http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studiengaenge-Hohe-Abbrecherquote-in-MINT-Faechern-933708.html Zitat ".. hätten die Unternehmen wenig Nachwuchssorgen, wenn alle Gymnasiasten und Fachoberschüler, die Ingenieure werden wollen, ihr Ziel auch erreichten." "Leider fallen allzu viele auf dem Weg dorthin durch den Rost .. Die Studienreformen der letzten Jahre haben in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nicht etwa – wie von der Politik versprochen – mehr Absolventen, sondern mehr Abbrecher hervorgebracht." " .. Die Schwundquoten sind alarmierend: An den großen deutschen Technischen Universitäten hält nur rund die Hälfte der Maschinenbau-Erstsemester bis zur Abschlussprüfung durch, den Fachhochschulen kommt etwa ein Drittel unterwegs abhanden." Was ist da bloß los? Woran liegt das?
Eine Generation von Durchsackern ? Es gibt lukrativere Jobs. Wer will denn schon importierten Billigarbeitern den Job streitig machen.
Das liegt häufig an den falschen Vorstellungen der Studienbewerber. Ich studiere derzeit selbst und wenn ich mich bei meinen Kommilitonen umschaue (bei den Übriggebliebenen), dann gibt es einige die entweder überfordert oder unmotiviert oder beides sind. Von denen wird aber kaum einer mehr abbrechen, denn das Grundstudium haben sie mittlerweile hinter sich. Die hohen Abbrecherquoten kommen schließlich auch dadurch zustande, dass man selbst mit schlechtem Abitur oder schlechter FH-Reife in technischen Fächern seinen Studienplatz bekommt. Also insgesamt nichts tragisches. Tragisch hingegen wäre, wenn sich alle so durchmogeln könnten.
Was ich nicht verstehe: In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Studenten stetig angestiegen. Demnach müßte die Zahl der angehenden Ingenieure, selbst unter Berücksichtigung der Unbeliebtheit der MINT-Fächer und der hohen Durchfallquoten, gestiegen sein. Und dann soll es noch immer zuwenig Ingenieure geben ?
Verstehe ich auch nicht. Für mich gibt es in GoG auch keine Autos der 400PS Klasse, die ich mir leisten kann oder will. Die sollten mal mehr bauen, damit ich Schwabe oder Schotte mir auch sowas leisten kann.
Ist nicht wirklich überraschend. Nach der Umstellung von Diplom auf Bachelor/Master ist die Abbruchquote an meiner FH laut Dekan von 45% auf 68% gestiegen. Meiner Erfahrung nach gibt es 2 Hauptgründe fürs Abbrechen: 1.) Zuviel Stress. Der Bachelorlehrplan ist übervoll. Wir haben beim Bachelor genau den selben Stoff wie die Diplomer, nur in weniger Zeit. Bachelor=Diplom-2Semester. Besonders die Unmengen an Praktikas vorbereiten/auswerten können einen Studenten ganz schön rädern. Das verträgt nicht jeder. 2.) Man kann nebenbei nicht arbeiten. Nicht alle haben das Glück von den Eltern unterstützt zu werden. Bafög bekommen auch nicht alle. Ein paar Kommolitonen von mir haben bei Kaufland Regale eingeräumt...2x pro Woche von 22 Uhr bis 1Uhr früh...das hält man nicht lange durch,wenn man am nächsten Tag wieder von 8 bis 8 in der Hochschule sitzt. Gab natürlich auch so ein paar Typen, die nicht wussten, dass Elektrotechnik was mit Mathe zu tun hatte und nach den ersten 3-4 Wochen einfach nicht mehr aufgetaucht sind und jetzt halt BWL studieren ;-)
In dem Artikel ist wieder heimlich der berühmte Fachkräftemangel eingeschleust worden, gemixed mit abenteuerlichen Hochrechnungen für das Jahr 2014. Ich frage mich, wenn es doch so brennt beim MINT-Bedarf, warum letztes Jahr mehr als um die Hälfte weniger neueingestellt worden ist im Vergleich zu 2008 und man so wohlwissentlich eine halbe Abgängergeneration verheizt hat? Die in Bayern durchgeführte halbherzige MINT-Brücke ist lächerlich, mehr eine Behelfsbrücke. Selbst da hat man nur als Top-Absolvent eine Chance drüberzukommen, weil man ein Partnerunternehmen als Paten finden muss.
> In dem Artikel ist wieder heimlich der berühmte Fachkräftemangel > eingeschleust worden, gemixed mit abenteuerlichen Hochrechnungen für das > Jahr 2014. Sehr scharf beobachtet. Im Endeffekt ist der komplette Artikel Nonsens, da es überhaupt kein Problem für die Firmen gibt bei fairen Konditionen geeignetete Bewerber zu finden. Und auch in 2 Jahren wird das nicht anders sein. Ich habe zu Beginn meines Studiums als kleiner Noob vor 7-8 Jahren schon einmal den Fehler gemacht an die Fachkräftemangellüge zu glauben, nochmal passiert mir das nicht ;)
Student schrieb: > 2.) Man kann nebenbei nicht arbeiten. Nicht alle haben das Glück von den > Eltern unterstützt zu werden. Bafög bekommen auch nicht alle. Bullshit... "Von 8 bis 8 in der Uni." BUUHUU meinste das war vor der Umstellung anders?!
Hi zusammen, ich habs auch gerade auf heise gelesen und will euch mal meine Meinung schildern. Ich bin selbst ein MINT Absolvent. Habe an einer FH Maschinenbau studiert und mache auch gerade dort meinen Master (Nein, diese Diskussion will ich gar nicht entfachen!!) Ich muss sagen dass meine Mitstudenten, welche mit mir begonnen haben fast alle bis zu Ende dabei waren. Es waren etwa 15% Abbrecher und Ausscheider dabei. Also doch recht viele durchgekommen. Was ich allerdings aktuell beobachte ist eine allgemeine Verunsicherung und "Planlosigkeit" der Erstsemster. Viele, welche ihr Abitur machen wissen gar nicht was sie machen sollen. Schlechte Information was für Berufe es gibt und was man selbst machen will (oder was nicht) führt dazu, dass einige sich einfach mal für z.B. Maschinenbau einschreiben (weil das verlangt ja unsere Wirtschaft und Industrie), ein oder zwei Semester studieren und dann feststellen, dass das doch nichts für sie ist und sie doch lieber was anderes studieren. Wie gesagt, ich kanns nicht anhand von zahlen bestätigen, ist meine Meinung und Vermutung was hierfür Ursache sein kann. Und noch eine Anmerkung: Von wegen es bekommt fast jeder einen Studienplatz mit egal was für einer Abiturnote: Der NC für Maschinenbau lag bei mir damals bei 1,6 ;-) Und der hat sich nicht großartig verändert! Grüße vom Gastposter
Student schrieb: > Ist nicht wirklich überraschend. > Nach der Umstellung von Diplom auf Bachelor/Master ist die Abbruchquote > an meiner FH laut Dekan von 45% auf 68% gestiegen. > Meiner Erfahrung nach gibt es 2 Hauptgründe fürs Abbrechen Schöner Mist. Es gibt nicht nur weniger Absolventen und die wenigen Absolventen taugen auch noch weniger, weil das Studium verschult ist und vom Niveau her dem Vordiplom gleicht.
