Forum: Offtopic warum Spiegelreflex bei Digitalkameras?


von Peter L. (Gast)


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hallo,

ich hatte heute eine Diskussion mit einer Fotografin, sie konnte mir 
nicht wirklich die Begründung liefern.

Bei einer analogen Kamera ists logisch, ich kann ja nicht durch den Film 
sehen, aber bei einer digitalen Kamera sollte das Bild am Monitor doch 
das gleiche sein, dass abgespeichert wird.

Oder ist der einzige Grund der (noch) zu schlechte Monitor?

Peter

von Иван S. (ivan)


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Hallo,

den Hauptvorteil, den ich in digitalen Spiegelreflex-Kameras sehe, ist 
das wechselbare Objektiv. Im Gegensatz zur digitalen Kompaktkamera 
kannst Du Tele-, Weitwinkel-, Fischauge- und Makroobjektive einstellen.

Ich habe mir vor zweieinhalb Jahren eine Bridge-Kamera (also die Klasse 
zwischen DSLR und Kompakt, auch als Superzoomer bekannt) zugelegt, da 
damals DSLRs unverhältnismässige teuer waren.

Ein Vorteil der Spiegelreflex- und der Bridge-Kameras ist vor allem, 
dass man Belichtungszeit, Blende und eventuell auch Brennweite und auch 
andere Parameter manuell frei einstellen kann. Die meisten kompakten 
können das nicht.

Mit dem Monitor (Du meinst doch das Display, oder?) hat das eher weniger 
zu tun, das Displaybild ist quasi echtes WYSIWYG.

Wenn ich mir wieder eine Kamera zulegen werde, wird es definitiv eine 
DSLR. Ich empfehle dabei Olympus, leistet mir gute Dienste, auch wenn 
Olympus leider immer noch auf xD-Karten setzt. Das ist aber meiner 
persönlichen Meinung nach der einzige Minuspunkt für Olympus. Sonst sind 
dies sehr gute Geräte.


hth, Iwan

von Stefan P. (form)


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Wechselbares Objektiv und die genannten Einstellmöglichkeiten könnte man 
auch alle bei Kameras ohne Spiegel integrieren.

Ich verstehe genauso wenig wie Peter, was der Vorteil von 
Spiegelreflexkameras im digitalen Bereich ist.

von Jeffrey L. (the_dude)


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meist ist es auch so, dass bei den DSLR den Lichtsensor hinter dem 
Ojektiv ist, im Gegensatz dazu haben Kompaktkameras den Lichtsensor oft 
neben der Optik als "Extralinse" (das ist auch bei Bridgekameras so!), 
wenn man jetzt einen Filter wie z.B. Polfilter benützt, kann nur die 
DSLR die entsprechende Belichtung bestimmen (im Automatikmodus).

Es gibt aber auch schon DSLR's "ohne Spiegel", da werden qualitativ 
hochwertigere Komponenten (welche eben nur bei DSLR's zum Einsatz 
kommen) in einer hochwertigen Kamera verbaut und das "klack-klack" kommt 
vom lautsprecher.

Eine Spiegelreflex steht heute nicht mehr nur für eine Spiegelklappe 
sondern für sehr hochwerige Komponente, einem (gegenüber Kompaktkameras) 
grösseren CCD-Sensor und wechselbare Objektive.

von Thi L. (flothi)


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Bei einer Kompaktkamera siehst du nur "ungefähr" das, was auf dem Chip 
abgebildet wird, weil es zwei verschiedene Optiken sind (einmal der 
Sucher, dann das Objektiv samt CCD dahinter). Klar siehst du das 
Livebild aufm LCD, aber das ist mehr schlecht als recht.

Bei einer DSLR hingegen siehst das Bild exakt so, wie es nachher auf 
aufgenommen wird, da du die gleiche Optik wie der CCD verwendest.

VG

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Иван S. schrieb:
> den Hauptvorteil, den ich in digitalen Spiegelreflex-Kameras sehe, ist
> das wechselbare Objektiv.

Es gibt neuerdings auch Kameras ohne Spiegel aber mit Wechselobjektiven, 
z.B. das NX-System von Samsung und Micro Four Thirds von Olympus und 
Panasonic. Die haben zusätzlich zum Monitor noch einen elektronischen 
Sucher; der hat natürlich ein schlechteres Bild als der optische Sucher 
in Spiegelreflexkameras (bei sehr schwachem Licht merkt man das), dafür 
hat man den Vorteil dass die Kameras kompakter sind, weil die ganze 
Spiegelmechanik und -optik wegfällt. Manuelle Einstellmöglichkeiten gibt 
es genauso wie bei Spiegelreflexkameras.

von Uhu U. (uhu)


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Vorteil der Spiegelreflex-Kamera ist, daß man im Sucher das sieht, was 
das Objektiv sieht.

