Forum: Offtopic Strom durch Glas leiten


von Bernd F. (metallfunk)


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Ich grübel grad über einer exotischen Idee.

Ein Leuchtenmast aus purem Glas, ca 50cm breit, 5cm dick
und 4 Meter hoch. ( Für den Außenbereich)

Wie krieg ich den Strom möglichst unsichtbar nach Oben.
( Ich denke 60 -100 W müssten das schon sein.)

Variante A: dünne Drähte im Scheibenverbund.

Variante B. Leitende, klare Folien.
( Aber lassen die eine solche Leistung zu?
ich find kein Datenblatt, oder andere Informationen )

Variante C. Die Glasscheibe gleich als Lichtleiter
verwenden.
( Leuchtmittel im Sockel, Problem der Wärmeentwicklung und
an der oberen Kante ein Reflektor )

Variante B scheint mir die eleganteste Lösung zu sein.

von Falk B. (falk)


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A oder C, B ist nicht wirklich brauchbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ich habe als Jugendlicher mal Variante D probiert:

Alter Röhren-Fernseher, der ausgeschlachtet werden durfte.  Gut für
paar schöne Spielchen mit dem Zeilentrafo. ;-)  Kann man ja nette
Funken ziehen...

Irgendwann hatte ich so eine Funkenstrecke neben einem Stück Glas.
Dann habe ich die Länge der Strecke vorsichtig vergrößert -- und
war erstaunt.  Das Glas leitete den Strom!  Es wurde an der Ober-
fläche offenbar ein kleiner Kanal aufgeschmolzen unter dem Licht-
bogen, und die Schmelze besteht aus -- Ionen.  Man konnte auf diese
Weise einige cm den Strom über das Glas leiten, viel mehr, als der
Funke in der Luft überschlug.

Erfüllt allerdings leider nicht dein Kriterium "unsichtbar". :-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ansatz für Variante B: Indiumzinnoxidbeschichtung

  http://de.wikipedia.org/wiki/Indiumzinnoxid

Das ist das Material, woraus u.a. die Elektroden in LCDs gemacht sind.
Es ist für sichtbares Licht transparent und elektrisch leitfähig. Lt.
Wikipedia hat eine 200nm dicke Schicht einen Flächenwiderstand von 6Ω.
Das wären für den Leuchtenmast 96Ω, wenn man Vorder- und Rückseite
jeweils vollfächig beschichtet. Bei einer 230V/60W-Lampe betragen die
Verluste also 6,5W, bei höheren Spannungen entsprechend weniger.

Unter dem Stichwort ITO-Beschichtung findest du Firmen, die so etwas im
Auftrag machen. Die Anzahl derer, die so große Flächen anbieten, ist
möglicherweise nicht so groß. Deswegen würde ich bevorzugt bei solchen
Firmen anfragen, die bspw. auch große Teleskopspiegel u.ä. beschichten.

So ganz billig wird die Beschichtung möglicherweise auch nicht werden.
Aber bei Kunst (ein Kunstwerk wird das ja sicher werden) sollte nicht
der schnöde Mammon regieren.

Naja, die Idee ist mir gerade in den Kopf geschossen und musste
schnellstens wieder raus, was hiermit erledigt wäre :)

von Uhu U. (uhu)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Das Glas leitete den Strom!

Wenn man einen Glasstab an den Enden kontaktiert, an Netzspannung 
anschließt und dann mit einem Gasbrenner vorsichtig heiß macht, nimmt 
der Widerstand irgendwann so stark ab, daß der Stab durch die ohmsche 
Verlustleistung fröhlich weiter glüht, wenn man den Brenner wegnimmt.

von Bernd G. (Gast)


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Ich würde die Längskanten des Glasbatzens sauber prismatisch anschleifen 
lassen und die exakt gerade gereckte Leitung dann auf diese Kante 
aufkleben. Frag mich nicht nach geeigneten Klebern und Leitungen. Auf 
der Kante (an der hypothetischen Rückseite des Quaders, wenn es denn 
eine gibt) sollte die Leitung dann wegen diverser optischer Phänomene 
nicht sichtbar sein.

von Bernd F. (metallfunk)


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von Bernd F. (metallfunk)


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So könnte das aussehen.

von Bernd G. (Gast)


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Sehr hübsch, aber leider wird das an der grausigen Realität scheitern: 
wenn der erste Vollhorst im Suff dagegengerannt ist, weil er das Glas 
wegen dessen Durchsichtigkeit nicht mehr wahrnehmen konnte, wird es 
mitsamt der mühsam angeflanschten Beleuchtung wieder abgebaut.

von Bernd F. (metallfunk)


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Na ja, auf dem Unigelände sollte sich das mit dem Vollsuff in
Grenzen halten ? ! ?

Und der könnte ja auch gegen jeden anderen Mast laufen.
( Die Glassscheibe hält das locker aus )

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Na ja, auf dem Unigelände sollte sich das mit dem Vollsuff in
> Grenzen halten ? ! ?