Tja dann muss Siemens wohl noch mehr Chinesen und Inder importieren oder sich gleich ganz selbst exportieren ;)
> Der NC für Maschinenbau lag bei mir damals bei 1,6 ;-) Und der hat sich > nicht großartig verändert! Quark mit Soße! In Hannover hat es in den letzten 20 Jahren weder an der Uni noch an der FH jemals einen NC in den Ingenieursstudiengängen gegeben. Mir würde spontan auch keine andere Uni einfallen, an der es in den letzten Jahren einen NC für diese Fächer gegeben hat. (mal abgesehen davon, daß dieser NC-Firlefanz nur Hokuspokus ist, aus meinem Abi-Jahrgang haben mindestens 3 Mitschüler mit einem Abitur schlechter als 3,0 Medizin studiert, direkt nach der Schule, ohne Wartezeit)
Matthias, es gibt sehr wohl NC's auf Ingenieurstudiengänge. Kuck dir nur mal die RWTH an, wie die in den letzten 2 Jahren überrannt wurde. MB und WIING mit jeweils 1,6 und 1,4 . http://www.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaabttwv
also auf e-technik gibts in den meisten unis keinen. Wobei ich jetzt mal nicht sagen würde, dass die Abi Note so hoch gewertet werden sollte. Warum sollte man auch in einem technischen Studiengang besser abschneiden, wenn man super französisch spricht.
> nur rund die Hälfte
Das war bei meinem Semester früher™ auch schon so.
60 rein, 30 raus (Matrikel 79)...
an als an Fhs kommt das für Elektrotechnik ab und an mal vor (aber meinst ist das dann so bei 2.8) gabs B schon an der htw-dresden(im ws 09 nicht). Aber bei Wirtschaftsing. ist das sogar recht häufig. (kombonation mit wirtschaft ziehen halt mehr leute an;D (ist übrigens bei internationaler bwl auch so wobei da nur ein festes Auslandssemester bei sind - und Paar Sprachmodule bei sind die man sonst wählen könnte oder aber übers sprachentrum oligatorisch wären und wow gleich NC von 1,5 (alles sache der verpackung;D))
Ich halte seit meinem Auslandssemester immer weniger vom deutschen Weg, möglichst viele Ingenieursstudenten in einen anonymen Massenbetrieb aufzunehmen und dann auszusieben. In Frankreich läufts (da wo ich war) so: * Einer von fünf (!) Studienbewerbern wird genommen. * Der Grundsatz ist: Wer irgendwo durchrasselt, kann gehen. Wiederholungen gibts in Ausnahmefällen auf Antrag, wenn man beispielsweise im Schnitt im betreffenden Semester gut war. * Dafür ist die Betreuung von Anfang an sehr gut (klar, die Hochschule schafft ja mit denselben Mitteln ein deutlich besseres Betreuungsverhältnis), zu fast jeder Vorlesung (außer natürlich per se theoretischem Zeug wie Mathe) gibts auch ein Praktikum etc. * Im ersten Jahr kommen (ähnlich wie bei uns) die harten Basics aus Mathe, E-Technik, Informatik, Werkstoffkunde usw. dran, allerdings alles für alle. Folge 1: Schwerer für Nerds, die nicht mal ansatzweise in die Nachbardisziplinen schauen wollen. Folge 2: Weniger Zeitverlust (und weniger Kosten für die Allgemeinheit) durch Wechsel, da man sich zu dem Zeitpunkt, wo man sich endgültig für den konkreten technischen Studiengang entscheiden muss, schon einen gewissen Überblick hat, was einen erwartet. Nachteile: den letzten Punkt kann man kritisieren (weniger Zeit für die Spezialisierung), beim Rest frag ich mich, warum wir es hier immer noch anders machen.
Fakt ist ja auch das die Bachelors immer wieder lesen das die Industrie doch noch lieber Diplomanten einstellen, und mit dem Bachelor nix anfangen können. Ein mitarbeiter meiner FH hat gesagt das die FH Verwaltung sagt der Bachelor ist gleichwertig, aber wenn die Bachelors bei der FH angestellt werden fangen sie 2 gehaltsstufen unter den Diplomanten an. Eine Bekante hat gesagt sie muss sowieso nen master machen nach dem Bachelor damit sie ne chance auf dem Arbeitsmarkt hat. Dazu kommt das meine prof meinte das die FH nur 20% zum Master machen darf die uni 80% der Bachelor absolventen.
verquirlte kacke sag ich da nur.
... von 8 bis 8 in der Uni... Selten so gelacht, jetzt wollen wir die Kirche aber mal im Dorf lassen... Habe 95 abgeschlossen und natuerlich gab es vor den Klausuren diese Zeiten... aber regelmaessig 12 Stunden, auf keinen Fall.
Ja, das stimmt. Unmittelbar vor den Klausuren hat der Tag auch mal mehr als 12h. Aber das ist wirklich nicht die Regel. Aber dafür will man eben auch einen Titel bekommen und was leisten. Das ein Studium kein Zuckerschlecken ist, fehlt warscheinlich so manchem Erstsemestler auch als Info. Es mangelt meiner Meinung nach wirklich an der Vorstellung, was während dem Studium passiert und auf einem zukommt. Und lasst uns bitte in diesem Thread nicht SCHON WIEDER über den Bologna Prozess diskutieren. Dafür wurden bisher schon genügend Beiträge "missbraucht".
Dödel schrieb: > " .. Die Schwundquoten sind alarmierend: An den großen deutschen > Technischen Universitäten hält nur rund die Hälfte der > Maschinenbau-Erstsemester bis zur Abschlussprüfung durch, den > Fachhochschulen kommt etwa ein Drittel unterwegs abhanden." Das nur 40-50% durchkommen, war bei mir (FH, Abschluss 2008) auch schon so. Der Betrag vor dem Prozentzeichen kam aber auch stark auf die Statistik an und vor allem was sie aussagen soll. Eine habe ich mal gesehen, da vielen nur 20% raus, aber alle Studenten mit mehr 4 Semestern über der Regelstudienzeit wurden da einfach weggelassen... Ich habe auch noch den Bachelor-Übergang als Zuschauer miterlebt. Da gibt es auch diverse Nebeneffekte, normalerweise kann jemand, der in Deutschland an der Hochschule sein E-Technik-Studium nicht schafft, nie mehr in Deutschland E-Technik studieren. Nun ist es aber so, dass der Bachelor etwas ganz anderes ist, als das Diplom. Im Klartext, gefühlte 80% die bei uns das Diplom verbockt haben, kamen als Erstsemester-Bacheloranten wieder, haben sich ein paar Semester gehalten und waren abermals weg.
