Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zündung selber bauen


von Sven (Gast)


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Hallo,

Wollte mal aus Interesse halber mir selber eine einfache Zündanlage mit 
Atmega bauen,
Der Zündzeitpunkt soll berechnet werden und anhang der Drehzahl 
verstellt werden. Aber nur um ca. 6 Grad oder so..

Als Geber habe ich einen Induktivgeber.
Beim Induktivgeber weiß ich nur noch nicht wie ich das Signal für den 
Controller aufarbeiten soll?
Das wäre meine erste Frage zu diesem Thema.

Der Schaltplan ist erst der Anfang. Also die mit der Zündendstufe.
Geht das bis jetzt, so wie ich mir das denke?

: Verschoben durch Admin
von holger (Gast)


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>Geht das bis jetzt, so wie ich mir das denke?

Nö, kannst du so wie es ist in die Tonne hauen.

von B. S. (bestucki)


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Also ich blick da auch noch nicht ganz durch... Hast du die Schaltung 
bereits simuliert? Damit kannst du erproben, ob das Grundprinzip deiner 
Schaltung funktioniert.

Gruss

PS: Zeichne das Schema ein bisschen übersichtlicher...

von Sven (Gast)


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Weiß leider nicht wie das mit dem simuliert in diesem Programm geht..

von B. S. (bestucki)


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Ich glaube das Schema mehr oder weniger entschlüsselt zu haben: Wenn der 
Optokoppler leitet hast du an der Basis des Transistors ca. 9V!!! 
(sofern der Basisstrom nicht wahnsinnig gross ist). Dieser beginnt zu 
leiten und durch die Zündspule fliesst ein Strom. Wenn der Optokoppler 
nicht mehr leitet, sperrt auch der Transistor. Die Spannung der Spule 
steigt rapide an und wird durch die beiden Dioden (D1 und D2) und durch 
den Widerstand R1 begrenzt.
(Ich hoffe jetzt mal, dass ich keinen Mist erzähle...)

Die Schaltung funktioniert wahrscheinlich trotzdem nicht, da die 
Spannung am Kollektor des Transistors auf über 200V ansteigt -> Tod. Und 
ich garantiert noch andere Faktoren vergessen oder nicht gesehen habe...

Gruss

von Sven (Gast)


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Der BU2520DX müste das doch aushalten oder?

von B. S. (bestucki)


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Stimmt. Der hält sogar 800V aus...

Wie viel Strom fliesst dem durch deine Zündspule? Nach meinen 
Berechnungen sollten das ca. 300mA sein... Ich hoffe dass du weisst, das 
die Spule niemals auf 12V aufgeladen wird (siehe VCEsat).

Gruss

von Jens G. (jensig)


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seit wann kommt der Emitter eines npn-Transitors an 12V ????
Auserdem hat der Trnaistior nur eine Stromverstärkung von rund 10 (je 
nach strom) - Basisstrom könnte dann bei einigen 100mA liegen - das 
schafft der Optokoppler wohl nicht.

@ Heinz B. (Firma: PCM) (bestucki)
>Wie viel Strom fliesst dem durch deine Zündspule? Nach meinen
>Berechnungen sollten das ca. 300mA sein... Ich hoffe dass du weisst, das
>die Spule niemals auf 12V aufgeladen wird (siehe VCEsat).

Wie hast Du denn den Strom berechnet? Für eine Berechnung fehlen doch 
jegliche Basisdaten. Eine Simson-Zündspule zieht eher 2 oder 3 Ampere, 
wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe.

von Sebastian (Gast)


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Als Signalaufbereitung für den Induktivgeber eignet sich ein LM2907, den 
habe ich heute erst gefunden. Das Teil ist ganz interessant.

von B. S. (bestucki)


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Jens G. schrieb:
> Wie hast Du denn den Strom berechnet? Für eine Berechnung fehlen doch
> jegliche Basisdaten.

Nein die Basisdaten fehlen nicht. Der Basisspannungsteiler ist durch R1 
und R2 gegeben. UBE ist aus dem Datenblatt auch gegeben (1.1V). Daraus 
kann der Basisstrom berechnet werden. Mit der Annahme, dass der 
Transistor um den Faktor 3 übersteuert wird, ergibt dies ein Strom von 
ca. 300mA.

Berechnung:
IR1 = UBE/R1 = 1.1V/470Ohm = 2.34mA
IR2 = (UB-UBE)/R2 = (12V-1.1V)/150Ohm = 72.6mA
IB = IR2-IR1 = 72.6mA-2.34mA = 70.3mA
Transistor um den Faktor 3 übersteuern -> B=4.33
IC = IB*B = 70.3mA*4.33 = 304mA


Ich hoffe es haben sich keine Fehler eingeschlichen...

von Roland P. (pram)


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Vielleicht schaust mal hier vorbei und schaust dir ein paar 
Schaltungskonzepte ab: http://www.bgsoflex.com/megasquirt.html

Gruß
Roland

von Sven (Gast)


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Also ist bei der Zündungsendstufe falsch?

von Sven (Gast)


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Geht das so vieleicht. leider habe ich davon nicht so richtig Ahnung und 
habe mir bis jetzt alles selber angeeignet. Bin gelernter 
Kfz-Mechatroniker und die Elektronik hat mich immer Interessiert kenne 
deswergen nicht alle Gesetzmäßigkeiten.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Zum Auswerten des Induktivgebers ist ein Frequenz/Spannungswandler 
(LM2907) vollkommen wertlos. Damit könnte man sich höchstens einen 
analogen Drehzahlmesser bauen.

