Forum: PC-Programmierung Microkontroller oder doch Windows Umgebung?


von Sebastian H. (sebastian112)


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Hallo,

vorerst kurz mein Kenntnis-stand:
ich bin etwas bewandert unter C++ und VB, damals habe ich da etwas unter 
Win XP programmiert und die entstandene exe-file dann unter Win XP 
ausgeführt. Dabei wurden auch Schnittstellen angesprochen, jedoch nur 
Seriell und Can-Port, beides lief wirklich sehr einfach über 
eingebundene Treiber. Ich habe keine Ahnung von Microkontrollern, bin 
aber gewillt mich einzuarbeiten.

Jetzt mein Problem. Ich habe in einer Firma angefangen und baue eine 
Station welche diverse Sensoren ausliest, etwas berechnet und dann zwei 
Motoren über eine CAN-Motorsteuerkarte steuert. Die 6 Sensoren sind alle 
seriel und werden an einem Multiplexer angeschlossen, der über LAN 
abgefragt wird (damit ein anderer Rechner auch noch darauf zugreifen 
kann).

Folgende Vorrausetzung muss gegeben sein:
- Die Station muss bei Stromzufuhr starten, selbstständig das Programm 
ausführen und dabei Statusberichte über ein kleines ein oder 
zweizeiliges Display liefern.
- Die Station soll in der Lage sein, sich die Daten über LAN vom 
Multiplexer zu holen.
- Es soll die PPS-Zeit des GPS benutzt werden (will mein Chef so, 
vielleicht red ich ihm das nochmal aus) und dafür wird ein Interrupt 
benötigt. Durch Einlesen auf dieser (übrigens super guten) Seite hab ich 
schon herausgefunden wie das bei einem Mikrocontroller funktioniert, 
aber ist es auch unter Windows möglich?


Meine Frage ist jetzt,
1) ist es für einen Laien möglich, so ein Projekt anzufangen? Wie schwer 
ist LAN Programmierung, bzw so etwas auf einem Controller zu 
realisieren? Ich dachte da an so etwas: 
http://www.steitec.net/ARM/ARM-LPC1768-Cortex-M3-LCD-Board.html
Auf dem LAN kommunizieren noch andere Geräte, einen Teil der Infos soll 
das Gerät auch von dort abhören (geht sowas überhaupt?)
2) Gibt es für so ein Board eine ähnliche Entwicklungsumgebung wie für 
C++ in Windows? Da konnte ich alles recht einfach nachvollziehen, an die 
tiefere Programmierschicht habe ich mich jedoch nie herangewagt.


Im Prinzip möchte ich also folgendes:
-So eine einfach Programmierumgebung wie Visual Studio.
-LAN Protokolle und den ganzen Verbindungs-krams am besten nicht selber 
schreiben. Diese Schnittstellen wie einen Com-port bzw mit einfachen 
Befehlen ansprechen.
-Am Schluss so etwas wie eine exe file erstellen, die selbstständig 
lauffähig ist und nicht erst Windows zum Ausführen braucht.

Wäre total dankbar wenn mir jemand helfen könnte oder eine Idee hätte 
wie sich mein Problem lösen lässt. Und tut mir leid dass mein Beitrag so 
ein Roman geworden ist....

Gruß, Sebastian

Edit: Geld spielt (fast) keine Rolle...

von Olaf (Gast)


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> 1) ist es für einen Laien möglich, so ein Projekt anzufangen?

Alles ist moeglich, es ist nur eine Frage wieviel Zeit du da reinstecken 
darfst. :-)

> Wie schwer ist LAN Programmierung, bzw so etwas auf einem
> Controller zu realisieren?

Das ist extrem aufwaendig! Zum einen ist die ganze Thematik an sich 
schon aufwaendig, zum anderen musst du dann an einem Bus mit dir 
vielleicht unbekannten Teilnehmen friedvoll zusammenarbeiten. Darum ist 
das normalweise ein Wissen das man von Spezialisten zukauft.

