Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mobbing am Arbeitsplatz


von Mobb Deep (Gast)


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Eine Grundsatzdiskussion:

Bin relativ nahe am Studium (2008) und habe mit der Firma ziemlich in 
die Sche*ße gegriffen (Zitat Stromberg: Büro ist Krieg).
Ich denke immer, dass ich selber Schuld bin und steigere mich jeden Tag 
nach Feierabend rein.
Man zweifelt an sich, seiner Kompetenz, dem Sinn des Lebens, der 
Gesellschaft und hat das Gefühl nur noch auswandern, Selbstmord, 
Trunksucht kann einem aus dem tiefen Tal der holen.
Leider haben Bewerbungen um andere Stellen bis jetzt keine Früchte 
getragen.

Mich würde daher mal interessieren, um nicht vom Regen in die Traufe zu 
kommen, welches Verhalten ist normal und üblicher Alltag in der F&E 
Abteilung und was trifft nur bei den schlimmsten Firmen zu:
1.)  Ist es bei euch auch an der Tagesordnung, dass Ingenieure von 
Facharbeitern ständig kritisiert und gegängelt werden.

2.)  Ist es normal, dass sich Sachbearbeiter/innen wichtig machen, wenn 
man etwas anordnet. Damit meine ich, der Ing gibt Anweisung und 
Sekretärin oder sonst was, mach erst einen auf dicke Hose, nach dem 
Motto wieso weshalb warum, dass könnte man doch sicherlich auch so und 
so machen, wäre doch viel besser, usw.
Meist sind diese Individuen schon mindestens 180 Jahre im Betrieb und 
waren noch nie in einer anderen Firma, noch besser haben dort ihre 
Ausbildung genossen und stammen gebürtig aus der Gegend in der das 
Unternehmen ansässig ist (Stichwort: kleinkariert).

3.)  Ist es bei euch üblich, dass man Anfängern nur widerwillig unter 
die Arme greift und am besten noch abkanzelt, wie kann man das nur so 
machen, dass würde ich niemals tun, wegen Grund x y z. Oder noch besser 
a) dass hätte ich dir gleich sagen können, b) so was weiß man doch, oh 
Mann. So geschehen mit den netten, zuvorkommenden, kooperativen Herren 
Kollegen, gerne als Senior Engineer bezeichnet.

4.)  Muss man sehr geschwätzig und kaffeetrinkfreudig sein (manche würde 
es als faul bezeichnen)?, also mindestens 10 Stunden im Geschäft 
anwesend, aber effektiv vielleicht zwei Stunden arbeiten und den Rest 
Grundsatzdiskussionen über so wichtige Themen wie Kinder, Fußball oder 
das letzte Wochenende führen, um teamfähig zu sein.

5.)  Wird bei euch fast nur noch an Extern vergeben und selbst dient man 
als Verwalter und Mensch der Blockschaltbilder oder sinnlose 
Präsentationen vorbereitet.
Um sehr viele Besprechungen abhalten zu können, die sich über mindestens 
zwei Stunden ziehen und in denen über Wochen und Monate immer das 
Gleiche erzählt wird, immer wieder neu formuliert und schön verpackt. 
Sinnigerweise durchgeführt von unterbezahlten Mitarbeitern jenseits 
70kEuro Jahres brutto.

6.)  Ist es üblich, über alles und jeden her zu ziehen: Betriebsrat, 
andere Abteilungen, neue Produkte und nicht zu vergessen die Kollegen in 
der eigenen Abteilung. Natürlich nur wenn diese nicht vor Ort sind. 
Besser noch, man erkennt diese linken Bazillen meist nicht, da sie einem 
normalerweise schön ins Gesicht tun und hinten rum beim Chef oder 
andern, dass verrostete Messer ins Kreutz Rahmen, um dieses mindestens 
einmal rum zudrehen.

von Falk B. (falk)


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@Mobb Deep (Gast)

>Ich denke immer, dass ich selber Schuld bin und steigere mich jeden Tag
>nach Feierabend rein.

Schlecht! Kenn ich aber.

>Man zweifelt an sich, seiner Kompetenz, dem Sinn des Lebens, der
>Gesellschaft und hat das Gefühl nur noch auswandern,

Hmm.

