Ich arbeite bei einem groesseren Unternehmen und werde demnaechst den Standort wechseln. Habe vom neuen Standort schon verschiedene Stellenangebote bekommen, was ja erstmal gut ist. Bei der ganzen Tendenz in Deutschland mit Verlagerungen etc. frage ich mich allerdings was ich anpeilen sollte, um moeglichst lange oben zu schwimmen. So habe ich Stellen angeboten bekommen die sich mit der Integration von HW Modulen befasst - man also mehr mit verschiedenen Stellen und deren Interessenausgleich zu tun hat und welche die sich eher um HW Entwicklung drehen (also eher in Richtung Experte von Schaltungsteilen). Die Stellen werden erstmal identisch entlohnt. Was wuerdet ihr machen und warum ? Danke.
Ist vielleicht keine schlechte Idee sich nicht zu spezialisieren, sondern immer etwas breitbandig tätig zu sein. Nach zehn Jahren muss man ohnehin sein Wissen wieder etwas auffrischen. Nach weiteren 10 Jahren gehört man ja dann schon fast zum Altenteil und dann gehts rapide bergab. Was dann an Technologie aktuell sein wird wissen nicht mal die Wissenschaftler im voraus.
mm hat recht breitband ist zwar meist weniger effektiv dafür aber flexibel einsetzbar. In kurzlebiger Zeit kommen Hochspezialisierte schnell ans slektive finish als flexiblere. Nicht länger als 3-5 Jahre binden gibt zwar keine Karierere aber hält den Geist jung. Festbeißen ist nur für wenig flexible Menschen in karieresicheren Jobs (Beamte, Infrastrukturangestellte)von Vorteil. Die produktive Wirtschaft bietet solche Stellen schon seit zehn Jahren nicht mehr, da dem Cashflow unzuträglich. Schnelles Geld erfordert schnellen Gewinn bei hohem Risiko. ... MfG Winne
Entwickeln kann man weltweit, entsprechend konkurriert man weltweit. Die im Rahmen von Projekten weltweit entwickelten Teile dann zusammenzubringen und einzusetzen ist hingegen weniger leicht ausgelagert. Die persönlichen Eigenschaften spielen natürlich auch eine Rolle. Ein Entwickler darf kommunikativ schwächer sein als ein Integrator.
>Bei der ganzen Tendenz in Deutschland mit Verlagerungen etc. frage ich >mich allerdings was ich anpeilen sollte, um moeglichst lange oben zu >schwimmen. Stellen die möglichst dicht am Kunden sind, können am schwersten ins Ausland verlagert werden.
Danke fuer die Meinungen. Wie die Tendenzen aussehen ist klar, nachdem Deutschland als Produktionsstandort unattraktiv wurde wird es dies jetzt zunehmend auch fuer die Entwicklung. Sehe ich in dem Unternehmen in dem ich arbeite nur zu deutlich. Aus den Rueckmeldungen sehe ich dass es "sicherer" waere sich nicht zu spezialisieren um damit flexibler/vermittelbarer zu beleiben.
>Sehe ich in dem Unternehmen in dem ich arbeite nur zu deutlich.
Das ist nur Anschein. Wenn die Firmen das wirklich durchziehen
werden die schnell merken das die Entwicklungen auch das Niveau
des Landes haben wird wo man entwickeln lässt. Außerdem ist
das Know-How im Ausland, egal ob hinter dicken Tresortüren
oder verschlüsselt gesichert keinesfalls so sicher wie hier. Gerade
in Asien ist das sehr gewagt und der Unternehmer kommt dann
höchstwahrscheinlich reumütig wie ein geprügelter Hund zurück
nach Made in Germany wenn das Know-How im Ausland plötzlich
kopiert wird. Hier in meiner Stadt hat ein Unternehmer
mal so eine schlechte Erfahrung gemacht.
Jo, aber dann muss man sich bei der Stellenwahl durch die ganze Historie des Arbeitgebers wühlen, um festzustellen, ob er diese Erfahrung schon hinter sich oder noch vor sich hat. Und wenn der Laden gross genug ist, dann werden mit dem nächsten CEO die Karten wieder neu gemischt.
>Außerdem ist das Know-How im Ausland, egal ob hinter dicken Tresortüren >oder verschlüsselt gesichert keinesfalls so sicher wie hier. Gerade >in Asien ist das sehr gewagt und der Unternehmer kommt dann >höchstwahrscheinlich reumütig wie ein geprügelter Hund zurück >nach Made in Germany wenn das Know-How im Ausland plötzlich >kopiert wird. Hier in meiner Stadt hat ein Unternehmer >mal so eine schlechte Erfahrung gemacht. Wann kapiert ihr's endlich: Für die Firmen gibt es kein "Ausland"! Dank Globalisierung und Firmen mit weltweiten Standorten ist es völlig ohne Belang, wo die Ware letztendlich hergestellt wird. Es zählt, wo der ökonomisch größte Nutzen für die Firmen liegt. Und Deutschland liegt da sehr weit abgeschlagen auf den hintersten Rängen. Sowohl als Produktions- als auch als Entwicklungsstandort. Gerade eben ist bei einer Umfrage wieder bestätigt worden, dass Deutschland und ganz Europa für die global Player schon längst nicht mehr interessant ist, weder als Produktions- noch als Kundenstandort. Da geben schon lange die BRIC-Staaten den Ton an. Dass Europa unter völligem Realitätsverlust leidet, zeigt z.B. Griechenland: aufgrund massiver Staatsverschuldung schnürt die dortige Regierung ein Sparpaket. Aber was machen die Leute, anstatt die Zähne zusammenbeißen und versuchen, das Land aus dieser prekären Lage zu bringen: starten postwendend einen Generalstreik und liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei. Insgesamt, und das bleibt Fakt, auch wenn es hier immer wieder dementiert wird: Deutschland und ganz Europa sehen düsteren Zeiten entgegen!