Die alten Sucherkameras hatten deswegen in aller Regel keine 
Wechselobjektive, weil der separate Sucher sich nur schwer ans Blickfeld 
des Objektivs anpassen läßt.

Der Grund, warum ein Display kein Ersatz für einen Spiegelreflexsucher 
ist ist simpel: Das Display kann das Bild - das zur Kontrolle bei der 
Aufnahme dient - viel leichter verfälschen, als ein optischer Sucher. 
Damit hat der Fotograf keine unmittelbare Kontrolle darüber, was er 
fotografiert. Auch ist die Auflösung der Monitore viel schlechter, als 
die eines optischen Suchers.

Zudem spielt das Umgebungslicht bei offenen Monitoren u.U. eine ziemlich 
störende Rolle.

von Thi L. (flothi)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Auch ist die Auflösung der Monitore viel schlechter, als
>
> die eines optischen Suchers

Richtig - bei den LCD ist die Megapixelomanie noch nicht ganz so 
angekommen wie bei den CCD. Was bleibt ist letztendlich nur eine grobe 
Kontrolle ob alles aufm Bild ist, was da hin soll. Qualität lässt sich 
definitiv nicht (zumindest auf die Schnelle, mit viel Zoomen im Bild 
evtl) beurteilen!

VG

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Andreas Schwarz schrieb:
> dafür
> hat man den Vorteil dass die Kameras kompakter sind, weil die ganze
> Spiegelmechanik und -optik wegfällt.

Da muss ich dir etwas widersprechen. Und das aus zwei Gründen. Wenn eine 
Kamera kompakt ist, dann kann man sie schlechter halten. Dadurch 
verwackelst du dort die Bilder leichter, als bei einer größeren / 
schwereren Kamera.

Und dann nehmen wir noch die Objektive. Gute  Teure  Profi Objektive 
wiegen schon ein Stück. Die Objektive sind auch dazu ausgelegt, dass 
Fotografen damit "kämpfen" können, um an Bilder heranzukommen. Wenn ich 
auf der einen Seite eine "Spielzeugkamera" habe und auf der anderen 
Seite ein fettes Objektiv, glaube ich nicht, dass die Kamera das lange 
überlebt - auch im alltäglichen Gebrauch.

von Uhu U. (uhu)


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@Florian Th.:
Ja, wie will man die Bildschärfe beurteilen, wenn zwischen zwei 
Sucherpixeln 20 Bildpixel liegen, die man nicht sieht.

von Uhu U. (uhu)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Dadurch
> verwackelst du dort die Bilder leichter, als bei einer größeren /
> schwereren Kamera.

Da habe ich so meine Zweifel. Wenn du mit einem schweren Objektiv aus 
der Hand fotografierst, ermüdest du schneller, als mit einer 
Leichtknipse.

Auf der anderen Seite kann man eine Kleinkamera recht einfach irgendwo 
anlegen und bekommt auch ohne Stativ bei fragwürdigen Lichtverhältnissen 
noch brauchbare Bilder.

Ich denke, bei den Kompaktkameras ist eher der Autofocus der 
limitierende Faktor - der rastet nicht unbedingt dort ein, wo er soll 
und Kontrolle hat man fast keine.

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Dimitri Roschkowski schrieb:
>> Dadurch
>> verwackelst du dort die Bilder leichter, als bei einer größeren /
>> schwereren Kamera.
>
> Da habe ich so meine Zweifel.

Mag sein. Ist aber so. Die träge Masse machts.

> Wenn du mit einem schweren Objektiv aus
> der Hand fotografierst, ermüdest du schneller, als mit einer
> Leichtknipse.

Von Ermüden war ja nicht die Rede.
Aber auch das stimmt so nicht. Da du mit einer schweren Kamera nicht so 
leicht wackelst, hast du dein Motiv schneller im Kasten und zwar so wie 
du es haben willst. Dadurch arbeitest du kürzer mit den Händen in der 
Höhe und ermüdest nicht so schnell wie du es jetzt erwarten würdest.

von Uhu U. (uhu)


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Na ja, ich fotografiere mit einem 170-500 mm Tele und damit nicht nur 
Schnappschüsse, sondern u.U. mit langer Ansitzzeit.

Aus der freien Hand kannst du das aus den genannten Gründen vergessen.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Da muss ich dir etwas widersprechen. Und das aus zwei Gründen. Wenn eine
> Kamera kompakt ist, dann kann man sie schlechter halten.

Nicht unbedingt. Ich habe die NX10, die hat einen schönen Griff wie eine 
SLR und liegt damit sehr gut in der Hand. Und durch das geringere 
Gewicht kann man sie auch mal mit einer Hand benutzen, das geht bei der 
50D eher nicht.