> Selbstmord, Trunksucht kann einem aus dem tiefen Tal der holen.

Nicht wirklich.

>1.)  Ist es bei euch auch an der Tagesordnung, dass Ingenieure von
>Facharbeitern ständig kritisiert und gegängelt werden.

NEIN!

>2.)  Ist es normal, dass sich Sachbearbeiter/innen wichtig machen, wenn
>man etwas anordnet. Damit meine ich, der Ing gibt Anweisung und
>Sekretärin oder sonst was, mach erst einen auf dicke Hose, nach dem
>Motto wieso weshalb warum, dass könnte man doch sicherlich auch so und
>so machen, wäre doch viel besser, usw.

Nein.

>Meist sind diese Individuen schon mindestens 180 Jahre im Betrieb und
>waren noch nie in einer anderen Firma, noch besser haben dort ihre
>Ausbildung genossen und stammen gebürtig aus der Gegend in der das
>Unternehmen ansässig ist (Stichwort: kleinkariert).

Naja.

>3.)  Ist es bei euch üblich, dass man Anfängern nur widerwillig unter
>die Arme greift und am besten noch abkanzelt, wie kann man das nur so
>machen, dass würde ich niemals tun, wegen Grund x y z.

Nein.

> Oder noch besser
>a) dass hätte ich dir gleich sagen können, b) so was weiß man doch, oh
>Mann. So geschehen mit den netten, zuvorkommenden, kooperativen Herren
>Kollegen, gerne als Senior Engineer bezeichnet.

Taj, soziale Inkompetenz, gepaart mit Absicherung der eigenen Position 
durch Informationsverweigerung bzw. Wegbeißen. Scheiße aber nun mal 
bisweilen verbreitet.

>4.)  Muss man sehr geschwätzig und kaffeetrinkfreudig sein (manche würde
>es als faul bezeichnen)?, also mindestens 10 Stunden im Geschäft
>anwesend, aber effektiv vielleicht zwei Stunden arbeiten und den Rest
>Grundsatzdiskussionen über so wichtige Themen wie Kinder, Fußball oder
>das letzte Wochenende führen, um teamfähig zu sein.

;-)
Es lebe der VEB!

>5.)  Wird bei euch fast nur noch an Extern vergeben und selbst dient man
>als Verwalter und Mensch der Blockschaltbilder oder sinnlose
>Präsentationen vorbereitet.

Naja.

>Um sehr viele Besprechungen abhalten zu können, die sich über mindestens
>zwei Stunden ziehen und in denen über Wochen und Monate immer das
>Gleiche erzählt wird, immer wieder neu formuliert und schön verpackt.
>Sinnigerweise durchgeführt von unterbezahlten Mitarbeitern jenseits
>70kEuro Jahres brutto.

Unterbezahlt?

>6.)  Ist es üblich, über alles und jeden her zu ziehen: Betriebsrat,
>andere Abteilungen, neue Produkte und nicht zu vergessen die Kollegen in
>der eigenen Abteilung. Natürlich nur wenn diese nicht vor Ort sind.

Büro ist Krieg.

Mein Tipp. Versuch dich zu entspannen, dern ganzen Mist weisetgehend zu 
ignorieren, dabei selbst eine Kündigung als harmlos, ja vielmehr 
Befreiungsschlag zu betrachten. Und lies was über die ganze Wahrheit.

http://www.amazon.de/Dilbert-Principle-Cubicles-Eye-Management-Afflictions/dp/0887308589/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1270838387&sr=1-2

MFG
Falk

P S Get the hell out of there!

von () (Gast)


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> [..] und hat das Gefühl nur noch [..] Selbstmord [..] kann einem aus dem
> tiefen Tal der holen.

