Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Vorschaltgerät: Dimmung mit Schiebe- oder Drehregler an zwei Standorten


von Matthias G. (mgottke)


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Ich habe folgendes Problem: Ein Leuchtband (Neonröhren mit 
elektronischem Vorschaltgerät) muss von zwei Standorten aus gedimmt 
werden können.

Bisher geht das nur von einer Stelle aus. Dazu ist einfach ein Poti 
angeschlossen über das die 1-10V am Eingang des Vorschaltgerätes 
eingestellt werden.

Schön wäre es, wenn das ganze von zwei verschiedenen Standorten aus 
gehen würde. Von dem einen Standort aus kann man leider nicht sehen, wie 
hell das Lichtband leuchtet, so dass es keine Rückmeldung gibt wie hell 
es wirklich leuchtet. Bei einem Poti oder Schieberegler sieht man das an 
der Position. Ist aber nur von einer Stelle aus bedienbar. Schön wären 
zwei Potis die sich syncron bewegen, wenn auf der jeweiligen anderen 
Seite jemand dreht (oder schiebt).

Leider habe ich keinen Einfall zur Lösung des Problems. Vielleicht könnt 
Ihr mir dabei helfen oder habt andere Lösungsansätze. Bedacht werden 
muss zudem, dass nach dem Aus- und wieder Einschalten des Leuchtbandes 
die letzt Helligkeitseinstellung wieder gegeben sein muss.

von MaWin (Gast)


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Es gibt sicher mehrere hundert Möglichkeiten,
z.B. ein Bowdenzug zwischen beiden Schiebereglern.

Warum man allerdings von einem Ort aus ein Licht regeln können soll, von 
dem aus man das Licht nicht sieht, bleibt schleierhaft,
und warum man beschissen dimmbare Leuchtstoffröhren unbedingt dimmen 
will ebenso, wie die Frage warum man teure 1-10V Dimmer dazu nimmt.

von Matthias G. (mgottke)


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MaWin schrieb:
> Es gibt sicher mehrere hundert Möglichkeiten,
> z.B. ein Bowdenzug zwischen beiden Schiebereglern.

Geht nicht, die liegen etwa 20m auseinander über viele Schächte und 
Ecken.

> Warum man allerdings von einem Ort aus ein Licht regeln können soll, von
> dem aus man das Licht nicht sieht, bleibt schleierhaft,

Das ist eine Beleuchtung eines Saales. Die Schalttechnik, für alle 
Leuchtmittel sind zentral in einem Schaltkasten außerhalb des Raumes 
angebracht. Es gibt nun mal baulichen Gegebenheiten an denen man nichts 
ändern kann. Die Lichtbänder sind nun mal von dort nicht einsehbar. Die 
Beleuchtung (Rund 20 verschiedene Lampen und Lampengruppen) müssen vom 
Hausmeister, bzw. von den Leuten die "Saalpersonal" haben geschaltet 
werden können. Zudem sollen die Lichtbänder im Normalfall mit ca. 70% 
Helligkeit gesteuert vom "Saalpersonal" eingestellt werden. Deshalb 
braucht man eben auch die Rückmeldung über die Helligkeit ohne Einsicht. 
Weiterhin sind die 70% nun ja auch sehr schwer abschätzbar. Es soll ja 
bei voll besetztem Saal nicht laufend hoch und runter geregelt werden 
nur um zu schauen wo man gerade bei der Helligkeitseinstellung ist.

Die zweite stelle ist ein Technikraum (Empore), die zur Beschallung und 
Präsentationen besetzt ist. Dort müssen die Techniker eben auch die 
Helligkeiten regeln. Dieser Raum ist aber für das Saalpersonal 
nichtzugänglich. Wenn der Techniker nun vergisst aus versehen die 
Helligkeit nach dem abschalten wieder auf die 70% zu stellen hat das 
Saalpersonal ein Problem.

> und warum man beschissen dimmbare Leuchtstoffröhren unbedingt dimmen
> will ebenso, wie die Frage warum man teure 1-10V Dimmer dazu nimmt.

Die verbauten Vorschaltgeräte (rund 20 Stück für je zwei Röhren) haben 
nun mal diese "Standard"-Schnittstelle. Die sind alle parallel zusammen 
geschaltet. Das ist übrigens gängige Technik und nicht teuer.

Egal ob gängig, teuer oder suboptimal. Die Gegebenheiten kann ich nicht 
ändern.

von Falk B. (falk)


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@  Matthias G. (mgottke)

>Helligkeit gesteuert vom "Saalpersonal" eingestellt werden. Deshalb
>braucht man eben auch die Rückmeldung über die Helligkeit ohne Einsicht.

Kann man ja einfach auf dem Poti darstellen, 0..100%. Wird seit 100 
Jahren so gmeacht.

>Weiterhin sind die 70% nun ja auch sehr schwer abschätzbar. Es soll ja
>bei voll besetztem Saal nicht laufend hoch und runter geregelt werden
>nur um zu schauen wo man gerade bei der Helligkeitseinstellung ist.

>Egal ob gängig, teuer oder suboptimal. Die Gegebenheiten kann ich nicht
>ändern.

Naja, man wird wohl eine Arte Zentrale brauchen. Dort kommen die beiden 
Potis an. Man könnte diese per uC einlesen und auswerten. Wenn nun ein 
Wert wackelt, dann reht jemand dran rum. Da schaltet man auf diesen 
Eingang um. Wackelt der andere Eingang, schaltet man auf diesen um.
Das Ganze könnte man mit einem kleinen 8-Pin ATtiny mit AD-Wandler 
erschlagen. Vielleicht sogar ganz ohne uC? Mal überlegen.

