Hallo liebes Forum, derzeit befinde ich mich im Zivildienst. Danach möchte ich Studieren. Dabei interessieren mich vor allem die Richtungen Informationstechnik/Automatisierungstechnik. Ich kann mich aber nicht so recht entscheiden, denn: 1) Ich hab noch nie in meiner Freizeit programmiert, finde dies aber sehr interessant und würde es gerne können wollen... 2) War ich bisher nie der Bastlertyp(eher Sportler), aber kann mir sehr gut vorstellen, dann selbst zu basteln oder mein Wissen in der Freizeit zu vertiefen. Bei der Informationstechnik reizt mich vor allem die Tatsache, danach Geräte zu entwickeln, die mit dem Computer verbunden werden können und auswerten etc. (Finde z.B. Geräte wahnsinnig interessant , womit man Fehler im Fahrzeugboard auswerten kann). Bei der Automatisierungstechnik reizt mich die Vorstellung Roboter zu entwickeln... Hab Hochschulreife (2.9), Mathe Leistungskurs und hab Physik mit 11 NP abgewählt (wegen Englisch 2tes Leistungskursfach). Könnt Ihr mir Ratschläge und Informationen geben zu obengenannten Richtungen? Hab gehört, dass Informationstechnik schwer sein soll, wobei sich das wohl alles nicht viel nimmt. Schönen Abend noch. Liebe Grüße Markus
Gibt es denn keine Absolventen dieser Fachrichtungen oder arbeiten diese alle noch? :0)
Ich hatte in OG Nachrichtentechnik studiert. Nach dem Grundstudium, das bei beiden gleich ist, bin ich in Automatisierungstechnik. Einige andere haben auch gewechselt. In beide Richtungen. Man muss(te) sich also gar nicht entgültig festlegen.
ReinwaldM schrieb: > 2) War ich bisher nie der Bastlertyp(eher Sportler), aber kann mir sehr > gut vorstellen, dann selbst zu basteln oder mein Wissen in der Freizeit > zu vertiefen. Wenn du unbedingt studieren willst, dann halt Lehramt Sport oder irgendwas im sozialen Bereich. Mit Informatik oder A-Technik wirst du meiner Ansicht nach nicht glücklich. Etwas gut zu finden oder können zu wollen, sind etwas schwache Voraussetzungen. Entscheiden musst du es letztlich selbst.
Man sollte auch berücksichtigen das man einem technischen Beruf/Job gegebenenfalls hinterherreisen muss wenn man dort wo man lebt nichts findet was aber auch auf andere Berufe/Jobs mehr oder weniger zutreffen kann. Grundsätzlich sollte man das lernen was einem Spaß macht, aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben das die Wunderwelt der Elektronik das Schönheitsideal ist. Einige mir persönlich bekannte Arbeitgeber die Leute suchen beklagen sich darüber das die meisten Leute "eine Tätigkeit mit dem Computer machen wollen". Schmutzig machen will sich scheinbar keiner mehr. Die tatsächlichen Gründe werden wohl noch etwas anders sein bei der Glaubwürdigkeit. Da ist dann ein entsprechendes Berufsbild schnell überlaufen. Wenn, dann sollte man auch mal schauen ob man auf dem Arbeitsmarkt überhaupt eine Chance nach der Ausbildung hat und da sieht es nicht gerade rosig aus.
Für ein Studium im ingenieurwissenschaftlichen Bereich (gerade in der E-Technik) reicht es leider nicht, etwas "interessant" zu finden. Für das Studium brauchst du LEIDENSCHAFT. Sonst wirst du die Sache nicht durchstehen. Man muss sich immer wieder motivieren können, auch wenn die Klausur zum zweiten Mal nicht geklappt hat. Bist du denn ein Bastler oder weißt du, wo beim Lötkolben die heiße Seite ist? Wenn ja, könntest du es mit dem Studium probieren. Du wirst nur ein guter Ingenieur, wenn du hinter der ganzen Sache stehst. Wie gesagt, wenn du dich für Technik begeisterst und dir ein ganz großer Haufen Mathematik nicht zu viel ist, dann studier. In vielen Hochschulen ist das Grundstudium gleich, erst nach ein paar Semestern musst du dich für die genaue Richtung entscheiden. Und leider noch eine kleine Sache: Die Mathekenntnisse aus dem Abitur reichen höchstens fürs erste Semester.
