Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Display weiß auf blau!


von Andi (Gast)


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Hi!

Wie sieht es bei den Displays mit weißer LED-Beleuchtung und blauem
Hintergrund mit der Darstellungsqualität gegenüber dem Standardkram
schwarz auf grün aus?
Ist das etwas besser?
Habe eine Scrollroutine für lange Begleittexte oder Infotexte gemacht
mit ca. 5 Spalten/Sekunde nach links rollen und das sieht mit dem
Standard-Display nicht sehr schön aus (lange Aufleuchtphase der
DOT´s).
Je schneller ich das scrolling mache (10 Zeichen/s), desto schlimmer
wirds.
Wie sieht so was bei den weiß auf blau-Displays aus?
Die sind ja negativ und vielleicht ist es da besser?
Kann man zum Test ein Standard-Display per Befehl invertiert darstellen
lassen?

Gruß
Andi

von Mark Hämmerling (Gast)


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Salut,

welche Farbe das Hintergrundlicht hat, hängt ganz allein von dem
LED-Modul ab, das eingesetzt wurde. Die LCD sollten sich eigentlich
auch nicht wirklich unterscheiden. Ob ein Display-Modul invertiert ist
oder nicht hängt lediglich davon ab, in welchem Winkel der
Polarisationsfilter aufgebracht ist.
Die Einschalt- und Ausschaltzeiten der Dots sind also fest - und ändern
sich nicht abhängig davon ob das Display invertiert ist oder nicht. Die
sind eher abhängig von der verwendeten Technik des LCD selbst und des
Herstellers.
Du kannst aus einem "schwarz auf grün" LCD ganz einfach ein "weiß
auf blau" LCD machen: grünes LED-Licht durch weißes ersetzen,
Polfilter 90° drehen. Das LCD verändert seine Eigenschaften dadurch
nicht. Die Zeiten bleiben gleich.
Auf meinem Display wird auch gescrollt. Die einzige Möglichkeit da was
zu verbessern ist, den Kontrast für den üblichen Blickwinkel optimal
einzustellen.

Was meinst Du mit Standard-Display? HD44780 kann sowas nicht. Du kannst
Deinen dargestellten Text aber entsprechend gestalten. Z.B. viele volle
Blöcke, dann viele Spaces.

Kontrast bleibt aber das einzig mir bekannte Mittel, an den Zeiten was
zu ändern (entweder die Zeichen blitzen nur auf oder es gibt Schlieren
- muß man halt möglichst optimal einstellen... wobei der Kontrast mit
der Höhe des Blickwinkels stark schwankt).

Gruß,
Mark

von Andi (Gast)


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Hallo!

Mit "Standard" meinte ich einfach nur die günstigen schwarz auf
grün-Dinger die es an jeder Ecke gibt :-)

Das mit dem drehen um 90° mußt mir genauer erklären.
Display öffnen und Filter umdrehen oder wie?
Möchte das erst mal mit grün auf schwarz testen.
Ach ja: Wie siehts eigentlich mit den teueren und leider nicht so
langlebigen P-LED´s mit der "Aktualisierungsfrequenz" aus?
Sollen ja schon mal einen nahezu 180°-Sichtwinkel haben was sehr von
Vorteil ist.

Gruß
Andi

von Benedikt (Gast)


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PLEDs haben rund 10us Anspechzeit und rund 20000 Stunden Halbwertszeit.
Dreht man die Helligkeit nicht voll auf, kommt man auf über 50000h.

von Mark Hämmerling (Gast)


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Salut,

@Andi: naja, das war der theoretische Teil. In der Praxis ist es eben
immer die Frage, inwieweit man es schaffen kann, den Filter um 90° zu
drehen. Geht ja durch die rechteckige Fläche so einfach nicht.
Normalerweise endet es damit, daß Du teure Polfilterfolie kaufen mußt,
die Du dann nach Wunsch ausrichtest und auf Displaygröße
zurechtschneidest. Mit ganz viel Glück (und eigentlich nur bei der
Intention des Herstellers zu diesem "Feature") ist der Filter auf 45°
ausgerichtet, so daß ein Umdrehen (Oberseite nach unten) des
LCD-Filterglases den Effekt einer 90°-Drehung herbeiführt. Im Auto hab
ich so ein Klartextdisplay. Wenn ich da das vordere Filterglas
versehentlich verkehrtrum wieder einsetze, sind die Pixel dunkel auf
hellem Grund (natürlich in der Praxis wegen des Blendeffekts
ausgeschlossen).
Im Web sollte es auch Anleitungen zum Invertieren eines LCD geben...
die Modder machen sowas ja ganz gerne. ;)

Gruß,
Mark

von Andi (Gast)


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Hi!