Da gibt es dann IMHO drei Moeglichkeiten:

1. Du kaufst dir von irgendwen den Source eines TCP-IP Stacks und 
verwendest den.

2. Du kaufst eine Hardware welche die Umsetzung LAN auf ein andere 
Protokoll (z.B RS232) macht. Sowas gibt es von irgendeiner Firma in Form 
eines kleinen Bausteins der wie eine Lanbuchse aussieht, aber in 
wirklichkeit einen ganzen Computer enthaelt. Ich hab nur leider den 
Namen vergessen.

3. Du verwendest Linux auf deinem System und kannst dann dort die ganze 
Arbeit in der Netzwerkumgebung weiterverwenden. Erfordert aber auch 
einiges an Einarbeitung.


> Edit: Geld spielt (fast) keine Rolle...

4. Beauftrage einen externen Dienstleister und lehne dich entspannt 
zurueck. :-)

Im Ernst, ich wuerde Loesung zwei verwenden.

Olaf

von Gerald (Gast)


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> Sowas gibt es von irgendeiner Firma in Form eines kleinen Bausteins
> der wie eine Lanbuchse aussieht, aber in wirklichkeit einen ganzen
> Computer enthaelt. Ich hab nur leider den Namen vergessen.

Xport heißt das Projekt und wird auf heise sehr gut beschrieben: 
http://www.heise.de/ct/artikel/Bruecken-bauen-289414.html

von Sebastian H. (sebastian112)


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Hi, danke erstmal für die schnellen Antworten!

Also ich habe nun wirklich keine Ahnung davon, aber gibt es nicht 
fertige Treiber für einen ARM Prozessor? Sodass ich nur noch meinen Code 
schreibe und auf die Schnittstellen zugreife? Also z.B. eine LAN-Adresse 
eingebe und welchen seriellen Code ich sende möchte?
Ich kenne das eben nur aus der Visual Studio Umgebung, die fertige exe 
haben wir einfach unter Windows laufen lassen und hatten virtuelle 
Com-Ports (wegen Adapter) Gibt es so etwas nicht auch für ARM 
Prozessoren?

So einen LANtoRS232-Adapter wollte ich für serielle Geräte nutzen,nur 
dass ich mal davon ausgehe dass ich von der seriellen Schnittstelle aus 
nicht ins LAN zugreifen kann, oder?

Leider bin ich schon der dazugekaufte "Experte" :-)  den mechanischen 
Teil des Gerätes krieg ich auch wunderbar hin. Das Projekt ist nur 
unglaublich groß geworden und diese (dazugekommene) LAN-Sache bereitet 
mir Kopfzerbrechen.

von Pete K. (pete77)


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Kannst ja mal bei ST (www.st.com) in die STM32 Bibliotheken schauen, ob 
das das richtige für Dich ist.

Unter Windows brauchst Du Treiber, die bei jedem Windowswechsel vom 
Hersteller bereitgestellt werden müssen. Die Anwendung soll ja auch ein 
paar Jahre laufen, oder?

Vielleicht wird die Sache etwas einfacher, wenn Du ein Linux-Board mit 
ARM-Prozessor kaufst, aber da habe ich keine praktische Erfahrung.

von Reinhard Kern (Gast)


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Sebastian H. schrieb:
> Hallo,
>
> vorerst kurz mein Kenntnis-stand:
> ich bin etwas bewandert unter C++ und VB, damals habe ich da etwas unter
> Win XP programmiert und die entstandene exe-file dann unter Win XP
> ausgeführt. ...

Hallo,

da hast du dir ja schon mehr Probleme aufgehalst als selbst für einen 
erfahrenen Entwickler angenehm wäre. Ich sage nur zu ein paar Punkten 
was, eine vollständige Stellungnahme wäre schon eine eigenständige 
Entwicklungsarbeit:

> .... Die 6 Sensoren sind alle
> seriel und werden an einem Multiplexer angeschlossen, der über LAN
> abgefragt wird (damit ein anderer Rechner auch noch darauf zugreifen
> kann).