Man könnte natürlich die Ansprüche auf Abi-Niveau herunterschrauben, dann schaffts auch jeder ;-) Ein hohes Niveau fordert natürlich auch Opfer, das liegt in der Natur der Sache. Allerdings sollte man das System darauf auslegen, dass so früh wie möglich gesiebt wird. Das erste Semester ist in den meisten Studiengängen eher lasch und viele Studenten können mit der Freiheit nicht umgehen und verlernen jegliche Selbstdisziplin. Auch die Erkennung einer Fehlentscheidung mangels Talent wird eher nach hinten geschoben. Die ersten harten Prüfungen kommen dann nach dem zweiten Semester, durchgefallen, Wdh im dritten, durchgefallen, Härtefallantrag (notfalls mit Psycho-Attest), Gnaden-Zweit-Wdh nach dem vierten, durchgefallen, Prüfungsanspruch verloren, zwei volle Jahre futsch. Ich kenne Leute, die zwischendurch dann doch mal was bestanden haben und erst nach ACHT! Semestern im Vordiplom geflogen sind. Ich wäre dafür, gerade das erste Semester vom Niveau her den anderen anzugleichen und damit deutlich härter zu machen. Also gleich einen repräsentativen Querschnitt der Siebfächer mit reinzubringen und auch direkt danach zu prüfen. Wiederholungsprüfungen 4 Wochen später und nicht erst im nächsten Semester, Verschiebungen und Zweitwiederholungen erst später zulassen. Und regelmäßige Leistungskontrollen und Übungsgruppen unter dem Semester. Natürlich soll Studium noch Spaß machen und Freiheiten bieten, die man im Job dann nicht mehr so hat. Wer geeignet ist und das nötige Maß an Zeitmanagement und Selbstdisziplin beherrscht, kann Studium, Sport, Party usw. gut unter einen Hut bringen. Allen anderen sollte man es frühzeitig beibringen oder sie entsprechend aussieben um ihnen schnell die Chance zur Neuorientierung zu geben.
Die Statisitik redet doch hier von relativen Zahlen. Früher fielen aus der FH ca. 35% raus, heute sind es 38%-40% der Erstsemester. Man beachtet natürlich nicht, daß es heute wesentlich mehr Abiturienten und Fachoberschüler gibt, die in den Vorlesungssaal strömen. Da ist doch klar, daß die Siebung, die früher bereits im ABi oder beim Zugang zum Abi stattgefunden hat, auf die Hochschulen verlagert wird. Interessant: Abiturienten DDR 15% - Hochschulabsolventen (Uni/TH/IHS) 14% Abiturienten BRD 32% - Hochschulabsolventen (Uni/TU/FH) ca. 19 % Die Auslese fand damals früher statt.
> Die Auslese fand damals früher statt.
Was nicht unbedingt schlecht war: weniger Zeitverschwendung für die,
dies am Ende doch nicht schaffen, kein "Restschulcharakter" des
Hauptschulabschlusses (da er ja die Regel war).
>Was nicht unbedingt schlecht war: weniger Zeitverschwendung für die, >dies am Ende doch nicht schaffen, kein "Restschulcharakter" des >Hauptschulabschlusses (da er ja die Regel war). Das stimmt nicht ganz. Der Regelschulabschluß in der DDR war der Abschluß der 10klassigen POS. Das entspricht dem heutigen Realschulabschluß. Nur ein sehr sehr geringer Anteil durfte auf Antrag nach der 8. Klasse die POS verlassen. Das entspricht dann dem Hauptschulabschluß. 8% besuchten nach der POS die EOS (Gym des Ostens), 7% machten Beruf mit Abitur. Beide Abschlüsse führten zur allgemeneinen Hochschulreife (ABi).
@ Paul (Gast) >Das stimmt nicht ganz. Der Regelschulabschluß in der DDR war der >Abschluß der 10klassigen POS. Das entspricht dem heutigen >Realschulabschluß. In der Anzahl der Schuljahre und grob in der Einstufung zwischen 8. Klasse Abgang und Abi. Aber INHALTLICH war ein 10. Klasse Abschluss dem heutigen Realschulabschluss deutlich überlegen. MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > In der Anzahl der Schuljahre und grob in der Einstufung zwischen 8. > Klasse Abgang und Abi. Aber INHALTLICH war ein 10. Klasse Abschluss dem > heutigen Realschulabschluss deutlich überlegen. Das bezweifle ich sehr. Der Sprung von POS zu EOS/Abi war doch ein sehr deutlicher in den Leistungsanforderungen...
@ Gastino G. (gastino) >> In der Anzahl der Schuljahre und grob in der Einstufung zwischen 8. >> Klasse Abgang und Abi. Aber INHALTLICH war ein 10. Klasse Abschluss dem >> heutigen Realschulabschluss deutlich überlegen. >Das bezweifle ich sehr. Der Sprung von POS zu EOS/Abi war doch ein sehr >deutlicher in den Leistungsanforderungen... LESEN!!! Ich sprach vom Vergleich 10. Klasse DDR mit heutigem 10. Klasse Realschulabschluss!!! MFG Falk
das ist doch quatsch, bei dem einen thema mag in der ddr mehr stoff gekommen sein bei dem anderen hatte die heutige realschule mehr tiefgang... allg. würde ich die abschlüsse in der ddr aber etwas unter den der brd einstuffen siehe th ost und th west. also wenn man sich die ost lehrbücher der THen (zB Lunze) ansieht kann das nicht mit westdt. THen zb RWTH vergleichen...(es hat sicher nicht nur finazielle gründe das die meisten THs zu FHs wurden) und ähnlich verhält es sich sicher auch mit POS und Realschule;D
Ich bin 95 fertig geworden und ich muss sagen das der Stundetenschwund bei uns wirklich sehr hoch war... war aber auch ein schlechte Zeit fuer Absolventen... Leider habe ich keine konkreten Zahlen, aber aus meinem Bekanntenkreis sind ca. 50% waehrend des Studiums verschwunden... die meisten relativ schnell am Anfang...
