Hallo zusammen, ich bin 22 Jahre alt und studiere im 1. Semester Wirtschaftsingenieurwesen (Fachrichtung Maschinenbau) an einer TU. Ich würde nach dem Studium gerne in den internationalen technischen Vertrieb gehen, am liebsten würde ich den asiatischen Markt betreuen. Mich reizt vor allem das Verhandeln vor Ort mit Menschen anderer Kulturen und Länder. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn mir folgende Fragen beantwortet werden könnten (am besten natürlich von Leuten die vielleicht sogar in diesem Bereich Erfahrung haben): 1. Ist es überhaupt möglich zeitnah nach dem Studium (1-3 Jahre im Unternehmen) in den internationalen Verkauf gelassen zu werden? Oder muss man dazu erst 10 Jahre lang ein regionales Gebiet betreuen? 2. Gibt es zwischen den verschiedenen Unternehmen große Unterschiede was die Vertriebsstrukturen angehnt? Ist man beispielsweise in manchen Unternehmen auch als Vertriebler für Inbetriebnahme oder Afer-Sales zuständig? 3. Der Vertrieb hat ja sowohl bei Wirtschaftlern als auch bei Ingenieuren ein relativ schlechtes Image (Klinkenputzen, Staubsauger verkaufen ect.). Wie hoch ist der Konkurrenzkampf innerhalb eines Unternehmens bezüglich verschiedener Positionen im Vertrieb? Viele Positionen sind mit einer hohen Reisetätigkeit verbunden. Sind diese Positionen sehr umkämpft? 4. Angenommen ich arbeite in einem größeren Unternehmen, das mehrere Produktsparten hat (z.B. Pumpen, Energietechnik, Klimatechnik). Hat dann jede Produktsparte ihr eigenes Vertriebsteam oder verkauft man die Produkte aus allen Bereichen? 5. Falls jemand im internationalen Vertrieb tätig ist: Wie sah euer Werdegang aus? (an guten Beispielen lernt man ja bekanntlich am besten:-)
Knut Alltert schrieb: > Viele > Positionen sind mit einer hohen Reisetätigkeit verbunden. Sind diese > Positionen sehr umkämpft? Kann ich mir nicht vorstellen. Techniker, die im Vertrieb landen, sind die Loser, die in der Entwicklung versagt haben. So habe ich es zumindest in den letzten 10 Jahren erlebt.
Die meisten Unternehmen lassen den Vertrieb eher vor Ort von dort ansässigen Mitarbeitern machen. Die sind erstens billiger und kennen zweitens die Mentalität besser. Das man deutsche Vertriebsleute langfristig im Ausland lässt, kenn ich eigentlich nur von Grossprojekten, wo der Vertriebler aber auch eher so eine Art Projektleiter ist. Wo ich erlebt habe, dass man deutsche Vertriebler ins Ausland geschickt hat, waren das aber in der Regel Leute, die sich im Inland bewährt hatten und dann das Vertriebsbüro im Ausland aufgebaut haben. Ich denke, wenn Du wirklich in die Richtung willst, solltest Du das Studium im Ausland an der ausländischen Uni abschliessen und dann im Prinzip aus dem Ausland so einen Vertriebsjob für eine deutsche Firma anstreben. Dann kanst Du die Sprache perfekt, hast Dich an die Mentalität gewöhnt und über Deine Komilitonen ein gewisses Netzwerk. Gruss Axel
Es ist absolut illusorisch mit anfangs zwanzig in Asien verhandeln zu duerfen. Erstens fehlt das Wissen ueber die Technologie, das Wissen ueber die Firma, das Wissen ueber das Umfeld, das Wissen ueber die Sprache... es ist daher ebenso illusorisch das auch zu koennen. Verkaufen in Europa sollte man auch nicht vor 35 probieren. Es fehlt schlicht die Kompetenz. Was unter dieser Bezeichnung laeuft ist eher : Da wird ein schlecht designtes Produkt, bei dem die Entwicklung wegen Zeitdruck zu kurz kam, verkloppt. Jemand vor Ort muss das dann richten. Dh unter widerlichsten Bedingungen ueberzeit schieben. Aber vielleicht seh ich das auch etwas krass.
"Kann ich mir nicht vorstellen. Techniker, die im Vertrieb landen, sind die Loser, die in der Entwicklung versagt haben. So habe ich es zumindest in den letzten 10 Jahren erlebt." Sowas ist nur eine Ausrede für die in der Entwicklung weil sie die begehrte Stelle wohl nicht bekommen haben...;-) Der Vertrieb ist natürlich wichtig, ein guter Vertrieb bringt der Firma viel, das hat nichtss mit Versagen zu tun. Allerdings muss es einem gefallen und man musss der Typ dazu sein, dem einen gefällts in der Entwicklung besser, dem anderen Im Vertrieb. Einer der den Mund nicht aufbekommt, wird im Vertrieb nicht so gut aufgehoben sein.
