Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heimtrainer mit Stromgewinnung


von Jägermeister (Gast)


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Hi.

Ich denke grade darüber nach, ob man nicht einen Heimtrainer bauen 
könnte, bei dem die Energie nicht einfach in einer Bremse verheizt wird, 
sondern in elektrische Energie umgewandelt wird.

Man müsste zunächst einen Generator einbauen, mit dem die Elektrische 
Energie erzeugt wird.
Man bräuchte ausserdem einen Wechselrichter, der eine Einstellbare 
elektrische Leistung an das Stromnetz abgibt.

Man müsste also einen Wechselrichter bauen, der am Netz betrieben werden 
kann und eine Einstellbare Leistung an das Netz abgibt.
Das dürfte etwas kompliziert werden.
Aber rein theoretisch müsste das doch möglich sein.

Statt Bremsstufen würde man also die Trainigslast über den 
Wechselrichter einstellen.
Die Energie würde dann sinnvoll genutzt werden, statt einfach in der 
Bremse verheizt zu werden.

: Verschoben durch Admin
von Thilo M. (Gast)


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Nur so als Richtwert:

- wenn du gut in Form bist, dann schaffst du ein paar Minuten 250W 
abzugeben, abzüglich des Wirkungsgrades des Generators.

- wenn du Profiradler bist, dann schaffst du sogar 400W über eine 
längere Zeit.

Ins Netz einspeisen dürfte dich nicht unbedingt reich machen. :-)

Du könntest aber damit dein Handy laden oder so.

von Jägermeister (Gast)


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Ok, das ganze ist wohl mehr Aufwand als es sich lohnt.
Aber man könnte es ja in einer abgespeckten Vervion relaisieren damit 
der Aufwand nicht so groß ist.
Ein kleiner Generator der ein Radio versorgt. Dann hat man beim Trten 
wenigstens Musik.

von Eddie K. (etstudent)


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Interessant wäre doch  zu wissen, ob das in Fitnessstudios schon 
realisiert ist, bzw. wie.

von Franz B. (byte)


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Ein alter Fahrraddynamo? bzw... 10 alte Fahrraddynamos? :)

von Drachenbändiger (Gast)


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Energetisch günstiger (wenn es Dir nicht ums Heizen geht...) lägest Du, 
wenn Du mechanische Geräte ohne den Umweg über 
Generator(verlustbehaftet)->Motor(verlustbehaftet) mit dem Rad antreiben 
würdest. Dazu gibt es zig Projekte; ein paar z.B. auf 
http://www.alternative-energy-news.info/technology/human-powered/pedal-power/ 
(auch ein Laptop, der angeblich von einem Kind "angetrieben" werden 
kann).

von Ulrich (Gast)


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Wirklich lohnenwird sich der Stromerrag wohl nicht.

Es sollte aber wenigstens mögloch sein damit die Regelung für die Bremse 
zu versorgen, damit man nicht noch einen extra Stromanschluß braucht.

Man könnte mit dem Strom auch einen Ventilator antreibem damit man auch 
etwas Fahrtwind spürt und nicht so in schwitzen kommt.

von Andreas F. (aferber)


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Gibt's doch schon, nennt sich Kurbelradio. Auch mit Handyladegerät 
erhältlich, z.B. hier: 
http://www.solarradios.de/details_2905_Kurbelradio%20Lextronix%20FR350.htm 
Ob der Verbrauch aber zum Fitbleiben reicht bezweifle ich ;-)

Zu dem Laptop: die 15W für den Stromsparbetrieb sollte auch ein Kind 
ohne Probleme schaffen. Nur zum Booten sollte evtl. Akkuunterstützung da 
sein ;-)

Andreas

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Man bräuchte ausserdem einen Wechselrichter, der eine Einstellbare
> elektrische Leistung an das Stromnetz abgibt.
Dann könntest du da einen Heizlüfter anschliessen, damit dir beim 
Heimtrainieren nicht kalt wird... ;-)

von Sunnyboy (Gast)


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Wechselrichter für Solaranlagen speisen doch auch variablen Strom ein, 
dürfte kein Prob. sein.

von Steffen (Gast)


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Geht schon, is aber ökonomisch gesehen schwachsinn. Zumal die eigenen 
Muskeln wohl nicht staatlich als Alternative Energie subventioniert 
werden im Sinne des EEG...

von triathlet (Gast)


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Sitze gerade euf einer Tacx, die kann das...

von Wolfgang B. (et-tutorials) Benutzerseite


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Auf die Idee ist Peter Lustig auch schon gekommen ...
http://et-tutorials.de/1069/lowenzahn-peter-und-die-kraft-im-draht/

von Josef HAMMERLE (Gast)


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Gibt es seit Jahrzehnten,
einfach LESEN...,
zum Beispiel im VIETNAMKRIEG
wurden unterirdische Spittäler
auf diese Weise versorgt,
oder im 2.Weltkrieg teilweise
die FUNKER....

von Heinz (Gast)


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Wir haben in unserer Ausbildungswerkstatt mal ein Trimmrad mit einem 
PKW-Drehstromgenerator ausgestattet und damit Batterien geladen und 
Lichtanlagen versorgt.

Wir haben das aber nur zu Demonstrationszwecken genutzt um den Azubis zu 
verdeutlichen das man nicht geschenkt kriegt und auch der Strom aus der 
"Lichtmaschine" etwas kostet. Länger als 10 Minuten hat das aber kaum 
einer durchgehalten.

von Martin S. (sirnails)


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Josef HAMMERLE schrieb:
> einfach LESEN...,

Ja! Dann fang Du erstmal an! Der Beitrag ist von ZWEITAUSENDZEHN! Der 
ist NEUN JAHRE ALT!

Und hier noch:

Hinweis: der ursprüngliche Beitrag ist mehr als 6 Monate alt.
Bitte hier nur auf die ursprüngliche Frage antworten,
für neue Fragen einen neuen Beitrag erstellen.

Sogar FETT und ROT!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Hinweis: der ursprüngliche Beitrag ist mehr als 6 Monate alt.
> Bitte hier nur auf die ursprüngliche Frage antworten,
> für neue Fragen einen neuen Beitrag erstellen.
>
> Sogar FETT und ROT!

mann wat habt Ihr immmer mit den alten Beiträgen.
wenn man mein was dazugeben zu können, wo liegt eigentlich das Problem?
zig Fäden fürs selbe Thema oder wenige mit der gleichen Thematik?
Übersichtlichkeit schadet eigentlich nie

und WENN man denn ein Thema neu startet,
heult auch mindestens einer rum.
Im Sinne von:

UÄÄÄHH - Dieses Thema hatten wir schon.

von Werner (Gast)


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Zum Thema:

Ich habe solch ein Ding.
Super Sache.
Um den 10,8 V / 4 Ah Li-Ion Bosch Akku voll zu trampeln braucht man 1 h.
Wenn man nur die Halbe Trainingseinheit machen möchte, nimmt man halt 
den 2 Ah Akku.

Dabei lade ich immer parallel mein Tablet (für die Unterhaltung während 
des Trainings), mein Handy und mache mir mein eigenes Licht (7 W 
energiespar Lampe).

von A. S. (Gast)


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Naja, er ist mit den neuen Strompreisen und billigen Wechselrichtern 
aber aktueller geworden.

Wenn Du jeden Tag 1h 200W reinhaust und das selbst verbrauchst, dann 
sparst Du pro Monat schon 2€ + 49€ fürs Fitnessstudio.

Also 51€ /Monat. Zu zweit mit Urlaub/Krankheit sind das runde 1000€ pro 
Jahr!

von Dr. Sommer (Gast)


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A. S. schrieb:
> Wenn Du jeden Tag 1h 200W reinhaust und das selbst verbrauchst, dann
> sparst Du pro Monat schon 2€ + 49€ fürs Fitnessstudio.

Und wenn du das stattdessen in ein echtes Fahrrad reinhaust um zur 
Arbeit zu kommen, sparst du noch viel mehr an Sprit/Ticket-Kosten!

Hometrainer hab ich noch nie verstanden. Draußen radeln/joggen/walken 
ist doch viel schöner, außer vielleicht bei Regen, aber dafür lohnt die 
Anschaffung wohl kaum.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Am Trimmrad einen kleinen Generator (Fahrraddynamo reicht)

Der schaltet dann ein Relais und ich muss trotzdem strampeln,
um z.B. Musik zu haben.
Die Stromversorgung dafür bleibt dann jedenfalls konstant,
solange die überhaupt an ist.
ich kann zwischendurch dann auch mal langsamer werden,
ohne dass das Relais dann abfällt.
Das reicht mir eigentlich als Motivation, überhaupt was zu tun

;)

von Dieter (Gast)


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Oder wie es ein Bekannter macht. Er hat eine universal Radaufstaenderung 
geholt, spannt das Pedelec ein und verwendet die Rekuperation um dieses 
wieder aufzuladen.

von Jemand (Gast)