Geh zum Arzt Deines Vertrauens. Punkt.

von D. I. (Gast)


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Nun ja, es geht bei sozialen Kompetenzen auch darum damit richtig 
umzugehen.
Auch wenn du das schon geschrieben hast, man sollte sich unbedingt nach 
einer neuen Stelle umsehen.
Nun ja und ein bisschen Selbstbewusstsein schadet nicht, man muss nicht 
mit jedem Best Buddy sein.
Ansonsten gilt wohl, der Schwache wird gefressen.

von thisamplifierisloud (Gast)


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Ja.

von buh (Gast)


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arbeitest du in einem Unternehmen in Heusenstamm??? :P

von rap (Gast)


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Mobb Deep? - die hörte ich früher auch im letzten Jahrtausend

von Paul Baumann (Gast)


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>Es lebe der VEB!
Den hat die Treuhand getötet....

MfG Paul

von Max M. (xxl)


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@ Mobb Deep

Herzlich willkommen in der Realität der narzisstischen Raubtiere.
Jeder Kollege/Mitarbeiter hat dort sich seine Daseinsberechtigung
erarbeitet(zumindest glaubt das jeder) und die Umwelt muss sich
dem fügen, vor allem Neulinge. Ein absurdes Gesellschaftsspiel,
aber leider überall verbreitet. Am schlimmsten ist es in Firmen.
Entweder man passt sich an oder geht zu Grunde.
Nach einigen Jahren hat man sich seine Sporen verdient und man
macht es dann genauso. Leider geht das in einer neuen Firma von
vorne los.
Selbst hier gibt es solche ähnlichen Strukturen die man mit
Trollerei abtut, aber psychologisch durchaus vergleichbar.
So ist der Mensch nun mal bei seinem Drang nach Geltung.

von Markus _. (markush)


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Das mit den Besprechungen ist bei uns auch so ein Thema. Gut dass ich da 
meist aussen vor bin! Man braucht da ja schon den halben Tag um sich auf 
die Besprechungen vorzubereiten, den anderen halben Tag bespricht man 
sich. Wann arbeiten die eigentlich was? Ach so, das mach ja ich... ;-)

Markus

von Mobb Deep (Gast)


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@Max M.

dass machte ja keinen Spass, wieso geht ihr überhaupt noch arbeiten.

Da wäre Hartz 4 besser, dass ist noch ehrlich, als diese verlogene 
Industriewelt, ich bin gefrustet.

Mit Trollerei meinstest du?,
        \|||/
        (o o)
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       |__|__|
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       ooO Ooo

von Max M. (xxl)


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In etwa, aber man kann dem entfliehen und nicht nur mit H4,
sondern in dem man seinen eigenen Laden aufmacht. Zwar bist du
dann als Chef der ewig Böse, aber wenigstens ist es dann dein
System und da bestimmst dann DU die Regeln. Das ist dann auch
häufig der Grund warum sich die Leute selbständig machen.
Das ist dann wie ein Befreiungsschlag.

von Mobb Deep (Gast)


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@Max M.
selbstständig, habe ich mir auch schon überlegt.

Fühle ich mich fachlich nicht so fit, dass ich mir da ernsthafte 
Erfolgsaussichten prognostizieren würde.
Bin zwar ein Mensch der aus seiner niedrigen Herkunft mit Blut, Schweiß 
und Tränen was gemacht hat (Hauptschule bis zum Dipl.-Ing.), aber ob 
dass für einen eigenen Betrieb reicht?
Da musst Aufträge an Land ziehen, gute die Finanzen kalkulieren, Kredite 
bekommen, gute Produkte entwickeln die sich auch verkaufen, ...

von Max M. (xxl)


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Klar muss man das, aber schon vorher zu resignieren bringt
dich auch nicht weiter. Es muss ja nicht eine Entwicklungsbude
sein. Wichtig ist, das man das macht was man kann und einem
Spaß macht. Mit dem richtigem Biss kann man dann selbst etwas
bewegen was andere nicht können weil die in ihren knorrigen
Strukturen verhärtet sind. Wenn man seine Kundschaft zufrieden
stellt und einen guten Service bietet kann man hier gutes Geld
verdienen. Man muss eben nur Ideen haben und sich umschauen.
Wenn man hier mal kontinuierlich mitliest wird man merken das
auf diversen Märkten noch viel Potenzial ist den man bedienen
kann. Z.B. könnte ich mir gut vorstellen neue preiswerte Geräte
für die Platinenherstellung anzufertigen und anzubieten. Was zur
Zeit auf dem Markt ist, ist vielen einfach zu teuer weil die
etablierten Firmen ziemlich hoch kalkulieren und das kann/will
niemand bezahlen. Mit meinem Know-How würde das schon gehen.
Kapitalbedarf ist dabei nicht so das Problem und bevor es richtig
losgeht kann man ja auch erstmal was verkaufen und sehen wie es
ankommt.

