Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik spannungsmessgerät / voltmeter für autobatterie einbauen


von merlin (Gast)


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Guten Tag allerseits,

meine Liebste ist mit dem Auto verreckt. Batterie ist platt. Hätte man 
ja kommen sehen können, wenn man nen Spannungsmessgerät beim 
Armaturenbrett gehabt hätte.

1.) Bitte sagt mir doch, ob es gewichtige Gründe für oder gegen ein 
analoges Spannungsmessgerät gibt. Bei ebay für ca. 9 Euro inkl. Versand:
Suchwort: 0-15v
http://tinyurl.com/strom-spannungsmesstechnik

Aus dem Bauch heraus finde ich ne analoge Anzeige irgendwie 
sympathischer und bilde mir ein sie wäre genauer und zuverlässiger.

2.) Soweit mir bekannt misst man die Autobatterie am besten unter Last. 
Also z.B. während dem Startvorgang. In sofern möchte ich, dass das 
Spannungsmessgerät nach betätigen der Zündung einen bestimmtes 
Zeitintervall aktiv ist. Z.B. 10 Sekunden. Ist das sinnvoll oder habt 
Ihr da noch nen Verbesserungs-Vorschlag?

3.) Wie realisiert man eine Schaltung mit der Funktion wie in 2. mit 
möglichst geringem Zeitaufwand?

Vielen Dank und viele Grüße,
merlin

von Gast_1234 (Gast)


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>1.) Bitte sagt mir doch, ob es gewichtige Gründe für oder gegen ein
>analoges Spannungsmessgerät gibt. Bei ebay für ca. 9 Euro inkl. Versand:
>Suchwort: 0-15v

-> ehr ein Schätzgerät als ein Messgerät. Von dem Teil wirst du sicher 
kein aussagekräftiges Ergebnis über den Zustand deiner Batterie 
erhalten.

>2.) Soweit mir bekannt misst man die Autobatterie am besten unter Last.
>Also z.B. während dem Startvorgang. In sofern möchte ich, dass das
>Spannungsmessgerät nach betätigen der Zündung einen bestimmtes
>Zeitintervall aktiv ist. Z.B. 10 Sekunden. Ist das sinnvoll oder habt
>Ihr da noch nen Verbesserungs-Vorschlag?

-> blödsinn, da die Spannung während des Motorstarts auf einige Volt 
zusammenbricht (ca 6 V, unterschiedlich je nach Motor, Batterie, 
Alter,...)


Am besten erkennst du eine dem Tod nahe Batterie daran, dass dein Auto 
immer schlechter (oder irgendwann halt garnicht mehr) anspringt :-)

von Wilhelm F. (Gast)


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merlin schrieb:

>Bitte sagt mir doch, ob es gewichtige Gründe für oder gegen ein
>analoges Spannungsmessgerät gibt. Bei ebay* für ca. 9 Euro inkl.
>Versand: Suchwort: 0-15v

Das ist ein riesiges Dreheiseninstrument, sieht aus wie aus einer 
Schalttafel. Dreheisen, hat auch eine sehr nichtlineare Skala, da die 
magnetische Induktion bei diesem Typ quadratisch zum Strom ist. Zudem 
hier noch mit falscher Beschriftung. Und dann die Frage, ob es auf 12V 
umbaubar ist.

Analoges Instrument, da würde ich nach einem kleinen Drehspulinstrument 
vielleicht sogar ohne Skalenbeschriftung suchen. Möchte man ein 
Drehspulinstrument verwenden, kann man etwas auf Vibrationsfestigkeit 
und geringe Dämpfung (wie bei analogen VU-Metern in Musikanlagen) 
achten.

Ich hatte mal ein Auto mit einem Voltmeter in den Armaturen. Das Ding 
hatte nur einen roten und einen grünen Bereich, es standen noch nicht 
mal Zahlen dran. Also auch nur Schätzeisen. Das schlimmste war, daß es 
ein Hitzdrahtinstrument war. Die sind spottbillig herzustellen, aber 
äußerst reaktionsträge. Um schnelle Spannungsänderungen beim Start zu 
beobachten, war also noch nicht mal das serienmäßig eingebaute 
Instrument geeignet.