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Hallo

geeigneten Generator mit hohen Wirkungsgrad bei geringer Drehzahl und 
möglichst bezahlbaren Preis wählen der bei etwa 50W - 150W mechanischer 
Eingangsleistung den optimalen Wirkungsgrad hat (alles darüber ist 
Leistungssportlerniveau auf Dauer) und dann eventuell Gleichrichter und 
einen geeigneten DCDC Wandler - aber nichts mit einspeisen sondern 
wirklich nur Inselladeanlage bzw. Direktversorgung für geeignet 
Kleinverbraucher.
Möglichst keine Keilriemen, besser Kette, optimal Direktantrieb -aber 
dann halt nur geringe Drehzahl möglich - es gibt da wohl geeignetes aus 
den Windgeneratorbau (Hobbybereich) aber Preiswert geht da leider gar 
nichts (eher richtig teuer im Vergleich zu irgendeiner Lichtmaschine vom 
Schrottplatz die aber leider von der optimalen Drehzahl und bescheidenen 
Wirkungsgrad her- der durch eine notwendige Übersetzung die bezahlbar 
wohl nur über einen Riemenradanrieb möglich ist noch stärker herunter 
geht, alles andere als empfehlenswert ist - 100W Treten - vielleicht 30 
Watt herausbekommen...)
Der Knackpunkt ist halt der gut geeignete Generator mit hohen 
Wirkungsgrad bei diesen Vorgaben...
Finanziell Sinnvoll ist das natürlich nicht, aber ein sehr guter 
Lehrmeister der einen zeigt das z.B. 1kWh jede Menge Energie ist.
Außerdem hat es einfach was zu wissen "Diese Energie habe ich erzeugt" 
die Plackerei auf den Rad war nicht nur der Gesundheit förderlich 
sondern ich kann mich dann auch noch mit einigen Stunden Notebooknutzung 
usw. belohnen.
Der Theoretische Irrsinn von Elektrowärme und wie viel Energie überhaupt 
notwendig ist um z.B. 1Liter Wasser zum Kochen zu bringen wird einen auf 
einmal ganz direkt körperlich bewusst und sind nicht nur einige Zahlen 
auf der Rechnung und in Formeln.
Theoretischer Unsinn bei der Elektrowärme weil sie halt ungemein 
praktisch ist und sehr einfach und preiswert von den Gerätschaften an zu 
wenden ist (Keine Rohrsysteme, keine Brennkammern, keine Überwachung von 
Luftmengen, keine Probleme in geschlossenen Räumen, keine großen 
Anlagen, kein Schornsteinfeger, kein Schadstoffausstoss vor Ort - 
woanders natürlich schon... ;-).

Jemand

von Rudi Radlos (Gast)


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Jemand schrieb:
> Außerdem hat es einfach was zu wissen "Diese Energie habe ich erzeugt"

Es könnte auch Mokka sein?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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eine gute Nutzung der Beinkraft wäre noch eine Waschmaschine.

musst also die WaMa hernehmen,
2 löcher für'n weiteren Treibriemen ins Gehäuse gröhlen
und dann kannste die Trommel damit drehen lassen.
die Heizung fürs Warmwasser muss dann wohl oder übel
noch aus der Steckdose kommen.

Und fürs Schleudern noch was zum Auskuppeln einbauen ;)

von Gtx F. (gtx-freak)


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Wenn da 
https://www.mcfit.com/uploads/pics/McFIT_Studiobilder_1200x500_DE_1.jpg 
genug leute strampeln könnten die sicherlich die Sauna kostenlos 
zuheizen. Wäre doch vielleicht eine Geschäftsidee für die Hersteller von 
Fitnessgeräten, Geräte mit Rückspeisung. Also für Zuhause nicht so, aber 
wenn bei Mc Fit (oder wo auch immer) in jeder Filiale 50 Räder stehen, 
bei 250 Standorten IN EU sind das 12500 Strampler die Energie erzeugen 
und dafür sogar noch Geld bezahlen...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bei dem Bild kam mir die Assoziation
mit einem Esel und einer vorgehaltenen Karotte hoch

von Richard H. (richard_h27)


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● J-A V. schrieb:
> Und fürs Schleudern noch was zum Auskuppeln einbauen ;)

Schleudern ist der Endspurt.

Weiter oben wurde erwähnt, was ein Radsportler leisten kann. Der 
verfrisst aber auch 40.000 kJ pro Tag. Kosten für das Dope kommen noch 
oben drauf.

von Richard H. (richard_h27)


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Gtx F. schrieb:
> wenn bei Mc Fit (oder wo auch immer) in jeder Filiale 50 Räder stehen,
> bei 250 Standorten IN EU sind das 12500 Strampler die Energie erzeugen
> und dafür sogar noch Geld bezahlen...

angetrieben vom Ungeheuer von Fit Ness mit einer Peitsche wie früher auf 
den Baumwollfeldern.

von Gtx F. (gtx-freak)


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Richard H. schrieb:
> angetrieben vom Ungeheuer von Fit Ness mit einer Peitsche wie früher auf
> den Baumwollfeldern.

ne, das gute ist doch das die leute das ja nicht nur freiwillig machen, 
sondern dafür auch noch Geld bezahlen. Kannst den Typen mit der Peitsche 
kündigen und sein Gehalt sparen.

von Harald W. (wilhelms)


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Martin S. schrieb:

> Ja! Dann fang Du erstmal an! Der Beitrag ist von ZWEITAUSENDZEHN! Der
> ist NEUN JAHRE ALT!

Selbst der im letzten Beitrag 2010 erwähnte Peter Lustig
ist schon fast drei Jahre tot!

Zum Thema: Bis man mit einem solchen Projekt Gewinn macht, hat man
vermutlich schon drei Heimtrainer verschlissen.

von Thomas (kosmos)


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Da gibt ein Youtube Video von einem Prof. bei dem es um Photovoltaik 
geht. Da wird auch ein Fahrrad zur Erzeugung hergenommen und das Fazit 
war,die Dauerleistung die man liefern kann liegt um die 60 Watt pro 
Stunde.

von Boerge (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> die Dauerleistung die man liefern kann liegt um die 60 Watt pro
> Stunde.

...mehr Leistung macht der Lenker nicht mit(Verletzungsgefahr)^^
https://www.youtube.com/watch?v=S4O5voOCqAQ

von Günter Lenz (Gast)


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Thomas O. schrieb:
>die Dauerleistung die man liefern kann liegt um die 60 Watt pro
>Stunde.

Watt pro Stunde, solche Maßeinheit gibt es nicht.
Leistung ist einfach nur Watt oder kW. Wenn man
die Leistung mit der Zeit multipliziert, erhält
man Energie oder auch Arbeit genannt. Die Maßeinheit
ist dann kWh, Wh oder Ws.

von wärnch (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Watt pro Stunde, solche Maßeinheit gibt es nicht.

Gibts schon, ist aber in dem Kontext nicht sinnvoll. Wenn ich eine 
Bremse langsam anziehe, dann interessiert mich z.B. möglicherweise, wie 
schnell die Heizenergie zunimmt bzw. die Beschleunigung zunimmt. Und 
dann habe ich auch Einheiten von W/s oder m/s^3.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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nanana... wenn man sich da man nicht täuscht.

Günter Lenz schrieb:
> Watt pro Stunde, solche Maßeinheit gibt es nicht.

Watt pro Stunde wäre dabei noch die Grundeinheit,
sonst könnte es die kilo Watt garnicht geben.

von JVA (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Watt pro Stunde wäre dabei noch die Grundeinheit,
> sonst könnte es die kilo Watt garnicht geben.

Wie bitte?

von Martin L. (makersting)


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Wie viel Energie für den Energiewandler wohl schon verbraucht wurden, 
bis das Rad fertig ist. Das muss in die Ökobilanz auch mit rein. 
Letztlich wird die Umweltbilanz des Projektes so ausfallen, dass es ein 
kleines ökologisches Desaster ist.

Da kannste besser auf dem Sofa liegen. Oder noch besser zur 
Fettverbrennung draußen Neophyten rausrupfen gehen, da hat die Umwelt 
wirklich was von.

von Wolfgang S. (ws01)


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Dr. Sommer schrieb:
> A. S. schrieb:
>> Wenn Du jeden Tag 1h 200W reinhaust und das selbst verbrauchst, dann
>> sparst Du pro Monat schon 2€ + 49€ fürs Fitnessstudio.
>
> Und wenn du das stattdessen in ein echtes Fahrrad reinhaust um zur
> Arbeit zu kommen, sparst du noch viel mehr an Sprit/Ticket-Kosten!
>
> Hometrainer hab ich noch nie verstanden. Draußen radeln/joggen/walken
> ist doch viel schöner, außer vielleicht bei Regen, aber dafür lohnt die
> Anschaffung wohl kaum.

Ging mir vor ein paar Jahren auch so. Ich bin viele Jahre lang mit dem 
Rad zur Arbeit gefahren, im Sommer wie im Winter, über eine ganz 
ordentliche Strecke. Eine Stunde pro Tag, 200 Watt dürfte ungefähr 
hinkommen. Wozu ein Hometrainer gut ist, habe ich auch erst begriffen, 
als ich als Folge eines sturzbedingten heftigen Knochenbruchs mit 
Folgeschäden von heute auf morgen nicht mehr radfahren konnte. Nach der 
Reha habe ich mir einen Taxc gekauft und den eisern benutzt, bis heute.

So richtig Spaß macht das nicht, draußen radfahren ist schöner. Regen 
mag ich nicht, aber im dicken Schnee radfahren, wenn alle ringsum wie 
auf Eiern fahren oder der Verkehr ganz zum Erliegen kommt - das hat 
schon was besonderes.

Wenn man aber nicht mehr kann, jedoch für zukünftige, weniger 
anspruchsvolle Gelegenheiten, etwa Radfahren im Sommerurlaub, auf 
schönen einsamen und trockenen Landstraßen fit genug bleiben möchte, ist 
so ein Trainer für die restliche Zeit durchaus nützlich.