Bei Micro Four Thirds gibt es verschiedene Modelle, teilweise in 
SLR-ähnlicher Bauweise (G2) und teilweise im Kompaktformat (GF1), d.h. 
du musst die Objektive nur einmal kaufen und kannst sie je nachdem wie 
du gerade willst an die kompakte oder an die "SLR" ranschrauben.

> Und dann nehmen wir noch die Objektive. Gute  Teure  Profi Objektive
> wiegen schon ein Stück.

Wenn das Objektiv viel schwerer als die Kamera ist kann man natürlich 
gleich eine SLR nehmen. Aber ich denke die wenigsten hier im Forum 
dürften Profis sein, deshalb kann man das wohl mal ausklammern.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Entscheidender Grund für spiegelbewehrte DSLR ist der optische Sucher. 
Der ist zwar bei vielen einfachen APS-C-Kameras recht bescheiden, weil 
ausschließlich auf maximale Helligkeit optimiert, aber auch so ein Ding 
zeigt das Sucherbild in einer mit einem elektronischen Sucher nicht 
erreichbaren Qualität an.

Das auf der Kamerarückseite befindliche Display ist als Sucher nur in 
ausgesuchten Situationen tauglich. Fremdlicht stört, das Bild auf dem 
Display erfordert Nahfocussierung der Augen, während der SLR-Sucher vom 
Auge auf "unendlich" focussiert wird, und obendrein ist die Bildqualität 
in Sachen Auflösung grenzwertig schlecht. Der Kontrastumfang tut sein 
übriges, und obendrein sind die Dinger oft träge.

Ein weiteres Argument ist der Autofocus, der bei SLR mit speziellen 
Focussensoren und nicht über den Bildsensor erfolgt. Diese werden über 
einen teildurchlässigen Bereich des Spiegels beleuchtet und befinden 
sich üblicherweise im Kameraboden, also gegenüber der Mattscheibe.
Im mittlerweile verbreiteten "Liveview"-Modus (bei dem der Spiegel 
dauerhaft hochgeklappt und der optische Sucher deaktiviert ist), kann 
die Kamera bestenfalls anhand des Bildsensors focussieren; das ist 
langsamer und weniger präzise.

Mittlerweile sind entweder die Bildsensoren so gut oder die Anwender so 
anspruchslos geworden, daß der den Bildsensor aufheizende und das 
Bildrauschen steigernde Dauerbetrieb für Liveview nicht mehr als 
Nachteil angesehen wird.

Freunde manueller Focussierung nutzen gerne Mattscheiben mit 
Schnittbildindikator (Prismenkeil), da ist eine wechselbare Mattscheibe, 
wie sie manche DSLR bieten, hilfreich.

von Phil J. (sunflower_seed)


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Ohne Spiegel ist das mit genauen Belichtungs- und Verschlusszeiten etwas 
schwierig. Letztendlich ist der Chip ja auch nichts anderes als ein Film

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Phil J. schrieb:
> Ohne Spiegel ist das mit genauen Belichtungs- und Verschlusszeiten etwas
> schwierig. Letztendlich ist der Chip ja auch nichts anderes als ein Film

Nein. Der Spiegel ist dafür nicht zuständig, das macht der 
Schlitzverschluss, der bei DSLR direkt vor dem Sensor angebracht ist.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Phil J. schrieb:
> Ohne Spiegel ist das mit genauen Belichtungs- und Verschlusszeiten etwas
> schwierig.

Wieso das?

von Gerry E. (micky01)


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Der Ursprungsbeitrag spricht ausdrücklich von einer Fotografin, Andreas.
Der Verfasser hat also das falsche Forum erwischt :-)

von Tine S. (tine)


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Nur noch zwei Vorteile:

-Optische Vorschau durch das eigentliche Objektiv
-Phasenkontrastautofokus

von Anon N. (fuechslein)


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Ich denke das wichtigste Argument dass das nicht gemacht wird wurde 
vergessen: Die Verzoegerung. Jeder der mal Live View benutzt hat oder 
eine Nicht Spiegelreflex mit Sucher hat weis das es ein paar hunder 
Millisek. verzoegert wenn man seine Szene reframed. Das und das was Uhu 
zuerst gesagt hat, das die Aufloesung einfach nicht hoch genug ist ist 
m.E. der Grund das man immernoch den Spiegel verwendet. Btw, man sieht 
nur ca 95% dessen was spaeter aufgenommen wird bei vielen SLRs.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Btw, man sieht nur ca 95% dessen was spaeter aufgenommen
> wird bei vielen SLRs.

Das sehe ich als Vorteil an, denn man kann Dinge, die noch drauf sind, 
abschneiden, aber man kann nicht nachträglich einen unvollständigen 
Kirchturm, einen abgeschnittenen Kopf etc. komplettieren.

von Uhu U. (uhu)


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Tine Schwerzel:
> Btw, man sieht
> nur ca 95% dessen was spaeter aufgenommen wird bei vielen SLRs.