Gast_1234 schrieb:

>-> blödsinn, da die Spannung während des Motorstarts auf einige
>Volt zusammenbricht (ca 6 V, unterschiedlich je nach Motor,
>Batterie, Alter,...)

Sowas würde ich doch auch ganz primitiv lösen, eine Z-Diode (z.B. 4,1V 
oder 4,7V) mit einer LED und Vorwiderstand in Reihe schalten, und ab 
damit an die Batterie bzw. Zündschloßkontakt. Das Ding ist auch nur ein 
grobes Schätzeisen, aber spottbillig und schnell hergestellt.

Geht es beim Start aus, sind dann Überlegungen zur Batterie fällig. 
Entweder hat die dann einen schlechten Ladezustand, oder 
Altersverschleiß.

Aus der unbelasteten Batteriespannung, kann man in der Tat kaum 
Rückschlüsse über den Zustand erhalten.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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merlin schrieb:
> meine Liebste ist mit dem Auto verreckt. Batterie ist platt. Hätte man
> ja kommen sehen können, wenn man nen Spannungsmessgerät beim
> Armaturenbrett gehabt hätte.

Hoffentlich ist nur das Auto verreckt und nicht Deine Liebste mit dem 
Auto. Ich wage aber zu bezweifeln, ob die Dame das Voltmeter jemals 
beachtet geschweige denn Rückschlüsse von der Anzeige ausgewertet 
hat/hätte. Ein Instrument 0 - 15 Volt ist von der Auflösung her im 
interessanten Bereich von 10 - 15 Volt schlecht ablesbar, zwei Drittel 
der Skala sind verschenkt. Es gibt fertige Anzeigen mit drei farbigen 
LEDs, das reicht und kann man sie sogar während der Fahrt ablesen.

von MaWin (Gast)


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> http://tinyurl.com/strom-spannungsmesstechnik

Vergiss die, nimm für's Auto geeignete.
Die halten die Erschütterungen aus,
und dehnen den Bereich von 8-16V,
und sind einbaufertig.

> 2.) Soweit mir bekannt misst man die Autobatterie
> am besten unter Last.

Nicht wirklich. Vor dem Starten sieht man, ob noch alle Zellen heile 
sind (>12V) oder schon einzelne kaputt sind (<12V).
Beim Starten sieht man, ob der Akku noch Leistung hat (>10V) oder schon 
schwach auf der Brust ist (<8V), aber das hört man auch am 
Anlassergeräusch und es kann auch auf dickes Öl hindeuten, also ein 
Nachlassen der Spannung nicht direkt mit dem Akku zu tun haben.

Beim Fahren zeigt das Instrument, ob der Lichtmaschinenregler noch gut 
regelt (unter 14.4V) oder zu zu hoher Ladespannung neigt, die den Akku 
schädigt. Auch defekte Akkus fallen auf, die sich nicht mehr auf 14.4V 
aufladen weil einzelne Zellen kaputt sind. Man sieht es an der 
Schwankung zwischen Leerlauf und Fahren.

Auf jeden Fall geht das Instument mit der Zündung an, und bleibt die 
Fahrt über an, denn so viel Strom verbraucht es nicht. Es könnte sogar 
dauernd an bleiben.

Wenn du das Instrument nur an das Amaturenbrett anschliesst, kann es 
sein, dass bei grösseren Stromverbrauchern die von dort versorgt werden 
die angezeigte Spannung runter geht und nicht mehr der Akkuspannung 
enstpricht. Je näher am Akku, je besser die Anzeige.

von Udo R. S. (Gast)


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Ist eigentlich alles unnötig bzw. nicht hilfreich. Am besten 'hört' man 
ob eine Batterie noch gut ist beim Startvorgang im Winter.
Moderne Batterien brechen meist eh ziemlich plötzlich zusammen, das 
merkt man nicht an der Spannung, die ist eh 13,8 bis 14,2 Volt wenn das 
Auto läuft.

von MaWin (Gast)


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Achso: Autozubehör neigt zu grossen Tolearanzen, +/-10% sind keine 
Seltenheit.

von Udo R. S. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Je näher am Akku, je besser die Anzeige.

