Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Duales Studium bei der DB?


von Julius (Gast)


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Hallo,

ich bin jetzt 11 Klasse am Gym. und mach mir so langsam aber sicher 
gedanken was ich später beruflich machen soll/muss. Da ich mich 
Hobbymäßig intensiv mit Elektronik beschäftige und auch einige meiner 
Verwandten bei der DR und DB gearbeitet haben, überlege ich ein duales 
Studium bei der Bahn zu machen.
https://www.db-ml.net/site/schueler/de/duales__studium/ingenieurwesen/fachhochschule__uni/elektrotechnik/elektrotechnik.html

Zittau als Studienort gefällt mir ganz gut.

Später würde ich auch gerne hier irgendwo in meiner Heimat Brandenburg 
arbeiten.

Was haltet ihr davon? Kennt ihr alternativen?


Viele Grüße
Julius

von Gast1 (Gast)


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Ein MINT-Studium ist heutzutage nicht mehr zu empfehlen.

von Klaus Trophobie (Gast)


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Was empfiehlst du dann? Sportwissenschaft? was in der sozialen Richtung? 
... :-/

von ex-kia (Gast)


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Hallo Julius,

habe so ein Studium hinter mir. Allerdings nicht bei der Bahn, sondern 
bei einem anderen Unternehmen, welches dieses auch anbot. Ich kann es 
weitestgehend empfehlen, da die Übernahmeqoute sehr hoch ist, wenn Deine 
Leistung / die Leistung stimmt.
Bewirb Dich aber auch bei anderen, denn wir haben bei uns festgestellt, 
dass die kleineren Unternehmen teilweise besser aufgestellt sind und auf 
Deine / studentische Belange besser eingehen.
Bei mir war beispielsweise ein Werkstudentenvertrag in der zweiten Phase 
gekoppelt und die Diplomarbeit fand auch im Unternehmen statt.

Viel Erfolg

von Gast1 (Gast)


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- Medizin (z.B. Geriatrie, Gerontologie)
- Jura
- BWL im weitesten Sinne (z.B. spezialisieren auf den Pflegebereich)
- wenn unbedingt MINT, dann in folgenden Bereichen:
  - Pharma
  - Medizintechnik
  - evtl. Chemie
- Psychologie
- Lehramt (Staatsexamen)

von Thorsten (Gast)


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Hallo,

ich werde dieses Semester mein Duales Studium bei der Bahn beenden.

Zum Studium:
Ich find es ganz gut, gute Betreuung und du siehst viel.


Zur Studienrichtung:
Elektronik bei der Bahn ist ein wenig schwer bzw. eine Gegenfrage:

Was hat die Bahn mit Elektronik zu tun?

Meine Antwort wäre nicht viel.

DB Netz AG kümmert sich um das Schienennetz,
also hauptsächlich Starkstrom und Leittechnik.

Das solltest du dir bewusst sein.

MfG

von Helmut L. (helmi1)


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Thorsten schrieb:
> Was hat die Bahn mit Elektronik zu tun?

Nennt man das da nicht Dickdrahtelektronik ?

DUCKUNDWECH

von Julius (Gast)


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Thorsten schrieb:
> Was hat die Bahn mit Elektronik zu tun?

Ich dachte immer da ist noch mehr. Also Signale, Weichen, Wartung des 
BASA-Netzes, der Elektronik am Bahnhof selbst(Anzeigen, Lautsprecher 
etc.)
und vieles mehr

von Paul (Gast)


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>Was empfiehlst du dann? Sportwissenschaft? was in der sozialen Richtung?

sozialistische Betriebswirtschaft SBW!

