Forum: HF, Funk und Felder Fragen zum RFM22


von Hendrik K. (henny)


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Hallo Mikrocontroller-Community,

ich wollte mal eine Funkbrücke mit zwei RFM22-Modulen aufbauen und habe 
ein paar Fragen:
1) Was kann man als Antenne benutzen? Was muss ich beachten?
2) Welches Frequenzband sollte ich nutzen? Welche Regelungen der BNA 
muss ich beachten?
3) Wie wird das Ding initialisiert? Ich programmiere mit MikroPascal für 
AVR. Pseudocode oder Flussdiagramm geht auch.

Vielen Dank!

von Carsten M. (ccp1con)


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Hallo Hendrik,

Zu Frage 3:

Entscheidend ist die Revisionsnummer deines Chips.
Es gibt, soweit ich weiß X4, V2 und A0.
Entsprechend dieser Nummer gibt es ein Excel Kalkulationsblatt.
“Si4432 Register Settings_RevV-v26.xlsx” – zum Beispiel für Revision Vx.

Als Ergebnis dieser Kalkulation hast du dann das setting der Wichtigsten 
Register dieses Chips.
Diese Werte müssen dann per SPI in die Register geschrieben werden.

Falls du V2 hast ist „Si4432V2Errata.pdf“ auch wichtig.
Ah die Revisionsnummer kannst du aus Register 0x01h „Version Code“ 
auslesen.

Irgendwo hier im Forum habe ich auch schon mal meinen Initialisierungs 
Code gepostet. Ist allerding in C.

Soweit erst mal.
Viel Glück.

von Hendrik K. (henny)


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Okay, danke erstmal, die Initialisierung krieg ich mit dem Excel-Ding 
von Hope schon irgendwie hin, aber hier muss doch jemand wissen, was ich 
wie als Antenne benutzen kann... Ich habe beim Googeln schon mehrmals 
Lamda/2 und Lamda/4 gelesen. Was heißt das?

von Grrrr (Gast)


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Hendrik Köhler schrieb:
> Ich habe beim Googeln schon mehrmals
> Lamda/2 und Lamda/4 gelesen. Was heißt das?

Was Google und Wikipedia dazu sagen wird schon stimmen. Willst Du dafür 
nochmal eine Bestätigung oder um was geht es Dir?

von Hendrik K. (henny)


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Okay, nach ausgiebigem Googeln bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es 
für mich wohl am besten ist, wenn ich einfach ein Stück Draht in der 
passenden Länge benutze. Aber es ist von 50 Ohm Impedanz die Rede... Ich 
höre mich wahrscheinlich wie ein völliger Noob an aber... was ist das? 
Ich kenne das nur aus der Audiotechnik :D
Aber ich habe noch ein paar Fragen zur Beschaltung des Moduls:
RFM22     ATmega
SDI       MOSI
SDO       MISO
SCLK      SCK
nSEL      SS
Soweit richtig? Ich habe noch nie mit SPI gearbeitet...
TX_ANT und RX_ANT kann ich an irgendwelche Pins legen und mit hi/lo bzw. 
lo/hi bestimmen, ob gesendet oder empfangen wird?

Vielen Dank im Voraus!

von Carsten M. (ccp1con)


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Ich habe RX_Ant und TX_Ant mit GPIO_0 und GPIO_1 des RFM22 verbunden und 
die GPIO's so konfiguriert, dass der chip sich quasi selbst steuert.
Spart ATmega prozessor Zeit.

Beim SDI und SDO glaube ich du mußt in mit out und umgekehrt verbinden.
So ist es zumindest beim PIC.

Vergiss nicht den shut down pin des RFM. Damit kannst du das ding 
resetten.
Auch recht hilfreich war die clock out Funktion für mich. Habe GPIO_2 
als Takt für den micrcontroller genommen. Das spart einen Quartz.

Auch NIRQ habe ich verbunden. So kann der RFM mir mitteilen, dass was 
passiert ist, was action verlangt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hendrik Köhler schrieb:
> Okay, nach ausgiebigem Googeln bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es
> für mich wohl am besten ist, wenn ich einfach ein Stück Draht in der
> passenden Länge benutze. Aber es ist von 50 Ohm Impedanz die Rede... Ich
> höre mich wahrscheinlich wie ein völliger Noob an aber... was ist das?
> Ich kenne das nur aus der Audiotechnik :D

Was die Antenne angeht, kannst du die Threads zum RFM12 lesen. 17cm 
Draht für 433MHz. Für 868 dann entsprechend 8,5cm. Supergenau muß es 
nicht sein.

Du brauchst allerdings ein Gegengewicht in Form einer größeren 
Massefläche bzw. ein Metallgehäuse. Ein Gegengewicht der Fläche in etwa 
dem was eine Kreisfläche mit dem Durchmesser der Länge der Antenne 
entspricht. Damit bist du auf der sicheren Seite.