Das ist schon viel komplexer als es sich zunächst anhört - irgendwie 
muss ja geregelt sein, wer wann zugreifen kann (also mindestens eine 
Kollisionsdetektion und -Regelung), und das darf nicht zu Zeitproblemen 
führen. Ich nehme an, die Motoren sind nach den Werten der Sensoren zu 
steuern, und zwar in Echtzeit, man kann also nicht einfach einen Motor 
so weiterlaufen lassen bloss weil kein neuer Messwert zur Verfügung 
steht, das führt irgendwann zum Crash. Übrigens macht das auch die 
Verwendung von Windows oder Linux fragwürdig, das sind keine 
Echtzeitsysteme.

> Folgende Vorrausetzung muss gegeben sein:
> - Die Station muss bei Stromzufuhr starten, selbstständig das Programm
> ausführen und dabei Statusberichte über ein kleines ein oder
> zweizeiliges Display liefern.

Kein Problem für ein Mikrokontrollersystem.

> - Es soll die PPS-Zeit des GPS benutzt werden (will mein Chef so,
> vielleicht red ich ihm das nochmal aus) und dafür wird ein Interrupt
> benötigt. Durch Einlesen auf dieser (übrigens super guten) Seite hab ich
> schon herausgefunden wie das bei einem Mikrocontroller funktioniert,
> aber ist es auch unter Windows möglich?

Nur indirekt - Windows verwaltet seine eigene Zeit. Man kann nur einen 
"Service" schreiben (ein Hintergrundprogramm), das in regelmässigen 
Abständen die Uhr nachstellt. Bei einem Ebedded-System ist das nicht 
viel anders, jedes System hat eine durchgehend laufende Zeitbasis.

> -LAN Protokolle und den ganzen Verbindungs-krams am besten nicht selber
> schreiben. Diese Schnittstellen wie einen Com-port bzw mit einfachen
> Befehlen ansprechen.

Naja, die Programmierforen sind voller Leute, die mit den seriellen 
Schnittstellen Probleme haben (sowohl embedded als auch unter Windows).
Aber einfacher als LAN ist es schon, ich verwende dazu auch XPORT von 
Lantronix (auf der Microcontrollerseite, nicht auf dem PC, da geht es 
natürlich über den TCP/IP-Stack des BS).

> Auf dem LAN kommunizieren noch andere Geräte, einen Teil der Infos soll
> das Gerät auch von dort abhören (geht sowas überhaupt?)

Im Prinzip ja, aber man muss recht tief einsteigen, und mit dem 
erwähnten XPORT geht das mit Sicherheit garnicht. Ethernet ist Punkt zu 
Punkt, Abhören ist da garnicht vorgesehen, und der XPORT kümmert sich 
ausschliesslich um seine eigene TCP/IP-Verbindung. Zum Abhören anderer 
Verbindungen braucht man geeignete Hardware, das geht auch mit dem PC 
nicht mit jeder LAN-Schnittstelle.

> 2) Gibt es für so ein Board eine ähnliche Entwicklungsumgebung wie für
> C++ in Windows? Da konnte ich alles recht einfach nachvollziehen, an die
> tiefere Programmierschicht habe ich mich jedoch nie herangewagt.

Je nach dem welches Board - manche liefern ein Real Time BS und 
Entwicklungssystem dazu, bei anderen hast du nur ein Datenblatt. Ist 
natürlich wesentlich für eine Kaufentscheidung. Auch die Preise für 
Software sind sehr unterschiedlich, von kostenlos bis 5stellig.

> -Am Schluss so etwas wie eine exe file erstellen, die selbstständig
> lauffähig ist und nicht erst Windows zum Ausführen braucht.