Radfahren aus Sparsamkeitsgründen habe ich nie verstanden. Ordentliche 
Fahrräder sind durchaus teuer und die Subventionierung, die sich aus der 
einseitigen Reservierung der meisten steuerfinanzierten 
Fahrzeugverkehrsflächen für den Kfzverkehr und der Unterschlagung der 
negativen externen Effekte ergibt, sollte man auch nicht unterschätzen.

Nein, der Hauptgewinn liegt in der Zeitersparnis.

Auf kurzen Strecken, und das sind die meisten Arbeitswege, unterscheiden 
sich Rad und Kfz nicht so sehr, was den Zeitbedarf angeht. Daß man 
theoretisch eine Strecke, die mit dem Rad eine gut halbstündige Fahrt 
bedeutet, mit dem Auto in zwanzig Minuten zurücklegen kann, bedeutet 
nicht viel, wenn daraus durch Stau und Parkplatzsuche dann doch wieder 
eine Dreiviertelstunde wird.

Und dann ist da noch die (Auto-)Fahrt zum Gym, um die nach der 
weitgehend im Sitzen erledigten Arbeit in der Kantine angefressenen 
Pfunde wieder wegzuarbeiten. Ist auch ein Zeitfresser, hab' ich nie 
gebraucht.

Fazit: wer die Gelegenheit hat, seine Arbeits- und Freizeitwege mit dem 
Rad zurückzulegen, tut gut daran, sie zu nutzen.  Aber manchmal hat man 
sie nicht, und dann ist so ein Hamsterrad durchaus hilfreich.

Zum konkreten Thema, ich halte es zwar auch grundsätzlich für eine 
Schnapsidee, die von einem Hometrainer lieferbare elektrische Leistung 
mit zusätzlichem technischen Aufwand nutzen zu wollen.

Jedoch finde ich es schon ein wenig schräg und ärgerlich, daß mein Tacx 
einen 220V-Anschluß braucht, um zu funktionieren, und sei es auch nur, 
weil das ein zusätzliche Stolperfalle ist.  Ernsthaft, da wirbt der 
Hersteller für seine neueren Modelle damit, daß die Elektronik drahtlos 
mit der Äpp kommuniziert, die man braucht, weil das Gerät selber kaum 
noch Steuerknöpfe hat - und dann ist man nicht in der Lage, von den 200 
W oder so genügend viel abzuzapfen, um ein Steuergerät der 
Leistungsklasse eines Fahrradtachos zu betreiben?

von Wolfgang S. (ws01)


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Thomas O. schrieb:
> Da gibt ein Youtube Video von einem Prof. bei dem es um Photovoltaik
> geht. Da wird auch ein Fahrrad zur Erzeugung hergenommen und das Fazit
> war,die Dauerleistung die man liefern kann liegt um die 60 Watt pro
> Stunde.

Ach, die "man" liefern kann? Mein Tacx meinte vorhin was von im Mittel 
170 W über 75 Minuten.  Zugegeben, man braucht eine ziemliche 
Überwindung dazu. Auf einem richtigen Fahrrad und unter vernünftigen 
Fahrbedingungen schafft "man" das bequem auch mehrere Stunden lang. Mit 
"bequem" meine ich: so daß man sich dabei noch unterhalten kann.Bei 
kontinuierlicher Fahrt auf vernünftigem Asphalt und in der Ebene (nicht 
sehr realistisch, zugegeben), liefert die Leistung etwas über 30 km/h, 
unter realen Bedingungen weniger.

: Bearbeitet durch User
von ACDC (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Mein Tacx meinte vorhin was von im Mittel
> 170 W über 75 Minuten.

Mein Tacx hab ich ans Spinningding gebaut.
Bei 150 Watt auf dem Display, wird 73 Watt zurückgespeist.
Bei 180 Watt auf dem Display, wird 95 Watt zurückgespeist.

Wie die Leistung auf dem Display berechnet wird, weis ich nicht.
Die gemessene Leistung ist mit dem EVU Zähler gemessen.

von ACDC (Gast)


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Bild vergessen.

von asdf (Gast)


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ACDC schrieb:
> Mein Tacx hab ich ans Spinningding gebaut.
> Bei 150 Watt auf dem Display, wird 73 Watt zurückgespeist.
> Bei 180 Watt auf dem Display, wird 95 Watt zurückgespeist.
>
> Wie die Leistung auf dem Display berechnet wird, weis ich nicht.
> Die gemessene Leistung ist mit dem EVU Zähler gemessen.

Nicht schlecht, das sind Werte mit denen man sinnvolle Dinge anstellen 
kann.
Das reicht für ein Radio + Lampe + Tablet (mit Film). Gleichzeitig 
kannst du auch noch dein Handy laden.

Mit Akku wäre das eine praktikable Notstromversorgung. Für die absoluten 
Grundbedürfnisse (Licht, Radio, Telefon) müsste man gar nicht so extrem 
schwitzen...

Verkaufen brauchst du den Strom aber nicht. Der Stundenlohn geht gegen 
einen einzelnen Cent, da bist du selbst als Putzkraft in Sirra Leone 
besser bezahlt...

von Wolfgang S. (ws01)


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ACDC schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Mein Tacx meinte vorhin was von im Mittel
>> 170 W über 75 Minuten.
>
> Mein Tacx hab ich ans Spinningding gebaut.
> Bei 150 Watt auf dem Display, wird 73 Watt zurückgespeist.
> Bei 180 Watt auf dem Display, wird 95 Watt zurückgespeist.
>
> Wie die Leistung auf dem Display berechnet wird, weis ich nicht.
> Die gemessene Leistung ist mit dem EVU Zähler gemessen.

Nett. Zu berücksichtigen ist hier, daß es für Zwecke der 
Leistungsmessung beim Tacx darum geht, die von Fahrer an der Tretkurbel 
aufgebrachte Leistung zu bestimmen, wozu man sogar beim Kalibrieren 
ausmisst, wie viel auf dem Weg von der Tretkurbel über die Kette, 
Reibrolle, Reifen schließlich aus dem Generator herauskommt. Der 
Wirkungsgrad ist da unerheblich, solange man ihn kennt.

Wobei ich Deine Konstruktion nicht verstehe. Wie ist der Taxc in Deinem 
Aufbau? Wie misst Du gleichzeitig mit dem Tacx und mit dem Zähler? Wie 
ist das Teil kalibriert?  Betreibst Du letztlich zwei Generatoren an 
einem Antrieb?

von ACDC (Gast)


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Der Tacx Cosmos ist der einzige Tacx der ins Netz rückspeisen kann.
http://www.aktiv-radfahren.de/service/ab-sofort-lieferbar-der-tacx-cosmos-ergotrainer

Deshalb der große, silberne Kasten im Bild.
Schwundrad => Riemen => Generator (Bremse) => Wechselrichter => 
Netzanschluß

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bis man da in die Gewinnzone strampelt,
hat man vorher noch mindestens 2 mal Hardware-Ausfälle.

-wa'?

von asdf (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> -wa'?

Na, dann denk mal nach.

Nehmen wir an, das Teil kostet 200€ (gebraucht ;-)).
Der Strom bringt 20 Cent (sehr guter Preis...).

Und du strampelst mit 95 Watt.

Für die 200€ benötigst du 1000kWh.

Mit 95W (Hallo Berserker!!!!) darfst du dann 10500 Stunden strampeln. 
Oder mehr als ein Jahr. Am Stück, bei full Power.

Jetzt verstanden, warum das mit dem Gewinn nichts wird?
Denn erstens bekommst du das Gerät nicht für 200€ und zweitens bekommst 
du keine 20Cent, und drittens schaffst du nicht Jahrelang am Stück 95W.

Realistischerweise darfst du vermutlich >10 Jahre am Stück ohne Schlaf 
voll durchpowern, bis du den Preis drin hast. Das hält das nicht aus. Es 
ist ein Fitnessgerät, kein normal denkender Mensch würde es darauf 
auslegen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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● J-A V. schrieb:
> wenn man mein was dazugeben zu können, wo liegt eigentlich das Problem?

Das Problem ist hier daß er sich fast ein Jahrzehnt später über 
Jahrzehnte alte Lösungen mokiert.

Zum Thema:
Ich würde den Akku des E-Bikes damit aufladen.
Oder alternativ gleich mit den normalen Rad an die frische Luft. Das 
dürfte den besten Wirkungsgrad haben und ist auch noch 
abwechslungsreicher als sich zu Hause abzustrampeln. Billiger als 
Heimtrainer + E-Bike ist es auch noch.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> wenn man meint was dazugeben zu können, wo liegt eigentlich das Problem?
>
> Das Problem ist hier daß er sich fast ein Jahrzehnt später über
> Jahrzehnte alte Lösungen mokiert.

und?
ist der Strom seitdem billiger geworden?
im Gegenteil das würde die Frage im Grunde nur noch aktueller machen.

BTW
>Problem

Man sieht eines, wo keines ist.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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● J-A V. schrieb:

> bis man da in die Gewinnzone strampelt,
> hat man vorher noch mindestens 2 mal Hardware-Ausfälle.