>- Medizin (z.B. Geriatrie, Gerontologie)
>- Jura
>- BWL im weitesten Sinne (z.B. spezialisieren auf den Pflegebereich)
>- wenn unbedingt MINT, dann in folgenden Bereichen:
>  - Pharma
>  - Medizintechnik
>  - evtl. Chemie
>- Psychologie
>- Lehramt (Staatsexamen)

Medizin-> uneingeschränkt ja, wenn man belastbar ist
Jura-> für 70% der Absolventen brotlose Kunst (Taxi)
BWL -> Schau in wiwi-forum wie dort gejammert wird. Da geht es den Ing, 
noch gut
Psychologie -> Überangebot an Absolventen, arme Sau
Lehramt -> in Sachsen sind sie nicht verbeamtet und werden nur halbtags 
bezahlt, Referendariatsplätze Fehlanzeige

von Student (Gast)


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Was genau spricht gegen ein Ing-Studium? Derzeit hat man jedenfalls 
keine Probleme, alle Absolventen meines jahrgangs haben sofort den 
gewünschten Job innerhalb von wenigen Wochen gefunden 
(Elektronik/Mechatronik, FH). Jetzt bin ich an der Uni, sieht ähnlich 
aus. Bedarf ist derzeit jedenfalls sogar im Norden genug...

von Student (Gast)


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PS: Pharma? Nicht euer Ernst oder? Da suchen sich derzeit auch 
berufserfahrene nen Wolf, den großen chemischen wie biologischen 
Pharmaunternehmen geht es längst nicht mehr so gut wie früher...

von Thorsten (Gast)


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Julius schrieb:
> Ich dachte immer da ist noch mehr. Also Signale, Weichen, Wartung des
> BASA-Netzes, der Elektronik am Bahnhof selbst(Anzeigen, Lautsprecher
> etc.)

Wird alles nur eingekauft.

von Gast123 (Gast)


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> Medizin (z.B. Geriatrie, Gerontologie)

Beschissene Arbeitszeiten bei mieser Bezahlung im Krankenhaus. Oder 
ständigen Ärger mit den Krankenkassen und der Ärztekammer. Wenn man sich 
überhaupt eine eigene Praxis leisten kann.

> Jura
Ist der Taxischein inzwischen eine Pflichtveranstaltung? Juristen haben 
noch wesentlich miesere Jobchancen als Ingenieure. Im Prinzip bekommt 
man nur durch extrem gute Leistungen und Vitamin-B einen Job.

> BWL im weitesten Sinne (z.B. spezialisieren auf den Pflegebereich)
Normale BWLer haben genauso Probleme wie Ingenieure. Nischen gibt es in 
jedem Beruf.

> wenn unbedingt MINT, dann in folgenden Bereichen:
>  - Pharma
>  - Medizintechnik
>  - evtl. Chemie

In die meisten Bereiche kommt man auch mit E-Technik und entsprechender 
Spezialisierung (Prozessautomatisierung, Medizintechnik...).

> Psychologie
Dagegen dürfte der Ingenieursberuf selbst in der schlimmsten Bude noch 
ein ruhiger Job sein.

> Lehramt (Staatsexamen)
Lehramt auf Physik, Mathematik und/oder Informatik ist sicherlich nicht 
verkehrt. Bei anderen Fächern, besonders den Geisteswissenschaften, 
sieht es ganz mau aus.

von Skeptiker (Gast)


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Student schrieb:
> Was genau spricht gegen ein Ing-Studium? Derzeit hat man jedenfalls
> keine Probleme, alle Absolventen meines jahrgangs haben sofort den
> gewünschten Job innerhalb von wenigen Wochen gefunden
> (Elektronik/Mechatronik, FH). Jetzt bin ich an der Uni, sieht ähnlich
> aus. Bedarf ist derzeit jedenfalls sogar im Norden genug...

Alle und sofort, entweder gelogen oder einmaliger Glücksgriff, deine FH. 
Selbst in Boomzeiten kam es bundesweit im Durchschnitt zu einem 
Abgängerschwund im Maschinenbau, der bei ca. 5 Prozent lag. Unsere 
Professoren brachten dies manchmal zur Sprache, um uns vor Klausuren zu 
motivieren und brachten Beispiele.
Die 5 Prozent waren natürlich nicht dauerarbeitslos, aber nie mehr im 
Leben als Ingenieur tätig. Jetzt, wo es an allen Ecken derbe knackt und 
bröselt, soll die Lage für Absolventen besser sein und Vollbeschäftigung 
herrschen? Wo jetzt selbst eine erhebliche Anzahl von Ingenieuren im 
besten Alter  immer noch in Kurzarbeit steckt oder sogar freigestellt 
worden sind?
Da lachen ja die Hühner.

von Andreas (Gast)


