Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Belichter pro mat 2


von bit (Gast)


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Hallo,

ich verzweifle grade mit dem pro mat 2 belichtungsgerät.

Erster test: 5 streifen--> dann mit pappe je 30 sec belichten. nächster 
streifen= pappe wech....somit der erste streifen 60 sec der 2te 30 sec 
usw.

mir einer alten (bestimmt 5 jahre) platine war das ergebnis = null.
Fotoschicht wohl tot.

mit einer neuen Platine/ reichelt also bungardt, sah ich hübsche gelbe 
streifen, bei 30 sec bis 180 sec.

dann in den Entwickler,mit 10g pro 200ml. Nun habe ich mehrfach gelesen 
das es ein Verhältnis von 10g pro liter sein soll und nicht 50g, wie die 
2te Angabe auf dem Reichelt entwickler natrium....

also nur 2g auf 200ml. also waren 10g auf 200m total überdosiert. (kann 
das ein Problem sein?)

Nun zum Ergebnis: das ganze in den entwickler, lustig geschwenkt --> die 
Flüssigkeit wurde dunkel....aber auf der platine war nix mehr :-(.

dann bin ich mitm Pinsel drüber und nix.


Nun nächster versuch, erst 8min belichten...dann nochmal drunter, da nix 
zu sehen war...16min. da war dein schattig was zusehen:
Ursache? evt der schlechte Samsung SCX 4521F Laser Ausdruck, trotz 2x 
übereinander gelegt und höchster Auflösung sowie dunkel und 
intensivdruck, leicht pixelig.

ich lese hier belichtungszeiten von 30sec. im dem promat sind 4x 16W 
Röhre.
belichtungsabstand, vermutete 1-2cm. Dummerweise, schlagen die keine 
belichtungszeit vor. grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr


Frage:
-kann man überbelichten?
-ist ein überdosierung des Entwicklers, schadhaft ??

von bit (Gast)


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nächster test

16minuten belichtet: natrium = 2g pro 200ml, es geht in die richtige 
richtung :-).
dazu eine platine ca 3,3 minuten belichtet= Ergebnis--> naja

von Stephan M. (stephanm)


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Mal als erstes: Dein Beitrag ist ziemlich wirr. Ich hoffe, Du gehst beim 
experimentieren systematischer vor, als es obiger Text vermittelt.

bit (Gast)  schrieb:
> Nun nächster versuch, erst 8min belichten...dann nochmal drunter, da nix
> zu sehen war...16min. da war dein schattig was zusehen:
> Ursache? evt der schlechte Samsung SCX 4521F Laser Ausdruck, trotz 2x
> übereinander gelegt und höchster Auflösung sowie dunkel und
> intensivdruck, leicht pixelig.

Auf was für ein Medium hast Du denn gedruckt? Folie? Transparentpapier? 
Küchenrolle?

> Dummerweise, schlagen die keine
> belichtungszeit vor. grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Was soll das bringen? Die Belichtungszeiten hängen von vielen Faktoren 
ab, siehe unten.

> Frage:
> -kann man überbelichten?

Ja.

> -ist ein überdosierung des Entwicklers, schadhaft ??

Ja.

Hier mal als Beispiel mein Setup:

ProMa Belichter 1 (4 Stück 8W-Röhren), Sigel Overheadfolie IF 110, Druck 
mit Canon Pixma iP4600, Basismaterial von Rademacher oder Bungard.

Belichtungszeiten: Für das Basismaterial von Bungard 1min 45sec, für das 
von Rademacher 55sec.

Wie Du siehst hängen die Belichtungszeiten schon mal vom Basismaterial, 
d.h. von der jeweiligen photosensitiven Schicht ab.

Früher hab ich mal mit Transparentpapier gearbeitet, da hatte ich 
Belichtungszeiten so um die 5 Minuten (IIRR).

Gelegentlich hab ich früher auch auf mattes Photopapier gedruckt und 
dann belichtet. Die Belichtungszeiten lagen dann bei ca. 45 Minuten.

Entwickelt habe ich früher erfolgreich mit 10g Natriumhydroxid auf 1 
Liter Wasser.