Besteht der Induktivgeber einfach aus einer Spule und einem Magneten? 
Falls ja, kommt dann zuerst der positive oder der negative Impuls und 
mit welchem Winkel bezüglich des oberen Totpunktes? Wie groß ist die 
Ausgangsspannung? Mit Hilfe einer einfachen Schutzbeschaltung könnte ein 
Mikrocontroller den Impuls eventuell direkt auswerten (siehe oben).

Wie groß ist der Primärwiderstand der Zündspule Rp, um den maximalen 
Strom berechnen zu können.

Könntest Du bitte in Zukunft Deine Schaltungen übersichtlicher zeichnen?

Gruß, Bernd

von Sven (Gast)


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Danke für deine Antwort
Was machten eigentlich der Kondensator C5?

und mit dem übersichticher Zeichnen. Weiß leider nicht wie das in dem 
Programm mit dem GND geht...

von Horst H. (horha)


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Hallo,

Schau Dir mal dieses an:
Die schalten mit einem IGBT statt eines Hochspannungsschalttransistors.
http://www.datasheetarchive.com/pdf/Datasheet-02/DSA0019953.pdf
Ein Beispiel für eine umgebaute Kontaktzündung.
http://www.gs-classic.de/download/KNT_Zuendung.pdf
Manche empfehlen einen Varistor mit 300V Schaltspannung statt C1, da C1 
das abschalten verzögert. Sei der Strom durch die Zündspule 4 A dann 
steigt die Spannung an C1 mit:
Q = C*U; I = dQ/dt => dU/dt = I/C = 4/0.22e-6 = 18 MV/s = 18 V/mys.
Bei einer Induktivität der Spule von 2mH lädt sich der Kondensator bis 
zu
U = sqrt(I^2*L /C) = 384 Volt auf, wenn kein sekundärseitiger Funke 
entsteht und nimmt dabei die Energie von 32 mJ (=0.5*L*I^2=0.5*C*U^2) 
auf, die dann über Spule und Batterie schwingend vernichtet wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis
Hier etwa mit 7500 Hz

Ich habe schon zwei Zündungen ohne Kondensator gekillt, weil die 
Zündkerze keinen richtigen Kontakt hatte ( der Test, wie weit der Funke 
kommt ;-) ) und die Zündenergie sich durch den Schalttransisor ihren Weg 
bahnte.

von B e r n d W. (smiley46)


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@Horst
Ein Varistor ist ok oder die 2 x ZPY100V bewirken das selbe. Ein kleiner 
Kondensator kann auch nicht schaden, um die HF-Anteile zu reduzieren. 
Der Transistor sollte gekühlt werden, ich würde mit max. 20W 
Verlustleistung rechnen. Per Software sollte der Strom abgeschaltet 
werden, falls 1 Sekunde lang keine Impulse mehr kommen.

Absichtlich ohne Zündkerze würde ich das Ganze nicht betreiben, da dann 
die Zündspule auch gefährdet ist. Und Bei 700-800V Spannungsfestigkeit 
sollte der Transistor nicht das schwächste Glied darstellen.

Alternativ wäre eine CDI (Capacitor discharge Ignition) denkbar. Aber 
vermutlich soll eine vorhandene Zündspule verwendet werden.

von B e r n d W. (smiley46)


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@Sven

Der C5 filtert das Signal vom Induktionsgeber, damit durch den 
Zündfunken verursachte HF kein zweites Zünden auslöst. Das RC Glied aus 
R1 und C5 sollte jedoch keine nennenswerte Zeitverzögerung verursachen.

Eventuell kann per Software das Zeitfenster für den Induktionsimpuls so 
eingegrenzt werden, daß keine unbeabsichtigte Zündung ausgelöst werden 
kann.

von Volker W. (bubi35)


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Hallo
Ich bin Anfänger in AVR-Programmierung.Möchte auch so eine Zündanlage 
bauen mit einem Hallsensor und Zündzeitpunktvorverstellung.Kann mir 
jemand ein Beispiellisting in Bascom geben oder ein paar gute Ansätze?

Gruß
Bubi35

von Kay (Gast)


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hallo,

@ Sven :

warum willst du das selbst bauen,es gab doch auch die elektronische 
zündung schon beim S50!!
Grundplatte,Schwungrad (das Rote),steuerung Tauschen.

mfg

von Bubi35 (Gast)


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Hallo
Brauche die Zündung für ein Auto mit Hallgeber-Verteiler.Brauche nur 
einen Denkanstoß, wie ich das realisieren kann.

Gruß
Bubi35

von Simson-Kart (Gast)


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Hallo,

es gibt von Power-spark eine fertige Zündung mit einstellbarer 
Zündkennlinie, Zündenergie und noch weitere Extras, damit ist eine 
Einstellung von 6 Grad auf Früh bei einer frei wählbaren Drehzahl ein 
Kinderspiel. Zudem benötige ich kein Leistungsfressendes Magnetfeld und 
Schwungrad mehr, womit die Drehzahl und Leistung durch die Decke geht, 
nur ein kleiner Lithium Ionen Akku, reicht um die Zündung unzählige 
Stunden zu betreiben :-)

lg Rene

von Gerd E. (robberknight)


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Der Thread ist 5 Jahre alt! Ich glaube Sven hat sein Projekt entweder 
lange fertig oder aufgegeben.

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