Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verpolschutz bei elektronischer Last


von Matthias W. (matt007)


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Über Lasten wurde ja schon viel geschrieben
und auch Schaltpläne gepostet zu ELV usw.

Hier mal eine Frage zum Verpolschutz.

Es werden ja Mosfets verwendet und dazu in
Serie kleine Shunts.

Wenn man nun aus Versehen mal eine 12V-
Batterie verkehrt herum anklemmt, bedeutet das
dann einen Totalschaden?

Ich frage aus 2 Gründen:
1. Verpolung ist nie 100% ausgeschlossen
2. Lasten wie z.B. EA haben in der 1000.-
   Klasse offenbar keinen Verpolschutz.

Ist die Last dann Schrott?
Batterien können ja bis 1240A Kurzschlußstrom
abgeben. Die Leiterbahnen können das wohl
kaum ab, die Shunts auch wohl nicht und auch
die Mosfets wohl kaum.

Ist also damit zu rechnen, daß so ein Fehler
zu einem nicht reparablen Schaden führt,
den andere Hersteller vielleicht durch Sicherung,
Polyswitch oder was auch immer reparierbar
gestalten?

Wer weiß etwas dazu?

Matthias

von MaWin (Gast)


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Man kann eine Diode (ausreichender Sperrspannung in normaler 
Leitrichtung passend zum maximalen Strom) davorschalten, wenn die 
elektronische Last nicht in der Lage sein muss, bis unter 1V zu 
belasten. Bei 12V Akku sollte das ja kein Hinderungsgrund sein.

Rechnet die Last noch die verbratene Leistung aus, müsste man den 
Verlust in der Diode mitreinrechnen, oder den Spannungsmessungsabgriff 
eben vor die Diode verlegen.

von Matthias W. (matt007)


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Danke MaWin.

Natürlich ist so eine Diode eine gute Idee.
Die EA-Last rechnet und regelt intern Leistung,
Widerstand und Strom. Somit ist es wohl nicht
so einfach diese externe Diode zu kompensieren.

Schade, wenn der Hersteller keinen geeigneten
Schutz vorsieht und extern nichts ohne nachteilige
Folgen angeschlossen werden kann.

Der Abgriff wird sich wohl nicht herauslegen
lassen ohne daß der Garantieanspruch erlischt.

Batterien zu entladen ist doch eigentlich eine
Standardaufgabe für solche Lasten. Ist es da
wirklich so wenig üblich herstellerseitig einen
Schutz vorzusehen?

Matthias

von derWarze (Gast)


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Etwas aufwendiger ist einen dicken MOSFET als Verpolschutz zu nehmen. 
Der wird dabei invers betrieben,  wegen der internen Diode, bei 
richtuger polung durchgesteuert. Der Spannunmgsabfal ist sehr gering da 
moderne LeistungsFET nur einige mOhm Durchlasswiderstand haben.

Bei einigen der billigeren Lasten wird eine Sicherung und eine Diode 
zwischen den Anschlussklemmen verwendet. Bei Vepolung muss man dann nur 
die Sicherung wechseln, schlimmstenfalls auch die Diode, aber der Restt 
bleibt heil. War bei meinem Teil so gelöst, blöd war nur das die 
Sicheung nicht vonn aussen zugänglich wwar.

von Matthias W. (matt007)


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@derWarze:
Danke für Deine Erfahrung. Was hast Du denn für eine
Last, wenn da so eine Sicherung als Schutz da ist?

Die Parasitärdioden der eingebauten Mosfets wirken
ja als eine Art Verpolschutz. Nur löst keine
Sicherung aus, wenn keine eingebaut ist.
Als Sicherung fungieren dann Leiterbahnen und
Shunts. Ich fände es schade, wenn eine käufliche
Last in der 1000.- Klasse so einfach sterben würde
während ein ELV-Teil dank Sicherung überlebt.

Eine Serien-Diode am Ausgang wäre denkbar, da
es Senseleitungen gibt. Nur ist der Senseeingang
offenbar auch nicht verpolfest. Wie soll das dann
gehen?

Matthias

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Wen die Diode in der Leitung stört, kann ja ein Relais mit 
vorgeschalteter Diode einsetzen, welches nur bei richtiger Polung 
anzieht.

von Matthias W. (matt007)


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@Dirk:
gute Idee. Nur warum bauen die Hersteller
das nicht serienmäßig ein? Für mich ist es
doch ein ziemlicher Zirkus so was extern
anzubringen außerhalb des Gehäuses. Dabei
muss ich noch überlegen was mit den
Senseleitungen werden soll die ja auch
nicht geschützt sind.

Irgendwie scheinen mir diese Geräte nicht
recht fertigentwickelt. So einen Minimal-
schutz würde ich ja schon erwarten.
Eine Netzsicherung wird ja auch spendiert
und ein Netzschalter. Natürlich könnte man
auch da sparen und zum Abschalten den
Netzstecker ziehen . . .

Diese Lasten sind doch ausdrücklich für
Batteriemessungen gedacht . . .

Matthias

von Thomas S. (tsalzer)


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und was ist diese

>Die EA-Last rechnet und regelt intern Leistung,...

EA?

Hab ich was verpaßt, oder muß man mittlerweile auch in Deutschland schon 
raten?

ts


ps   betrifft Spaltensatz: Biste beim Spiegel angestellt?

von Matthias W. (matt007)


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@Thomas:
EA ist eine bekannte Firma für Netzteile und
Lasten. EA3160-60 ist ein Gerät für bis zu 160V
und 60A bei 400W. Einen kapitalen Defekt möchte
ich natürlich nicht erleben. Daher überlege ich
vorher was getan werden kann.

Nein - ich bin nicht beim Spiegel. :-)

Matthias

von avion23 (Gast)


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Was spricht gegen (mehrere) mosfets wie in 
Beitrag "Verpolungsschutz mit kleinem Spannungsabfahl" ?

Ich habe auch einen Hersteller gesehen der eine ideale Diode verkauft, 
d.h. powerfet mit elektronik in einem package. Spannungsabfall nur mV.

von Matthias W. (matt007)


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@Avion:
Die Idee ist ja gut eine verlustlose Diode
dranzubauen. Nur kostet alles ziemlichen Aufwand,
weil die Last ja bis 160V und bis 60A arbeiten kann.
Da sind Dioden dann schon etwas dicker. Eine Mosfet-
Diodennachbildung wäre besser. Hast Du da einen Link
dazu? Ist das Teil bezahlbar?

Matthias

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