Du wirst also vermutlich um weitere Experimente nicht herum kommen, 
außer Du findest jemanden, der exakt die selben Materialien und 
Werkzeuge im Einsatz hat wie Du und der Dir sagen kann, welche Parameter 
bei ihm funktionieren. Selbst dann darfst Du aber nicht erwarten, dass 
man das 1:1 übernehmen kann - zumindest nicht ohne UV-Dosiometer, denn 
mindestens die Unsicherheit mit der altersabhängigen Strahlungsleistung 
der UV-Röhren bleibt immer.

Stephan

von bit (Gast)


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ja, sorry etwas wirr.

spiegelt den Inhalt meines Kopfes, zurzeit wieder ;-).


ich drucke auf Laser-Transparentfolie. das pixelige ist nun weg, da ich 
das Ganze schlauerweise von einem sw Layoutbild gedruckt habe. (vorher 
von eagle rot grün...in sw gedruckt)

im letzten Test habe ich ein stück Platine 8 Minuten belichtet und den 
Rest 16min. das Ergebnis ist ok...nicht perfect.

ich frage mich: kann man überbelichten ?
ich glaube das stück 8min ist besser als das 16min aber ich würde nicht 
drauf wetten.

morgen starte ich die Ätzmaschine, evt bringt diese neue Ergebnisse und 
Erkenntnisse.

von Stephan M. (stephanm)


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bit schrieb:
> ich drucke auf Laser-Transparentfolie. [...]
>
> im letzten Test habe ich ein stück Platine 8 Minuten belichtet und den
> Rest 16min. das Ergebnis ist ok...nicht perfect.

Die Belichtungszeiten sind seeehr lang, finde ich. Ich benutze ja auch 
Folie, bei belichte aber 4...8 mal kürzer als Du, obwohl ich einen 
Belichter mit einer geringeren Lichtleistung als Du benutze.

> ich frage mich: kann man überbelichten ?

Ja, kann man, da man in der Praxis und dort speziell im Hobbybereich 
keine Belichtungsvorlagen hat, bei denen die lichtundurchlässigen 
Stellen auch wirklich lichtundurchlässig sind. Das bedeutet, dass mit 
längerer Belichtungsdauer auch die Stellen, die eigentlich nicht 
belichtet werden sollten, immer mehr Licht abbekommen. Das Resultat ist 
dann, dass beim entwickeln die gesamte Lackschicht wegentwickelt wird 
(krasse Überbelichtung) oder dass auch bei den abgedeckten Bereichen ein 
Teil der photoempfindlichen Schicht abgelöst wird,

> morgen starte ich die Ätzmaschine, evt bringt diese neue Ergebnisse und
> Erkenntnisse.

Nach welchen Kriterien beurteilst Du denn im Moment die erreichte 
Qualität??

Hast Du denn nach dem Entwickeln ein kontrastreiches Leiterbahnbild auf 
der Platine, d.h. siehst Du stellenweise blankes Kupfer und an den 
anderen Stellen eine satte, durchgängige Schicht Photolack über dem 
Kupfer?

Viel Erfog,

Stephan

Nachtrag: Vielleicht mag ja ein Moderator diesen Thread in das 
"Platinen"-Forum verschieben, dort wäre er wohl besser aufgehoben. 
Dankeschön.

von bit (Gast)


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hi stephan,

erstmal danke für deine UNTERSTÜTZUNG !!

Die lange belichtungszeit hatte ich gewählt, da ich nach ca 3min nix 
gesehen habe wie in irgendeinem Forum gelesen hatte.

Nu glaube ich, das ich nach dem Belichten garnix sehen muss, sondern 
erst beim Entwickeln.

Als vergleich hatte ich gestern ein Stück sw Isolierbanf mit auf die 
Platine gelegt und diese nur 8min belichtet....den Rest 16min.
Das im Vergleich--> kürzere zeit besser, jedoch ist die Fläche vom  xtra 
schmal abgeschnitteten Isotape wesentlich breiter als die leiterbahnen, 
somit hinkt der vergleich.