Du meinst, der Radler muss gegen ein neueres Modell getauscht werden?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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kann passieren.
gerne mal bei zuviel Dope.

von Dieter (Gast)


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Man nehme eine selvPV, haenge parallel einen Motor als Generator am 
aufgestaenderten Rad.

von Florian S. (sevenacids)


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Komisch, dass hier fast alle bei Gewinn bzw. ob es sich lohnt immer nur 
ans Geld denken und am Ende des Jahres unbedingt eine monetäre 
Einsparung da sein muss, sonst wird es per se abgelehnt. Wenn ich mit 
dem Hometrainer die Akkus von Notebook, Smartphone aufladen, ein Radio 
betreiben etc. kann, ohne dabei auf (überwiegend immer noch fossil 
erzeugte) Fremdenergie zurückgreifen zu müssen, ist dies doch schon mal 
ein Gewinn für die Mitwelt. Die Elektronik und der Generator dafür mögen 
ihren Ressourcen-Footprint haben, aber wenn man sowas ohne Obsoleszenz 
im Hinterkopf baut hält es entsprechend lange und ist immer noch 
schonender als beispielsweise die Herstellung eines Kfz. Immerhin ist 
die durch reine Muskelkraft erzeugte Energie, trotz miesem Wirkungsgrad, 
CO2-neutral, verursacht keine Stickoxide und wenig bis gar keinen 
anderen unnatürlichen Dreck, den man nicht einatmen will. Und obendrein 
hält man sich fit. Für den nächsten Winter sicherlich eine Überlegung 
wert, ich fahr zwar Pi mal Daumen so 15.000 km mit dem Rad im Jahr, dies 
dann aber überwiegend in den wärmeren Monaten.

PS: Das mit Thread-Leichen ist immer so eine Sache. Einerseits nerven 
dutzende Threads zur selben Frage mit ein, zwei Antworten genauso wie 
ein ewig langer Thread mit 500 Antworten, den man dann durchackern darf 
weil von denen gefühlt 2/3 am Thema vorbeigehen. Hier die Mitte zu 
finden ist schwer.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Florian S. schrieb:


> Dies ist doch schon mal ein Gewinn für die Mitwelt.

Sicherlich nicht. Du vergisst den "Betriebsstoff", den Du Deiner
"Arbeitsmaschine" in Form von zusätzlicher Nahrung zuführen musst.
Die lässt sich nur mit starker Energiezufuhr z.B. in Form von
Treckerkraftstoff erzeugen.

von Blauer (Gast)


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Ist denn heute schon Freitag? Grüne, rote, dunkelrote, gelbe und 
schwarze Spinner

von Martin S. (sirnails)


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Florian S. schrieb:
> Komisch, dass hier fast alle bei Gewinn bzw. ob es sich lohnt immer nur
> ans Geld denken und am Ende des Jahres unbedingt eine monetäre
> Einsparung da sein muss, sonst wird es per se abgelehnt

Die kapitalistische Erziehung fruchtet.

Wir befinden uns nunmal im Kapitalozän.

von J. Vellmann (Gast)


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Florian S. schrieb:

> Immerhin ist die durch reine Muskelkraft erzeugte Energie, trotz miesem
> Wirkungsgrad, CO2-neutral, verursacht keine Stickoxide ...

Es ist jammerschade, dass die naturwissenschaftlich Bildung an deutschen 
Schulen einen so schlechten Rang hat und solche Beiträge produziert.

von A. S. (Gast)


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J. Vellmann schrieb:
> Es ist jammerschade, dass die naturwissenschaftlich Bildung an deutschen
> Schulen einen so schlechten Rang hat und solche Beiträge produziert.

Meine Güte. Es gibt hier genug Spinner, die Handwärme als Kunstprojekt 
ins Netz einspeisen oder mit grünen oder roten LEDs das Klima retten.

Hier hat eine Firma ein Komplettgerät geschaffen, dass sich weder 
rentiert noch jemals Umwelt-Positiv wird. Das wissen alle nicht 
verirrten Leser hier.

Aber es ist ein Statement, eine Möglichkeit, eine Metapher, ein Anfang.

Sei es, um jedem Besucher den (physikalischen) Wert von Strom zu 
verdeutlichen (wie das viele Stände ansonsten mit Fake-Technik machen)

oder um ein paar kreative Köpfe damit spielen zu lassen um sinnvolle 
Anwendungen zu finden.

Egal, ob es die wartungsarme Alternative zur Mini-PV-Anlage in der 
Wochenendhütte ist, wo nur Handy und Laptop mal nachgeladen werden 
sollen, oder Experimente als Fließwasserkraftwerk oder Windkraftwerk.

Für den Preis kaufen es ein paar Spinner, für den halben schon ein paar 
Mehr, und wenn man irgendwann son Ding für 100€ kaufen kann, dann bin 
ich auch dabei.

von Wolfgang S. (ws01)


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Harald W. schrieb:
> Florian S. schrieb:
>
>> Dies ist doch schon mal ein Gewinn für die Mitwelt.
>
> Sicherlich nicht. Du vergisst den "Betriebsstoff", den Du Deiner
> "Arbeitsmaschine" in Form von zusätzlicher Nahrung zuführen musst.
> Die lässt sich nur mit starker Energiezufuhr z.B. in Form von
> Treckerkraftstoff erzeugen.

Bullshit. Das ist genau so falsch wie das, was es widerlegen soll.

Hometrainer werden überwiegend von Leuten eingesetzt, die Übergewicht 
vermeiden oder zumindest im Zaum halten wollen. Auch in Deutschland. 
Wer das schafft, indem er einen Hometrainer benutzt, spart 
Betriebsstoff

 - den er nicht dazu benötigt, zusätzliche Fettmassen mit
   sich herumzuschleppen

 - der erforderlich ist für die Produktion und den motorisierten
   Transport von Arzneimmitteln, Patienten und den ganzen ausufernden
   Rattenschwanz an medizinischen Dienstleistungen in deren Folge

Bewegungsmangel, unter anderem ermöglicht durch übermäßigen Gebrauch von 
Fahrprothesen, welche erhebliche Mengen an fossilem Betriebsstoff 
verfeuern, ist neben falscher, meist übermäßiger Ernährung die 
Hauptursache für Übergewicht und damit einhergehende Krankheiten, 
vornehmlich, aber keineswegs ausschließlich Killer No. 1: 
Herzkreislauferkrankungen.

Sicherlich wäre es vernünftiger, die auf dem Hometrainer vergeudete 
Energie und Zeit in ein vernünftiges Fahrrad und den Ersatz von 
motorisierten Fahrten durch die Fahrt mit dem Rad zu ersetzen. Damit 
schlüge man mehrere Fliegen mit einer Klappe. Man nimmt durch vermehrtes 
Radfahren zwar nicht ab, aber man  kann sich doch weitgehend das 
Kalorienzählen schenken. Man bleibt länger gesund. Man verbraucht zwar 
nur unerhebliche Mengen an Kalorien*) mehr, aber man erwirbt Muskulatur, 
bessere Motorik, hat keine Zeit zum Futtern und, last but not least, man 
kann in dem Moment auf weniger effektive Weisen, von A nach B zu kommen, 
verzichten.

Die beideren letzteren Vorteile entfallen bei einem Hometrainer, es 
bleibt aber das Training des Bewegungsapparates und des 
Herzkreislaufsystems. Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, daß die 
durch intensives Radfahren deutlich zu beobachtende bessere Kontrolle 
über das Essverhalten (oder besser gesagt, ein ohne erkennbare Bemühung 
vernünftiges Essverhalten) in geringerem Umfang auch auf dem Trainer zu 
bemerken ist.

TL;DR: Die gern in solchen Diskussionen eingeworfene Behauptung, daß man 
für das Radfahren "zusätzlichen Betriebsstoff" als Negativmerkmal 
veranschlagen müsse, ist, jedenfalls in den Industrienationen, eine 
selten blöde Idee. Klartext: dahinter steckt eine ziemlich miese 
politische Agenda.


>> Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit), d.h. ein Body-Mass-Index (BMI) von 
mehr als 30 Punkten, haben in den letzten Jahren vor allem in den Industrieländern 
stark zugenommen. Steigende Adipositasraten von weit über 20 Prozent stellen eine 
schwerwiegende Belastung der nationalen Gesundheitssysteme dar. Die durch 
Übergewicht verursachten Kosten – neben den direkten Behandlungs- und 
Arzneimittelkosten müssen auch indirekte Kosten wie Produktionsausfall oder 
vorzeitige Verrentung berücksichtigt werden - machen schon heute schätzungsweise 5 
bis 15 Prozent der gesamten Gesundheitskosten westlicher Industriestaaten aus. 
Spitzenreiter sind die USA mit einer Adipositasrate von rund 34 Prozent und 
geschätzten jährlichen Folgekosten von rund 150 bis 200 Milliarden US-Dollar. <<


Quelle: https://de.statista.com/themen/1468/uebergewicht-und-adipositas/

*) Der Kalorienverbrauch durch Radfahren wird meist gnadenlos 
überschätzt. Das Rad ist ein extrem effizientes Fahrzeug. Fettleibigkeit 
erzeugt Hunger und Gelegenheit zum Futtern. Wer es schafft, so schnell 
und weit radzufahren, daß damit tatsächlich ein merklicher 
Kalorienverbrauch entsteht, ist nicht fettleibig und hat weniger von 
beidem. Es ist mußig darüber zu streiten, was dabei Ursache und was 
Wirkung ist, es bedingt sich gegenseitig.

Konkretes Zahlenbeispiel, mit den weiter oben schon mal erwähnten 170 W 
verbrauche ich bei einem Tempo von 30 km/h etwa 600 kcal in der Stunde 
und komme damit ca 30 km weit. Das entspricht etwa 90 g Schweinefett, 
120 g Schokolade oder 200 g Kartoffeln.  Nun ist das Tempo vielleicht 
nicht jedermanns Sache. Wer die eine Stunde auf dem und mit der gerne 
für Radwege angeführten Zockelgeschwindigkeit von 12 km/h torkelt, 
benötigt dafür nur rund 30 W und verbraucht nur 120 kcal, kommt dafür 
aber eben auch nur 12 km weit.