Bei einem Microcontroller kann man Zeitinterrupts usw. selbst 
programmieren und so ohne explizites Betriebssystem auskommen, dabei 
kann man auch Echtzeitbedingungen einhalten (wenn man es denn kann). 
Dazu muss man i.A. auch in Assembler programmieren. Sonst braucht man 
IMMER ein Betriebssystem. Das kann auf dem PC auch etwas anderes als 
Windows sein, aber ohne geht es nicht. Wenn du nur "Hallo World" 
ausgeben willst, benutzt du schon Hunderte von Windowsroutinen bis der 
Text gepixelt auf dem Display landet.

Soviel wollte ich garnicht schreiben, aber was solls. Zu deiner Frage 
Nr. 1: auch ein guter Entwickler stünde da noch vor einem Berg Arbeit.

Gruss Reinhard

von Sebastian H. (sebastian112)


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Hallo Reinhard,

vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Der Multiplexer wird natürlich gekauft, damit ist jeder serielle Port 
über Ethernet als virtueller Com-Port verfügbar (solange man denn auf 
dem ausführenden Rechner Windows hat und die entsprechenden Treiber 
installiert hat, das ist ja genau der Knackpunkt)

Bei der PPS-Zeit (Pulse per second) des GPS kommt jede Sekunde ein 
genaues Ping-Signal auf einen Interrupt, damit wird die Zeit auf 1/10000 
sekunde genau. Wozu man das in meiner Anwendung braucht weiß ich 
allerdings nicht...

Echtzeitfähig ist ja immer ein dehnbarer Begriff, da sich die Motoren 
nur langsam bewegen und über Regelbausteine gesteuert werden, ist es 
nicht schlimm wenn der Stop-Befehl eine halbe Sekunde später ankommt.

.................

Also gut, ich seh ein, dass es so nicht geht. Das System muss also stark 
vereinfacht werden, das bedeutet keinen Zugriff aufs LAN, sondern alle 
Geräte direkt seriell am Microkontroller. Weiterhin muss ein Wert 
zweimal pro Sekunde von aussen übers LAN zum Controller gesendet werden 
(damit würde das Abhören des LANs entfallen), dafür könnte ich bestimmt 
einen LAN-to-RS232 Adapter nehmen.
Bedeutet also ich brauche ein Board welches ca. 8 serielle 
Schnittstellen unterstützt da ich für den CAN auch einen 
RS232-CAN-Adapter nehmen kann.

Würde es so funktionieren und kann mir jemand ein ARM Board empfehlen? 
Sollte (natürlich) möglichst einfach zu programmieren sein...

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerd's sein lassen. Die Aufgabenstellung ist inkohaerent und macht 
so wenig Sinn.

von Sebastian H. (sebastian112)


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Wenn Du wüsstest was sich Menschen vorstellen und fordern wenn sie 
ÜBERHAUPT keine Ahnung vom Programmieren haben...  (wo ist hier der 
Smiley der seinen Kopf gegen die Wand haut?)


Aber konkret: Ist es nicht kohärent genug was ich zuletzt geschrieben 
habe? Ich will und kann nunmal keine eigene Platine entwickeln, daher 
muss ich jedes Modul irgendwie so "anstecken".

von Hano Buchmann (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Zum Abhören anderer
> Verbindungen braucht man geeignete Hardware, das geht auch mit dem PC
> nicht mit jeder LAN-Schnittstelle.

Naja, aber mit fast jeder. Sonst würden Tools wie z.B. Ethereal kaum den 
gesamten Netwerkverkehr mitschneiden können.

von Purzel H. (hacky)


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Zu Begin. Ein PPS braucht man genau einmal, dann kann der lokale Quarz 
uebernehmen. Ein PPS kann man auch fuer einen Synthesizer verwenden, 
aber sonst macht es wenig Sinn ein Netzwerk damit zu belasten, einen PC 
schon gar nicht.

von Reinhard Kern (Gast)


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Sebastian H. schrieb:
> ... Ich will und kann nunmal keine eigene Platine entwickeln, daher
> muss ich jedes Modul irgendwie so "anstecken".

