Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welchen Weg nach dem Abitur einschlagen?


von Dodo M. (Gast)


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Hallo,

ich besuche derzeit die 11. Klasse eines Gymnasiums und werde nächstes 
Jahr ungefähr um die gleiche Zeit mein Abitur machen. Das ist der 
Doppeljahrgang - die ersten des neuen 12-Klassen-Systems machen ihr 
Abitur mit denen, die dem grade noch entflohen sind und dann die 13. 
fertig haben). Deshalb ist wohl davon auszugehen, dass nächstes Jahr 
ziemlich viele Abiturienten die Unis fluten werden ...

Ich habe das naturwissenschaftliche Profil belegt, d. h., Leistungskurse 
sind Physik, Mathe und Englisch. Die beiden anderen Prüfungsfächer auf 
grundlegendem Niveau sind Chemie und Politik.

Bisher war ich immer ziemlich sicher, dass ich was in Richtung 
Softwareentwicklung machen wollte. Ich beherrsche diverse 
Programmiersprachen und das macht mir auch Spaß. Mein Schulpraktikum 
habe ich in einem Betrieb gemacht, in dem genau das von vielen 
hauptberuflich gemacht wird und das fand' ich auch recht interessant.

Vor ein paar Monaten habe ich dann angefangen, mit Elektronik und 
Mikrocontrollern rumzubasteln und auch das ist recht interessant. Ich 
stehe da zwar noch recht weit am Anfang - aufgrund mangelnder 
Einnahmequellen mit Ausnahme des Taschengeldes sind die Anschaffungen ja 
doch recht gering und die Möglichkeiten eingeschränkt - finde das aber 
dennoch genauso interessant.

In den Medien hört man ja immer wieder vom Ingeniermangel in Deutschland 
- aber die Medien erzählen ja bekanntlich viel und wenn man einige 
Beiträge der älteren Nutzer dieses Forums liest, erkennt man ja recht 
schnell, dass der Mangel gar nicht sooo groß zu sein scheint.

Tja, jetzt ist die Frage: Was tun? Natürlich habe ich noch ein Jahr 
Zeit, aber erkundigen kann man sich ja schonmal. Habt ihr vielleicht 
Ratschläge für mich? :)

Mit freundlichem Gruß,
Dodo

von thorstendb (Gast)


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> Physik, Mathe und Englisch.
Beste Vorraussetzung für ein Studium der Naturwissenschaften. Da ist 
alles Mathe, egal, ob ET, Physik, Mathe, sonstiges :-)

--> Elektrotechnik, Fachrichtung Technische Informatik.
Habe ich seinerzeit auf Dipl.-Ing. an der FH Emden studiert, im hohen 
Norden :-)


VG,
/th.

von Dodo M. (Gast)


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Achja, bevor ichs vergesse:

Ein duales Studium schließe ich eigentlich aus, weil ich mich nur ungern 
für 10+ Jahre verpflichten würde. Außerdem sind meine Noten dafür 
wahrscheinlich längst nicht gut genug.

Auch einen Umzug ins Ausland würde ich in Kauf nehmen. Ewig wollte ich 
mich sowieso nicht an Deutschland binden :)


Gruß,
Dodo

von TM (Gast)


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Dodo M. schrieb:
> Ein duales Studium schließe ich eigentlich aus, weil ich mich nur ungern
> für 10+ Jahre verpflichten würde. Außerdem sind meine Noten dafür
> wahrscheinlich längst nicht gut genug.

Wo musst du dich den 10 Jahre verpflichten, außer bei der Bundeswehr ?
Die meisten Firmen verpflichten ihre Dual Studenten nicht mehr!
Ob das jetzt gut ist oder nicht darüber kann man sich streiten...
Und mit den Noten, bewerben kann man sich eigentlich immer ;)

von fertiger Dual-Student (Gast)


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'Verpflichten' darf dich doch gar keiner (zumindest keine Firma), weder 
die dich noch du die.
Auf deine Noten kommt es auch nicht immer nur an. Mit einem 
durchschnittlichen Abi (sagen wir mal 2,X) und deinen beschriebenen 
Interessen/Bemühungen solltest du nach meinen Erfahrungen schon recht 
gute Karten haben.

von Equinox (Gast)


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Sie können im Vertrag festlegen, unter welchen Bedingungen du dein Geld 
bekommst. Da kann natürlich festgelegt werden "Arbeite x Jahre bei uns, 
wenn du das Studium fertig hast."

Das kommt einer Verpflichtung gleich.

von nicht wichtig... (Gast)


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Wie wär's mit Informationssystemtechnik? Ist eine schöne Mischung aus 
E-Technik und Informatik und man kann dann auch wählen, ob man lieber in 
die eine oder andere Richtung gehen möchte.

von oszi40 (Gast)


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Viel Zeit hast Du nicht mehr.

