsprechend hoch.

Ralph Berres

von Hewlett (Gast)


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von Helmut L. (helmi1)


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@Ralph Berres

Neben den Quarzfiltern fuer 1KHz RBW gibt es aber noch ein anders 
Konzept
das HP in seine 4195 Netzwork / Spektrumanalyzer verwendet hat.
Die machen das da ueber einen IQ Mischer und anschliesender 
Tiefpassfilterung ohne Quarze.
Schaltplaene dazu kann man sich ueber die Agilent Homepage dazu 
herunterladen.

von Ralph B. (rberres)


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Helmut Lenzen schrieb:
> @Ralph Berres
>
> Neben den Quarzfiltern fuer 1KHz RBW gibt es aber noch ein anders
> Konzept
> das HP in seine 4195 Netzwork / Spektrumanalyzer verwendet hat.
> Die machen das da ueber einen IQ Mischer und anschliesender
> Tiefpassfilterung ohne Quarze.
> Schaltplaene dazu kann man sich ueber die Agilent Homepage dazu
> herunterladen.

Kann man so machen.
Das erfordert allerdings schnelle AD-Wandler mit großer Wortbreite.

Man muss die beiden Componenten schließlich auch noch logarythmieren.

Es ändert aber trotzdem nichts an der Tatsache das TV Tuner für einen SA 
nicht sonderlich geeignet ist.

von Helmut L. (helmi1)


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Ralph Berres schrieb:
> Das erfordert allerdings schnelle AD-Wandler mit großer Wortbreite.
>

Siend ja heute besser erhaeltlich als zur Entwicklungszeit vom 4195


> Man muss die beiden Componenten schließlich auch noch logarythmieren.

Das macht HP in Software

>Es ändert aber trotzdem nichts an der Tatsache das TV Tuner für einen SA
>nicht sonderlich geeignet ist.

Das stimmt. Da fuer sind die auch nicht entwickelt worden. Wenn man sich 
mal den Aufwand ansieht von TEK und HP weiss man warum das alles so 
teuer ist.

von Olaf (Gast)


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> Wenn man sich mal den Aufwand ansieht von TEK und HP weiss man
> warum das alles so teuer ist.

Ich hab auch mal ueberlegt einen Analyser selber zu bauen. Aber wenn man 
mal schaut was ein gebrauchter kostet und was man in einen Selbstbau 
investieren muss, dann laesst man es schnell. Dazu reicht es vermutlich 
schon wenn man alleine mal die Kosten fuer Steckverbinder, Schalter und 
Gehaeuse addiert.
Ich hab mir dann jedenfalls mal einen alten Tek-einschub geholt. Der lag 
IMHO so bei 300-350Euro. Das schafft man im Selbstbau nicht. Mal ganz 
davon abgesehen das man es sowieso niemals schafft die Qualitaet zu 
erreichen.

Wenn man wissen will warum die alten Einschuebe mal so teuer waren dann 
muss man noch nichtmal verstehen wie die Funktionieren. Es reicht schon 
einen hochzuheben. :-)

Olaf

von Ralph B. (rberres)


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Olaf schrieb:
> Ich hab mir dann jedenfalls mal einen alten Tek-einschub geholt. Der lag
>
> IMHO so bei 300-350Euro. Das schafft man im Selbstbau nicht. Mal ganz
>
> davon abgesehen das man es sowieso niemals schafft die Qualitaet zu
>
> erreichen.


Welcher Einschub war denn das? 300 Euro ist ja fast schon ein 
Schnäppchen.

Normalerweise bekommt man Einschübe wie 7L13 oder 7L14 doch nicht unter 
1500 Euro.

Ralph Berres

von Olaf (Gast)


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> Normalerweise bekommt man Einschübe wie 7L13 oder 7L14

Puh..das fragst du jetzt was. Einer von den beiden. Ich meine der 7L13. 
Jedenfalls der der von 10khz bis 1.8Ghz geht.

> doch nicht unter 1500 Euro.

Ich hab ihn ganz guenstig in Kanada gekauft. Allerdings hatte er beim 
kauf eine Macke, der Eingangsabschwaecher hakelte bei drehen etwas. Hat 
der Verkaeufer aber auch angegeben! Da fehlte eine Abstandsscheibe aus 
Plastik. Die habe ich kurz nachgedreht und seitdem geht er wieder wie am 
ersten Tag. :)
Aber ich glaube 1500Euro kosten sie bei uns auch nicht mehr. Ich meine 
je nach Zustand und lokaler Habgier zwischen 500 und 1000Euro.