Falk Brunner schrieb: > LESEN!!! > > Ich sprach vom Vergleich 10. Klasse DDR mit heutigem 10. Klasse > Realschulabschluss!!! Ja, ich auch. Da damals schon ein großer Unterschied zum Abi war, bezweifle ich, dass der heutige Realschulabschluss unterhalb der POS einzuordnen ist. Du könntest ja mal den Versuch unternehmen, Deine Behauptung glaubhaft zu begründen.
yannik schrieb: > also wenn man sich die ost lehrbücher der THen (zB Lunze) ansieht kann > das nicht mit westdt. THen zb RWTH vergleichen... Was genau ist denn am Lunze zu beanstanden? Die Bücher sind didaktisch sehr gut für die Grundlagen-Vorlesungen der E-Technik gemacht. Was daran nicht vergleichbar mit westdeutschen THen sein soll, musst Du schon genauer ausführen. BTW: Didaktisch bessere Bücher als den Lunze zu den Grundlagen habe ich zu meinen Studienzeiten nicht gefunden. Viele der anderen Fachbücher sind wirklich Gestammel gewesen. Nicht umsonst sind Ost-Lehrbücher und insbesondere der Bronstein auch an West-Unis sehr beliebt (gewesen).
lunze entspricht def. nicht uni niveau... zb wird lösen von netzwerk exorpitant ausführlich behandelt... das wird hier nur als sonderfall von homogen strömungsfeld behandelt ähnliches gilt für netwerke mit kondensator etc... ist hier bei uns alles sonderfall homogener felder... usw. (ich studiere an einer uni im osten und deshalb haben wir von den büchern etliche in der bibo- aber es entspricht nicht dem was wir machen)
@ yannik (Gast) >bei dem einen thema mag in der ddr mehr stoff gekommen sein bei dem >anderen hatte die heutige realschule mehr tiefgang... Welche? Kunstgeschichte? >allg. würde ich die abschlüsse in der ddr aber etwas unter den der brd >einstuffen siehe th ost und th west. ;-) Sehe ich eher anders herum. >nur finazielle gründe das die meisten THs zu FHs wurden) und ähnlich >verhält es sich sicher auch mit POS und Realschule;D Woher weißt du das? Vermutung? MFG Falk
@ Gastino G. (gastino) >bezweifle ich, dass der heutige Realschulabschluss unterhalb der POS >einzuordnen ist. Ich nicht, ich bin mir ziemlich sicher. >Du könntest ja mal den Versuch unternehmen, Deine Behauptung glaubhaft >zu begründen. Ich kenn da jemanden, der 30 Jahre++ als Lehrer in der Abiturstufe gearbeit hat. Mein alter Herr. Und der hat schon vor 15 Jahren ++ das sinkende Niveau der Schüler wie auch des Lehrplans!!! beklagt. Stoff, der in Mathe und Physik in der DDR bis Klasse 10 durchgenommen wurde, wird heute teilweise erst in Abitur behandelt. Die Lehrpläne werden weichgespült. Ausserdem nimmt die Benutzung des Taschenrechners groteske Züge an. Früher untersagt, heute als grafikfähiges Modell Pflicht! Die meisten Schüler werden dabei zu unkritischen Tastendrückern erzogen. Aber das ist vielleicht auch Kalkül . . . MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > Ich kenn da jemanden, der 30 Jahre++ als Lehrer in der Abiturstufe > gearbeit hat. Mein alter Herr. Und der hat schon vor 15 Jahren ++ das > sinkende Niveau der Schüler wie auch des Lehrplans!!! beklagt. Ja. Dazu musste man noch nicht einmal Lehrer sein :-) > Ausserdem nimmt die Benutzung des Taschenrechners groteske > Züge an. Früher untersagt, heute als grafikfähiges Modell Pflicht! Die > meisten Schüler werden dabei zu unkritischen Tastendrückern erzogen. Bei unseren LK- und auch Studiumsklausuren war einem freigestellt, ob man einen Taschenrechner oder auch Laptop oder ganze Bibliotheken dabei hatte. Die nutzten einem sowieso nichts ;-) > Aber das ist vielleicht auch Kalkül . . . Vielleicht. Zumindest war es schon damals so, dass ich einigen meines Abiturjahrgangs nicht das Abitur gegeben hätte. Es geht zu viele auf das Gymnasium und es erhalten zu viele das Abitur, ohne die entsprechende Qualitäten aufzuweisen. Dementsprechend sinkt natürlich auch das studentische Niveau. Und dementsprechend bleiben für die Hauptschule nur noch die Schlechtesten übrig. Früher ging man auf die Hauptschule, wenn man Handwerker werden wollte und es entstand eine Mischung aus guten und schlechten Schülern und es stellte sich ein entsprechendes Niveau ein, weil die Guten die Schlechten mitzogen. Heute sitzen dort nur noch Unmotivierte vor resignierenden Lehrern - woher soll da der Antrieb kommen? Wenn ich mir z.B. meinen Bruder (und auch andere aus dessen Hauptschuljahrgang) ansehe: der ist unglaublich belesen, in geschichtlichen Dingen steckt er mich sowieso locker in die Tasche und auch technisch hat er es absolut drauf. Heute würde man ihn aufs Gymnasium schicken - und er würde durchkommen, obwohl er eben eher der Praktiker ist und er seinen Beruf (Kfz-Mechaniker-Meister) liebt. Chris D.