Na ja, auch bei einer SLR hast du nicht die Garantie, daß die Ränder des 
Sucherbilds mit denen des endgültigen Bildes identisch sind.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Na ja, auch bei einer SLR hast du nicht die Garantie, daß die Ränder des
> Sucherbilds mit denen des endgültigen Bildes identisch sind.

Natürlich nicht, aber man hat eine Garantie, daß alles, was man im 
Sucher sieht, auch auf dem Bild landet. Was zuviel drauf ist, kann man 
immer noch später abschneiden.

s.o., mach das mal andersrum.

von Anon N. (fuechslein)


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Naja weis jetzt nicht ob man das 95% Frame coverage als vorteil sehen 
sollte.. Die D3X hat ja 100% z.B. fuer Pros...
PS: Weis was die 95% eigentlich von sind? Hoehe? Breite? Diagonale? 
Flaeche?

von Peter L. (Gast)


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Danke Rufus, deine Argumente (aufheizen des Sensors, Autofocus, 
Akkomodation)haben mich überzeugt (warum wusste das die Fotografin 
nicht?)

Das mit den Wechselobjektiven ist kein Argument, das kann man auch ohne 
SR.
Ich dachte mir halt vorher, durch den optischen Sucher (SR Kamera) sehe 
ich das Bild so wie es wirklich ist, aber nicht so wie es abgespeichert 
wird, da keine Elektronik dazwischen ist die irgend etwas veränden kann.
Am Display könnte man das Bild (hochwertiges Display (z. B OLED) 
vorausgesetzt, so sehen wie es abgespeichert wird.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Freunde manueller Focussierung nutzen gerne Mattscheiben mit
> Schnittbildindikator (Prismenkeil), da ist eine wechselbare Mattscheibe,
> wie sie manche DSLR bieten, hilfreich.

Was denn, serienmäßig ist sowas nicht mehr dabei?

Hmm, das wäre für mich schon ein Kriterium, wenn ich mir mal eine
DSLR zulegen würde.  Kannst du da mal Namen nennen?

>> Btw, man sieht nur ca 95% dessen was spaeter aufgenommen
>> wird bei vielen SLRs.
>
> Das sehe ich als Vorteil an, denn man kann Dinge, die noch drauf sind,
> abschneiden, aber man kann nicht nachträglich einen unvollständigen
> Kirchturm, einen abgeschnittenen Kopf etc. komplettieren.

War eigentlich auch bei analogen Spiegelreflexkameras nicht
ungewöhnlich, dass auf dem fertigen Bild mehr zu sehen war.  Zu Zeiten
von Diafilmen musste man da ein wenig drauf achten, sonst hatte man
schnell mal noch aus Versehen ein Stück eines Passanten mit auf dem
Dia ;-), oder gar abgedunkelte Ecken von der Gegenlichtblende beim
Weitwinkel.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Rufus t. Firefly schrieb:
>> Freunde manueller Focussierung nutzen gerne Mattscheiben mit
>> Schnittbildindikator (Prismenkeil), da ist eine wechselbare Mattscheibe,
>> wie sie manche DSLR bieten, hilfreich.
>
> Was denn, serienmäßig ist sowas nicht mehr dabei?

O nein, DSLRs haben so etwas nicht.

> Hmm, das wäre für mich schon ein Kriterium, wenn ich mir mal eine
> DSLR zulegen würde.  Kannst du da mal Namen nennen?

Ich habe für meine Pentax-DSLRs (zwei ältere, eine *istDS und eine K10D) 
eine aus einer alten Mattscheibe gefräste Schnittbildscheibe, 
mittlerweile aber gibt es auch professionelle Hersteller:

http://www.katzeyeoptics.com/

Setz Dich aber gut hin, bevor Du Dir die Seite ansiehst, die Preise sind 
... gepfeffert.

von Tine S. (tine)


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>Was denn, serienmäßig ist sowas nicht mehr dabei?


Gibt es schon lange nicht mehr, die Schnittbildmattscheibe. Der Grund 
dafür ist, dass die Kameras heute vielsensorige Belichtungsmessmodi 
anbieten, und nicht nur integrale Messung. Kannst Du nur bei Ebay für 30 
Euro nachkaufen und einbauen (und dann manuell Belichtungsabweichungen 
korrigieren) oder bei Katzeye im Netz kaufen/nachrüsten (teuer, aber 
heller, dafür reduzierte Tiefenschärfenabsch#tzung). Wie gesagt, die 
eigentlichen Vorteile sind wirklich nur, dass die SLR einen 
Phasenkontrastautofokus hat, der deutlich robuster und schneller als 
Kontrastdetektion ist, sowie dass die SLR Dir direkt das optische Bild 
zeigt. Die Verzägerung ist bei den neueren Micro4/3 nun wirklich nicht 
mehr das Problem. Die Kamera muss ohnehin erst fokussieren (nicht 
Auslöseverzögerung mit Fokusdauer verwechseln!).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Danke, hmm, ja, die Preise sind ja wirklich heftig.  Wie groß ist die
Mattscheibe eigentlich, könnte es klappen, eine alte Bildfeldlinse
einer 24x36-Kamera umzuarbeiten?  Ich glaube, sowas habe ich noch
irgendwo da liegen.