Sollte er oder sie sich aber die zweieinhalb Stunden Zeit für die obigen 
30 km nehmen, so ergibt sich ein Verbrauch von 300 kcal. Letztere Zahlen 
lt. Kreuzotter, erstere nach eigenen Erfahrungen und Berechnungen sowie 
Gegenkontrolle via Kreuzotter.

Also nur ungefähr halb so viel für die selbe Distanz. Man sieht, auch 
beim Radfahren ist es vornehmlich das Fahrtempo, welches für erhöhten 
Energiebedarf verantwortlich ist.

von Wolfgang S. (ws01)


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Blauer schrieb:
> Ist denn heute schon Freitag? Grüne, rote, dunkelrote, gelbe und
> schwarze Spinner

Den einen, der zu viel vom Betriebsstoff C2H6O konsumierte und deswegen 
blau ist, nicht zu vergessen.

von Nicht W. (nichtsowichtig)


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Naja mit Kindern ist das doch eine schöne Sache mit den Ergometern.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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A. S. schrieb:
> Hier hat eine Firma ein Komplettgerät geschaffen, dass sich weder
> rentiert noch jemals Umwelt-Positiv wird. Das wissen alle nicht
> verirrten Leser hier.

zumal ein solches Gerät sicherlich auch woanders
als ausschliesslich an einem Trimmdich-Gerät genutzt werden kann

von Dieter (Gast)


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J. Vellmann schrieb:
> Florian S. schrieb:
>
>> Immerhin ist die durch reine Muskelkraft erzeugte Energie, trotz miesem
>> Wirkungsgrad, CO2-neutral, verursacht keine Stickoxide ...
>
> Es ist jammerschade, dass die naturwissenschaftlich Bildung an deutschen
> Schulen einen so schlechten Rang hat und solche Beiträge produziert.

Leider ist bereits schon bei dem Vergleich sich selbst in die höheren 
Stockwerke zu schleppen zur Fahrt mit dem Aufzug, die Energiebilanz 
schon negativ bei umweltbelastungsarmer Ernährung eines Stadtmenschen. 
Ganz zu schweigen vom Ergebnis, wenn noch das Beispiel mit dem 
Joghurtbecher angeführt wird.

Eine positive Bilanz ist nur zu erreichen, wenn man 5 Minuten genügend 
anderen Mund und Nase zuhält und z.B. dafür die CO2 Kontigente bekäme. 
Also 5 Minuten solcher sportlichen Betägigung ab und zu könnten reichen.
Hiweis: Das Beispiel wurde nicht auf Konformität zu juristischen oder 
religiösen Gesetzen geprüft.

von brutzkl (Gast)


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Die Computerbild hat das Thema jetzt auch schon entdeckt:
https://www.heise.de/ratgeber/Heimtrainer-Generator-selbstgebaut-4272428.html

von Kai D. (robokai)


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Wolfgang S. schrieb:
> Konkretes Zahlenbeispiel, mit den weiter oben schon mal erwähnten 170 W
> verbrauche ich bei einem Tempo von 30 km/h etwa 600 kcal in der Stunde
> und komme damit ca 30 km weit.

Bei den 600kcal (zusätzlich zum Grundumsatz) gehe ich noch mit, aber mit 
170W kommst du mit einem normalen Rad auf nicht einmal 25. Eher 20 mit 
breiten Reifen und hoher Sitzhaltung.

Tempo 30 erfordern mindestens 210W auf einem Rennrad mit tiefer Haltung 
und 250W in normaler Haltung:

Beitrag "Motor - Generator als Leistungsmesser bei Zweirädern"

von Wolfgang S. (ws01)


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Kai D. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Konkretes Zahlenbeispiel, mit den weiter oben schon mal erwähnten 170 W
>> verbrauche ich bei einem Tempo von 30 km/h etwa 600 kcal in der Stunde
>> und komme damit ca 30 km weit.
>
> Bei den 600kcal (zusätzlich zum Grundumsatz) gehe ich noch mit, aber mit
> 170W kommst du mit einem normalen Rad auf nicht einmal 25. Eher 20 mit
> breiten Reifen und hoher Sitzhaltung.

Ich fahre ein ganz normales, zehn Jahre altes Rennrad, wie man es für 
überschaubares Geld in jedem besseren Fahrradladen kaufen kann. 
Kreuzotter (http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm) wirft mir für 
meine Daten für 170 W exakt 32,4 km/h und 615 kcal aus, bei 
Untenlenkerhaltung. In der fahre ich gerne, weil es Kraft spart, vor 
allem bei windigem Wetter wie heute, und weil ich Übung darin habe.  Mit 
einem verkleideten Liegerad - das wäre dann nicht mehr ganz so normal - 
wären noch ganz andere Geschwindigkeiten möglich, aber ich sprach ja nur 
von mir und von einen ganz normalen Rad.

>
> Tempo 30 erfordern mindestens 210W auf einem Rennrad mit tiefer Haltung
> und 250W in normaler Haltung:

Was für ein Unfug. Da steht überhaupt nichts zu diesem Thema. Welche 
Aussagen über den Leistungsbedarf beim Fahren will man denn auch mit 
einem stationären Leistungsmessgerät machen?

Bei Kreuzotter ist einigermaßen dokumentiert, wie aufgrund der der 
geschätzten oder gemessenen Parameter die benötigte Leistung abgeschätzt 
wird, nämlich i.W. indem man Modellformeln anhand von tatsächlichen 
Leistungsmessungen auf der Straße kalibriert hat und die dann auswertet. 
Andere, noch ältere Programme aus den USA, die auf ähnlichen Messreihen 
basieren, haben eine etwas gröbere Parametrisierung, liefern aber in dem 
Rahmen ähnliche Ergebnisse.

Aber ok, wenn mir das sagen soll, daß ich viel leistungsfähiger bin, als 
ich dachte, schön für mich.  Ich glaub's bloß nicht.

von Dieter (Gast)


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Zur Auflösung des Unterschiedes würde eigentlich nur eine sehr 
indiskrete Frage den Disput lösen können. Das wäre die Frage nach dem 
Gewicht der beiden Personen plus dem Rad und nach der getragenen 
Kleidung.

von Einwurf (Gast)


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Die Werte die ich kenne, sind auch andere. Normale Radfahrer leisten 
angeblich 150W beim normalen Pedalieren. Laut deiner Seite führt das 
selbst bei einem Hollandrad zu Tempo 23. Halte ich für zuviel.

Das Minimum des Alltagsradlers im normalen Fahrmodus wird mit 100W 
angegeben. Das reicht nach deiner Seite für über 20. Tastächlich sind es 
aber 10..15.

Auf dieser Seite:
http://www.wolfgang-menn.de/motion_d.htm
Braucht man für Tempo 30 sogar nur 117W.

Irgendwie passt das nicht. Da ein untrainierter Radfahrer dauerhaft 200W 
leisten kann, dann müsste er ja in der Lage sein, >35km/h zu fahren.

Bei den zurückliegenen Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren, hat 
der Sieger in der U17-Klasse gerade ein Tempo 37,5 gefahren.

von Wolfgang S. (ws01)


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Einwurf schrieb:
> Die Werte die ich kenne, sind auch andere.

Quellen für die von mir verwendeten Werte habe ich genannt.


> Normale Radfahrer leisten
> angeblich 150W beim normalen Pedalieren.

Sagt wer?

> Laut deiner Seite

Wessen Seite?

> führt das
> selbst bei einem Hollandrad zu Tempo 23.

Auf Kreuzotter, bei einem 1,75 m großen Fahrer, der 75 kg wiegt.  Klingt 
plausibel.

Bei dem Tempo spielt der Luftwiderstand noch kaum eine Rolle, hier kommt 
es in erster Linie auf Qualität und Zustand der Reifen an.


> Halte ich für zuviel.

Warum?

>
> Das Minimum des Alltagsradlers im normalen Fahrmodus wird mit 100W
> angegeben.

Was soll in diesem Zusammenhang ein Minumum sein und wer soll das 
angegeben haben?

>Das reicht nach deiner Seite

Meine Seite? Es ist nicht meine Seite.

>für über 20. Tastächlich sind es
> aber 10..15.

Es gibt sicherlich Hollandräder, bei denen das so ist.  Ausgenudelte 
Ketten, Tretlager und Kettenblätter, platte Reifen, kaputte Pedale, 
verharzte Nabenschaltungen, schleifende Bremsen, da geht viel. All das 
frisst Leistung, das summiert sich.

Und wenn man damit auf Radwegen oder anderen typisch schlechten 
Untergründen mit hohem Rollwiderstand fährt, etwa Schotter oder 
wassergebundenen Decken, kommen solche miesen Fahrleistungen ohne 
weiteres hin. Zwingend ist das aber nicht. Vernünftigerweise kalkuliert 
man mit intakten Fahrzeugen, die auf intakten Fahrbahnen gefahren 
werden.

Ich wundere mich immer wieder, in welchem Umfang die Leute mit Reifen 
herumfahren, die nahezu platt sind, das sieht man auch aus der Ferne, 
wenn man ein Auge für so etwas hat. Schon allein das frisst enorm 
Leistung.

Mein Hollandrad stammt zwar aus dem Baumarkt und war nicht teuer, ist 
aber gepflegt. Auch damit fahre ich nur selten mit weniger als 20 km/h, 
in der Ebene, auf freier Strecke, auf der Straße.

>
> Auf dieser Seite:
> http://www.wolfgang-menn.de/motion_d.htm
> Braucht man für Tempo 30 sogar nur 117W.