>Ich sprach vom Vergleich 10. Klasse DDR mit heutigem 10. Klasse >Realschulabschluss!!! Wobei man dazu sagen muß, daß es d e n Realschulabschluß in Dtl. nicht gibt - leider. In der DDR hatte man EInheitslehrpläne und konnte so die Bezirke (Länder) sehr gut vergleichen. Die DDR legte in ihren Lehrplänen mehr Gewicht auf die naturwissenschaftlichen Fächer, die BRD hingegen auf sprach- und künstlerische Fächer. Mein ehemaliger EOS-Lehrer, der nach der Wende auch am Gym unterrichtete, sagte, daß das Niveau der EOS weit oberhalb der Grundkurse am Gym lag, aber etwas unterhalb des Leistungskurses. DIe EOS bildete mehr in der Breite aus, das Gym in die Neigungstiefe. Das Problem am Gym heute (und die Erklärung, warum 1/3 durchkommen) ist das Abwählen von Fächern. Das hat es in der EOS (außer Kunst vs. Musik) nicht gegeben. Da wurden alle Fächer bis Klasse 12 unterrichtet. Zum Lunze: Der Lunze ist ein Buch für das Grundstudium an der TH Dresden im Jahr 1956 gewesen und wurde später aktualisiert. Also mal nicht mit heutigen Normen vergleichen. Es wurde aber einheitlich mit Philippow an allen THen und IHSen verwendet. Heute wird es immer noch gerne an den FHen im Osten für die ersten beiden Semester verwendet. Man sollte auch nicht die TH (ob Ost oder West) mit einer TU vergleichen. Dazwischen liegen auch noch mal Welten (die RWTH ist eine TU!). Zwischen TH Ost und TH West gab es wenig unterschied, nur vollzog man in breiter Linie in den 70ern den Wandel zur TU im Westen, während es in der DDR bis kurz vor der Wende nur eine TU gab - Dresden. Kurz vor der Wende folgte noch Karl-Marx-Stadt. Der Versuch des Einführens eines Abschlusses, der dem FH-Diplom entspricht, ist nach 8 Jahren 1977 endgültig gescheitert. Die IHSen gaben den Titel HS.-Ing. auf, weil die Abiturienten fehlten und die wenigen Abiturienten zur TH gingen. Das Einführen der für die DDR neuen Hochschulform FH in breiter Linie war der Wunsch des Kultusministeriums, die damals die FH als Regelhochschule für die Ausbildung im Ingenieursberuf favorisierte. Außerdem waren viele THen kleine Spezialhochschulen nach sowjetischem Vorbild der frühen Spezialisierung (Hochschule für Verkehrswesen, TH Leuna Merseburg, TH Zwickau). Das ließ sich mit dem westdeutschen Humboldmodell einer TU (breite Ausbildung im Grundstudium, weniger Spezialisierung) wenig vereinbaren. Diese Hochschulen waren zu klein, um zur TU erhoben zu werden. Und schließlich spielten politische Rangeleien der Länder eine Rolle (Biedenkopf: TU Dresden vs. Eingliederung TH Leipzig in Uni Leipzig). Auf jeden Fall wurden die meisten FHen im Osten aus den THen und IHSen gebildet und nicht aus Ingenieurschule wie im Westen, weil einfach die Infrastruktur einer Hochschule bereits vorhanden war.
yannik schrieb: > lunze entspricht def. nicht uni niveau... > zb wird lösen von netzwerk exorpitant ausführlich behandelt... das wird > hier nur als sonderfall von homogen strömungsfeld behandelt ähnliches > gilt für netwerke mit kondensator etc... > ist hier bei uns alles sonderfall homogener felder... usw. (ich studiere > an einer uni im osten und deshalb haben wir von den büchern etliche in > der bibo- aber es entspricht nicht dem was wir machen) Kompletter Unfug. Erstmal solltest Du klären, welches Fach bzw. Teilgebiet Du überhaupt meinst. Der Lunze ist kein Komplettwerk für die E-Technik, sondern eine Einführung in die Grundlagen der E-Technik. Wenn Du Dich mal mit dem Buch beschäftigt hättest, wäre Dir aufgefallen, dass sich ca. die Hälfte des Buches mit elektrischem und magnetischem Feld beschäftigt, ein weiteres Viertel mit Grundbegriffen und Grundbeziehungen und nur ein Bruchteil (nämlich ca. 50 von über 300 Seiten) den Berechnungsmethoden elektrischer Stromkreise gewidmet ist. Nur weil bei Euch die Grundlagenvorlesung vielleicht anders aufgezogen ist als der Lunze strukturiert ist, heißt das noch lange nicht, dass der Lunze nicht Uni-Niveau hätte. So was zu behaupten, ist wirklich albern.
Falk Brunner schrieb: > Ich kenn da jemanden, der 30 Jahre++ als Lehrer in der Abiturstufe > gearbeit hat. Mein alter Herr. Und der hat schon vor 15 Jahren ++ das > sinkende Niveau der Schüler wie auch des Lehrplans!!! beklagt. Stoff, > der in Mathe und Physik in der DDR bis Klasse 10 durchgenommen wurde, > wird heute teilweise erst in Abitur behandelt. Die Lehrpläne werden > weichgespült. Ausserdem nimmt die Benutzung des Taschenrechners groteske > Züge an. Früher untersagt, heute als grafikfähiges Modell Pflicht! Die > meisten Schüler werden dabei zu unkritischen Tastendrückern erzogen. > Aber das ist vielleicht auch Kalkül . . . Solches Gejammer gab es zu allen Zeiten. Das ist für mich kein objektiver Vergleich. Dass heute die Arbeit mit dem Taschenrechner im Vordergrund steht, ist normal und auch sinnvoll so. Der Rechenschieber ist nun mal im Museum und im Auswendiglernen irgendwelcher Multiplikationstabellen sehe ich auch keinen besonderen Nutzwert mehr.
Paul schrieb: > Zum Lunze: Der Lunze ist ein Buch für das Grundstudium an der TH Dresden > im Jahr 1956 gewesen und wurde später aktualisiert. Also mal nicht mit > heutigen Normen vergleichen. Die Grundlagen der E-Technik sind noch immer dieselben. ;) Der Lunze ist ziemlich gut für die Einführungsvorlesungen geeignet. Weiterführende Themen werden dann in der theoretischen E-Technik abgehandelt, wofür sich der Lunze niemals als zuständig gesehen hat.
>Die Grundlagen der E-Technik sind noch immer dieselben. ;) Der Lunze ist >ziemlich gut für die Einführungsvorlesungen geeignet. Weiterführende >Themen werden dann in der theoretischen E-Technik abgehandelt, wofür >sich der Lunze niemals als zuständig gesehen hat. Was anderes habe ich auch nie behauptet. Ich hatte selber den Lunze im Grundstudium an der HTWK in Leipzig, sowohl den Grundlagenband, als auch den Wechseltromband mit Übungsbuch. Mein Prof. kam von der TU Dresden (Prom.) bzw. Hochschule für Verkehrswesen (habil.) und war auf den Lunze eingeschworen. Seine Vorlesungen GET hielten sich strikt an diese Lehrbücher. In TET kamen dann natürlich andere Themen mit anderen Büchern. Jedenfalls war der Lunze zu DDR-Zeiten ein Lehrbuch für Uni/TH (stand auch im Einband) und wurde von den Profs nach der Umwanhdlung der TH Leipzig in eine FH unverändert weitergenutzt (wie auch andere Lehrmaterialien).
Paul schrieb: > Was anderes habe ich auch nie behauptet. Ich hatte selber den Lunze im > Grundstudium an der HTWK in Leipzig, sowohl den Grundlagenband, als auch > den Wechseltromband mit Übungsbuch. Mein Prof. kam von der TU Dresden > (Prom.) bzw. Hochschule für Verkehrswesen (habil.) und war auf den Lunze > eingeschworen. Seine Vorlesungen GET hielten sich strikt an diese Ja. Wie schon gesagt, ein besser aufgemachtes Buch als den Lunze zu den Grundlagenthemen habe ich noch nicht gesehen. Und ich habe mir damals eine Weile lang einige Bücher angesehen. Das Meiste war inhaltlich ähnlich, aber wesentlich unstrukturierter und "liebloser" gemacht. > Lehrbücher. In TET kamen dann natürlich andere Themen mit anderen > Büchern. Jedenfalls war der Lunze zu DDR-Zeiten ein Lehrbuch für Uni/TH > (stand auch im Einband) und wurde von den Profs nach der Umwanhdlung der > TH Leipzig in eine FH unverändert weitergenutzt (wie auch andere > Lehrmaterialien). Auch an anderen Unis im Osten. Dass der Lunze nicht Uni-Niveau haben soll, habe ich hier zum ersten Mal gehört und verbuche das einfach mal unter "Unerfahrenheit".