Die Eingangsspannung über ein laaaangsamen Tiefpass (<<1Hz) und direkt 
auf einen (Fenster)Komparator geben. Ändert sich das Signal, klappert 
der Komparator. Das Klappern über ein Monoflop schaltet ein 
(bistabiles) Relais um. Sollte passen.
Aufpassen muss man halt, dass nicht kleine eingekoppelte Störungen die 
Umschaltung bewirken ;-)
Als Rückkopplung an die Schalter könnte man eine LED anschalten, sodass 
man weiß, aha, ich kann jetzt das Licht hier dimmen.

MFG
Falk

von Grrrr (Gast)


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Zwei Motorpotentiometer.
So ist an beiden Stellen die aktuelle Einstellung erkennbar.

von tom (Gast)


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Würde ich auch sagen. Zwei stereo Motorpotis. Einen Kanal als Feedback 
für eine Art Servo-Steuerung nehmen (vgl. Modellbauservoelektronik) und 
den zweiten Kanal als Spannungsteiler für deine EVGs.
z.B. 
http://www.conrad.de/ce/de/product/442056/MOTORPOTENTIOMETER/0241612

von MaWin (Gast)


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So einfach ist das mit Motorpotis nicht, die sich gegenseitig drehen, 
denn man weiss ohne grössere Elektronik ja nicht, welches dreht und 
welches gedreht wird. Insbesondere kleine Bewegungen könnten durch 
Sample-Probleme zu Stande kommen (Poti steht eigentlich, aber durch 
Schnwnkung der Stellungswerte glauibt man es würde gedreht, dreht also 
das andere, welches dann seiterseits dauernd gegen manuelle Bewegung 
anarbeitet).

Simpler wäre ein Motorpoti an der einen Stelle an der man die Lampen 
nicht sehen kann (dafür aber die Einstellung des Knopfes), und der Motor 
wird über 2 Tasten (vorwärts/rückwärts) von der anderne Stelle 
gesteuert, von wo man die Lampen als Kontrolle seheh kann und die 
Stellung des Knopfes nicht sehen muss.

Obwohl natürlich auch 20m Bowdenzug geht, oder Hydraulik, also ein 
ölgefülltes Rohr (Wasser im Schlauch) durch die beide Knöpfe gekoppelt 
werden (allerdings ist so was nur mit Zylindern (für Schieberegler) 
handelsüblich).

Elektrisch sind wohl je 2 Taster (gehen parallel an ein elektronisches 
Poti wie X9312 das seine Stellung auch bei Stromausfall speichert) und 
je eine Anzeige (z.B. 10 Leuchtpunkte für Spannung 1-10V mit LM3915) an 
jedem Bedienfeld zur Positionskontrolle kostengünstig, da reicht ein

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Ich würde die Lösung von Falk mit Motorpotis kombinieren.

Also einen Controller auswerten lassen welches Poti sich gerade bewegt 
und dementsprechend das andere Motorpoti an dieselbe Position fahren 
lassen.
Also Sollwertvorgabe eins der beiden Potis fest vorgeben. Somit 
erledigen sich auch Offset Fehler.

von Michael_ (Gast)


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Motorpotis waren gestern!
Mein Vorschlag:
An jeder Stelle eine Anzeige, evtl. reichen 10xLED, um die aktuelle 
Helligkeit anzuzeigen.
Dazu je einen Drehencoder, die gleichberechtigt sind.
Es kann auch ein Taster "Hoch-Aus-Runter" realisieren.
Dies wird bei dimmbaren Raumbeleuchtungen mit mehreren Schaltstellen so 
gemacht.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> Motorpotis waren gestern!

[ ] Du hast schon mal mit PA zu tun gehabt.

von Zoggl (Gast)


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was ist mit folgender Kombination:
einen Wechselschalter wie im Hausflur und je ein Poti mit Skala. Durch 
den Wechselschalter kann jeder zwischen den Signaquelle wechseln. Dazu 
noch ein Glimmlämpchen, das anzeigt welcher der beiden Schalter nun 
aktiv ist. Nun musst du nur noch aufpassen, dass sich nicht zwei 
Oberschlaue treffen, die sich dauernd gegenseitig das Signal klauen.

sg clemens

von Kai (Gast)


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Hallo Matthias,

warum verwendest du nicht das Konzept einer Hausautomation (BUS)? D.h. 
du sendest ein Signal über ein Taster an einen Aktor, der dann das 
Dimmen übernhemen soll. So lässt sich das Licht von beliebigen Punkten 
im Gebäude zuschalten, abschalten, und Dimmen.

Gruß Kai

von Matthias G. (mgottke)


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An Alle,

vielen Dank für die vielen Anregungen. Zwei grundlegende Ideen gefallen 
mir ganz gut:

Die zwei Drehencoder. Da ist ein gleichberechtigtes Stellen möglich. Man 
braucht dann zwei Anzeigemöglichkeiten. Ev. ist sogar ein einfaches 
Zeigerinstrument dafür gut. Nachteil ist der Aufwand der Elektronik.

Die einseitige Lösung mit dem Motorpoti und den zwei Tastern für das 
Saalpersonal. Da kann der Techniker schön mit beliebiger geschwindigkeit 
dimmen. Das Saalpersonal kann dann über die Tasten und der Rückmeldung 
einer Anzeige die gewünschte Helligkeit anfahren.

Vielen Dank für Eure Tips.

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