Es ist dem Verständnis förderlich, wenn man sich anschaut, wie die 
verschiedenen Faktoren in den Leistungsbedarf eingehen. Auch auf der 
Seite wird das doch durchaus erläutert.

>
> Irgendwie passt das nicht. Da ein untrainierter Radfahrer dauerhaft 200W
> leisten kann,

Kann er nicht.

>dann müsste er ja in der Lage sein, >35km/h zu fahren.

Ex falso quodlibet

Ein untrainierter Radfahrer kann alles sein, vom Fußballer, dem nur die 
Technik fehlt, der aber locker 300 W aufbringt, bis zum 
Herzkreislaufbeschädigten, der schon mit 40 W Dauerleistung völlig 
überfordert ist.

>
> Bei den zurückliegenen Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren, hat
> der Sieger in der U17-Klasse gerade ein Tempo 37,5 gefahren.

Und? Ohne Kenntnis der Strecke und der sonstigen Randbedingungen, etwa 
der zu bewältigenden Höhenunterschiede sagt das gar nichts. Zum 
Stichwort U17 empfehle ich einen Blick in
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbersetzungsbeschr%C3%A4nkung

16er-Ritzel sind schon ein ziemliches Handicap. An meinen Rennrädern 
geht es bis 11 runter. 10 Zähne ist zwar nicht sonderlich vernünftig, 
gibt's inwischen aber auch.

von Dieter (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Bei dem Tempo spielt der Luftwiderstand noch kaum eine Rolle, hier kommt
> es in erster Linie auf Qualität und Zustand der Reifen an.

Stimmt so nicht bei 23kmh.

Zitat:
Nicht weniger wichtig ist die Tatsache, dass der Luftwiderstand bei 
einer Geschwindigkeit über 24 km/h jeden Kilometer erschwert. Oberhalb 
dieser kritischen Geschwindigkeit übersteigt der Luftwiderstand den 
durch die Reifen und den mechanischen Widerstand im Antrieb verursachten 
Rollwiderstand.(1)
Quelle:
https://www.trainingsworld.com/sportarten/radfahren/luftwiderstand-beim-radrenntraining-1278365/amp

von Wolfgang S. (ws01)


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Dieter schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Bei dem Tempo spielt der Luftwiderstand noch kaum eine Rolle, hier kommt
>> es in erster Linie auf Qualität und Zustand der Reifen an.
>
> Stimmt so nicht bei 23kmh.

Ich hätte mich präziser ausdrücken sollen, es kommt bei so niedrigem 
Tempo in erster Linie auf die Effizienz des Antriebsstrangs, von den 
Pedalen über Tretlager, Kettenblätter, Kette und Ritzel, Schaltung und 
Reifen an und dann erst auf den Luftwiderstand.

>
> Zitat:
> Nicht weniger wichtig ist die Tatsache, dass der Luftwiderstand bei
> einer Geschwindigkeit über 24 km/h jeden Kilometer erschwert. Oberhalb
> dieser kritischen Geschwindigkeit übersteigt der Luftwiderstand den
> durch die Reifen und den mechanischen Widerstand im Antrieb verursachten
> Rollwiderstand.(1)
> Quelle:
> 
https://www.trainingsworld.com/sportarten/radfahren/luftwiderstand-beim-radrenntraining-1278365/amp

Netter, wenn auch etwas schlampig übersetzter Artikel, von dem man 
allerdings mehr lesen sollte als nur den ersten Absatz und die 
Clickbait-Punchline.

Es ist publikumswirksam, aber trotzdem albern, in einem solchen break 
even, in den div Annahmen eingehehn, eine Art magischer Grenze zu sehen.

Wesentlich ist zu begreifen, daß die verschiedenen kraftzehrenden 
Faktoren mit unterschiedlichen Exponenten in die Rechnung eingehen und 
wie. Auf beides weist der Artikel hin. Auch wenn er i.W. Ausstattung und 
Optimierungsmöglichkeiten bei Radrennen und dem dafür nötigen Training 
diskutiert, zeigt er doch gut, daß man auch für effektives und zügiges 
Radfahren im Alltag einiges davon abschauen kann.

Der Punkt, auf den ich hinwies, ist der Umstand, daß bei niedrigen 
Geschwindigkeiten wie z.B. den eher beiläufig genannten 23 km/h und 
darunter Ineffizienzen, die beim Rennrad schon wegoptimiert wurden, 
releavant sind.

Wenn man schon durch ungünstige Radgeometrie nur einen Bruchteil der 
Leistung überhaupt aufbringen kann und davon dann ein erheblicher Teil 
im Transmissionssystem, den Reifen und miesen Untergründen verschwindet, 
wenn man dann auch noch durch permanentes Beschleunigen und Abbremsen 
eines zu schweren Fahrzeug die wenige verfügbare Leistung verplempert, 
spielt es keine Rolle, daß man bei doppeltem Tempo i.W. mit dem 
Luftwiderstand zu kämpfen hätte, weil man dann gar nicht erst in diesen 
Geschwindigkeitsbereich kommt bzw gewiss nicht über längere Zeit.

Jetzt etwas besser verständlich?

von Dieter (Gast)


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Der Artikel zeigt nur auf, dass in dem Geschwindigkeitsbereich der 
Luftwiderstand schon einen erheblichen Einfluss hat. Und wenn ein 
Radfahrer mit normaler Kleidung, normaler Sportbekleidung oder 
luftschnittiger Radsportbekleidung unterwegs ist, dass dann zusätzlich 
zum Gewicht auch noch schöne zusätzliche Abweichungen drin sind.
Und die obigen Beispiele von Leistung und Geschwindigkeit bewegen sich 
alle in dieser Bandbreite.

Auf dem Heimtrainer fehlt übrigens der Fahrtwind, da dieser sich nicht 
bewegt. Also bleibt die Dauerleistung abzüglich der Reibungsverluste der 
Mechanik, Generators und Wechselrichter übrig.

Es ist sinnvoller die kleine Leistung zurückzuspeichern als in Abwärme 
zum Teil mit mechanischen Verschleiß von Bremsen umzuwandeln.

Was kann man schaffen:
Also bei einer Bergfahrt kam ich auf 100W auf 600m Höhenunterschied. 
600W Spitze für ein bis zweimal ganz kräftig durchtreten schafft fast 
Jeder. Mit jeder weiteren Kurbeldrehung nimmt das ganz stark ab. Eine 
Hyperbel mit Spitze 600W für eine Kurbeldrehung und Asymptote bei 100W 
(ab 100 Kurbeldrehungen wird 130 unterschritten) beschreibt schon gut 
das 95% Percentil.

von Wolfgang S. (ws01)


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Dieter schrieb:
> Der Artikel zeigt nur auf, dass in dem Geschwindigkeitsbereich der
> Luftwiderstand schon einen erheblichen Einfluss hat.

Das hängt davon ab, was man für erheblich hält.  Wenn jemand mit dem 
Rennrad 40 km/h fährt, was so ungewöhnlich nicht ist, wird schon vier 
mal so viel von der erforderlichen Antriebsleistung vom Luftwiderstand 
gefressen wie vom Rest, ohne dass man noch viel dagegen tun könnte. 
Aufrecht auf dem Hollandrad wären es noch mal rund doppelt so viel. 
Das ist erheblich und der Grund dafür, daß in Rennen Windschatten 
gefahren und merkwürdige Kleidung getragen wird: in den 
Geschwindigkeitsbereichen ergebenen auch minimale Verbesserungen der 
Aerodynamik einen erheblichen Tempounterschied. Nicht so im Alltag oder 
auf Touren, auch solchen mit dem Rennrad und an der Grenze des 
persönlichen Leistungsvermögens und bei regelmäßigen Geschwindigkeiten 
deutlich oberhalb der etwas unmotiviert angezweifelten 23 km/h. 
Untenlenkerposition und nicht zu flattrige Kleidung sind dabei 
hilfreich, aber schon die Ausstaffierung mit Wurstpellenkleidung und 
fragilen Systemlaufrädern etc. ist i.W. Fashion und eine Form von 
Cargo-Kult.

von Ben (Gast)


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brutzkl schrieb:
> Die Computerbild hat das Thema jetzt auch schon entdeckt:
> https://www.heise.de/ratgeber/Heimtrainer-Generator-selbstgebaut-4272428.html

Das ist ein Make Artikel von der CT denke ich. Nicht das Shopmagazin der 
CB.

von Falk B. (falk)


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asdf schrieb:
> ● J-A V. schrieb:


> Mit 95W (Hallo Berserker!!!!) darfst du dann 10500 Stunden strampeln.
> Oder mehr als ein Jahr. Am Stück, bei full Power.

> Realistischerweise darfst du vermutlich >10 Jahre am Stück ohne Schlaf
> voll durchpowern, bis du den Preis drin hast. Das hält das nicht aus. Es
> ist ein Fitnessgerät, kein normal denkender Mensch würde es darauf
> auslegen.

Na endlich mal einer, der das BERECHNET und nicht nur philosophiert!

von Falk B. (falk)


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Florian S. schrieb:
> Wenn ich mit
> dem Hometrainer die Akkus von Notebook, Smartphone aufladen, ein Radio
> betreiben etc. kann, ohne dabei auf (überwiegend immer noch fossil
> erzeugte) Fremdenergie zurückgreifen zu müssen, ist dies doch schon mal
> ein Gewinn für die Mitwelt.