von Mobb Deep (Gast)


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@Max M.
dass gibt mir jetzt doch wieder etwas Hoffnung, was ich gut kann ist 
organisieren. Setzte immer alle möglichen Hebel in Bewegung um an 
Informationen, Material, etc zu gelangen. Dabei werden zwar öfters 
interne Strukturen übergangen, aber ich bin meist effizienter und um 
einiges schneller, als wenn ich es nach Schema F bzw. dem üblichen 
Vorgehen in Firma xy mache.
Dadurch ecke ich öfters an, im Studium war mir dass egal, weil dort nur 
dass Ziel war dass ich den Abschluss schaffe und ich für mich gearbeitet 
habe, also keiner da war der dass Ergebnis anzweifelte.
Das fehlt mit jetzt im Job, man kann sich den Arsch aufreißen wie man, 
will es wird nicht honoriert. Auch wenn Dinge in einem Bruchteil der 
Zeit erledigt werden als nach Schema F. Vielleicht sollte man sagen eine 
gewisse Maxime ist, Regeln sind dazu da um gebrochen zu werden, sagen 
wir mal wenn es sich um verwaltungstechnische Formalitäten handelt, 
Asterix lässt grüßen.

Inzwischen habe ich aber resigniert und mache grundsätzlich Dienst nach 
Vorschrift, auch wenn es vier Wochen länger geht, warum soll ich mir 
meine Nerven noch mehr kaputt machen, wenn es sowie so keine Sau 
interessiert.
Vielleicht sollte ich die Firma wechseln und hoffen, dass was dran ist 
am Peter Prinzip, dann steige ich auch noch auf 

Wie hieß es beim Recruiting  Day des VDI „sie sind dazu da ihren Chef zu 
unterhalten“ und „sie machen nur Karriere wenn sie ihre Seele 
verkaufen“, dass gibt einem zu denken.

Dazu bleibt nur zu sagen:
http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY

von Sympathetic (Gast)


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von tss (Gast)


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><+++°>

von Rossi (Gast)


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Solltet ihr es noch nicht gemerkt haben,

ein Engelchen hat die Hölle auf Erden.
Ein Teufelchen das Paradies.


Unser System puscht die stumpfen Charaktere, die sich, sich und nur sich 
kennen. Dafür, um oben auf zu sein , verkaufen sie ihre Seele und drehen 
sich mit dem Wind.

Da wird nicht neutral und Projektzielführend diskutiert sondern nur um 
seine Position durchzusetzen.



Mal ganz ehrlich, welches Bild haben wir vom Menschen und was ist er 
wirklich der Mensch in Masse.

Der Mensch ist was fantastisches und ein Vernunftswesen, das nach 
Harmonie und Glück und Ausgeglichenheit strebt.

Der Mensch in der Masse in dem System (Firma) ist ein Affe.

Er achtet und stützt nur den, der ihm --Widerstand-- bietet oder dessen 
--Macht er fürchten muß--.
Ist er einem unterlegen, so arbeitet er einem zu und stützt einen, nur 
um den Schutz der überlegenen Person zu haben oder deren Zorn oder 
Missgunst nicht spüren zu müssen.
Fühlt er sich einem überlegen, so tritt er mit den Füßen nach unten und 
buckelt nach oben.



Würdest du deine Arbeit umsonst oder sehr günstig anbieten und im 
Gegenzug auf gute Behandlung hoffen, der Mensch würde dir noch mehr in 
den Arsch treten und dich auslutschen und dann wechwerfen.

Die Natur bietet dem Menschen so viel ohne etwas dafür zu verlangen.
Tiere geben ihm Nahrung, Rohstoffe und haben ihm über Jahrtausende in 
der Landwirtschaft geholfen.