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Habe E-Technik an einer Uni studiert, alle Absolventen meines Jahrgangs 
mit denen ich noch Kontakt habe haben ebenfalls innerhalb kurzer Zeit 
einen Job gefunden.

von Gast1 (Gast)


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Hallo Leute,

Eure Überlegungen haben einen kleinen Schönheitsfehler: sie sind zu 
kurzfristig gedacht. Es geht doch nicht darum, ob man heute schnell 
einen Job findet oder heute viel verdient, sondern ob man in zwanzig 
Jahren noch einen Job haben kann. Und da sieht es halt im MINT-Bereich 
sehr sehr schlecht aus. Ich habe bewusst nicht verlagerbare, 
zukunftssichere Fachbereiche gewählt. Was interessiert mich, ob ich nach 
dem Studium der Medizin gleich viel Kohle an Land ziehen kann. 
Entscheidend ist, dass ich sicher sein kann, auch in zwanzig Jahren noch 
einen Job zu haben, und dann evtl. sogar mit üppigem Einkommen. Wie 
gesagt: im MINT-Bereich stehen hier die Signale auf dunkelrot.

von Mark B. (markbrandis)


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Student schrieb:
> Was genau spricht gegen ein Ing-Studium? Derzeit hat man jedenfalls
> keine Probleme, alle Absolventen meines jahrgangs haben sofort den
> gewünschten Job innerhalb von wenigen Wochen gefunden
> (Elektronik/Mechatronik, FH). Jetzt bin ich an der Uni, sieht ähnlich
> aus. Bedarf ist derzeit jedenfalls sogar im Norden genug...

Dann sag mal bitte wo es diese unglaublich vielen Stellenangebote gibt, 
die keine Berufserfahrung voraussetzen?

von Student (Gast)


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Ich rede nicht von unzählig vielen Stellenangeboten und 
Vollbeschäftigung und wenn es 5-10% nicht zu nem Ing. job  schaffen ist 
das nur die Auslese, die in den FH's und Unis versäumt wird. Und ja, 
auch einer meiner Ex-Komilitonen hat sich nachdem er nicht den 
gewünschten Job gefunden hat entschieden einen Master zu machen (was 
seine Situaton sicher nicht verbessert). Aber jeder der sich im Studium 
einigermaßen als geeigneter Ing bewiesen hat, hat heute auch einen guten 
Job bekommen. Das sieht bei z.B. den Biotechnologen in der Pharmabranche 
ganz anders aus, wenn es auch noch viel schlimmere Beispiele gibt.

Meine Frage war aber garnicht provokativ gemeint, sondern rein aus 
Interesse: Was führt dazu, das in einem Land was stark auf Export und 
hochqualifizierten Jobs basiert (und ohne diese Zweige generell ganz 
dumm dasteht, da nützt es dann auch nichts Altenpfleger oder sonstiger 
Dienstleister zu sein) in 10-20 Jahren keine Arbeit mehr für Ings haben 
soll? Wenn wir nicht weiterhin mit besserer Ausbildung punkten, haben 
wir doch vor dem Hintergrund der Globalisierung eh keine Chance... Da 
nützt es auch nichts Handwerker zu sein, wenn keiner da ist der diesen 
bezahlen kann.

von hmpf (Gast)


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Weltuntergang....Alle werden arm, Bürgerkrieg auf den Straßen

von Barney (Gast)


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Gast1 schrieb:
> Eure Überlegungen haben einen kleinen Schönheitsfehler: sie sind zu
> kurzfristig gedacht. Es geht doch nicht darum, ob man heute schnell
> einen Job findet oder heute viel verdient, sondern ob man in zwanzig
> Jahren noch einen Job haben kann. Und da sieht es halt im MINT-Bereich
> sehr sehr schlecht aus. Ich habe bewusst nicht verlagerbare,
> zukunftssichere Fachbereiche gewählt. Was interessiert mich, ob ich nach
> dem Studium der Medizin gleich viel Kohle an Land ziehen kann.
> Entscheidend ist, dass ich sicher sein kann, auch in zwanzig Jahren noch
> einen Job zu haben, und dann evtl. sogar mit üppigem Einkommen. Wie
> gesagt: im MINT-Bereich stehen hier die Signale auf dunkelrot.