Nö, es ist Aktionismus und Selbstbetrug. Passt aber optimal zum 
ultragrünen Zeitgeist.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Im Groben kommt Kreuzotter schon einigermaßen hin. Die Leistungswerte 
für Tempo 40 z.B. decken sich sehr gut mit dem, was Eurosport so im 
normalen Fahrbetrieb an Echtzeitwerten so anzeigt.

Die Windberechnung nach Formeln ist eben nicht so ganz einfach, weil 
sehr viel von der Körperhaltung abhängt. Nur 4 Positionen anzubieten, 
ist schon mal sehr grob. Die Luftströmungen sind real auch nicht 
wirklich gleichförmig und teilweise nicht einmal streng monoton, sodass 
das einfache Staudruckmodell - anders, als beim Auto - viel zu ungenau 
ist. Es gibt z.B. unterschiedliche optimale Positionen i.A. der 
Geschwindigkeit. Die Wirbel und der Sog hinter dem Fahrer spielen da 
stark mit. Der cw-Wert ist daher beim Fahrrad noch weniger konstant, als 
beim Auto, wo es ja auch schon stark ungleichmäßiges Verhalten wegen der 
Wirbeleffekte gibt. Somit stimmt auch das Prinzip P(Luftwiderstand) ~ v³ 
nicht. Das würde bei den typischen Endgeschwindigkeiten im Bahnsprint 
z.B. zu Leistungsbedarfen führen, die real gar nicht getreten werden 
können.

Hohe Geschwindigkeiten sind in Kreuzotter gfs. etwas über- und niedrige 
unterbewertet. Ein Beispiel ist der aktuelle Stundenweltrekord von 
Victor Campenaerts: Die mittlere Leistung lag deutlich unterhalb dessen, 
was Kreuzotter für die 55km/h bei dem Luftdruck in Mexico auswirft. 
Umgekehrt müsste man mit 50 Watt schon 19km/h fahren. Das geht nur 
theoretisch. Ich denke, dass z.B. der Rollwiderstand etwas unterbewertet 
ist. Dessen Geschwindigkeitsabhängigkeit wird z.B. gerne unterschlagen.

Wichtiger scheint mir, dass normale Radfahrer auch schon bei geringem 
Tempo ein Anstrengungsgefühl haben, was am schlechten Wirkungsgrad der 
Muskulator und des Systems bei geringen Belastungen liegt. Das hatten 
wir unlängst sogar diskutiert.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Gesucht und gefunden:
Beitrag "Re: Muskel-Wirkungsgrad für Drehbewegungen"

Die WG liegt bei optimaler Drehzahl bei rund 27%, bei höherer und 
geringer Belastung und ungünstiger Drehzahl eher Richtung 23%. Hinzu 
kommt der Bedarf für die unproduktive Beinbeschleunigung sowie Arm und 
Oberkörperbewegung, die bei Ungeübten sogar höher liegt, weil sie 
unsauber treten, mehr Körperfett haben und die Rücken- und Bauchmuskeln 
nicht gut einsetzen. Der gesamte Körper bewegt sich auf dem Rad hin und 
her. Unnötig hohe Herzfrequenz und Atmung tun beim Untrainierten ihr 
Übriges. Bei sehr geringem Pedaldruck hat man dann einen Großteil in der 
Bein- und Körperbewegung selber und würde sogar mit demontierter Kette 
Energie verbraten, ohne vorwärts zu kommen. Darauf addiert sich dann 
noch der Grundumsatz.

Wenn man die theoretischen Werte der Leistung für Roll und Luft (PRL) 
nimmt und Muskelwirkungsgrad (MWG), die Verluste und den Offset ins 
Spiel bringt, sieht es anders aus:
1
Geschw  PRL  MWG  VER  GRU   GES
2
10km/h   13  21%  170  125   357
3
20km/h   52  24%  180  125   522
4
30km/h  146  26%  200  125   887
5
40km/h  318  27%  240  125  1543

Das resultiert in den realen Wirkungsgraden 4%, 10%, 16%, 21%. Der 
Wirkungsgrad auf Kreuzotter, der pauschal mit 22% angenommen wird, gilt 
also nur für die höheren Geschwindigkeiten. Das sind eben die, die 
Leistungen erfordern, wenn der Mensch an der Dauergrenze fährt. Diese 
liegt bei Belastung bei ca 24%. Das heißt, an der Leistungsgrenze hat 
man den optimalen Energieeinsatz. Darunter verbrät man z.T. erheblich 
mehr, als den Faktor 4 dessen, was die mechanische Wattzahl angibt.

Deshalb sind die Kalorieverbrauchswerte bei solchen Ergometern meistens 
für die Katz. Ich empfehle Untrainierten mit Faktor 5 an ihrer Grenze zu 
rechnen. Faktor 8, fürs lockere Treten. Rumliegen und mit dem Finger 
wackeln (0,3 W) erfordern sogar Faktor 1000 :D

: Bearbeitet durch User
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Nö, es ist Aktionismus und Selbstbetrug. Passt aber optimal zum
> ultragrünen Zeitgeist.
Das kann man auch anders sehen. Radsportler trainineren sehr viel auf 
der Rolle und das nicht nur bei schlechtem Wetter. Warmfahren und 
Ausfahren machen 30min (Beim Zeitfahren 60min und mehr). Das Rad ist 
vorhanden und die Energie wird also so oder so raus gehauen. Warum 
sollte man nicht einen Teil davon nutzen?

Batterien laden, sollte wohl gehen. Ein Untrainierter kann sicher 50W 
elektrische Leistung bringen. Die Schwierigkeit ist, in der kurzen Zeit 
normale Akkus zu laden. Die benötigen wenig Strom und laden mehrere 
Stunden. Schnellladefähige Hochleistungs-Modellbau-Akkus wären ein Ziel. 
Die werden bei 7,8V mit 6A geladen. Müsste man 30-40min treten.

Das Zweckmäßigste wäre sicher immer noch, direkt einen Ventilator 
anzutreiben, der einen beim Fahren kühlt. Denn:


Falk B. schrieb:
> Na endlich mal einer, der das BERECHNET und nicht nur philosophiert!
Den Strompreis ist für ihn günstiger, wenn der Ladestrom umständlich aus 
der Steckdose kommt. Trotzdem sind es > 10.000h.

Hinzu kommt aber der Preis für die Abnutzung des Fahrradreifens. Die 
10.000h entprächen 200.000km. Das sind grob 50 Fahrradreifen und damit 
1000,- Euro!

Die Sache lohnt also zur reinen Stromgewinnung auf keinen Fall. Und ob 
50 abgefahrene Fahrradreifen für die Umwelt so günstig sind, darf auch 
bezweifelt werden. Deshalb fahre ich auch kaum noch auf einem 
reifengebundenen Bremssystemen, sondern einem spinning bike. Das hat nur 
befilzte Bremsbacken auf der Schwungscheibe, die praktisch wartungsfrei 
sind.

von Falk B. (falk)


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Jürgen S. schrieb:
> vorhanden und die Energie wird also so oder so raus gehauen. Warum
> sollte man nicht einen Teil davon nutzen?

Weil eine einfache Rechnung zeigt, daß man damit den Schinken nach der 
Wurst wirft! Gerade DU mit deinem Loginnamen solltest das verstehen!

> Die Sache lohnt also zur reinen Stromgewinnung auf keinen Fall.

AHA!

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> ultragrünen Zeitgeist.

Wo siehst du den? Ich seh nur eine Menschheit die ihr Habitat in den 
nächsten 150 Jahren zugrunde richten will.
Hauptsache man kann jetzt Profit machen.

Oder waren die Verbote von Blei im Sprit und FCKW in Spraydosen und 
Kühlschränken oder PCB oder DDT für dich auch nur Auswüchse vom
> ultragrünen Zeitgeist.
?

von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> ultragrünen Zeitgeist.
>
> Wo siehst du den? Ich seh nur eine Menschheit die ihr Habitat in den
> nächsten 150 Jahren zugrunde richten will.
> Hauptsache man kann jetzt Profit machen.

Ich sehe vor allem in Deutschland eine Klima- und Ökohysterie, gefolgt 
von einem Ökofaschismus bzw. Aktionismus!

> Oder waren die Verbote von Blei im Sprit und FCKW in Spraydosen und
> Kühlschränken oder PCB oder DDT für dich auch nur Auswüchse vom
>> ultragrünen Zeitgeist.

Diese Geschichten sind lange vorbei und gerade zu harmlos, langsam und 
fast kostenlos im Vergleich zu aktuellen und angedachten Projekten 
(Energiewende, Verkehrswende, Kohleausstieg etc.)

von Dieter (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Florian S. schrieb:
>> Wenn ich mit
>> dem Hometrainer die Akkus von Notebook, Smartphone aufladen, ein Radio
>> betreiben etc. kann, ohne dabei auf (überwiegend immer noch fossil
>> erzeugte) Fremdenergie zurückgreifen zu müssen, ist dies doch schon mal
>> ein Gewinn für die Mitwelt.
>
> Nö, es ist Aktionismus und Selbstbetrug. Passt aber optimal zum
> ultragrünen Zeitgeist.

Der Gesamtwirkungsgrad des Menschen ist so schlecht im Vergleich zum 
Kraftwerk, dass das Getreide besser direkt zur Stromgewinnung verbrannt 
worden wäre um CO2 einzusparen.

von Falk B. (falk)


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Dieter schrieb:
> Der Gesamtwirkungsgrad des Menschen ist so schlecht im Vergleich zum
> Kraftwerk, dass das Getreide besser direkt zur Stromgewinnung verbrannt
> worden wäre um CO2 einzusparen.

Macht man ja, mit Raps und "Bio"diesel. Noch so ein grüner Selbstbetrug!