Der Realist ist zwar Pessimist, aber als solcher eben ein Optimist mit Erfahrung. full ack Kapital zieht halt immer auf die saftigste Weide wenn es an Zäunen mangelt wie jedes andere dumme Vieh auch. und Politiker welche alle zäune niederreissenohne zu schauen wie saftig wohl die eigene Weide ist ..... sind wohl die dümmsten Bauern aber sie behalten die dicksten Kartoffeln, jedoch nur für sich.
>Gerade eben ist bei >einer Umfrage wieder bestätigt worden, dass Deutschland und ganz Europa >für die global Player schon längst nicht mehr interessant ist, weder als >Produktions- noch als Kundenstandort. Da geben schon lange die >BRIC-Staaten den Ton an. Ich würde mal 2 Milliarden Malaiische Ringitt darauf verwetten das sich keine solche Umfrage finden lässt.
431516041 Euro sind aber auch viel Geld, hast du so viel? ;)
Realist schrieb: > Wann kapiert ihr's endlich: Für die Firmen gibt es kein "Ausland"! Dank > Globalisierung und Firmen mit weltweiten Standorten ist es völlig ohne > Belang, wo die Ware letztendlich hergestellt wird. Es zählt, wo der > ökonomisch größte Nutzen für die Firmen liegt. Und Deutschland liegt da > sehr weit abgeschlagen auf den hintersten Rängen. Sowohl als > Produktions- als auch als Entwicklungsstandort. Sehe ich genauso. Bei uns wird die Entwicklung zur Zeit an den Produktionsstandorten im Ausland stark ausgebaut. Noch wurde sie in D nicht geschlossen. Aber die Angst geht schon mal um. Wegen bisheriger Aktionen traut niemand der Geschäftsleitung, egal was sie sagt.
>Aber die Angst geht schon mal um. Wegen bisheriger Aktionen traut niemand >der
Geschäftsleitung, egal was sie sagt.
Also egal um welche Firma es sich handelt, ich würde nicht hoffen, dass
die deutschen Standorte erhalten bleiben. Es ist offensichtlich, dass in
den nächsten zehn Jahren die meisten Entwicklungsabteilungen in
Deutschland geschlossen werden. Für diejenigen, die in der Entwicklung
tätig sind, heißt es, noch schnell in eine Würstchenbude oder andere
sichere Einnahmequelle zu investieren, so lange man noch einen Job hat.
Wer jetzt nicht vorsorgt, wird in spätestens zehn Jahren, wenn dann die
privaten Rücklagen aufgebraucht sind, in Hartz IV landen!
Für alle diejenigen, die noch vor der Berufswahl stehen: Auf jeden Fall
einen nicht verlagerbaren Beruf erlernen! Alles andere ist sozialer
Selbstmord.
Ich bin selbst Dipl.-Ing. und sehe, trotz momentan für mich noch sehr
guter Situation, in eine düstere Zukunft. Ich habe mir auch schon
massive Vorwürfe gemacht, ein Ingenieursstudium begonnen zu haben und
nicht, wie auch mal angedacht, Medizin studiert zu haben. Allerdings
waren die Voraussetzungen Anfang der 90er auch noch völlig andere als
heute. Anfang der 90er waren die Diplomingenieure noch ein hoch
angesehener Berufsstand mit hervorragenden Zukunftsperspektiven. Dass
gerade die Ingenieure Anfang des 21. Jahrhunderts zu den größten
Verlierern ohne jede Perspektive gehören werden, konnte damals noch
niemand ahnen! So gesehen halten sich die Selbstvorwürfe inzwischen in
Grenzen. Wir müssen halt versuchen, so schnell wie möglich entweder mit
den Arbeitsplätzen Deutschland den Rücken kehren oder anderweitig tätig
zu werden. Dumm sind wir ja nicht ;-)
> Das ist nur Anschein. Wenn die Firmen das wirklich durchziehen > werden die schnell merken das die Entwicklungen auch das Niveau > des Landes haben wird wo man entwickeln lässt. Sorry... schau dich erstmal in der Welt um... Wo kommt den dein Motherboard, Ferseher, Stereo, Handy, Autoelektronik usw usw her? Klar erst wird die Massenware abgegrasst aber dabei lernen die anderen eine Menge... > Außerdem ist das Know-How im Ausland, egal ob hinter dicken Tresortüren > oder verschlüsselt gesichert keinesfalls so sicher wie hier. Gerade > in Asien ist das sehr gewagt und der Unternehmer kommt dann > höchstwahrscheinlich reumütig wie ein geprügelter Hund zurück > nach Made in Germany wenn das Know-How im Ausland plötzlich > kopiert wird. Hier in meiner Stadt hat ein Unternehmer > mal so eine schlechte Erfahrung gemacht. Singapur schaut seit ein paar Jahren penibel auf IP... ich bin mir sicher die andere Tigers machen das nun nach.. China und Indien sind vieleicht nochmal eine andere Sache... Aber beim schnellen Gewinn hat das noch keinen Unternehmer abgehalten... und ein Unternehmer ist recht wenig, oder?
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