Meine Einschätzung: ein Board mit 8 seriellen Schnittstellen wirst du 
fertig nicht finden - ich würde daher eine Zusatzplatine mit den 8 
Schnittstellen entwerfen (oder mit 2 oder 4). Wenn die Sensoren 
galvanisch getrennt sein sollen erst recht.

Da sonst nichts Besonderes mehr gebraucht wird, kannst du fast jedes 
Board nehmen, das Stecker für Erweiterungen hat, und auch so ziemlich 
jede Prozessorarchitektur von 8 bis 32 bit.

Gruss Reinhard

PS falls jemand vorschlägt, 8 USB-RS232C-Wandler zu nehmen - vergiss es. 
Der Umweg über USB ist völlig überflüssig, das Ganze gibt ein 
Kabelwirrwar und die Entwicklung des USB Host wird teurer als die 
seriellen Schnittstellen. Ausserdem bekommst du nie 2mal die gleichen 
Adapter, das ist im industriellen Umfeld untragbar.

von Sebastian H. (sebastian112)


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Ja, so ein Board habe ich gestern auch nicht gefunden... aber ich finde 
nicht einmal ein Erweiterungsboard für mehr serielle Schnittstellen. 
Weiß jemand wo es so etwas gibt? Selber bauen kommt hier (leider) nicht 
in Frage.

Der Erweiterungsstecker, ist das der I2C-Bus?

Gruß, Sebastian

von Olaf (Gast)


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> Meine Einschätzung: ein Board mit 8 seriellen Schnittstellen wirst du
> fertig nicht finden

Warum nicht einfach einen Controller nehmen der die bereits eingebaut 
hat? (z.B R32C116)
Aber einfach wird der Rest dadurch auch nicht unbedingt. .-)

Olaf

von Reinhard Kern (Gast)


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Sebastian H. schrieb:
> Ja, so ein Board habe ich gestern auch nicht gefunden... aber ich finde
> nicht einmal ein Erweiterungsboard für mehr serielle Schnittstellen.
> Weiß jemand wo es so etwas gibt? Selber bauen kommt hier (leider) nicht
> in Frage.
> Der Erweiterungsstecker, ist das der I2C-Bus?

Ja, I2C ist eine der Möglichkeiten. Ein paar einfache I/O-Pins tun's 
auch, ein kompletter Adress/Datenbus sowieso.

Man kann nicht immer alles fertig kaufen, und selbst wenn ist es oft 
nicht sinnvoll. Eine Menge Leute (ich auch) leben davon, dass immer 
wieder mal ein Stück nichtstandardisierte Peripherie gebraucht wird oder 
eine bestimmte Zusammenstellung davon. Nach meiner Erfahrung sitzt in 
jeder Maschine die eine oder andere Leiterplatte, die speziell dafür 
entworfen wurde, und wenn's nur ein paar LEDs oder Relais sind. Panische 
Angst davor ist ein schlechter Ratgeber.

Beispiel ist die Bedienung, mit einer Standardtastatur und einem TFT aus 
dem Computerladen kriegst du kein vernünftiges Maschineninterface hin. 
Zumindest sieht es dann genau so zusammengebastelt aus wie es ja auch 
ist, weil du etwa eine Telefon-Tastatur verwendet hast. Eine Tastatur 
mit genau den nötigen Tasten in sinnvoller Anordnung sollte man dem 
Benutzer schon gönnen.

Gruss Reinhard

von Reinhard Kern (Gast)


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von Sebastian H. (sebastian112)


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Im Moment wundere ich mich wirklich dass so ein Baustein-system 
scheinbar GARnicht existiert. Wie kann das sein? Der Markt für so etwas 
ist doch RIESIG!