Bald solltest Du schon mal ein kleines Praktikum in der Firma Deiner 
Träume machen und dann spätestens im Frühjahr einen Wohnheimplatz an der 
Uni Deiner Wahl suchen!

von Gast123 (Gast)


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@Equinox: Das ist eine ungültige Klausel. Sie können dich nicht 
verpflichten. Das einzige was möglich ist, ist Zusatzleistungen (von der 
Firma bezahlte Studiengebühren beispielsweise) zurückverlangen. Das gilt 
aber nicht für die Ausbildungsvergütung.

von Dodo M. (Gast)


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Wie sieht's denn da mit Chancen für die Zukunft aus? Hardware- oder 
Softwareentwicklung?

Informationssystemtechnik klingt recht interessant, zielt ja aber wohl 
eher in Richtung Ingenier ab als in Richtung Anwendungsentwicklung. Auch 
Technische Informatik klingt interessant, auch wenn ich mir da noch 
nicht so wirklich ein Bild von machen kann, obwohl es ziemlich nach 'nem 
Mittelding zwischen meinen beiden Interessengebieten klingt.

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten,
Dodo

von Gast1 (Gast)


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>Wie sieht's denn da mit Chancen für die Zukunft aus? Hardware- oder
>Softwareentwicklung?

Vergiss es! Aussichten sind sehr schlecht: Verlagerungen ins Ausland, 
ausländische Arbeiter in Deutschland, die für einen Bruchteil der 
deutschen Ingenieure arbeiten, Absolventenschwemme aus den Hochschulen. 
Du solltest nicht auf diesem toten Gaul reiten. Sag mal, mich wundert, 
dass Du von der Situation der Ingenieure hierzulande noch nichts 
mitbekommen hast.

von Mark B. (markbrandis)


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Gast1, was ist eigentlich Deine Motivation hier? Es kann Dir doch im 
Grunde genommen herzlich egal sein, welchen Beruf jemand wählt, den Du 
nicht kennst und sehr wahrscheinlich auch nie kennenlernen wirst. Also, 
warum immer wieder so penetrant den Teufel an die Wand malen?

von Max Power (Gast)


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Ingenieursinformatik, Technische Informatik (E-Technik), 
Informationssystemtechnik, Angewandte Informatik (E-Technik),... ist 
alles ziemlich ähnlich und eng miteinander verwandt. Wenn du in die 
Richtung studieren willst, mach ruhig. Aussichten sind auch OK!

von D. I. (Gast)


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Gast1 will lediglich die Konkurrenz dezimieren :D

von Ing (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Gast1, was ist eigentlich Deine Motivation hier? Es kann Dir doch im
> Grunde genommen herzlich egal sein, welchen Beruf jemand wählt,

Ich kann ihn verstehen, man möchte halt Leute vor dem eigenen Schicksal 
bewahren. Ich wünschte mich hätte damals jemand so eindringlich vor den 
Ingenieurwissenschaften und der deutschen Industrie gewarnt.

von Mark B. (markbrandis)


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Ing schrieb:
> Ich kann ihn verstehen, man möchte halt Leute vor dem eigenen Schicksal
> bewahren. Ich wünschte mich hätte damals jemand so eindringlich vor den
> Ingenieurwissenschaften und der deutschen Industrie gewarnt.

So viel Verstand sollte ein Ingenieur aber schon haben, dass er sein 
persönliches Schicksal nicht als den gottgegebenen Weg für alle anderen 
Leute seiner Zunft darstellt.

von buh (Gast)


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POLIZEI

von Gast1 (Gast)


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Ein Akademiker sollte auch in der Lage sein, die aktuelle und zukünftige 
Situation für Ingenieure anhand von zugänglichen Informationen zu 
bwerten. Wer das tut, kann niemals zu der Erkenntnis gelangen, dass die 
Aussichten für Ingenieure in irgend einer Weise als positiv zu bewerten 
sind.

von Mark B. (markbrandis)


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Schon mal was vom demographischen Wandel gehört?

von Gast1 (Gast)


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Der demographische Wandel nützt gar nichts, wenn in Deutschland Stellen 
schneller abgebaut/verlagert werden als Leute aus dem Erwerbsleben 
ausscheiden. Und falls dann noch eine Lücke bleiben sollte, werden die 
Stellen mit ausländischen Kollegen besetzt. Die arbeiten für einen 
Bruchteil und  mucken nicht auf.

Und ich will ganz ehrlich sein: Mobilität und Flexibilität schön und 
gut. Wegen des Jobs möchte ich allerdings nicht meine neue Heimat in 
China, Indien oder Brasilien suchen. Wirklich nicht!

von Gustav (Gast)


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Da der ganze Elektronik-Shit in Zukunft in der Welt und somit auch in 
Deutschland oder grade in Deutschland immer mehr zunehmen wird, müssen 
Fachkräfte vorhanden sein die mit dem Zeugs zurechtkommen.
Abgesehen davon wäre es ziemlich unklug die Entwicklung komplett 
auszulagern, da auf lange Sicht das Know-How verloren gehen würde.
Man sollte die "billigen" Entwicklungen auslagern und die wirklich 
innovativen und anspruchsvollen Entwicklungen im Land erledigen. So 
würde zumindest das Wissen nicht verloren gehen und neues könnte 
angehäuft werden.

von Gustav (Gast)


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@ Gast1

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