Tine, deinen Kommentar verstehe ich nicht ganz: du redest von der
Belichtungsmessung, mir geht's aber um die Fokus-Einstellung.  Ein
Argument für eine derartige Kamera wäre halt für mich schon der
manuelle Fokus.  Ich habe schon zu viele Bilder gesehen, bei denen
der Autofokus sich für das falsche Detail entschieden hat...

von Manfred von A. (dipol)


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Wer schon mal bei einer Portraiaufnahmen, z.B. einer Sängerin, auf die 
Augenlider scharf stellen musste, kennt die Vorzüge der SR-Kameras.

LCD-Sucher/Monitore können das niemals leisten.

Es gilt auch, dass, je schwerer die Kamera ist, umso geringer ist die 
Gefahr des verwackelns. Hierbei gilt allerdings: Die Kamera gehört vors 
Auge und die Arme liegen am Oberkörper an. Und wenn man dann noch den 
Auslöser zwischen zwei Herzschlägen drückt ist man in der Profiliga 
angekommen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Danke, hmm, ja, die Preise sind ja wirklich heftig.  Wie groß ist die
> Mattscheibe eigentlich, könnte es klappen, eine alte Bildfeldlinse
> einer 24x36-Kamera umzuarbeiten?  Ich glaube, sowas habe ich noch
> irgendwo da liegen.

Ich vermute, daß Du mit "Bildfeldlinse" was ähnliches meinst wie ich 
etwas ungenau mit "Mattscheibe".

Das wird nicht gehen, da zuviele Parameter exakt stimmen müssen, es geht 
nicht nur um die Größe, sondern vor allem um die passende Dicke. 
Außerdem muss die Helligkeit der Mattscheibe stimmen, die durch die 
Grobheit/Feinheit der Mattierung beeinflusst wird, da die 
Belichtungsmessung üblicherweise durch die Mattscheibe (mit am Prisma 
untergebrachten Sensoren) erfolgt.

Die Mattscheibe ist etwas größer als der Bildsensor, der bei APS-C etwa 
24x18 mm groß ist.

Was möglich ist, ist das Umarbeiten einer Wechselmattscheibe einer 
KB-SLR; ich habe für meine Pentaxen eine umgearbeitete Mattscheibe aus 
einer Pentax LX.

Natürlich bekommt man solche Mattscheiben auch zu günstigeren Preisen 
als von "katzeye", so z.B. bei http://www.focusingscreen.com,
Noch günstiger sind chinesische eBay-Anbieter wie z.B. 
http://stores.shop.ebay.de/shotinde64

Primär verwies ich auf Katzeye, weil die Mattscheiben für die meisten 
DSLRs anbieten, und ich nur Erfahrung mit Pentax habe.
Bei einigen Modellen von Pentax ist zumindest vorgesehen, daß der Nutzer 
die Mattscheibe selbst tauschen kann; Pentax bietet selbst auch andere 
Varianten an, allein, nicht mit Schnittbildindikator oder 
Mikroprismenring; MF-Nutzer werden hier schmählich vernachlässigt.

von Mike J. (emjey)


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Manfred von Antenne schrieb:
> Es gilt auch, dass, je schwerer die Kamera ist, umso geringer ist die
> Gefahr des verwackelns.
:-)  Ich kann ja meine Kompakte mal etwas "Pimpen" , also ein dickes 
Stück Alu befestigen.

... ich werde sie dann aber bestimmt nicht mehr mal eben so mit mir 
rumschleppen.

> Hierbei gilt allerdings: Die Kamera gehört vors
> Auge und die Arme liegen am Oberkörper an.
Damit hatte ich am Anfang auch Probleme und jetzt versuche ich sie wann 
immer es geht in ein Stativ oder auf eine Unterlage zu stellen damit das 
Bild immer scharf ist.

Wenn ich meine Arme an meinen Oberkörper drücke um Stabilität ins Bild 
zu bringen geht das aber in die Hose. Die Atmung, Herzschlag und das 
Muskelzittern beim anspannen der Muskeln bringt zu viel Bewegung ins 
Bild.

Zu den SR-Kameras:
Man bezahlt eindeutig dafür dass man die Kontrolle übernehmen kann.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Mike J. schrieb:
> :-)  Ich kann ja meine Kompakte mal etwas "Pimpen" , also ein dickes
> Stück Alu befestigen.