> Für das Studium brauchst du LEIDENSCHAFT
Das ist nicht richtig. Bei uns im Studium gabe es genügend Leute ohne
wirkliche "Leidenschaft" für die Technik. Die haben das Studium auch
ganz gut hinter sich gebracht ( vielleicht sogar manchmal besser als ich
) ohne sich in den technischen Details zu verlieren. Sind sogar heute in
führender Postion.
Im Gegenteil: als Bastler wird man vom Studium meistens eher enttäuscht
sein.
1) Ich hab noch nie in meiner Freizeit programmiert, finde dies aber sehr interessant und würde es gerne können wollen... fang gleich mal mit dem AVR Tutorium hier an dann wirst du sehen ob das was für dich ist Bei der Automatisierungstechnik reizt mich die Vorstellung Roboter zu entwickeln... Die Illusion kann ich dir auch schon mal nehmen. Schau dich gerade mal um wie viele Roboterhersteller es gibt. Die Wahrscheinlichkeit später irgendwelche 0815 Maschinen zu entwickeln ist um ein vielfaches höher.
Kommt drauf an. Sowas: http://www.logismarket.de/ip/humboldt-verpackungstechnik-gmbh-roboter-zum-befuellen-von-kartons-314096.jpg - vielleicht Sowas: http://666kb.com/i/b9r98y3aatal2sub5.jpg - eher nicht
> Mit Informatik oder A-Technik wirst du meiner Ansicht nach nicht glücklich. Full ACK > Die haben das Studium auch ganz gut hinter sich gebracht (...). > Sind sogar heute in führender Postion. Dann haben die nicht aus Leidenschaft für genau DIESES Fach studiert, sondern weil ein Dipl.Ing/Dr.Ing. die (schnellere) Eintrittskarte in die Positionen ist, in der sie heute tätig sind.
>Dann haben die nicht aus Leidenschaft für genau DIESES Fach studiert, >sondern weil ein Dipl.Ing/Dr.Ing. die (schnellere) Eintrittskarte ... Genau. Und das zeigt eben, dass nicht Leidenschaft, sondern Durchhaltevermögen und Zielorientierung der Schlüssel zum Erfolg sind.
ReinwaldM schrieb: > Bei der Informationstechnik reizt mich vor allem die Tatsache, danach > Geräte zu entwickeln, die mit dem Computer verbunden werden können und > auswerten etc. (Finde z.B. Geräte wahnsinnig interessant , womit man > Fehler im Fahrzeugboard auswerten kann). > > Bei der Automatisierungstechnik reizt mich die Vorstellung Roboter zu > entwickeln... Hallo Markus, herzlichen Glückwunsch. Du weißt zumindest ansatzweise, in welche Fachrichtung du gehen möchtest. Informiere dich doch mal bei den Hochschulen, was dort an Prüfungs- und Klausurstoff verlangt wird. Dann kannst du entscheiden, ob sich deine Erwartungen mit dem Stoff decken. Für beide Fachrichtungen mußt weder Erfahrungen im Programmieren, noch Praxis im Löten haben (wenn es nur darum geht, das lernt man auch in einer Handwerks- oder Industrieausbildung). Sei dir aber auch bewußt, dass Studium Eigeninitiative verlangt. Wohin es gehen soll bestimmst Du selbst, und vieles mußt du dir selbst erarbeiten. Der Klausur- und Prüfungsstoff ist quasi die "Pflicht". Wie du die "Kür" gestaltest, liegt in deinen Händen und kann ausschlaggebend sein, ob dir das Studium Spaß macht, oder nicht. Was du nach dem Studium machen kannst, der Einstieg und die Entwicklung im Berufsleben, steht auf einem ganz anderen Blatt. Hier im Forum mag zwar der Eindruck entstehen, dass die meisten Absolventen in einer Entwicklungsabteilung arbeiten, die Realität sieht jedoch anders aus. Verstehe das bitte nicht negativ, man muss sich dessen nur bewußt sein und mit seiner eigenen Erwartungshaltung in Einklang bringen. Ich kenne viele Ingenieure technischer Fachrichtungen persönlich, und die meisten haben nie in einer Entwicklungsabteilung gearbeitet. Bereut hat es bis dato keiner.