Was verlangen sie dafür .... nichts. Wie dankt es ihnen der Affe?


Alles was dem Affen keinen Widerstand entgegenbringt das versklavt er 
und spielt sich als dessen Herren auf.


Unser System fördert Affen.


Jeder der fähig ist Kontra zu geben, der sollte es tun.
Traurig nur für die, die angeschlagen sind durch Krankheit oder vom 
Wesen sanfte und ruhige gewässer bevorzugen.

Der Affe verehrt den Löwen den Tieger und den Bären und die Schlange, 
zumindest zollt er ihnen mehr Respekt als dem Schaf, dem Huhn, dem 
Schwein u.s.w. Die letztgenanten beutet er aus und diese sind auch 
seinen Launen ausgesetzt. Es ist letzten Endes alles eine Frage der 
Kraft oder Macht oder Vermögens.

Angenommen, ein Löwe würde aus Mitgefühl zu den Lämmchen, nur jedne 
Monat eines verputzen. Oder noch besser Gras fressen. Dadurch würde der 
Löwe wohl etwas schwach auf der Brust leben, aber dafür in unseren Augen 
ein vom Wesenszug eher gutherziger Löwe sein. Diesem Löwen gönnen wir 
doch einen Platz in einem schönen Tal mit idyllischer Landschaft. 
(sofern wir es nicht selbst beanspruchen)
Nun, welch ein ehrenhafter Löwe.

Nun, ein anderer Löwe, der jeden morgen ein Lämchen frisst steht in 
vollem Saft und strotzt vor Kraft.
Dieser sagen wir "böse" Löwe wird ohne zu zögern dem "guten" Löwen den 
Gnadenbiß geben, ihn somit ins jenseits befördern und ab sofort in dem 
schönen idyllischen Tal leben.

So Freunde, der stupide stumpfsinnige Löwe ist dem Mitfühlenden klar im 
Vorteil. Die Welt schreit nach Durchsetzungsvermögen.

Wäret ihr scharf auf das idyllische Tal,
dem gutmütigen würdet ihr es in der Regel ohne zu fragen einfach 
wegnehmen. Dem starken, würdet ihr noch euer dreckiges Tal anbieten, nur 
damit ihr unter seinem Schutz leben könnt.

Das ist in einem begrenzten System (schönes Tal, weniger schönes Tal), 
Arbeitswelt zwingend notwendig. (Durchsetzungsvermögen oder 
Abschreckung)

Greift hier, von wo auch immer keine Regulierung, so entwickeln sich 
über die Zeiten Bestien.

Der Mensch ist eine arme, sehr arme Kreatur, die sich durch die extrem 
harte Realität kämpfen muß.
Für all die Engelchen unter euch, tja, der Planet ist eher nicht für 
euch gemacht. Wir leben in der schlechtesten aller möglichen welten.

Sorry für diese Worte aber leider ist es so.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Märchenstunde Off ;-) Es kriegt euch alle.

von Gast92 (Gast)


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> 1.)  Ist es bei euch auch an der Tagesordnung, dass Ingenieure von
> Facharbeitern ständig kritisiert und gegängelt werden.

Selbst habe ich das noch nie erlebt. Aber je nach Auftreten des 
Ingenieurs kann ich mir das sehr gut vorstellen. Man muss bedenken: Die 
Leute sind oft zig Jahre im Betrieb und kennen sich mit vielen Dingen 
einfach besser aus als der Ingenieur, der frisch von der Hochschule 
kommt. Wer das nicht respektiert ist schnell unten durch.

> 2.)  Ist es normal, dass sich Sachbearbeiter/innen wichtig machen, wenn
> man etwas anordnet. Damit meine ich, der Ing gibt Anweisung und
> Sekretärin oder sonst was, mach erst einen auf dicke Hose, nach dem
> Motto wieso weshalb warum, dass könnte man doch sicherlich auch so und
> so machen, wäre doch viel besser, usw.
> Meist sind diese Individuen schon mindestens 180 Jahre im Betrieb und
> waren noch nie in einer anderen Firma, noch besser haben dort ihre
> Ausbildung genossen und stammen gebürtig aus der Gegend in der das
> Unternehmen ansässig ist (Stichwort: kleinkariert).