Olaf

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In den letzten beiden "Funkamateur"-Heften war auch ein Analyzer mit 
Kabeltuner beschrieben, die bieten auch einen geeigneten Tuner an. Das 
Projekt ist anscheinend schon ein paar Jahre alt und heißt "e-Callisto" 
speziell für radioastronomische Zwecke. Die dort angegebenen Links sind 
leider teilweise tot, hier mein Suchergebnis:
http://helene.ethz.ch/papers/monstein/monstein_p_nf.html
http://helene.ethz.ch/papers/monstein/fulltext15_CALLISTO.pdf

von Günther N. (guenti)


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Hogo Fogo möchte was einfaches machen.Quasi die ersten "Gehversuche" auf 
diesem Gebiet.Ein gewisser Lerneffekt ist da ja auch dabei.Ich hab vor 
20 Jahren auch mal solch eine technische Spielerei mit meinen 
selbstgebauten UKW-Empfänger gemacht.Das Spektrum der UKW-Sender sah 
hübsch auf dem Oszi aus.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Noch ein Vorschlag:

Das Funkmodul-IC CC2500 hat laut Datenblatt einen PLL-Einstellbereich 
von 2048 bis 3072 MHz, wenn ich das recht gelesen habe (Als 
Einsatzbereich wird immer nur das ISM-Band 2400-2483,5 genannt).

Der RSSI-Wert reicht (Kurve im Datenblatt S. 35) von -100 dBm bis -15 
dBm.

Mit zwei CC2500 als LO und ZF/Detektor und einem einfachen 
Breitbandmischer, (z.B. Microstrip-Ratrace für 3072 MHz und zwei 
Schottkydioden) ließe sich ein Spektrumanalyzer von Null bis 1 GHz 
bauen.

von LassMicheinenVorschlagmachen (Gast)


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Lässt sich nichts mit dem AD8302 anfangen?

LF–2.7 GHz
RF/IF Gain and Phase Detector

Accurate Gain Measurement Scaling (30 mV/dB)
Typical Nonlinearity < 0.5 dB
Accurate Phase Measurement Scaling (10 mV/Degree)
Typical Nonlinearity < 1 Degree
Input Frequency Range >0 2700 MHz

von Ralph B. (rberres)


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LassMicheinenVorschlagmachen schrieb:
> Lässt sich nichts mit dem AD8302 anfangen?
>
> LF–2.7 GHz
> RF/IF Gain and Phase Detector
>
> Accurate Gain Measurement Scaling (30 mV/dB)
> Typical Nonlinearity < 0.5 dB
> Accurate Phase Measurement Scaling (10 mV/Degree)
> Typical Nonlinearity < 1 Degree
> Input Frequency Range >0 2700 MHz

Ein Demodulator mit 2,7GHz Bandbreite?
Wie hoch ist denn dann das eigene Rauschen des Demodulators?
Bitte mal den Mr. Bolzmann beachten.
Und wie stellt man die Auflösungsbandbreite ein?
DIe Filter für die Einstellung der Beobachtungsbandbreite gehört immer 
vor dem Demodulator. Den Demodulator dimensioniert man in seiner 
Bandbreite für die maximal gewollte Auflösung, um das eigene Rauschen in 
erträgliche Grenzen zu halten.

Die Filterbank teilt man üblicherweise auf. Die Hälfte vor dem 
Demodulator und die Hälfte vor dem ZF Verstärker der letzten ZF, wegen 
dem Eigenrauschen.

Den Phasendetector würde man ohnehin nur bei einen 
Vektor-Netzwerk-Analyser benötigen. Aber das war hier nicht der 
Diskusionspunkt.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Den AD8302 kenne ich nur aus dem QEX / TAPR.org / TenTec Vektoranalyzer:

"Low-cost 100 MHz Vector Network Analyzer with USB Interface", Tom 
McDermott, N5EG, and Karl Ireland, July/August 2004 QEX, pp 3-14.

http://www.tapr.org/kits_vna.html
"The TAPR Vector Network Analyzer is a low-cost Vector Network Analyzer 
(VNA) that operates from 200 kHz to 100 MHz, and connects to a personal 
computer using a USB 1.1 interface. " ...no longer available

von R. M. (exp)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> In den letzten beiden "Funkamateur"-Heften war auch ein Analyzer mit
>
> Kabeltuner beschrieben, die bieten auch einen geeigneten Tuner an. Das
>
> Projekt ist anscheinend schon ein paar Jahre alt und heißt "e-Callisto"
>
> speziell für radioastronomische Zwecke. Die dort angegebenen Links sind
>
> leider teilweise tot, hier mein Suchergebnis:
>
> http://helene.ethz.ch/papers/monstein/monstein_p_nf.html
>
> http://helene.ethz.ch/papers/monstein/fulltext15_C...

Hier gibt's die technischen Informationen dazu.
http://www.exp-astro.phys.ethz.ch/astro1/Users/cmonstei/instrument/callisto/ecallisto/applidocs.htm

mfg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Oha, sogar Qualitätspapiere und als Größenvergleich natürlich ein 
Schweizer Messer.

von R. M. (exp)


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Hallo,
ich habe mir jetzt den Kern des eCallisto Analyzers mal ganz
provisorisch zusammengebastelt.

Also eigentlich habe ich nur Tuner und logarithmischen Verstärker
verwendet.
Mangels Bauteile habe ich auf den 2.ZF-Mischer verzichtet und
die Tuner ZF direkt in den log.Amp. eingespeist.

