Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED: gepulster Betrieb nicht effizienter


von Winfried (Gast)


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Hallo,

hier war schon öfters mal die Frage, ob gepulster Betrieb von LED's
effizienter ist. Manche behaupten, dass bei gleichem durchschnittlichen
Strom bei gepulsten Betrieb ein höherer Lichstrom zu erwarten ist. Das
stimmt nicht.

Anbei mal ein Informationsblatt von Agilent, Figure 4 zeigt es
eindeutig:

http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/5091-9704E.pdf

So wird das wohl tendenziell bei allen LED's sein. Interessant der
Knick über 200mA, aber das ist ja kein erlaubter Bereich mehr.

von Andi (Gast)


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Ich denke mal, das es während der Dimmung effizienter ist, da der Strom
oder Steuerstrom nicht über Widerstand geht sondern Zeitlich innerhalt
von ein paar 1/10000 Sekunden der volle Strom zur LED geschaltet ist
oder nicht.
Wenn das PWM 100% durchschaltet, ist es so, als ob ganz normal von +
über Widerstand zur LED der Strom geht.

Gruß
Andi

von Peter D. (peda)


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"Manche behaupten, dass bei gleichem durchschnittlichen Strom bei
gepulsten Betrieb ein höherer Lichstrom zu erwarten ist."

Das ist keine Behauptung, sondern durch das Datenblatt belegt.

Die Effizienz hat bei einem bestimmten Strom ein Maximum. D.h. pulst
man mit diesem Stromwert (z.B. 20mA), benötigt man weniger Leistung bei
gleicher Helligkeit, als mit einem geringeren Dauerstrom (z.B. 2mA).

Geht man über diese Effizienzoptimum hinaus, nimmt die Effizienz
natürlich wieder ab.

Du siehst also, Deine generelle Aussage "Das stimmt nicht." ist
absoluter Nonsens.

Eine Aussage hat nur dann einen Sinn, wenn man auch die dazugehörigen
Betriebsparameter mit angibt.


Peter

von Markus (Gast)


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@Winfried:
Ob pulsen etwas bringt oder nicht kann man so pauschal nicht sagen, da
es von den verwendeten Strömen und der konkreten LED abhängt. Die
Diagramme in diesem Dokument beziehen sich auf einen bestimmten
LED-Typ. Ich habe das mal ein bischen verglichen:
http://groups.google.com/groups?selm=2h3v25F8jktsU1%40uni-berlin.de

@Andi:
Eine LED an 5V zu betreiben ist sehr gefährlich. Die dabei auftretenden
Ströme sind für die meisten LEDs zu hoch.

von Andi (Gast)


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Das das ohne Widerstand gefährlich ist, ist mir vollkommen klar.
Ich meinte das oben auch mit ganz normal vorgeschaltetem Widerstand.
Beim analogen dimmen mit Trimmer/Poti ist zusätzlich noch ein variabler
Widerstand.
Bei PWM-Dimmung nur der Vorwiderstand wobei die Helligkeit sich aus der
An/Aus-Zeit bildet was zusammen 50Hz nicht unterschreiten sollte wegen
flimmern.
Man könnte natürlich den Vorwiderstand auf die Hälfte reduzieren, statt
z. B. 1K auf 510Ohm, aber dann sollte man beim PWM nur bis zu 75% in der
Periode ein schalten.

Gruß
Andi

von Winfried (Gast)


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@Markus: Interessant diese Erkenntnisse. Kann also je nach LED doch was
bringen. Wenn stimmt, was in den Datenblättern steht. Worum es mir
allerdings ging: Möglichst viel Helligkeit aus einer LED rauszuholen.
Und da wird es wohl immer so sein, dass beim maximal zulässigen
Gleichstrom die Helligkeit höher sein wird, als bei gepulsten Betrieb
mit gleichem durchschnittlichen Strom.

@Peter: Sorry, ich hatte vergessen, diesen Zusatz zu machen, dass ich
die größte Helligkeit aus einer LED rausholen möchte. Und da bringt
dann Pulsbetrieb nichts. Darunter kann das schon Sinn machen, wie du ja
schreibst.

von Benedikt (Gast)


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Es kommt immer darauf an was man braucht:
Möglichst gut sichbar: Pulsen
Möglichst hell (messbarer Mittelwert): Gleichstrom
möglichst hell (mit dem Auge "gemessen"): Je nach LED
unterschiedlich.

von Matthias (Gast)


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Hi

wesentlich entscheidender für den Helligkeitseindruck bei identischem
Lichtstrom ist die Wellenlänge (und damit die Farbe) der LED. Das
menschlich Auge ist im grünen Wellenlängenbereich wesentlich
empfindlicher als bei Rot oder Blau.

Matthias

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