Gast1 schrieb: > Sowas ist nur eine Ausrede für die in der Entwicklung weil sie die > > begehrte Stelle wohl nicht bekommen haben...;-) Riesengelächter :-))))
Arne schrieb: >Kann ich mir nicht vorstellen. Techniker, die im Vertrieb landen, sind >die Loser, die in der Entwicklung versagt haben. So habe ich es >zumindest in den letzten 10 Jahren erlebt. Kann es sein, dass deine Sicht der Dinge sehr stark eingefärbt ist? Natürlich gibt es Ingenieure, für die die Entwicklung das höchste der Gefühle ist. Allerdings ist das eine beschränkte Gruppe (und dieses Forum ist da nicht repräsentativ ;-)
>1. Ist es überhaupt möglich zeitnah nach dem Studium (1-3 Jahre im >Unternehmen) in den internationalen Verkauf gelassen zu werden? Oder >muss man dazu erst 10 Jahre lang ein regionales Gebiet betreuen? Das hängt sehr stark vom Unternehmen ab. In kelinen/mittelständischen Unternehmen ist dies durchaus möglich. Große Unternehmen haben in der Regel ihre Vertriebsmanschften lokal besetzt. >2. Gibt es zwischen den verschiedenen Unternehmen große Unterschiede was >die Vertriebsstrukturen angehnt? Ist man beispielsweise in manchen >Unternehmen auch als Vertriebler für Inbetriebnahme oder Afer-Sales >zuständig? Ja! >3. Der Vertrieb hat ja sowohl bei Wirtschaftlern als auch bei >Ingenieuren ein relativ schlechtes Image (Klinkenputzen, Staubsauger >verkaufen ect.). Wie hoch ist der Konkurrenzkampf innerhalb eines >Unternehmens bezüglich verschiedener Positionen im Vertrieb? Viele >Positionen sind mit einer hohen Reisetätigkeit verbunden. Sind diese >Positionen sehr umkämpft? 'Gute' Posten sind immer begehrt. Was man als gut definiert ist natürlich von persönlichen Präferenzen abhängig. Je nach geschmack gann das z.B. die Stelle als Account Manager sein, der Jenige der beim Kunden den Fuß in der Tür hat, die Kontakte knüpft und bei Bedarf die Sales-Spezialisten dazu holt. Oder eben der Produkt-Spezialist, der sich auf einen bestimmten Bereich spezialisiert hat, oder Pre-sales... Allen Poisten gemein ist, dass du mehr im Auto als am Schreibtisch sitzen solltest. >4. Angenommen ich arbeite in einem größeren Unternehmen, das mehrere >Produktsparten hat (z.B. Pumpen, Energietechnik, Klimatechnik). Hat dann >jede Produktsparte ihr eigenes Vertriebsteam oder verkauft man die >Produkte aus allen Bereichen? Alles ist möglich und bei vielen großen Unternehmen ändert es sich dazu alle 3 Jahre
" Sowas ist nur eine Ausrede für die in der Entwicklung weil sie die > > begehrte Stelle wohl nicht bekommen haben...;-) Riesengelächter :-))))" Dem ein oder anderen ist das Lachen diesbezüglich schon vergangen... :-) "Kann es sein, dass deine Sicht der Dinge sehr stark eingefärbt ist?" Das ist sie wohl. Hört sich fast wie Neid an. ;-)
>Gast1 schrieb: >> Sowas ist nur eine Ausrede für die in der Entwicklung weil sie die >> >> begehrte Stelle wohl nicht bekommen haben...;-) > >Riesengelächter :-)))) Mal wieder ein Techniker, der das Bild vom Hinterzimmer-Bastler, der außerhalb des Labors mit Scheuklappen durch die Firma läuft, prägt. So eine Antwort ist ziemlich albern und deutet auf wenig Sachverstand hin. Und bevor du falsche Schlüsse ziehst: Ich bin kein BWLer und arbeite nicht im Vertrieb. Zum Thema: Es ist wirklich nicht sehr wahrscheinlich, dass man mit Mitte 20 gleich den internationalen Vertrieb macht. Es gibt aber durchaus absolute Verkäufertypen, die das doch packen.
1.Bevor man irgendwas guten Gewissens verteiben kann, sollte man genau wissen, wie seine Firma und die Produkte funktionieren. Deshalb wäre ein Praktikum in der Firma Deiner Träume ein erster Schritt. 2.Bevor man im Ausland was vertreiben kann, sollte man die Mentalitäten im Zielgebiet "etwas" besser kennen. Dafür sind Einheimische oft besser geeignet! 3.Vorteil von jungen Menschen ist jedoch, daß sie noch ungebunden sind. Das könnte Deine Chance sein. 4.Es gibt Fachleute, die AUCH verkaufen können und es gibt GEBORENE Verkäufer, die zu jeder Kuckucksuhr noch einen Sack Vogelfutter verkaufen können, obwohl sie sonst keine Ahnung haben. Je nach Firma und Zielgebiet kann die Verkaufsstrategie sehr verschieden sein.