Leichtmetall verwenden, um etwas schwerer zu machen? Nimm Blei.

von Tine S. (tine)


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>Tine, deinen Kommentar verstehe ich nicht ganz: du redest von der
>Belichtungsmessung, mir geht's aber um die Fokus-Einstellung.

Der Belichtungsmesser liegt oben unter dem Blitzschuh, HINTER der 
Mattscheibe. Aber um da in der Mitte nicht Probleme durch 
blendenabhängige Schwärzung eines Halbkreises der Schnittbildmattscheibe 
zu bekommen, wird bei den modernen Kameras darauf verzichtet. Das Licht 
scheint da durch die (eigentlich nicht mehr so matte) Mattscheibe und 
projiziert das Bild auf den Belichtungsmesssensor. Hat man den 
Prismenkreis in der Mitte, verdeckt er die mittleren Sensoren und daher 
ist die Spot-Messmöglichkeit Geschichte.

von Klaus W. (mfgkw)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Mike J. schrieb:
>> :-)  Ich kann ja meine Kompakte mal etwas "Pimpen" , also ein dickes
>> Stück Alu befestigen.
>
> Leichtmetall verwenden, um etwas schwerer zu machen? Nimm Blei.

Zudem bringt die Masse alleine (direkt an der Kamera) nicht viel gegen 
Verdrehen.
Dazu braucht man eine Drehträgheit, die bekommt man mit Masse an 
möglichst langen Auslegern hin.

Das wären also z.B. zwei gekreuzte steife Stangen (darf wieder Alu sein, 
z.B. Vierkant) und an deren Enden dann Masse (Marmor, Stein und Eisen 
bricht...).
Wenn man das stabil genug macht, hat man wirklich einen guten Schutz vor 
Verwackeln. Auch wenn es albern aussieht und je nach Länge entsprechend 
unhandlich ist.

von Uhu U. (uhu)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Auch wenn es albern aussieht und je nach Länge entsprechend
> unhandlich ist.

Zum Glück gibts dafür eine bewährte Lösung: ein Stativ.

von Klaus W. (mfgkw)


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stimmt, das bringt auch Drehträgheit, wenn es schwer genug ist :-)


Aber im Ernst: das mit der Masse macht auch gelegentlich Sinn,
wenn man mit einem Stativ nicht mehr weiter kommt, z.B. wenn
man die Kamera mit einem bewegten Objekt ziehen will, oder einfach
der solide Untergrund fehlt.

Das Stativ ist ja auch nichts anderes als die Verbindung mit
etwas mehr ausgedehnter Masse...

von Uhu U. (uhu)


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Klaus Wachtler schrieb:
> stimmt, das bringt auch Drehträgheit, wenn es schwer genug ist :-)

Das Gewicht ist eher ein Negativ-Kriterium - oder wer schleppt gerne 
kiloweise Gestänge mit sich rum?

Viel wichtiger ist die Steifheit.

von Kluchscheißernder N. (kluchscheisser)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Klaus Wachtler schrieb:
>> Auch wenn es albern aussieht und je nach Länge entsprechend
>> unhandlich ist.
>
> Zum Glück gibts dafür eine bewährte Lösung: ein Stativ.

Nimm Du ein Stativ, sonst wird das Foto schief....

von Manfred von A. (dipol)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Viel wichtiger ist die Steifheit.

Naja, ich habe zwei Stative: Ein schweres Outdoorstative und ein 
billiges und leichtes aus dünnem Rohraluminium.

Das leichte ist bei windigen/böigen Verhältnissen nicht zu gebrauchen 
obwohl es in sich Steif ist.

von Uhu U. (uhu)


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Manfred von Antenne schrieb:
> Das leichte ist bei windigen/böigen Verhältnissen nicht zu gebrauchen
> obwohl es in sich Steif ist.

Dann nimm mal eins der federleichten Stative aus 
Kohlefaser-Verbundwerkstoff.
Oder eins aus diesen Hightech-Magnesiumlegierungen.

Nur billig sind die eben nicht...

von Mike J. (emjey)


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Hat jemand von euch Profifotografen einen externen Handauslöser für die 
Kamera?

Mein größtes Problem ist dass ich den Knopf drücke und das Bild gerade 
durch die Bewegung meiner Hand und das plötzliche nachgeben der 
Knopf-Feder in dem Moment verwackelt.

Ich habe meine kompakte Kamera mal auseinander genommen um zu sehen ob 
ich die 3 Kabel vom Auslöser (halb reindrücken = scharfstellen) 
irgendwie rauslege, aber das ist alles so voll und für eine extra Buchse 
ist schon gar kein Platz.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus t. Firefly schrieb:

> Ich vermute, daß Du mit "Bildfeldlinse" was ähnliches meinst wie ich
> etwas ungenau mit "Mattscheibe".

Ja, Mattscheibe war es noch bei den ersten SLRs, seit den 1970er
Jahren sind das ja Fresnel-Linsen, weil man damit eine gleichmäßi-
gere Ausleuchtung erzielen kann.