1. Man zwar sein, dass die Entwicklung immer mehr ins Ausland verlagert 
wird, allerdings arbeitet auch nur ein gewisser Teil der Ing. in diesem 
Bereich.
2. Wenn man heute schon nichts in deinen genannten Bereichen findet, 
warum soll das in Zukunft besser aussehen? Gerade im Bildungs- & 
Gesundheitsbereich wird es nicht besser werden, weil da zum großen Teil 
der  Staat sein Geld lässt und der langsam mal sparen muss.
3. Seh ich nicht warum die von dir genannten Arbeitsgebiete 
zukunftsicherer und weniger verlagerbar sein sollen.

von Wilhelm (Gast)


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Student schrieb:

>Aber jeder der sich im Studium einigermaßen als
>geeigneter Ing bewiesen hat, hat heute auch einen
>guten Job bekommen.

Wie beweist man sich denn im Studium als geeigneter Ing.?

von Gast1 (Gast)


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>1. Man zwar sein, dass die Entwicklung immer mehr ins Ausland verlagert
>wird, allerdings arbeitet auch nur ein gewisser Teil der Ing. in diesem
>Bereich.

Allerdings ein sehr großer Teil!

von Student (Gast)


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Wilhelm schrieb:
> Wie beweist man sich denn im Studium als geeigneter Ing.?

Anhand der Noten kann man es nicht allein festmachen, aber die Mischung 
aus persönlichen Auftreten, Ergebnissen und Themenwahl der 
Abschlussarbeiten und Vertiefungsrichtungen zeigt meist sehr eindeutig 
ob jemand nur so vor sich hin studiert hat oder wirklich Interesse an 
dem Ganzen hat. Letztere finden ihren Platz im Arbeitsmarkt letztlich.

Ich muss allerdings zugeben, dass Niedersachsen, S-H und Hamburg so die 
Gebiete in meinem Blickfeld sind. In den neuen Bundesländern mag es auch 
für gute Ings schwer sein...

von Paul (Gast)


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>Eure Überlegungen haben einen kleinen Schönheitsfehler: sie sind zu
>kurzfristig gedacht. Es geht doch nicht darum, ob man heute schnell
>einen Job findet oder heute viel verdient, sondern ob man in zwanzig
>Jahren noch einen Job haben kann.

Mal vom Arzt abgesehen. Der Ingenieur hat wenigstens noch das Privileg 
in jungen Jahren Geld verdienen zu dürfen. Bei vielen anderen Berufen 
geht das Prekariat schon kurz nach der Ausbildung/Studium los. 
Deutschland leistet sich eine üppige Jungendarbeitslosigkeit, eine 
üppige Alterarbeitslosigkeit und zwischendrin sieht es auch nicht besser 
aus. Ich habe einige Bekannte, die nach ihrer Lehre als Notbehelf die 
nächste angefangen haben, weil sie nur Zeitarbeizsangebote mit 
sittenwidrigen Löhnen erhielten. Da bin ich als Ing. doch noch 
privilegiert. Und was in 20 Jahren ist, kann keiner sagen. Vielleicht 
liegt man das schon lange unter der Erde. Wissen kann das keiner.

Zur DB: Mein Vater war Dipl.-Ing. bei der Deutschen Reichsbahn und 
später auch bis zur Rente 2001 bei der DB. Studiert hatte er an der 
Hochschule für Verkehrswesen in Dresden. Der war nicht einen Tag 
arbeitslos. Seine Meinung (ob sie richtig ist, kann ich nicht 
beurteilen): "Bei der Bahn fliegt kein Ingenieur raus."

von D. I. (Gast)


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Nun gut, früher (TM) ist man meist mit der firma in der man gelandet ist 
alt geworden oder nicht?

von Paul (Gast)


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>Nun gut, früher (TM) ist man meist mit der firma in der man gelandet ist
>alt geworden oder nicht?

Man darf allerdings nicht vergessen, daß mein Vater trotz Untergang 
eines Staates und seiner Staatsbahn (DR), als auch nach Privatisierung 
des Unternehmens Bahn keine Lücke in der Beschäftigung hatte. Die Bahn 
hat alle Widrigkeiten in der Ingenieurebene durchgehalten.

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