Genau, am besten vor dem Sicherungskasten abgreifen und mit Klingeldraht 
(oder besser 075qmm 220V Litze) durch ne nicht entgratete Bohrung in den 
Innenraum.
Dann ists wenigstens auch bald mit dem ganzen Auto zuende :-)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo MaWin.

> Achso: Autozubehör neigt zu grossen Tolearanzen, +/-10% sind keine
> Seltenheit.

Richtig. Alle Teile, die ich bisher zu kaufen gesehn habe, waren 
eigentlich unbrauchbar.

Ich hatte mir früher am R4 ein Autovoltmeter selber gebaut. Vom Schrott
(Ampelanlage/ 6V Akku) ein 8V Drehspulinstrument mit Spannbandlagerung, 
1%-tig.
Das habe ich mit einer 8,2V Z-Diode in Reihe geschaltet. Die Anzeige
fängt dann irgendwo jenseits von 8,2V erst an und ist nichtlinear. Darum 
habe ich die Skala mit einem Labornetzteil und einem Digitalmultimeter 
neu
kalibriert und kam zu einem neuen Messbereich von 9,5-16,5V. Zusätzlich 
habe ich in die Skala interessante Punkte für einen 12V ventilierten 
Bleiakku expliziet (Ruhespannung, Gasungsspannung) eingezeichnet.
Das Teil war recht Hilfreich. Wenn morgens beim Einsteigen die 
Ruhespannung um 1/6 zu niedrig war, wusste ich, das eine Zelle 
fehlt.....
Irgendwann wusste ich dann auch, das ich den Motor mit einer fehlenden 
Zelle noch anbekomme, aber nicht mit zwei fehlenden Zellen. :-)
Ich habe dabei gelernt, das Verhalten der Batterie gut einzuschätzem. 
Vorraussetzung war aber auch, das ich regelmäßig und bewusst hingeschaut 
habe, und mich auch mit der Theorie auseinandergesetzt habe.

Ausserdem konnte ich dem Messinstrument 1. trauen, und 2. war es gut 
abzulesen, weil es eine gut 10cm breite Skala mit gut sichtbarem 
Lanzenzeiger hatte. Selbst der Spannungseinbruch beim Licht einschalten 
war erkennbar.....eine Digitalanzeige an dem Punkte kann nicht so das 
nötige "aus dem Bauch heraus" Gefühl vermitteln. Ein Bargraph könnte das 
schon, voraussetzung er wäre sehr gut, nicht zu träge aber trozdem gut 
gedämpft.

Neu hätte mich das nackte Instrument wohl gut 150-200 DM gekostet, und
wo ich in modernen Autos so eine Riesenbüchse unterbringen könnte, 
wüsste ich auch nicht. Mal ganz abgesehen von der Zulassung bei 
Fahrzeugen mit einer Typenzulassung nach 96.
 :-(

Ich hatte mir das Voltmeter zusammen mit einer Schalttafeluhr (der R4 
hatte auch keine Uhr) in eine kleine Kiste gebaut, und in der Mitte der 
Frontscheibe direkt unter das Dach geschraubt.

>> Je näher am Akku, je besser die Anzeige.
>Genau, am besten vor dem Sicherungskasten abgreifen und mit Klingeldraht
>(oder besser 075qmm 220V Litze) durch ne nicht entgratete Bohrung in den
>Innenraum.
>Dann ists wenigstens auch bald mit dem ganzen Auto zuende :-)

Ich habe direkt an der Batterie abgegriffen (+ und -, KEINE 
Masseverbindung über das Blech) und dort auch direkt mit 2A beidseitig 
abgesichert. Leitung war 1,5mm2 mit extra dicker Isolierung aus der 
Fahrzeugelektrik. Die Bohrung hatt sogar eine Gummidurchführung 
bekommen. :-)
Ein Abgriff an der Sicherungsschiene erzählte mir zuviel über den 
Zustand der Übergangswiderstände und den Spannungsabfall, den die 
Verbraucher dort verursachen, und weniger über die Batterie. :-)


Meine Erfahrung mit anderen, werksseitig verbauten: Kann man ruhig 
vergessen. Entweder RICHTIG Aufwand treiben oder sein lassen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de









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