Das kommt schon mal vor. Man muss sich aber überlegen, ob es deren 
Arbeit ist oder seine eigene. Am besten ist, dass man sie machen lässt, 
wenn sie auf die Schnauze fliegen ist es doch nicht dein Problem. Man 
muss ja nicht auftreten wie der Retter der Welt/Firma.

> 3.)  Ist es bei euch üblich, dass man Anfängern nur widerwillig unter
> die Arme greift und am besten noch abkanzelt, wie kann man das nur so
> machen, dass würde ich niemals tun, wegen Grund x y z. Oder noch besser
> a) dass hätte ich dir gleich sagen können, b) so was weiß man doch, oh
> Mann. So geschehen mit den netten, zuvorkommenden, kooperativen Herren
> Kollegen, gerne als Senior Engineer bezeichnet.

Meistens hat es einen guten Grund, wenn die sagen, dass so etwas nicht 
geht. Und du sagst ja selbst, dass sie es begründen können. Die Aussagen 
a) und b) sind natürlich nicht so nett. Ist mir aber auch so noch nicht 
untergekommen. Es deutet aber auch darauf hin, dass du zu wenig gefragt 
hast bzw. mit deiner Fragerei viel zu spät kommst.

> 4.)  Muss man sehr geschwätzig und kaffeetrinkfreudig sein (manche würde
> es als faul bezeichnen)?, also mindestens 10 Stunden im Geschäft
> anwesend, aber effektiv vielleicht zwei Stunden arbeiten und den Rest
> Grundsatzdiskussionen über so wichtige Themen wie Kinder, Fußball oder
> das letzte Wochenende führen, um teamfähig zu sein.

Ein bisschen Privatgespräche gehört dazu. Schließlich sind die Leute 
keine Roboter. Und die Kollegen arbeiten teilweise mehrere Jahre 
zusammen, da ist doch ganz normal, dass man auch eine Art Freundschaft 
aufbaut und man sich auch über Kinder, Hobbies usw. austauscht. Wenn so 
etwas fehlen würde, würde ich mir ernsthaft über das Betriebsklima 
Gedanken machen.

> 5.)  Wird bei euch fast nur noch an Extern vergeben und selbst dient man
> als Verwalter und Mensch der Blockschaltbilder oder sinnlose
> Präsentationen vorbereitet.
> Um sehr viele Besprechungen abhalten zu können, die sich über mindestens
> zwei Stunden ziehen und in denen über Wochen und Monate immer das
> Gleiche erzählt wird, immer wieder neu formuliert und schön verpackt.
> Sinnigerweise durchgeführt von unterbezahlten Mitarbeitern jenseits
> 70kEuro Jahres brutto.

Ja das ist leider oft so. Aber ändern kannst du daran auch nichts.
Bist du neidisch auf die Leute, die für ein bisschen rumlabern 70k Euro 
kriegen?

> 6.)  Ist es üblich, über alles und jeden her zu ziehen: Betriebsrat,
> andere Abteilungen, neue Produkte und nicht zu vergessen die Kollegen in
> der eigenen Abteilung. Natürlich nur wenn diese nicht vor Ort sind.

Das kommt auch mal vor. Je nach Ton ist das dann auch mehr oder weniger 
schlimm.

> Besser noch, man erkennt diese linken Bazillen meist nicht, da sie einem
> normalerweise schön ins Gesicht tun und hinten rum beim Chef oder
> andern, dass verrostete Messer ins Kreutz Rahmen, um dieses mindestens
> einmal rum zudrehen.

Für mich klingt das alles danach, dass du aus der "heilen Welt" 
Hochschule herauskommst und Probleme hast, dich im Arbeitsalltag 
zurechtzufinden. Zuallererst solltest du aber auch mal dein eigenes 
Verhalten untersuchen. Ein paar Anhaltspunkte habe ich ja schon oben 
gegeben.

von OttO (Gast)


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Mobb Deep schrieb:
> Dazu bleibt nur zu sagen:
> http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY

Wo ist denn der eine Thread (Thema fällt mir jetzt nicht mehr ein) mit 
den Links zu Pispers? Wieso wurde der jetzt gelöscht, war doch eine 
normale Diskussion. Hm, schon komisch das Forum hier...