> Was möglich ist, ist das Umarbeiten einer Wechselmattscheibe einer
> KB-SLR; ...

Ja, die, die ich noch rumliegen habe, stammt aus einer älteren
Praktika.  War offziell nicht zum Wechseln da, aber ich habe sowas
damals schon selbst gewechselt.

Gut, muss ich mal sehen, was ich mir dann kaufe, wenn das Thema mal
ernsthaft zur Debatte steht.

Tine Schwerzel schrieb:

> Hat man den
> Prismenkreis in der Mitte, verdeckt er die mittleren Sensoren und daher
> ist die Spot-Messmöglichkeit Geschichte.

Danke auch für die Erklärung, da ist mir der Zusammenhang nun klarer.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Mike J. schrieb:
> Mein größtes Problem ist dass ich den Knopf drücke und das Bild gerade
> durch die Bewegung meiner Hand und das plötzliche nachgeben der
> Knopf-Feder in dem Moment verwackelt.

Da hilft der Selbstauslöser, zumindest wenn die Verzögerung nicht stört.

von Uhu U. (uhu)


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Mike J. schrieb:
> Hat jemand von euch Profifotografen einen externen Handauslöser für die
> Kamera?

Ja, aber die Kamera hat auch einen Stecker dafür.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Manche Kameras lassen sich auch mit einer IR-Fernbedienung auslösen, das 
haben "Bridge"-Digitalknipsen wie die steinalte Olympus C2000 schon so 
gemacht (so etwas hatte ich vor etwa 10 Jahren).

von Manfred von A. (dipol)


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Mike J. schrieb:
> Hat jemand von euch Profifotografen einen externen Handauslöser für die
> Kamera?

Vielleicht wirst du hier fündig:

http://www.digitalkamera.de

von Mike J. (emjey)


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Andreas Schwarz schrieb:
> Da hilft der Selbstauslöser, zumindest wenn die Verzögerung nicht stört.

Das ist eine gute Option und ich habe sie schon ausprobiert.
Bei meiner Kamera muss ich 10 Sekunden warten, bei anderen habe ich auch 
einen 3 Sekunden Timer gesehen.

Von den 2 Anschlüssen (USB und A/V) kann ich den USB Anschluss abtrennen 
und die Auslöseschalter zusätzlich extern verfügbar machen. (ich müsste 
sehr dünnen KupferLack-Draht verlegen)



> Mike J. schrieb:
>> Hat jemand von euch Profifotografen einen externen Handauslöser für die
>> Kamera?
>
> Vielleicht wirst du hier fündig:

Für meine Kamera gibt es so eine Fernbedienung scheinbar nicht.
Die Seite ist ganz gut, es gibt da auch eine Marktübersicht.

von Reinhard S. (rezz)


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Mike J. schrieb:

> Das ist eine gute Option und ich habe sie schon ausprobiert.
> Bei meiner Kamera muss ich 10 Sekunden warten, bei anderen habe ich auch
> einen 3 Sekunden Timer gesehen.

Bei meiner Canon ixus 70 kann man das einstellen. :)

von Fabian F. (fabian)


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Guten Morgen,

neben den ganzen zusätzlichen Einstellmöglichkeiten, die DSLR Kameras im 
Vergleich zu den Kompaktcams bieten, ist DAS Argument meiner Meinung 
nach die Sensorgröße des CCD Sensors.
Um das ganze mal zu veranschaulichen, gibt es im Netz verschiedene 
Grafiken, eine zum Beispiel hier:

http://www.digicamclub.de/attachment.php?attachmentid=1536&d=1205237786

Die Größen sind jeweils angegeben, da kann man dann mal ein paar 
Kompaktcams mit DSLR Modellen vergleichen.
Je größer nun der CCD Sensor ist, desto geringer fällt das Bildrauschen 
aus und desto besser wird das Bild ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nicht nur das; Spiele mit selektiver Bildschärfe sind auch erst bei 
gewissen Sensorgrößen möglich.

von Peter L. (Gast)


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@Fabian F

Ein grosser Sensor wäre auch ohne Spiegel möglich.
Auch die Einstellmöglickeiten hängen nicht unbedingt mit dem Spiegel 
zusammen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist natürlich korrekt, es gibt auch Kameras mit großen Sensoren, die 
keine SLRs sind, wie beispielsweise diverse Leica-Modelle.

Im "four-thirds"-Format gibt es auch etliche Modelle mit 
Wechselobjektiven.