Und dann gibts nichtmal ein Board dass so viele serielle Ports 
unterstützt?

Eigenes Board entwickeln kommt zeitlich wirklich nicht hin (wer hat hier 
Angst? :-) ), man möchte hier einfach nur die Module ineinanderstecken 
und anfangen. Das zu schreibende Programm ist sooo einfach, nur die 
Hardware anzuschließen wird ein immer größeres Problem.

Ich danke erstmal allen für die vielen hilfreichen Antworten und melde 
mich bei Bedarf nochmal, erstmal habe ich keine weiteren Fragen. Jetzt 
heul ich und geh nach Hause.

Gruß, Sebastian

von Olaf (Gast)


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> Der Markt für so etwas ist doch RIESIG!

Noe, ist er nicht. Jeder der mehr als 100Stk braucht kann
sich sowas selber machen lassen.
Und bei Kleinstueckzahlen kannst du dir ein fertiges Board
nehmen das ein bisschen Standardkram hat und ansonsten alles
als Pfostenstecker rausgefuehrt hat. Das steckst du dann einfach
auf eine Platine mit der notwendigen IO drauf.

Ansonsten gibt es natuerlich noch PC104, aber da verlaesst man IMHO
auch sehr schnell den Bereich der Wirtschaftlichkeit.

> Und dann gibts nichtmal ein Board dass so viele serielle Ports
> unterstützt?

Ach wirklich? Wie denn? RS422, RS485? RS232? Sonderwuensche wie VCC auf
einem Pin? SubD Anschluss? WD? Potentialfrei? Du wirst keine zwei Leute 
finden die da ein aehnliches Beduerfnis haben.

Olaf

von Arc N. (arc)


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Reinhard Kern schrieb:
> Sebastian H. schrieb:
>> ... Ich will und kann nunmal keine eigene Platine entwickeln, daher
>> muss ich jedes Modul irgendwie so "anstecken".
>
> Meine Einschätzung: ein Board mit 8 seriellen Schnittstellen wirst du
> fertig nicht finden - ich würde daher eine Zusatzplatine mit den 8
> Schnittstellen entwerfen (oder mit 2 oder 4). Wenn die Sensoren
> galvanisch getrennt sein sollen erst recht.

> PS falls jemand vorschlägt, 8 USB-RS232C-Wandler zu nehmen - vergiss es.
> Der Umweg über USB ist völlig überflüssig, das Ganze gibt ein
> Kabelwirrwar und die Entwicklung des USB Host wird teurer als die
> seriellen Schnittstellen. Ausserdem bekommst du nie 2mal die gleichen
> Adapter, das ist im industriellen Umfeld untragbar.

http://www.sena.com/products/device_servers/hd_ps_x10.php
dazu noch ein paar Isolatoren z.B. von 
http://www.wut.de/e-8wwww-11-inde-000.php. Falls das mit dem Multi-Host 
nicht funktioniert, kann der "Hauptserver" auch ganz einfach die Daten 
zum zweiten Rechner weiterleiten.
Bzw. man könnte das ganze mit zwei USB-COM232-PLUS-4 
(4-Fach-USB-Seriell-Wandler von FTDI) und einem kleinem IPC (z.B. sowas 
inkl. Display und CAN 
http://de.kontron.com/products/hmis+and+displays/panel+pc++micro+client/micro+client+iia/ 
) aufbauen.
In die größere Variante 
http://de.kontron.com/products/hmis+and+displays/panel+pc++micro+client/v+panel+express/v+panel+express+121.html 
passt auch eine PCI-8-Fach-Serielle 
(http://www.digi.com/products/serialcards/classicboard.jsp#overview) und 
die CAN-Motorsteuerkarte.
Geld soll ja fast keine Rolle spielen.