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Junge Du hast Probleme... ein guter Weg, damit klar zu kommen: Mach Dir 
klar, mit wem Du es zu tun hast und passe Deine Einstellung daran an. 
Und Du wirst sehen, wie Dir das auf einmal alles am Sitzfleisch vorbei 
geht ;)

von Gastino G. (gastino)


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Mobb Deep schrieb:
> 1.)  Ist es bei euch auch an der Tagesordnung, dass Ingenieure von
> Facharbeitern ständig kritisiert und gegängelt werden.

Nein. Um das aber beurteilen zu können, fehlen jegliche nähere Angaben 
von Dir. So kann man nicht beurteilen, ob es an deren oder Deinem 
Verhalten liegt.

> 2.)  Ist es normal, dass sich Sachbearbeiter/innen wichtig machen, wenn
> man etwas anordnet. Damit meine ich, der Ing gibt Anweisung und
> Sekretärin oder sonst was, mach erst einen auf dicke Hose, nach dem
> Motto wieso weshalb warum, dass könnte man doch sicherlich auch so und
> so machen, wäre doch viel besser, usw.

Kommt darauf an, ob Du auch Weisungsbefugnis hast. Wenn nicht, dann gibt 
es keine Anordnungen, sondern nur Bitten. Wenn ja (und Du der 
Disziplinarvorgesetzte bist), dann gibt es für solche Probleme 
Mitarbeitergespräche.

> 3.)  Ist es bei euch üblich, dass man Anfängern nur widerwillig unter
> die Arme greift und am besten noch abkanzelt, wie kann man das nur so
> machen, dass würde ich niemals tun, wegen Grund x y z. Oder noch besser
> a) dass hätte ich dir gleich sagen können, b) so was weiß man doch, oh
> Mann. So geschehen mit den netten, zuvorkommenden, kooperativen Herren
> Kollegen, gerne als Senior Engineer bezeichnet.

Nein, habe ich nie erlebt.

> 4.)  Muss man sehr geschwätzig und kaffeetrinkfreudig sein (manche würde
> es als faul bezeichnen)?, also mindestens 10 Stunden im Geschäft
> anwesend, aber effektiv vielleicht zwei Stunden arbeiten und den Rest
> Grundsatzdiskussionen über so wichtige Themen wie Kinder, Fußball oder
> das letzte Wochenende führen, um teamfähig zu sein.

Mal ein kleiner Schwatz am Rande gehört dazu und ist einfach der Kitt in 
dem sozialen Gefüge "Firma". So lange es nicht überhand nimmt, ist das 
absolut ok. Menschen sind nun mal keine Maschinen, sondern soziale 
Wesen.

> 5.)  Wird bei euch fast nur noch an Extern vergeben und selbst dient man
> als Verwalter und Mensch der Blockschaltbilder oder sinnlose
> Präsentationen vorbereitet.

Ja, das nimmt leider immer mehr zu. Von den größeren Firmen wandert das 
Wissen immer mehr ab zu den Dienstleistern und kleineren Zulieferen. Die 
Wissensdecke ich manchen Konzernen ist mittlerweile erschreckend dünn, 
da gibt es nur noch Projektleiter.

> 6.)  Ist es üblich, über alles und jeden her zu ziehen: Betriebsrat,
> andere Abteilungen, neue Produkte und nicht zu vergessen die Kollegen in
> der eigenen Abteilung. Natürlich nur wenn diese nicht vor Ort sind.

Ein wenig Gemeckere gehört mit dazu, ja. Das ist normal und dient bei 
vielen Leuten als Stressabbau. So lange da keine Intrigen gesponnen 
werden...

von Meister E. (edson)


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“Everybodys Darling is Everybodys Depp”

Franz-Josef Strauß

von D. I. (Gast)


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Meister Eder schrieb:
> “Everybodys Darling is Everybodys Depp”
>
> Franz-Josef Strauß

Der Satz ist einfach mal wahr meiner Erfahrung nach

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