Wo es viele Burschenschaften gibt, da gibts auch viele sturzbesoffene 
Burschenschaftler.

von J. K. (rooot)


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>So ganz billig wird die Beschichtung möglicherweise auch nicht werden.
>Aber bei Kunst (ein Kunstwerk wird das ja sicher werden) sollte nicht
>der schnöde Mammon regieren.

ich schätz mindestens 4 stellig

http://www.solaronix.com/products/tcolayers/tco227/

können dir zwar nicht die gewünschte größe anbieten, aber um einen 
richtwert für den preis zu erhalten (1 seitig beschichtet)

wenn du über die finanziellen mittel verfügst, kann ich dir einen 
anbieter nennen, der evt. die Größe herstellt.

http://www.pgo-online.com/

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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es gibt da schon eine patentierte Lösung aus Deutschland für LED ohne 
Zuleitung in Glas auf der Basis von rduziertem Titandioxid

von Bernd F. (metallfunk)


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J. K. schrieb:
>>So ganz billig wird die Beschichtung möglicherweise auch nicht werden.
>>Aber bei Kunst (ein Kunstwerk wird das ja sicher werden) sollte nicht
>>der schnöde Mammon regieren.
>
> ich schätz mindestens 4 stellig

In's Detail muss ich jetzt noch nicht gehen.
Jetzt geht es um einen groben Entwurf, der aber machbar
sein muss.

Evtl. werden das sogar mehr ( 50- 100 ? ) von den Teilen.
Dann mit Lichttechnischer Bewertung und evtl. VDE- Prüfung.

Aber das liegt noch in den Sternen.


So, wie ich das jetzt sehe, ist das machbar.
In einigen Jahren bestimmt noch leichter.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich beforzuge Lösung E:
Übertragung der Elekrischen Energie über Funk.

http://home.arcor.de/GDN2/Seiten/Publikationen/tesla_energie_uebertragung.pdf

von Jens G. (jensig)


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Lösung F:
Man erzeuge unten mit einer Art Lautsprecher Infraschall, und empfängt 
ihn oben wieder mit einer Art Mikrofon. Lautsprecher/Mikrofon schließen 
die Glassäule unten/oben fast luftdicht ab, so daß die Luftschwingung im 
Innern bleibt. Alles auf mechanische Resonanz ausgelegt (also nicht 
einfach Lautsprecher nehmen, die ja mehr oder weniger gedämpft sind).
Das "Mikrofon" ist der Stromgenerator für oben ...

Soweit mal etwas aus meiner Phantasieecke ;-)

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Bei Deiner Zeichnung ('L_2.JPG') kam mir direkt die Idee eine von 
solar-gespeiste Lichtquelle zu nutzen, dann erübrigen sich die Leitungen 
im Glas - hat natürlich auch seine Einschränkungen.

Ansonsten würde ich eine technisch anspruchsvolle Lösung für solch recht 
triviale Anwendungen vermeiden - tricksen sehe ich eher angebracht:
Weshalb nicht recht dünnen Drähte in den Ecken verlegen?! Die Ecken 
ließen sich zusätzlich leicht anschrägen (2x 45° anstatt 1x 90° - halt 
Schrägen mit 2-3mm Länge) und stumpf-schleifen evtl. 
matt-schwarz/silber/grau lackieren - würde (meiner Meinung nach) das 
Erscheinungsbild des Glasquaders gar noch verbessern, durch gut 
sichtbare Konturen.

Bei allen Lösungen darf man Sicherheitsaspekte nicht außer Acht lassen - 
die leitenden, stromführenden Beschichtungen müssten schließlich gut 
isoliert sein! Das ist konstruktiv sicher auch eine Herausforderung, da 
es ja sicherlich wieder unsichtbar sein sollte.

von Bernd F. (metallfunk)


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Und jetzt spinn ich das Ganze mal weiter.

Bildschirm 2,5 x 3 Meter.
LED ? oder Beamerprojektion, womit läßt sich  Sonnen-
licht übertrumpfen?

Egal was es kostet, ist noch nicht das Thema.

von Bernd F. (metallfunk)


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Oder Laserprojektion oder Hologramm oder ?

von Alex G. (alex94) Benutzerseite


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Wie wärs mit Induktion?

von Johannes S. (demofreak)


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Öhm. DAs willst du nicht ernsthaft testen :)

Um derart viel Energie hoch an die Lampe zu transportieren, müsstest du 
ein Feld aufbauen, was jeden vorbeiwandernden Herzschrittmacher zum 
Explodieren bringt. :D

von Alex G. (alex94) Benutzerseite


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Hmm.
60W, hört sich an wie eine Glühbirne.
Man könnte doch auch LED's verwenden?

Naja wenn man ein Mikrowellen Magnetron verwendet, ist genügend Energie 
vorhanden.
Und man hätte noch einen effektiven Heizstrahler obendrein.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> LED ? oder Beamerprojektion, womit läßt sich  Sonnen-
> licht übertrumpfen?

Kernfusion?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> ...Vorder- und Rückseite jeweils vollfächig beschichtet.
> Bei einer 230V/60W-Lampe betragen die Verluste also 6,5W,
> bei höheren Spannungen entsprechend weniger.
Ich würde dann die höheren Spannungen vorziehen (am besten sogar 
Gleichspannung), denn damit wären die neugierigen Betrachter, die immer 
alles anfassen müssen, leicht zu erkennen: die liegen, durch die 
Differenzspannung (zwischen hinten und vorn) beschleunigt, ganz in der 
Nähe des Schildes auf dem Boden rum...

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerde Loesung G anschauen. Eine leitende Schicht aufm Glas. Das 
erreicht man mit Einbacken von Titanoxid.

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