Knut Alltert schrieb: > Mich reizt vor allem das Verhandeln vor Ort mit Menschen anderer > Kulturen und Länder. Die Asiaten, allen voran die Japaner (z.B. Denso), sind sicherlich ganz charmante Verhandlungspartner. "Mr. Alltertsan, you isunderstand me!" Die werden dir so etwas von ausziehen - du rennst danach nackt in dein Hotel. Na ja, mit 22 Jahren fehlt es halt noch an elementaren Wirtschaftswissen. Mach dir über deinen weiteren Werdegang im HAuptstudium Gedanken.
"Your product is very, very expensive. Please reconsider. We're paying 30% for a similar product here." Je nachdem wollen sie das Schema, die Serviceunterlagen. Pharmafirmen muessen in China den Herstellungsprozess offenlegen, um ueberhaupt zugelassen zu werden.
Einen guten Vertriebsmann entläßt ein Unternehmer (in der Krise) zuallerletzt - einen guten Entwickler schon eher ...! Vertrieb sollte man nicht zu früh machen, ich habe erst 10 Jahre Entwicklung gemacht und dann mehr und mehr Vertrieb. In diesen 10 Jahren bin ich mit den Vertriebsleuten (als Pre Sales Unterstützung) aber immer an der Front gewesen, so habe ich mir "risikolos" anschauen können, wie Vertrieb funktioniert. Vor allem habe ich viele Vertriebsleute (und Vertriebsarten) kennengelernt (gute wie schlechte). Heute weiß ich, nicht das Produkt (oder die Technologie) entscheidet über den Geschäftserfolg, sondern das Marketing und der Vertrieb (bestes Beispiel Apple). Wenn man gerne "fighted", verhandelt, mit Menschen umgeht etc. dann ist Vertrieb (erst recht international) eine Super Sache. Das was man im Vertrieb verdient kriegt man in der Entwicklung nie. (Es gibt aber noch andere Jobs als nur Entwicklung ODER Vertrieb, das wird in diesem Forum alszu oft vergessen). Und wenn Du GF werden möchtest, um richtig Geld zu verdienen, dann geht ohne Vertrieb gar nichts, oder Du hast die Gene von Daniel Düsentrieb und lieferst als Entwicklungschef eine zündende (und vor allem verkaufbare, gewinnbringende)Idee nach der anderen ab - und das ein Leben Lang !!! Wichtig auch: Es gibt Technologiezyklen: In der Entwicklung hast Du als Mitarbeiter nur so lange einen Marktwert, wie die Technologie, in der Du Spitze bist, lebt. Den Chef Entwickler eines Walkmans hat heute keinen Marktwert mehr. Und "lebenslanges Lernen" hilft ihm auch nicht, weil die Unternehmen lieber die frischen, billigeren und besseren Leute von der Uni einstellen, die die neue Techologie (z.B.MP3 Technologie )schon an der Uni gelernt haben! Fazit: 10 Jahre solides Fundament ... in Vertrieb reinriechen und dann (Mitte 30) mit Volldampf Umsatzverantwortung übernehmen ... das reicht dann hoffentlich bis 60 ... und wenn Du gut warst, hast Du genügend Geld, um dann nicht mehr arbeiten zu müssen. Empfehlung von jemandem, der es so gemacht hat ... und der heute Geschäftsführer ist. Ganz wichtig: Wenn Du an der Uni einige Klausuren versiebt hast und dann dich mit Leichtigkeit motiviert hast (... jetzt erst recht, jerzt zeige ich denen, wie gut ich bin ...), dann hast Du Gene für den Vertrieb. Wenn Du aber eher zur Depressivität neigst, (erst mal eine Woche den ganzen Scheiß verdrängen ... ungerechte Benotung und 100 andere Ausreden ...) dann lass es lieber. Im Vertrieb muss man Stehaufmänchen sein, sonst bist Du mit 50 reif für den Psychater. Im Studium Vertrieb zu "studieren" ist Quatsch. Das interessiert niemanden. Das schreckt einen Personalchef eher ab. Vertrieb kann man nicht studieren. Vertrieb kann man, oder mann kann ihn nicht. Grüße
John Schmitz schrieb: > Heute weiß ich, nicht das Produkt (oder die Technologie) entscheidet > > über den Geschäftserfolg, sondern das Marketing und der Vertrieb (bestes > > Beispiel Apple). Funktioniert bei Apple, Bugaboo, Liteville etc. nur aufgrund einer konsequenten Hochpreisstrategie. Beim Erwerb besitzt man somit "hochwertiges Produkt". U.a. beruht Apples Erfolg eher auf Marketing und sehr guten Einkaufsstrategien. Solltest du als Key Account eigentlich auch wissen
Verschneiter Tag schrieb: > Pharmafirmen > > muessen in China den Herstellungsprozess offenlegen, um ueberhaupt > > zugelassen zu werden. Aber das ist doch heute u.a. in der Automobilbranche an der Tagesordnung. Oder man nenne mir einen Lieferanten mit Monopolstellung, der z. B. keine Prozessserie vorstellen darf.
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