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Oder du machst nen Dipol draus, dann brauchst kein el."Gegengewicht" in 
Form eines Metallgehäuses o.ä., da der zweite Dipolschenkel eben 
genannte Funktion einnimmt.

von Hendrik K. (henny)


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Was ist ein elektrisches Gegengewicht? Wieso kann ich nicht einen 
einfachen Draht nehmen? Google gibt mir nur Müll. Was ist mit der 
Impedanz? Raucht mir da die Endstufe nicht ab?

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Hendrik Köhler schrieb:
> Was ist ein elektrisches Gegengewicht?

...schon mal versucht ne Schaltung an +5V laufen zu lassen, ohne Masse 
anzuschließen? Wirst nicht viel Freude damit haben,oder?

> Wieso kann ich nicht einen einfachen Draht nehmen?

...doch kannst DU!

> Google gibt mir nur Müll.
...Wikipedia ---> Dipolantenne

> Was ist mit der Impedanz?
...würde sagen bei Leitungslängen unter a paar Meter is die 
Fehlanpassung zu vernachlässigen!
Nominell 50 Ohm bei "normalen" Funksystemen

> Raucht mir da die Endstufe nicht ab?
...da müsstest schon kurzschließen oder der Blitz einschlagen....
außerdem, von Endstufe kannst mit denen paar µW noch net reden.... eher 
Treiberstufe;) Leistung ist, wenns warm wird oder an den Fingern 
bitzelt;)

Hoffe geholfen zu haben!

Gruß, Sven

von Hendrik K. (henny)


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Okay, dann ist wieder eine Dipolantenne besser, weil ich das Modul in 
einem Quadrocopter benutzen möchte und sich da eine Massefläche wegen 
dem Gewicht nicht so gut macht.
Aber wie baue ich eine Dipolantenne?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hendrik Köhler schrieb:
> Was ist ein elektrisches Gegengewicht? Wieso kann ich nicht einen
> einfachen Draht nehmen? Google gibt mir nur Müll. Was ist mit der
> Impedanz? Raucht mir da die Endstufe nicht ab?

Suche nach Monopol-Antenne. Da gibt es mehr als genug auch sehr einfach 
gehaltene praktische Artikel bei Google zu finden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hendrik Köhler schrieb:
> Okay, dann ist wieder eine Dipolantenne besser, weil ich das Modul in
> einem Quadrocopter benutzen möchte und sich da eine Massefläche wegen
> dem Gewicht nicht so gut macht.
> Aber wie baue ich eine Dipolantenne?

Oh mann, jetzt weiß ich was ne Beißzange ist.
Der Copter hat doch ein Metallgerüst. Da schließt du schön sauber deinen 
Massedraht an. Möglichst kurz.
Dann läßt du unter dem Fluggerät einfach einen isolierten Litzendraht 
(PVC-dingens) der Länge 17cm runterhängen. Da du eh nur auf Sichtflug 
fliegst, ist jedwede Antennenverbesserung überflüssige Bemühung.

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Heureka!;)

von Hendrik K. (henny)


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Vielen Dank für die Hilfe!
Aber:

Abdul K. schrieb:
> Ein Gegengewicht der Fläche in etwa
> dem was eine Kreisfläche mit dem Durchmesser der Länge der Antenne
> entspricht.

Soll das Gegengewicht ungefähr oder mindestens so groß sein? Eine 
Grundplatte wird der Copter sowieso für die Elektronik haben. Aus was 
kann die Platte sein? Wie verbinde ich das ganze dann? Die Platte mit 
dem Antennenpin vom Modul verbinden und einfach in der Mitte der Platte 
ein Loch bohren und am Loch Litzendraht festschrauben?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Darf ich jetzt Geld nehmen?

Bei einer Groundplane-Antenne (wie dem Monopol), soll die 
Grundfläche/Gegengewicht möglichst groß sein.
Bei einem Dipol sind beide Arme gleich lang.

Natürlich kann man das optimieren, aber:
1. kriegst du das sowieso nicht hin mangels Kenntnisse und 
Meßmöglichkeiten
2. hat das RFM22 einen eigenen Antennentuner. Soweit ich weiß, 
funktioniert der. Ganz sicher bin ich mir nicht (wegen dem Anpaßnetzwerk 
auf dem Modul)
3. allein durch die Bewegung vertikal zur Erde die Antenne verstimmt 
wird.

Alle vier Arme sollten metallisch miteinander verbunden sein, also eine 
Fläche bilden. Den Masseanschluß kurz und gut an diese Fläche 
anschließen.

Und dann einfach mal ausprobieren!!!

von Hendrik K. (henny)


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Okay, danke, ich probier's mal und poste, ob's geklappt hat.

von Tefi (Gast)


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Mich würde interessieren, ob's geklappt hat und welche Distanz du damit 
überwinden konntest.

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