Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Simpler Audiomixer - grausige Qualität


von mischamischa (Gast)


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Hallo,

ich will mir einen ganz einfachen Audiomixer basteln. Nur 2 Signale 
mixen und am Kopfhörer oder der Anlage anhören. Kein Hifi, aber 
annehmbare Qualität sollte es schon sein.
Betrieben werden soll das ganze am besten mit nem 9V-Block.

Meine Schaltung ist im Anhang, das sollen ein inv. Summierverstärker und 
ein inv. Verstärker sein. Als OP habe ich den LM324N verwendet, ist aber 
glaube ich nix anderes als 2 LM358 in einem Gehäuse.


An sich funktionierts ja, aber die Tonqualität ist grausam. Verzerrt, 
übersteuert bei größerer Lautstärke, usw.
Ich habe auch die Koppellkondensatoren weggelassen und aus dem 2. 
Verstärker einen Impedanzwandler gemacht, hat beides nichts gebracht.

Ich muss das ganze auch mit relativ viel Spannung betreiben, um laut 
genug Musik im Kopfhörer zu hören, brauche ich schon deutlich über 20V 
Ub, sonst geht das Signal an die Ausgangsspannungsgrenze des OPs und 
klingt noch scheußlicher.


Woran kann das liegen? Falscher OP? Grundsätzlich falsche Schaltung?

Dass ich von so ner simplen Schaltung keine Wunder erwarten kann ist mir 
klar, aber ich dachte ein halbwegs sauberes Signal wäre durchaus drin?!

Grüße,
Mischamischa

PS:
Wie machen das MP3-Player, die erreichen am selben Kopfhörer deutlich 
mehr Lautstärke und haben bestimmt keine 20-30Vss am Ausgang, oder? 
Genug Strom müsste so ein OP doch liefern können?!

von mhh (Gast)


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mischamischa schrieb:
> Genug Strom müsste so ein OP doch liefern können?!

Das steht im Datenblatt. Benötigen wirst Du einen mit 50 mA zulässigem 
Ausgangsstrom.

von mhh (Gast)


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mischamischa schrieb:
> Wie machen das MP3-Player, die erreichen am selben Kopfhörer deutlich
> mehr Lautstärke und haben bestimmt keine 20-30Vss am Ausgang, oder?

Die verwenden keinen LM324N, sondern die dafür angedachten ICs.

von Tom (Gast)


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Die *^%*^%*% "künstliche Masse" aus den 2 x 10k ist das Problem. Überleg 
mal, welchen Weg der Strom vom Netzteil durch den Kopfhörer nimmt.

Lösung: Pin 1 der Ein- und Ausgänge an GND und zwischen IC1B.7 und 
Ausgangsbuchse einen Elko. Wenn man dann noch R6 einen parallelen Elko 
spendiert, werden Störungen auf den 9V nicht mitverstärkt.

Damit stimmt dann zumindest die Schaltung. Den OP würde ich gegen einen 
TLC27x (oder notfallsT TL07x) mit Transistornachbrenner aus BC337/BC338 
a la http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/endstu_p.htm 
ersetzen.

Grüße.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Deine virtuelle Masse mit den 10k-Widerständen ist leider absolut zu 
hochohmig zum Anschluss eines niederohmigen Kopfhörers. Diese Masse ist 
eben nur "virtuell", ein paar hochohmige OPAmp Eingänge kannst du da 
schon anschliessen, aber gleich einen richtigen Verbraucher... :-o

Was du brauchst und was andere machen, ist eigentlich eine 
Gegentaktendstufe. Dann würde das auch mit der virtuellen Masse klappen.

Oder du machst diese virtuelle Masse mit einem OPAmp als Spannungsfolger 
wesentlich stabiler und belastbarer. Das dürfte insgesamt einfacher 
sein.

EDIT: Pech, Zweiter  ;-)

von mhh (Gast)


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Du hast Einkoppelelkos, benutze auch an den Ausgängen Elkos und erkläre 
den Minus Anschluss Deiner Batterie als Masse. Dann funktionieren auch 
die 2*10 kOhm für die Mittenspannung.

von Gaast (Gast)


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Die einfachste Lösung wären wohl 2 halbwegs dicke Elkos jeweils parallel 
zu R5 und R6.

von Kai Klaas (Gast)


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Der LM358 kann keine 30R-Lasten treiben! Dafür gibt es spezielle 
Headphone Verstärker, wie den LM4881 oder LM4861.

Kai Klaas

von G4st (Gast)


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Oder der TDA2822. Kann auch als Brücke betrieben werden.

von Axel R. (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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@Kai Klaas:

Hast du nicht den BUF634 vergessen?

Den aus der Röhrenschaltung letztens.  .-)

von Kai Klaas (Gast)


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@Wilhelm

>Hast du nicht den BUF634 vergessen?
>
>Den aus der Röhrenschaltung letztens.  .-)

Hatte ich schon fast verdrängt...

Kai Klaas

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hi,

sicherlich ist es für den Test, und womöglich auch später im Betrieb, 
eine gute Idee einfach zwei 9V Batterien zu nehmen. Damit kommt man auf 
eine höhere Versorgungsspannung und hat eine vernünftige Masse, die 
nicht unnötig Strom verbrät. Wenn das Gehäuse also groß genug ist ...
Aber auch wenn das dann funktioniert ist ein anderer OP sicherlich 
ratsam.

Hier gibt es den GND-Generator
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/opa1.htm

Schau Dir die Schaltungen in dem Beitrag an. Wenn es unbedingt nur eine 
Batterie sein soll, ist es vielleicht besser den Arbeitspunkt des OP auf 
U/2 zu legen. Dann verlierst Du aber Dynamik der LM324 bringt Dich dann 
bestimmt nicht ans Ziel ... wie oben schon erwähnt ...

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