>
> Da sonst nichts Besonderes mehr gebraucht wird, kannst du fast jedes
> Board nehmen, das Stecker für Erweiterungen hat, und auch so ziemlich
> jede Prozessorarchitektur von 8 bis 32 bit.
>
> Gruss Reinhard
>

von Sebastian H. (sebastian112)


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Hallo,

mittlerweile hatte ich mir überlegt, dass ich ein Board mit Windows CE 
kaufe und dort einfach meine Visual Studio Anwendung drauf laufen lasse. 
Über Windows sollte es ja möglich sein übers Ethernet zu 
kommunizieren...

Nun hat mein Chef (der auch die Atom-uhrzeit haben wollte) sich gedacht, 
wäre doch viel besser mit Linux zu arbeiten und möchte jetzt unbedingt 
das Fox G20 haben (http://elmicro.com/de/fox-board-g20.html).

Ich bin mir recht sicher, dass man auch von diesem Board nicht so 
einfach ins Ethernet zugreifen kann, stimmt das?

Nochmal zum Problem: ich brauche ein Board mit dem ich aktiv ins 
Ethernet kann um dort Daten abzuholen. Es reicht nicht mit Ethernet von 
aussen auf das Board zuzugreifen.

Wäre total gut wenn sich jemand mal kurz das G20 ansehen würde und mich 
bestätigen würde.

Vielen Dank,

Sebastian

von Εrnst B. (ernst)


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Sebastian H. schrieb:
> Ich bin mir recht sicher, dass man auch von diesem Board nicht so
> einfach ins Ethernet zugreifen kann, stimmt das?

Warum nicht? Läuft Linux drauf, und hat eine Ethernet-Buchse, die man 
bestimmt nicht bestückt hätte, wenn sie funktionslos ist. Was soll also 
nicht funtkionieren?

Wär vielleicht auch was für dich:
http://www.igep-platform.com/index.php?option=com_content&view=article&id=46&Itemid=55

RS232 und RS485 on board, ethernet, 2xUSB (Host + OTG), Sound, Anschluss 
für eine Tastaturmatrix, HDMI, 3D-Chip (PowerVR), Schneller 
DSP-Coprozessor, Bluetooth, WLAN, LCD....
Und auch noch billiger als das FOX-Board

von Sebastian H. (sebastian112)


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Das Ding ist ja mal der HAMMER! Auf youtube gibts sogar ein Video wie 
man damit einen Film guckt... genial!

Ich werde das hier mal vorschlagen, dann gehts (endlich) mal vorwärts.

Vielen Dank!

von Sebastian H. (sebastian112)


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Hahahaha, mein Chef findets AWESOME !!! :-)

Ich weiß zwar nicht wozu man Videos abspielen braucht für ein paar 
Sensoren einlesen und zwei Motoren steuern, aber es wird wohl heute noch 
bestellt!

Vielen vielen Dank!!!!

(unerhört glücklicher) Sebastian

von Reinhard Kern (Gast)


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Sebastian H. schrieb:
> Hahahaha, mein Chef findets AWESOME !!! :-)
>
> Ich weiß zwar nicht wozu man Videos abspielen braucht für ein paar
> Sensoren einlesen und zwei Motoren steuern, aber es wird wohl heute noch
> bestellt!
>
> Vielen vielen Dank!!!!
>
> (unerhört glücklicher) Sebastian

Hallo,

betrachte es als Einführung in die industriellen 
Entscheidungsfindungsprozesse. Natürlich gibt es auch noch andere 
Methoden wie gemeinsames Golfspielen der Chefs, verwandschaftliche 
Beziehungen der Entwicklungsleiter usw. usw. Auf die hässlicheren 
Versionen gehe ich lieber nicht ein.

Gruss Reinhard

von Sebastian H. (sebastian112)


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Och ne, ist das etwa überall so?
Ich mache gerade Praktikum in Skandinavien und dachte mir, hier ist es 
ganz besonders extrem. Entscheidungsfindung in Slow-motion könnte man 
sagen...

Gegen Golfspielen hätte ich aber nichts einzuwenden :-)

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