Zur Tunersteuerung und Messung habe ich Platinchen verwendet,
die gerade so "rumlagen".
Alles fliegend verdrahtet aufgebaut und noch ein paar Zeilen Code
geschrieben.

Aber ich muss sagen das Ergebnis sieht meiner Meinung nach gar nicht so
übel aus.

Wenn es jemanden interessiert, hier habe ich eine kleine Zusammenfassung
erstellt:

http://home.mnet-online.de/reimay/eCallisto_Nachbau/Test_1.jpg

mfg

von R. M. (exp)


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Griast Eich,

habe nun ein dsPIC Demo Board eingesetzt, um die Tunersteuerung
und die Pegelmessung von einer Platine aus zu machen.

Dadurch reduzierte sich der Kabelverhau erheblich und mit
einem RC Filter vor dem ADC Eingang sieht der Scan schon
ganz passabel aus.

  http://home.mnet-online.de/reimay/eCallisto_Nachbau/Test_2.jpg

Der Grundpegel (Rauschen) erscheint mir aber immer noch hoch.

Das müsste sich doch eigentlich mit einer 2.ZF und ZF Filter mit
geringerer Bandbreite verbessern.  (Boltzmann)

Sehe ich das richtig ?
( Bevor ich mir die Bauteile beschaffe wäre mir eine Expertenmeinung 
wichtig )

mfg

von Gerhard O. (gerhard_)


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von Kupfer Michi (Gast)


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>http://www.hpmemory.org/ressources/resrc_an_01.htm

Lecker, lecker ... Danke für den Link.

von Nils (Gast)


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@ R. M. (exp)
> Der Grundpegel (Rauschen) erscheint mir aber immer noch hoch.

> Das müsste sich doch eigentlich mit einer 2.ZF und ZF Filter mit
> geringerer Bandbreite verbessern.  (Boltzmann)

> Sehe ich das richtig ?

Ja, siehst Du richtig (zumindest für analoge Signale). Das Konzept 
beruht ja darauf, dass die Video-Bandbreite bei 37.7 MHz bei den 10,7 
MHz um den Faktor 30-40 verringert wird. Bei den 10,7 MHz erzeugst Du 
dann ordentlich Verstärkung.
Bei den 62.5 kHz Abstimmschritten des eCallisto könntest Du auch auf die 
gut erhältlichen 10,7 MHz - Filter mit 110 - 150 kHz Bandbreite gehen 
(z. B. Murata SFE 10,7 MJ). Die Filter lassen sich auch kaskadieren, um 
eine bessere Weitabselektion zu erreichen - am besten jeweils durch eine 
Transistorstufe abgetrennt.
Die 300 kHz Bandbreite des Original-eCallisto sind ja reichlich 
bemessen...

Gruß,
Nils

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der AD8307 ist als ZF-Verstärker ungünstig, er ist sehr breitbandig und 
zeigt aich jedes Störsignal irgendwo zwischen Null und 900 MHz als 
Grundrauschpegel an. Man muß ihn sehr gut abschirmen, und die ZF gut 
filtern, damit sich das bessert.

von Ralph B. (rberres)


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Christoph

Nicht nur das. Auf Grund der Breitbandigkeit ist auch das Eigenrauschen 
viel zu groß. Zielführend wäre es hier einen Log Verstärker aus 8 
kaskatierten Vestärker aufzubauen, die nacheinander in die Begrenzung 
gehen, und die jeweils auf die maximal gewünschte Bandbreite begrenzt 
sind.
Die Ausgangsspannungen kann man dann addieren und gleichrichten, oder 
auch umgekehrt. Das RBW-Filter wird aufgeteilt. Die Hälfte der 4 
Filterstufen vor den ZF Verstärker , und die Hälfte vor den 
Log-Gleichrichter.
So machen es professionelle Spektrumanalyzer auch heute noch.

von R. M. (exp)


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@ Gerhard O. , Nils, Christoph Kessler, Ralph Berres

Vielen Dank für die interessanten Links und Kommentare.

Ich werde mir eine 2. ZF - Stufe einbauen, mit umschaltbarer Bandbreite
(110, 150, 300 kHz)

Das der AD8307 von DC bis 500 Mhz reichlich rauscht ist auch
aus meinen Scans abzulesen, erst ab 500 MHz ist der Grundpegel flach
( parallel zur x-Achse ), ab hier wird m.E. nur noch die Tuner - ZF 
"gesehen".

Mir ist klar das ich damit nicht die Qualität von SA der Klasse > 
2000EUR
erreiche.

Es geht mir mehr, wie vermutlich auch dem Starter dieses Threads,
nur mal um Daumen * PI Messungen.

Und da bin ich wirklich erstaunt, was mit so geringen Mitteln schon 
möglich
ist.

Nebenbei hat sich gezeigt das mein VoltCraft DVM der beste 
Breitbandstörer
ist den ich in meinem Löthaushalt besitze ;-)

mfg

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