Jo, guck dir mal die wirtschafts-ingenierustudiengaenge an. Vom Gefuehl wuerde ich sagen, dass dich das interessieren koennte. Die Sache mit der Leidenschaft ist zugleich foerderlich wie hinderlich. Habe mal wunderbar eine Klausur verkackt (digit. schaltungstechnik) obwohl ich auf dem Gebiet fit war.. hatte mich allerdings inhaltlich mit dem Assi angelegt und nicht an seine konventionen gehalten.. die 3.7 konnte ich mir dann in die haare schmieren. Aber sowas ist nur einmal vorgekommen ;) - zumindest mit negat. Auswirkungen. Abgesehen davon kenne ich auch genug Leute, die das Studium 'durchstehen'. Wieviel Plan die dann allerdings vom Entwickeln haben sei dahingestellt. Jedenfalls geht es 100% auch ohne Leidenschaft :)
Glückwunsch. Ich habe ähnliches studiert in Fachrichtung Automatisierungstechnik. Würde ich aber nicht wieder machen, weil: >Bei der Informationstechnik reizt mich vor allem die Tatsache, danach >Geräte zu entwickeln, die mit dem Computer verbunden werden können und >auswerten etc. (Finde z.B. Geräte wahnsinnig interessant , womit man >Fehler im Fahrzeugboard auswerten kann). Noch recht Gute Jobchancen und auch die Möglichkeit sich was auszusuchen. >Bei der Automatisierungstechnik reizt mich die Vorstellung Roboter zu >entwickeln... Den Job kriegt einer von 10000. Die meinsten meiner Komilitonen sind in Mittelständischen Firmen untergekommen. Einige sogar als Inbetriebnehmer (bäh). Das kann auch ein Facharbeiter oder Techniker erledigen. S7 (iiih) und die komische KUKA-Sprache ist deren täglich Brot. Totlangweilig in meinen Augen. Ich hatte das Glück als einer von dreien die Automatisierung verlassen zu können. Ich entwickle µC-Schaltungen und Software, der zweite ist völlig Fachfremd als quasi-Beamter untergekommen und der dritte ist nach 2 Jahren Luftbus-schubsen jetzt ein Schlauschnacker bei einer bekannten deutschen Consulting-Bude.
Also ratet ihr von Automatisierungstechnik ab? Was sind eurer Meinung nach die entscheidenden und grundlegendsten Unterschiede zwischen den beiden Richtungen? Können Informationstechniker in allerlei Richtungen unterkommen, denn die haben die breiteste Ausbildung oder sind es die zukünftigen Softwareentwickler die den ganzen Tag vorm Pc hängen (muss jetzt nich negativ sein,viele Ingenieure sitzen ja den ganzen Tag vorm Pc). Dass ich kein Bastler bin hab ich falsch rübergebracht. Aber eine neue Zündung am Moped eingebaut und Moped neu verkabelt ist für mich kein Basteln... Dadurch kam auch ein wenig die Lust für die E-technik :) Dann kam eben der Wunsch eine eigene Zündung mittels optischem Geber zu bauen, hab ich bereits gesehen. Diese war günstig zu realisieren und man hatte selbst was geleistet:) soo das wars erstmal, danke bereits für die zahlreichen Antworten.