Ohne Erfahrung ist es ein ganz schönes Gebastel und ich mache wohl grade 
jeden Fehler der geht ;-)

Danch weiß ich bestimmt wie es geht. Schade das überall nur der grade 
weg der platinen herstellung beschrieben ist...aber nie die machbaren 
fehler wie die Überbelichtung.



ich ätze später die Versuche und sehe dann was die platine so macht 
(überbelichtung)

Dann starte ich darauf nochmals den versuch mit unterschiedlichen 
Belichtungszeiten von 5 Strichen.
Gelesen hatte ich: 30sec bis 150 sec (5x 30sec)??????

*****du belichtest 4-8mal kürzer?? somit 2 Minuten ???
siehst du dan in gelb leiterbahne oder nix und dann beim Entwickeln ???

von Stephan M. (stephanm)


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bit schrieb:
> hi stephan,
>
> erstmal danke für deine UNTERSTÜTZUNG !!
>
> Die lange belichtungszeit hatte ich gewählt, da ich nach ca 3min nix
> gesehen habe wie in irgendeinem Forum gelesen hatte.
>
> Nu glaube ich, das ich nach dem Belichten garnix sehen muss, sondern
> erst beim Entwickeln.

Jaaa! Nach dem Belichten sieht man - je nach Basismaterial mehr oder 
weniger gut - schon leichte Verfärbungen des Lacks in Richtung gelb. 
Um zu beurteilen, ob die Belichtung passt oder nicht reicht das aber 
meiner Meinung nach überhaupt nicht aus! Du solltest die Platine 
mindestens noch entwickeln, um zu schauen, ob die Belichtung ok war. 
Anschliessend ätzen wäre sogar noch besser.

Schau mal hier:

http://www.analog-synth.de/selberaetzen/belichten.htm

Auf der Seite heisst es zum Thema "belichten": Das ist nun der Teil, wo 
man nicht viel sieht, aber viel falsch machen kann !!!

Da hat der Autor wirklich recht. Für Dich von Interesse dürften die 
vielen Bilder auf der Seite sein, auf denen die Platine schrittweise 
während dem Entwicklungsvorgang zu sehen ist. Das wäre mal ein guter 
Vergleich für Deine eigenen Bemühungen.

> Als vergleich hatte ich gestern ein Stück sw Isolierbanf mit auf die
> Platine gelegt und diese nur 8min belichtet....den Rest 16min.
> Das im Vergleich--> kürzere zeit besser, jedoch ist die Fläche vom  xtra
> schmal abgeschnitteten Isotape wesentlich breiter als die leiterbahnen,
> somit hinkt der vergleich.

Du hast das aber doch wohl nicht auf den Photolack geklebt, oder?!

> Ohne Erfahrung ist es ein ganz schönes Gebastel

Ja, leider ;-)

> und ich mache wohl grade jeden Fehler der geht ;-)

Systematisches Vorgehen ist immer gut. Versuche, Dich der Sache 
wissenschaftlich zu nähern. So oberlehrerhaft das jetzt klingt, aber: 
Mach Dir Notizen. Dokumentiere Deine Arbeit. Am Schluss gehts Dir 
nämlich sonst so: Du hast eine perfekte Platine in der Hand, weißt aber 
nicht mehr, welche Parameter (Belichtungszeit, Konzentration des 
Entwickers, Konzentration der Ätzlösung, Belichtungsvorlagenmedium, 
......) Du dazu verwendet hattest.

> Danch weiß ich bestimmt wie es geht. Schade das überall nur der grade
> weg der platinen herstellung beschrieben ist...aber nie die machbaren
> fehler wie die Überbelichtung.

Daran kann man gute und schlechte Anleitungen unterscheiden: (sinngemäß)

- Bei schlechten Anleitungen steht: "Ich mach des so. PUNKT.".
- Bei ganz schlechten Anleitungen heißt es: "SO gehts!!1!1"
- Bei guten Anleitungen heißt es: "So gehts jetzt bei mir. Wenn aber mal 
X passiert, dann ist Y schiefgelaufen."