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ulrich schrieb:
> Wirklich lohnenwird sich der Stromerrag wohl nicht.

darum geht es nicht

Nur weil die aktuelle Ökonomie einen günstigeren Strompreis hergibt 
heisst das nicht, dass Leute vom Fach aufhören sollen, an 
Alternativlösungen, kleinen Lösungen, Bastellösungen, autarken Lösungen 
usw. zu tüfteln.

Am Ende verlernen wir die Kreativität und die Motivation.

von Wolfgang S. (ws01)


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Jürgen S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Nö, es ist Aktionismus und Selbstbetrug. Passt aber optimal zum
>> ultragrünen Zeitgeist.
> Das kann man auch anders sehen. Radsportler trainineren sehr viel auf
> der Rolle und das nicht nur bei schlechtem Wetter. Warmfahren und
> Ausfahren machen 30min (Beim Zeitfahren 60min und mehr). Das Rad ist
> vorhanden und die Energie wird also so oder so raus gehauen. Warum
> sollte man nicht einen Teil davon nutzen?
>
> Batterien laden, sollte wohl gehen. Ein Untrainierter kann sicher 50W
> elektrische Leistung bringen. Die Schwierigkeit ist, in der kurzen Zeit
> normale Akkus zu laden. Die benötigen wenig Strom und laden mehrere
> Stunden. Schnellladefähige Hochleistungs-Modellbau-Akkus wären ein Ziel.
> Die werden bei 7,8V mit 6A geladen. Müsste man 30-40min treten.
>
> Das Zweckmäßigste wäre sicher immer noch, direkt einen Ventilator
> anzutreiben, der einen beim Fahren kühlt.

In der Tat. Dazu passt die Anekdote, daß man sich in den Anfängen der 
Leistungsmessung von Radsportlern auf dem Ergometer darüber wunderte, 
warum die so gemessenen Werte reproduzierbar merklich unterhalb derer 
bei Rennen auf der Straße lagen - bis dann jemand auf die Idee kam, mal 
einen Ventilator aufzustellen.  Schon passten die Werte!

Die Abwärme, die ein Radsportler produziert (wir können das grob 
entsprechend der 25 % Effizienz des Metabolimus mit dem Faktor drei der 
Antriebsleistung abschätzen, das fällt als Wärme direkt im Körper an), 
muß irgendwo hin, sonst bekommt der Fahrer Fieber. Tatsächlich wird er 
aber mit ansteigender Körpertemperatur weniger leistungsfähig.

>Denn:
> Falk B. schrieb:
>> Na endlich mal einer, der das BERECHNET und nicht nur philosophiert!

Ich bin kein Ingenieur, obgleich ich mich formal als solchen bezeichnen 
dürfte.  Radsportler bin ich auch nicht, das Fahrrad ist für mich nicht 
Sportgerät, sondern Verkehrsmittel.

Gelernt hab ich mal, daß zur Qualifikation "Ingenieur" auch 
Fehlerrechnung gehört und generell die Fähigkeit, abzuschätzen zu 
können, relevante Faktoren und Präzision von irrelevanten zu 
unterscheiden, und nicht durch Präzision in der Berechnung eine 
Genauigkeit zu suggerieren, die tatsächlich nicht vorhanden ist, wenn 
die Eingangsvariablen so genau gar nicht bestimmmt werden können und 
selbst für Intervallrechnungen oder die Abschätzung von 
Fehlerverteilungen einfach die Daten fehlen.

Insofern finde ich eine elaborierte Diskussion etwa der Frage, ob die 
Effizienz des menschlichen Metabolismus nun 23 % oder 26 % ist, zwar 
grundsätzlich interessant, halte sie aber für ziemlich irrelevant, 
solange wir Faktoren wie tatächliche Geschwindigkeit, Steigung, 
Gegenwind, Reibwerte von Asphalt, der Reifen etc. pp. nur grob messen 
oder abschätzen können.  Und das ist jenseits des Labors leider meist 
der Fall.  Hier sind grobe, aber in ihrer Grobheit zutreffende und 
aufschlussreiche Abschätzungen hilfreicher als der Fehlschluß, daß man, 
wenn ein Zielwert nicht auf drei Stellen hinter dem Komma errechnet 
würde, man besser bedient sei, gar nicht überschlägig zu rechnen und 
abzuschätzen.

> Den Strompreis ist für ihn günstiger, wenn der Ladestrom umständlich aus
> der Steckdose kommt. Trotzdem sind es > 10.000h.
>
> Hinzu kommt aber der Preis für die Abnutzung des Fahrradreifens. Die
> 10.000h entprächen 200.000km. Das sind grob 50 Fahrradreifen und damit
> 1000,- Euro!
>
> Die Sache lohnt also zur reinen Stromgewinnung auf keinen Fall. Und ob
> 50 abgefahrene Fahrradreifen für die Umwelt so günstig sind, darf auch
> bezweifelt werden. Deshalb fahre ich auch kaum noch auf einem
> reifengebundenen Bremssystemen, sondern einem spinning bike. Das hat nur
> befilzte Bremsbacken auf der Schwungscheibe, die praktisch wartungsfrei
> sind.

Und ich trainiere auf so einem Teil nicht für den Sport, sondern um über 
den Winter fit zu bleiben, seit ich unfallbedingt nur noch bei trockenem 
Wetter draußen fahre, und auch bei weitem nicht so viel.

Die dafür verwendeten Reifen sind welche, die aufgrund von 
Beschädigungen ausgesondert wurden und sonst eh auf den Müll wanderten, 
das eingespannte Rennrad ist eines, das eh ausgelutscht ist und nicht 
mehr gefahren wird. Insofern ist für solche Fälle kein Verschleiß 
gegenzurechnen.

Interessant an einer Stromgewinnung wäre insofern trotzdem noch zwei 
Aspekte: die Antriebsleistung ist ja eh da und der elektrische Output 
könnte eine Autarkie des Trainer erlauben, die manchmal nützlich ist. 
Ich enpfinde die Notwendigkeit eines 220V-Anschlusses schon als etwas 
störend, bei einem Gerät, um das man herungehen können möchte. Dafür 
würde allerdings bereite ein kleiner Bruchteil der Leistung reichen.

Als generelle Methode der Stromgewinnung lohnt es sich aber schon 
deswegen nicht, weil die zeitgenössische Nahrungsmittelproduktion so 
schon nicht sonderlich effizient ist  - es gibt ein Bonmot 
"Zeitgenössische Landwirtschaft ist eine Methode der Umwandlung von 
Erdöl in Nahrungmittel".

Wenn man heutzutage einigermaßen klimaneutral Strom erzeugen möchte, 
macht man das per Windkraft oder mit direkteren Formen von 
Solarkraftwerken, nicht indem man mit fossilem Öl Kunstdünger 
produziert, damit Gemüse und Viehfutter erzeugt, dann letzteres an Tiere 
verfüttert, Gemüse und Fleisch mit weiterem Verbrauch von fossilem Öl 
über weite Strecken transportiert, dann an Menschen verfüttert und die 
sich dann auf Ergometern abstrampeln läßt, um neben viel Verschleiß auch 
ein wenig elektrische Energie zu produzieren.  Als 
Rube-Goldberg-Maschine 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Rube-Goldberg-Maschine) wäre es aber 
akzeptablel. :)

von Dieter (Gast)


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Als Zusammenbaulösung nehme man einen fertigen 12V --> 230V AC 
Konverter, einen 12V Akku, der laufend über einen Generator am 
Trainingsfahrrad nachgeladen wird, simplen Laderegler und zeitverzögerte 
Abschaltautomatik, falls vergessen wurde alles auszuschalten.
Welche Leistungsaufnahme hat das Teil maximal und durchschnittlich?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Weil eine einfache Rechnung zeigt, daß man damit den Schinken nach der
> Wurst wirft! Gerade DU mit deinem Loginnamen solltest das verstehen!

Ich hatte eben deshalb die "einfache" Rechnung etwas präzisiert und 
gezeigt, dass (und wie) man durchaus Energie nutzen könnte.

Viele Trainierende verwenden ein festinstalliertes Trainingsgerät, 
welches einen eigenen Zahnkranz hat und mit der Kette verbunden wird. 
Das erzeugt ein künstliches Gegenmoment, dessen Verluste vollständig in 
Wärme gehen. Da ist schon ein Generator drin aus dem man etwas machen 
könnte.

Leider hat man die Geräte nicht generell so schlau gemacht, dass sie 
ihre eigene Energie vollständig aus der reingetretenen Leistung beziehen 
können, was ohne Weiteres möglich wäre, um die Steuerung und das 
magnetische Gegenmoment samt Board-Computer mit Strom zu versorgen. 
Brächte nur einen fetten Bleigel-Akku.

von Kai D. (robokai)


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Wolfgang S. schrieb:
>>
>> Tempo 30 erfordern mindestens 210W auf einem Rennrad mit tiefer Haltung
>> und 250W in normaler Haltung:
>
> Was für ein Unfug. Da steht überhaupt nichts zu diesem Thema.

Doch, schon: Man muss es umrechnen. Auch die Werte die hier genannt 
werden, passen dazu:

Jürgen S. schrieb:
> 30km/h  146  26%  200  125   887

Die 146 passen zu deinen 170W für das "schlechte Rennrad."

Die 146 + 125 wären dann 270W, die zu meinen 250W passen, ich gerechnet 
hatte.

Ich sehe aber, dass es wirklich praktischer ist, die echten Watt zu 
nehmen, die reingetreten werden und die Ruhelast wegzulassen.

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