Lunze muß wohl so eine Art ostdeutscher Moeller/Frohne sein ;-)
@ Gastino G. (gastino) >Solches Gejammer gab es zu allen Zeiten. Totschlagargument! > Das ist für mich kein objektiver Vergleich. Was ist denn für dich ein objektiver Vergleich? Die PISA Studie? > Dass heute die Arbeit mit dem Taschenrechner im >Vordergrund steht, ist normal und auch sinnvoll so. Nöö, schon gar nicht in den unteren Klassenstufen. Denn die Leute sollen rechnen und vor allem DENKEN lernen, nicht blindes Vertrauen in Technik und Tastendrücke!!! Aber genau das will das System ja nicht . . . > Der Rechenschieber ist nun mal im Museum Wer spricht vom Rechenschieber? > und im Auswendiglernen irgendwelcher Multiplikationstabellen sehe > ich auch > keinen besonderen Nutzwert mehr. Wer redet von sowas? Keiner. Thema verfehlt! Es geht darum, dass die Leute/Schüler, mehr und mehr zu unkritischen, denkschwachen - wie faulen, blind der Technik gehorchenden Menschen verformt werden. Kopfrechnen? Fehlanzeige, nicht mal nen Überschlag machen ist drin! MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > Was ist denn für dich ein objektiver Vergleich? Die PISA Studie? Nein, Lehrpläne zum Beispiel. Das Problem ist nur, das es heute sehr viele verschiedene Lehrpläne gibt. > Nöö, schon gar nicht in den unteren Klassenstufen. Denn die Leute sollen > rechnen und vor allem DENKEN lernen, nicht blindes Vertrauen in Technik > und Tastendrücke!!! Aber genau das will das System ja nicht . . . Mir wäre neu, dass die Grundrechenarten heutzutage nicht mehr gelehrt würden, da ist meine Erfahrung ganz anders. Mit dem Taschenrechner haben wir schon in der DDR in der 6. Klasse angefangen, wenn ich mich recht erinnere. Ich wüsste wirklich nicht, wo das Problem sein soll, wenn heute absolut übliche Techniken gelehrt und eingesetzt werden. Mit einem ominösen "System" hat das nichts zu tun. > Wer spricht vom Rechenschieber? Von was sprichst Du? > Wer redet von sowas? Keiner. Thema verfehlt! > Es geht darum, dass die Leute/Schüler, mehr und mehr zu unkritischen, > denkschwachen - wie faulen, blind der Technik gehorchenden Menschen > verformt werden. > Kopfrechnen? Fehlanzeige, nicht mal nen Überschlag machen ist drin! Kopfrechnen der Grundrechenarten lernen die Schüler nach wie vor. Kopfrechnen hat auch mit Mathematik oder Denken rein gar nichts zu tun. Dein Feldzug gegen den Taschenrechner ist irgendwie mindestens 30 Jahre zu spät.
Gastino G. schrieb: > Solches Gejammer gab es zu allen Zeiten. Das ist für mich kein > objektiver Vergleich. Dass heute die Arbeit mit dem Taschenrechner im > Vordergrund steht, ist normal und auch sinnvoll so. Der Rechenschieber > ist nun mal im Museum und im Auswendiglernen irgendwelcher > Multiplikationstabellen sehe ich auch keinen besonderen Nutzwert mehr. Ich weiß nicht was daran sinnvoll ist, wenn man für eine "Nullstellenermittlung" einen Taschenrechner benötigt und genau das können die Leute, die einen grafischen Taschenrechner in der Schule hatten nämlich nicht anders. Die heulen nämlich vor jeder Prüfung im Studium rum, bei dem keine programmierbaren Taschenrechner oder überhaupt kein Taschenrechner zugelassen sind. Vor allem lernt man ohne Taschenrechner erst mal richtig Gleichungen ordentlich zu vereinfachen und die entstehende Einheit zu überprüfen ohne direkt alles einzutippen. Und auch das können besagte TR-Liebhaber nicht... Von Bruchrechnung ganz zu schweigen. Im Mathe-Tutorium musste man Studenten grundlegende Sachen erklären und selbst in Signal und Systemtheorie meinte der Prof, dass es Studenten im 5. Semester gibt, die Brüche nicht addieren können.
phil schrieb: > Ich weiß nicht was daran sinnvoll ist, wenn man für eine > "Nullstellenermittlung" einen Taschenrechner benötigt und genau das > können die Leute, die einen grafischen Taschenrechner in der Schule > hatten nämlich nicht anders. Seit wann und wo sind grafische Rechner in den Schulen Standard und Grundlage für den Mathematikunterricht?
Seit wann und wo sind grafische Rechner in den Schulen Standard und Grundlage für den Mathematikunterricht? seit wann kann ich nicht sagen aber sicher seit mitte der '90iger. In einigen BL sind die Abi-Prüfungen auch für diese rechner(dh grafik+ cas) ausgelegt.
Dazu muss ich einfach mal loswerden, das ein Student im 3. Semester ET in der Großübung den Dozenten fragte, warum er denn dz am Ende des Integrals schreibe und nicht dx, wie sonst auch immer ...
yannik schrieb: > Seit wann und wo sind grafische Rechner in den Schulen Standard und > Grundlage für den Mathematikunterricht? Also ich hatte keinen. Abitur 2002. Wir durften auch keinen in der Abiturprüfung verwenden.
ich hab heute abend keine lustg mehr zusuchen aber zB in Mecklenburg-Vorp. http://www.stark-verlag.de/upload_file/Muster/135000m2.pdf ist CAS jetzt die regel im Matheabi...(ob die hochschulen mit ziehen kann ich aber nicht sagen)
yannik schrieb: > seit wann kann ich nicht sagen aber sicher seit mitte der '90iger. > In einigen BL sind die Abi-Prüfungen auch für diese rechner(dh grafik+ > cas) ausgelegt. Also Mitte der 90er gab es grafikfähige Rechner und einige ganz wenige Leute hatten die auch (bei uns im Studium Ende der 90er war das ein Einziger, während des Abis kann ich mich an nicht einen erinnern). Aber Standard? Das soll wohl ein Witz sein?