> ich ätze später die Versuche und sehe dann was die platine so macht
> (überbelichtung)

Ich würde sagen:

Schau erstmal, dass Du das Ergebnis auf dem vorletzten Bild auf der 
Seite, die ich oben verlinkt habe, einigermassen hinkriegst. *Nach dem 
Entwickeln* sollte man die späteren Leiterbahnen sehen können, und zwar 
in der Farbe des Photolacks. Dort, wo am Ende kein Kupfer sein soll, 
muss man nach dem Entwickeln blankes Kupfer sehen können.

> Dann starte ich darauf nochmals den versuch mit unterschiedlichen
> Belichtungszeiten von 5 Strichen.
> Gelesen hatte ich: 30sec bis 150 sec (5x 30sec)??????

Aus meiner Erfahrung und in Anbetracht Deines kräftigen Belichters würde 
ich vorschlagen: 20 - 30 - 40 - 50 - 60 - 80 - 100 - 120 - 150 - 180 
Sekunden oder sowas in der Richtung. Abdecken mit etwas, was wirklich 
gut lichtdicht ist!

> *****du belichtest 4-8mal kürzer?? somit 2 Minuten ???

Ja, siehe meinen vorherigen Beitrag: Beim einen Basismaterial 55 
Sekunden, beim anderen 105 Sekunden.

> siehst du dan in gelb leiterbahne oder nix und dann beim Entwickeln ???

Nach dem belichten leicht gelblich (aber wirklich nur wenn ich genau 
hinschaue), nach dem Entwickeln so wie in dem vorletzten Bild auf der 
verlinkten Seite.

Übrigens: Auch Glühbirnen und Leuchtstoffröhren strahlen UV-Licht ab. 
Bis zum Abschluss der Entwicklung sollte bei gedämpften Licht gearbeitet 
werden! Wenn Du die Platine mit dem Photolack vor dem Entwickeln 
natürlich stundenlang im Licht rumliegen lässt oder mit einem 
superhellen Scheinwerfer anleuchtest, damit Du vielleicht was sehen 
kannst, dann ist das natürlich schädlich, da dann alles nochmal 
belichtet wird!

Viel Erfolg und lass ja nicht den Kopf hängen, sonst gibts Ärger! ;-)

Stephan

von Stephan M. (stephanm)


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Ach, nochwas: Du kannst ja hier auch mal Bilder von Deinen Ergebnissen 
oder von Deinem Vorgehen hochladen. Vielleicht lässt sich ja daran 
erkennen, was gut läuft und was nicht. Aber vorsicht: Bilder bitte 
entsprechend verkleinern und die übrigen Hinweise bei "Bildformate" 
beachten, sonst gibts Stress mit der örtlichen Bilderpolizei ;-)

Stephan

von bit (Gast)


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:-)

so Belichtungszeit auf 1min 30sec. Ergebnis recht gut.
da es eine SMD Platine wird, gibts mini leiterbahnen von denen ein paar 
mm teilweise nicht da sind.

aber die Richtung ist super :-)

morgen endlich ätzen. und dann nochmal die zeit reduzieren.

nun stöber ich mal auf dem link.

danke !!!

von Stephan M. (stephanm)


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bit schrieb:
> so Belichtungszeit auf 1min 30sec. Ergebnis recht gut.

Prima!

> da es eine SMD Platine wird, gibts mini leiterbahnen von denen ein paar
> mm teilweise nicht da sind.

Dem sollte man mal auf den Grund gehen. 8 mil (= 0.2mm) breite 
Leiterbahnen kriege ich ohne Schwierigkeiten verlässlich hin.

> morgen endlich ätzen. und dann nochmal die zeit reduzieren.

Ich bin mal auf das Ergebnis nach dem ätzen gespannt. Leider sind 
immernoch ein paar Fallen möglich, aber ich drück Dir die Daumen, dass 
alles jetzt so passt.

Liebe Grüße und viel Erfolg,

Stephan

von bit (Gast)


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Hi stephan,

weitere Tests brachten ein hübsches ergebnis. 1min 5sec.
4g Natrium auf 200ml, lustiges schwenken und ab inne ätzmaschine.

:-)

Danke für deine Hilfe und dem guten link

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