@Mark: Habe das LCD bereits geöffnet und wieder zusammengesetzt.
Oh Wunder, es geht noch! :-)
Leider ist diese grünlich schimmernde Folie auf der Rückseite der
DOT-Scheibe geklebt und bei groben Unfug wärs mir evtl. defekt
gegangen.
Die Kontakte der beiden Gummikontaktstreifen an der Scheibe sind auch
nicht gleich/symetrisch also ist ein drehen der Scheibe ausgeschlossen,
falls Du das meintest.
Mir kam es auch so vor, das die Scheibe aus 2 Schichten besteht da an
den kurzen Rändern ein Wulst (Hartkleber? keine Ahnung) ist.
Also lass ma das.

@Benedickt: Das mit den 20000 - 50000 Stunden hört sich gut an.
Muß mir doch mal so eins beschaffen.
Beeinflußt bei den PLED´s das dimmen per PWM und RC-Glied die
Lebensdauer?

Gruß
Andi

von Christof Krüger (Gast)


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Schau bei PLEDs lieber ins jeweilige Datenblatt. Displays mit 10000
Stunden Halbwertszeit habe ich auch gesehen.

von André Kronfeldt (Gast)


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@Andi:

Kannst Du mal die Zeit messen zwischen dem Übertragen eines Zeichens
und dem Rücksetzen des Busy-Flags? Viele LCD-Displays aus dem
Billigsegment, die nur 'HD44780-kompatibel' sind haben ein
beschissenes Timing. Da kannste Scrollen fast vergessen. Auch ein
Spectrum-Analyzer von Winamp sieht da schon übel aus. Ich hatte mal den
Vorteil eine Kiste wirklich schneller LCD in die Finger zu kriegen. Mit
blauer HB-Folie. Die wurden mir bei eBay teilweise für 40 Euro
abgekauft. Waren irgendwie aus dem Industriebereich. Selbst
Display-Tech hatte nix vergleichbares.

Grüße,
André

von Tipper (Gast)


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Ich habe ein 128x64-Displaymodul von ElectronicAssembly getestet.

Bei diesen Versuchen bin ich auf Refresh-Zeiten von 250 - 350msec.
gekommen, je nach Akzeptanz durch den  Betrachter.

Die Halbwertzeit ist mit ca. 30000h auch nicht berauschend. Bei
Dauerbetrieb sind das nur 3,4 Jahre.


Tipper

von Christof Krüger (Gast)


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Also ich habe auch ein 128x64-Display von EA.
Was meinst du denn mit Refresh-Zeiten? Also das nachleuten eines Pixels
(das ist wirklich nicht so schön, scrollen sieht dann nicht gut aus)
oder meinst du jetzt die Timings, um den Bildinhalt einmal komplett zu
refreshen? Dann wären die 250-350msec nämlich doch recht lang.

von Tipper (Gast)


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Sorry für die Unklare Aussage. Ich meinte das Nachleuchten der Pixel.

Tipper

von Andi (Gast)


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@André Kronfeldt:
Habe jetzt mit Full-Screen-Ausgabe und einem Zähler Messungen gemacht.
Das schnellste ohne Timer-IRQ bei 16MHz waren 28000 Zeichen/s also je
Zeichen ca. 35,7µS Busy-Signal.
Bei 8MHz, ohne Änderung von OSCCAL ist es annähernd identisch also
kommen die 35,7µS aus der LCD-Warterei.
Eigentlich ein sehr guter Wert der wesentlich besser ist als im
Datenblatt mit 43µS (KS0066U).
Damit hat das dann wohl nix mit dem optisch erscheinend schlechten
Scrolling bei 10 Zeichen/s zu tun sondern liegt dann wohl an der
Trägheit der LCD-Flüssigkeit oder was das auch immer ist.

Gruß
Andi

von Ratber (Gast)


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>Damit hat das dann wohl nix mit dem optisch erscheinend schlechten
>Scrolling bei 10 Zeichen/s zu tun sondern liegt dann wohl an der
>Trägheit der LCD-Flüssigkeit oder was das auch immer ist.

Sorry aber genau darum geht es schon die ganze Zeit.
Die Steuerlogik kann bei jedem HD44 Kompatiblen und auch den anderen
Displays schnell genug darstellen aber am Ende kranken alle Displays an
der reaktionsgeschwindigkeit des eigentlichen Displays also den Zellen.

Die standardmäßigen LC-Displays ,die überall verwendet werden, sind
eben nunmal simple Flüssigkristallanzeigen mit den üblichen langen
Ansprechzeiten.

Besser wirds erst mit Halb- bzw. Vollaktiven LC's die aber ihren Preis
haben und auch nicht so einfach zu beziehen sind.

PLED-Anzeigen sind da eine schnelle Alternative aber auch da gibt es
Nachteile (Nicht wirklich) in Form von Preis und Lebensdauer.

Was du da brauchst ist ein HD44 Kompatibles mit TFT-LC.

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