yannik schrieb: > ich hab heute abend keine lustg mehr zusuchen aber zB in > Mecklenburg-Vorp. > http://www.stark-verlag.de/upload_file/Muster/135000m2.pdf ist CAS jetzt > die regel im Matheabi...(ob die hochschulen mit ziehen kann ich aber > nicht sagen) Ähem, wenn ich mal erinnern darf: In der Diskussion ging es um den Vergleich zwischen Realschule und POS. Ob in einzelnen Bundesländern grafische Rechner beim Mathe-Abi zugelassen oder gar deren Nutzung gelehrt wird, spielt dafür nicht wirklich eine Rolle. Und es ist auch immer die Frage, ob solche Rechner während der Ausbildung produktiv verwendet werden oder ob sie Grundlagenwissen ersetzen.
naja, das problem ist das sich anforderungen verschieben. ein pos'ler wird vielleicht weniger fit in englisch gewesen sein hatte dafür vermutlich russisch(meine eltern hatten in der pos beide sprachen) das ist heute aber nur noch wählbar ergo hat nicht jeder realschüler fremdsprachen etc etc. Im grunde wird man immer sachen finden die damals intensiver waren als heute bzw heute vorkommen und damals nicht (zB Informatik,Sozialkunde,Philosophie od Religion(zumindest Religion dürfte an der POS nicht vorgekommen sein;D) etc)
Lunze? Nie gehört. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass DDR-Bücher didaktisch besser aufbereitet sind als viele aus dem Westen. Habe mit Physikbüchern aus dem Ostblock auch gute Erfahrungen gemacht. Im Westen scheinen viele Autoren ihre Bücher nicht für Lehrzwecke, sondern als Referenz für ihren Lebenslauf zu schreiben. Bei uns gab es vor allem Clausert, Bosse (Bosse wurde von den Profs aber nicht empfohlen) und später auch Küpfmüller und Zinke und Meinke. Manche Studenten haben im Grundstudium auch den Hagmann gelesen. Aber das wollten viele nicht offiziell zu geben, weil der als niveaulos (bestenfalls FH-Niveau) galt, was aber Blödsinn ist.
altbier schrieb: > Manche Studenten haben im Grundstudium auch den Hagmann gelesen. Aber > das wollten viele nicht offiziell zu geben, weil der als niveaulos > (bestenfalls FH-Niveau) galt, was aber Blödsinn ist. Ich kenne den Hagmann nicht, aber das Problem wird wohl sein, dass einige nicht zwischen "niveaulos" und "didaktisch gut gemacht und daher verständlich" unterscheiden können. Manche verbinden auch "unverständlich" automatisch mit "hohes Niveau", was sich dann sogar bis zur Dissertation hinzieht: Da wird dann jede profane Trivialität möglichst mathematisch umständlich (und unter intensiver Nutzung möglichst vieler Alphabete) dargestellt. Dabei ist der besonders talentiert, der komplizierte Zusammenhänge einfach und verständlich darstellen kann.
Dödel schrieb: > " .. Die Schwundquoten sind alarmierend: An den großen deutschen > Technischen Universitäten hält nur rund die Hälfte der > Maschinenbau-Erstsemester bis zur Abschlussprüfung durch, den > Fachhochschulen kommt etwa ein Drittel unterwegs abhanden." > > Was ist da bloß los? Woran liegt das? Um mal einen Aspekt zu nennen (und wieder zum Ursprungsthema zurückzukehren), den offenbar kaum jemand wirklich wahrnimmt: Die didaktischen Fähigkeiten vieler Professoren und Übungsleiter sind katastrophal. Man könnte auch sagen, dass die fehlenden pädagogischen Fähigkeiten der Lehrenden einen gehörigen Anteil an den Abbrecherquoten haben und der Gesellschaft teuer zu stehen kommen. Ich habe während meines Studiums einen Übungsleiter gehabt, der nebenbei auch noch eine pädagogische Ausbildung gemacht hatte. Der Unterschied zwischen seinen und anderen Übungen/Vorlesungen war frappierend. Mittlerweile scheint es auch bei angestellten Ingenieuren vieler großer Industrieunternehmen in Mode zu kommen, als Dozent von FHs noch nebenbei ein wenig Geld zu verdienen. Wenn ich da manchmal bei Kollegen sehe, was da für Folien zum Einsatz kommen und wie umständlich da einfachste Zusammenhänge erklärt werden sollen, dann tun mir die Studenten wirklich leid.
phil schrieb: > Vor allem lernt man ohne Taschenrechner erst mal richtig Gleichungen > ordentlich zu vereinfachen und die entstehende Einheit zu überprüfen > ohne direkt alles einzutippen. Exakt. Und auch bei dem Einheitenvergleich benötigt man Bruchrechnung. > Von Bruchrechnung ganz zu schweigen. Im Mathe-Tutorium musste man > Studenten grundlegende Sachen erklären und selbst in Signal und > Systemtheorie meinte der Prof, dass es Studenten im 5. Semester gibt, > die Brüche nicht addieren können. Ja, die mangelhafte Bruchrechnung ist eines der Ergebnisse, wenn nicht mehr Vereinfacht und umgestellt sondern direkt ausgerechnet wird. Und Bruchrechnung benötigt man (zumindest in E-Technik und Informatik) rauf und runter, vom ersten bis zum letzten Semester. So etwas muss einfach "sitzen" - und das tut es heute immer weniger. Chris D.