[ACHTUNG: subjektive Meinung] Die Informationstechnik steht auf einem breiterem Fundament. Es ist IMHO einfacher mit einem Informationstechnik Studium in der Automatisierungstechnik Arbeit zu finden, als es für einen Automatisierungstechniker möglich ist in anderen Bereichen der Elektrotechnik/Informatik Fuß zu fassen. Wenn Du Roboter entwicklen willst, haben beide Fachrichtungen IMHO die gleichen Chancen dafür. Bedenke: es geht bei der Entwicklung eines Roboters nicht um die Automatisierung an sich, sondern um das was dahinter steht. Und dass ist meistens näher an der Informationstechnik oder Angewandten Informatik. Meistens kannst Du Dich nach dem Grundstudium ja noch umentscheiden. Ich wusste bis zum Schluß nicht, welche Fachrichtung ich einschlagen wollte und dann was das Studium plötzlich rum. Der eigentliche Spaß (mal abgesehen vom Studentenleben) fängt sowieso erst nach dem Studium an. Wenn man einen Job erwischt der einem wirklich Spaß macht und man morgens gerne aufsteht. [ENDE: subjektive Meinung]
Da sich die Robotetechnik die nächsten Jahre rasant entwickeln wird, dürften da auch einige neue Jobs entstehen. Denn: was heute gilt, kann morgen schon anders sein. Gerade im Bereich Robotik wird sich viel tun. Wenn jemand 1970 Informatik studiert hat, konnte er zu dem Zeitpunkt bestimmt noch nicht mit so vielen Jobs rechnen, wie dann in den nächsten 3 Jahrzehnten entstanden sind.
sepp schrieb: > Wenn jemand 1970 Informatik studiert hat, > konnte er zu dem Zeitpunkt bestimmt noch nicht mit so vielen Jobs > rechnen, wie dann in den nächsten 3 Jahrzehnten entstanden sind. In Zukunft werden die Leute einen Vorteil haben, die wissen, wie man mit einem Lötkolben und einem Stück Draht, ein Gerät vom Schrottplatz reparieren.. Energie und Rohstoffe gehen zur Neige.
>In Zukunft werden die Leute einen Vorteil haben, die wissen, wie man mit >einem Lötkolben und einem Stück Draht, ein Gerät vom Schrottplatz >reparieren.. Energie und Rohstoffe gehen zur Neige. Das McGyver-Zeitalter wird frühestens in 200 Jahren aktuell werden, wenn wirklich alles aufgebraucht ist. Bis dato ist noch jede Menge Rohstoff vorhanden. Ich schätze Du miss interpretierst die exponentielle Preisentwicklung bei einigen Rohstoffen. Das hat mitnichten etwas mit echter Knappheit zu tun, eher mit Spekulation und künstlicher Verknappung.
Wenn man an meiner ausgewählten FH die Studiengänge ET/Automatisierungstechnik und Informationstechnik/Kommunikationstechnik vergleicht, so sind die Inhalte bis zum 4. Semester gleich. Danach gehts auf der einen Seite zu: Automatisierungstechnik: Elektr.Maschinen/Leistungselektronik,Grundl.Regelungstechnik,Industriell e Steuerungen, Sensorik/Aktorik, Robotik Informationstechnik: Übertragungstechnik, KOmmunikationstechnik,Digitale Signalverarbeitung, Computerplattformen,Objektorientierte Programmierung (C++, C sharp), Hochfrequenztechnik,Mobilkommunikation,Codierung und Datenkompression, Geräte-und Schaltungsentwurf,Kommunikationssoftware, optische Kommunikationssoftware Automatisierungstechnik geht hier also eher Richtung Mechatronik? Was haltet ihr für sinnvoller? Kann ein Absolvent der Automatisierung ebenfalls in KOmmunikationsbranche arbeiten? Kann ein Absolvent der KOmmunikationstechnik in Automatisierung unterkommen? Ich denke zweiteres ist eher möglich? Gute Nacht
Hallo Reinwald, kompetente Hilfe erhältst Du beim Berufsinformationszentrum des Arbeitsamtes. Du kannst dort sowohl einen Fragebogen ausfüllen, der Deine Interessenlage abfragt, als auch ein persönliches Gespräch mit einem Berufsberater führen. Die Studiengänge Informationstechnik und Automatisierungstechnik haben viele Gemeinsamkeiten. An den Universitäten sind die ersten Semester fast identisch. Freundliche Grüße Michael
Such dir eine Uni, die einen Tag der offenen Tür anbiet und schau dir mal an, was die so machen. Dann setz dich mal in 1-2 Vorlesungen aus dem Hauptstudium, beispielsweise Regelungstechnik. So siehst du, was da in etwa abgeht.
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