Also wenn es jemanden von heute wirklich interessiert, inwieweit die POS mit einem Realschulabschluß übereinstimmt, hat kein Problem. Er geht in die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig oder Frankfurt a. M. und sieht sich die Einheitslehrbücher der DDR an. Außerdem gab es Unterrichtsnormpläne für die Lehrer. Vergleichen und gut. Ich möchte auch mal mit der Mär aufräumen, daß es in der DDR nur Russisch als Fremdsprache gab. Habe schon öfters von Leuten gehört, daß sie nur Russisch hatten, weil es in der DDR angeblich keine weiteren Fremdsprachen gegeben habe. Das ist Blödsinn. Ab Klasse 5 wurde Russisch als Pflicht für alle unterrichtet. Ab Klasse 7 konnte man freiwillig!!! eine weitere Fremdsprache erlernen. Meistens war das Englisch, aber auch Französisch. Wer dieses Angebot nicht angenommen hatte, war selber Schuld, nicht die böse DDR. Wenn man zur EOS/BmA wollte (also Abi machen) war die 2. Fremdsprache Pflicht. Sonst gab es höchstens Teilabi. Das Niveau der Fremdsprachenausbildung war je nach Fremdsprache höchst unterschiedlich. Die Russischlehrerinnen mußten bei ihrem Studium mindestens 2 Semester in der UdSSR verbringen. Meine Russsichlehrerin hatte in dieser Zeit ihren Mann kennegelernt, einen Russen. Zu Hause sprachen sie russisch. Daß diese Frau gut russisch konnte - sogar mit dem typischen Singklang - ist wohl klar. Bei den Englischlehrern war das Niveau häufig nicht so hoch, weil ein Auslandsaufenthalt in England/USA selbstverständlich eine Rarität war. Trotzdem fand ich die Englischbücher und die Lehrsendungen im Fernsehen wesentlich besser gemacht, als manches West"bilder"buch. Zu dem Niveau der Lehrbücher: In der DDR durchlief jedes Lehrbuch vor dem Einsatz in den Schulen, Fachschulen und Hochschulen ein wissenschaftlich pädagogisches Autorenkollektiv, die so lange Veränderungen durchführten, bis ein didaktisch dem neuesten pädagogischen Stand angepaßtes Werk enstand. Auch der Taschenrechner SR1 (MR409) wurde ausgewählt, weil er nur eine! Speicherstelle hatte, der größere MR610 oder Westimporte mit mehreren Speicherstellen und Grafik waren an den Schulen verboten. Außerdem war die Nutzung der %-Taste an den Schulen verpönt, damit man die Aufstellung der Verhältnisgleichung richtig lernt. Vor dem Einsatz des Taschenrechners forderte man zumindest in der 6. /7.? Klasse einen vorherigen Überschlag im Kopf, um das Denken weiterhin zu trainieren. All diese Maßnahmen wurden durch ein pädagogisches Beratungsteam beim Ministerium für Volksbildung ersonnen. Es war eben nicht dieser ländereigene Kauderwelsch wie heute, sondern eine durchdachte Einheitsschule bis zur 10. Klasse für alle. Meine Meinung: Den Politmist und die vormilitärische Ausbildung raus, dafür moderne Themen zu den traditionellen dazu und man hätte das bessere, gerechtere Schulsystem als das heutige 3-gliedrige gehabt.
>Mittlerweile scheint es auch bei angestellten Ingenieuren vieler großer >Industrieunternehmen in Mode zu kommen, als Dozent von FHs noch nebenbei >ein wenig Geld zu verdienen. Aber nicht als Prof. an einer FH. Der hat lt Definition den Lehrauftrag von 16-18 SWS. Daneben im Unternehmen noch zu arbeiten, ist wohl kaum möglich. An der FH übernimmt der Prof. die Aufgaben des akademischen Mittelbaus (Seminare) mit. PS.: Ein Uniprof hat den Auftrag von 9 SWS und Assistenten. Begründet mit Forschung. Aber keiner kontrolliert seinen wahren Forschungsumfang ;-)
@Paul: Dozent != Professor. Ich schätze mal, Gastino meinte externe Lehrbeauftragte, die ein paar Stunden an einer FH unterrichten.
Ja, ich meinte externe Lehrbeauftragte. >Trotzdem fand ich die >Englischbücher und die Lehrsendungen im Fernsehen wesentlich besser >gemacht, als manches West"bilder"buch. Also die Fernsehsendungen, die man irgendwann in den 60er Jahren in S/W mal für den Englisch-Unterricht gemacht hatte, waren in den 80ern irgendwie nur noch lächerlich. Also ich fand die wirklich grausam...
Gastino G. schrieb: > Also Mitte der 90er gab es grafikfähige Rechner und einige ganz wenige > Leute hatten die auch (bei uns im Studium Ende der 90er war das ein > Einziger, während des Abis kann ich mich an nicht einen erinnern). Aber > Standard? Das soll wohl ein Witz sein? Das ist wie schon geschrieben abhängig vom Bundesland. In Sachsen wird er verwendet, in Sachsen-Anhalt nicht. Bei uns sind vorwiegend aus diesen beiden Bundesländern Studenten vorhanden und man merkt das schon recht gut. Gastino G. schrieb: > Ähem, wenn ich mal erinnern darf: In der Diskussion ging es um den > Vergleich zwischen Realschule und POS. Also genau genommen ging es um die erhöhten Abbrecherquoten in den MINT-Fächern aufgrund der Reformen oder steht bei Dir eine andere Überschrift? ;)
phil schrieb: > Das ist wie schon geschrieben abhängig vom Bundesland. In Sachsen wird > er verwendet, in Sachsen-Anhalt nicht. Bei uns sind vorwiegend aus > diesen beiden Bundesländern Studenten vorhanden und man merkt das schon > recht gut. Hast Du richtig gelesen? Es ging um den Einsatz in den 90ern! > Also genau genommen ging es um die erhöhten Abbrecherquoten in den > MINT-Fächern aufgrund der Reformen oder steht bei Dir eine andere > Überschrift? ;) Nicht ablenken. Dass der Vergleich zwischen Realschule und POS hier aufgebracht wurde, ist Tatsache. Da hilft der Verweis auf die Thread-Überschrift nicht weiter.
Dann hab ich wohl gerade nur den falschen Text zitiert. Gastino G. schrieb: > Seit wann und wo sind grafische Rechner in den Schulen Standard und > Grundlage für den Mathematikunterricht? Und was heißt hier nicht ablenken. Über über den Vergleich POS und Realschule darf man diskutieren aber nicht über den Sinn der Taschenrechner in der Schulasubildung? Machst du hier einen auf Moderator? Dann halt ich mich wohl ieber zurück, da ich weder POS noch Realschule wirklich beurteilen kann.
phil schrieb: > Und was heißt hier nicht ablenken. Über über den Vergleich POS und > Realschule darf man diskutieren aber nicht über den Sinn der > Taschenrechner in der Schulasubildung? Machst du hier einen auf > Moderator? Dann halt ich mich wohl ieber zurück, da ich weder POS noch > Realschule wirklich beurteilen kann. Wenn jemand die Behauptung aufstellt, das Niveau der Realschule liege unter dem der POS und als Beispiel die angebliche und bis jetzt nicht nachgewiesene Pflicht zu grafikfähigen Taschenrechnern angeführt wurde, dann bringt es die Diskussion nicht wirklich weiter, wenn irgendwelche Abitur-Prüfungsfragen ausgegraben werden, die sich mit solchen Rechnern beschäftigen. Es geht nicht darum, irgendwelche Diskussionen vorzuschreiben, sondern darum, dass die Antwort wenigstens halbwegs sinnvoll im Bezug zu dem beantworteten Beitrag steht. Hier klopfen sich alle auf die Schenkel, wie doch angeblich heute alle Schüler immer mehr verblöden, verfallen dann bei konkreten Nachfragen von einem Ausweichmanöver in's Nächste. Und das nervt.
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