Allein, der Vorteil des parallaxenfreien optischen Suchers ist all 
diesen Lösungen nicht gegeben, und elektronische Sucher sind nach wie 
vor unzureichend.

von Tine S. (tine)


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Großer Chip produziert wenig Tiefenschärfe und damit werden Fokusfehler 
ein häufiges Problem, es sei denn man weiß was man tut. Aber die 
Erfahrung zeigt, dass die normale Familie mit einer guten Kompaktkamera 
(Lumix LX3) deutlich besser bedient ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tine Schwerzel schrieb:
> Großer Chip produziert wenig Tiefenschärfe und damit werden Fokusfehler
> ein häufiges Problem, es sei denn man weiß was man tut.

So kann man das natürlich auch als Vorteil verkaufen.

Ich frage mich dabei allerdings, wie die Welt vor Erfindung der 
Zwergkrümelbildsensoren überhaupt photographieren konnte, lange Zeit 
wurden ja sogar noch deutlich größere Lappen als KB belichtet, und 
Focusprobleme haben auch damals nicht die Familie vom Photographieren 
abgehalten.

Und die Familie, ja, selbst Onkel Horst hat durchaus brauchbare 
Resultate erzielt.

Merkwürdig.

von Gerry E. (micky01)


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Soweit mir bekannt ist hängt die Tiefenschärfe von der gewählten Blende 
ab. Habe ich da etwa eine neuere Entwicklung verschlafen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus t. Firefly schrieb:
> lange Zeit
> wurden ja sogar noch deutlich größere Lappen als KB belichtet, und
> Focusprobleme haben auch damals nicht die Familie vom Photographieren
> abgehalten.

Erinnert mich an die Pouva Start

http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Pouva

Fixfokus, 6x6 cm² :-)

von Falk B. (falk)


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@Gerry E. (micky01)

>Soweit mir bekannt ist hängt die Tiefenschärfe von der gewählten Blende
>ab.

Auch, aber nicht nur. Vor allem weil hier über die Schärfentiefe und 
nicht die Tiefenschärfe gesprochen wird.

> Habe ich da etwa eine neuere Entwicklung verschlafen?

Vielleicht. Bei den kleinen Bildsensoren der Digitalkameras, kombiniert 
mit sehr kleinen Linsen mit kleinen Brennweiten, hat man MEHR 
Schärfentiefe als beim klassischen Kleinbildformat.

MFG
Falk

von Peter L. (Gast)


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ich habe eigentlich nur darum diese Diskussion angezettelt weil ich 
meine besten Fotos vor 30 Jahren mit einem einfachen SR Body ohne irgend 
welchen Schnick Schnack gemacht habe (evtl weil meine weiblichen Motive 
damals auch 30 Jahre jünger waren :-)
Ich hatte nur einen einfachen integrierten Belichtungsmesser und musste 
wirklich alles per Hand einstellen.
Jede neue Kamera war für mich ein qualitativer Rückschritt.
Zuerst eine automatische SR (da konnte ich die Blende nicht manuell 
einstellen).
Dann die erste dig. Kompaktkamera (nach einem Jahr meinen Kindern 
geschenkt)
Die nächste Kompaktkamera (Panasonic Lumix) hat damals auch 450Euro 
gekostet, bei schlechten Lichtverhältnissen zu vergessen.

Darum möchte ich mir jetzt was zulegen womit ich die nächsten 10Jahre 
glücklich bin.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter, mir geht's da eigentlich genauso wie dir. ;-)  Auch ich suche
noch nach einer "Knipse", mit der ich im Großen und Ganzen genauso
arbeiten kann wie mit der Analog-SR, außer dass die Bilder halt danach
auf einer SD-Karte sind.  Ich könnte sogar ganz und gar auf einen
Autofokus verzichten, würde ihn aber (abschaltbar) durchaus auch
gelegentlich benutzen, wenn er denn einmal da ist.  An die gelegentliche
Benutzung einer Belichtungsautomatik habe ich mich bei der Analog-SR
ja irgendwann auch gewöhnen können.

Am liebsten würde ich ja dann auch noch meine alten Objektive benutzen
können :-), da ist u. a. noch ein 50-mm-Objektiv mit einer Öffnung
von 1:1,8 dabei.  Wie soll man mit 1:3,5 oder sowas denn noch im
Dunkeln fotografieren können? ;-)

von Tine S. (tine)


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Also Leute, für so einen Mist:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Elbdampfer_Dresden.jpg

aus 6x6 Kameras braucht ihr gar keine Spiegelreflex, sondern nur ein 
billiges Fotohandy. Die Pouwa Start war 1970 Mist und sie ist es immer 
noch.
Eine Kamera zum Glücklichsein? Nikon D90. Mehr braucht nur noch der 
Profi. Ich selbst habe eine D300s, aber die ist für nur-so Fotografie 
erlich gesagt nix. Nichtmal eine Iso-Automatik, keine Motivprogramme, 
tausende Funktionen, man muss erstmal durch 50 Menupunkte durch und 
jeden anpassen wie man es möchte. Wer sein Geld sinnlos zum Fenster 
rausbefärdern möchte, kann zur 5D Mark II oder zur D700 greifen, da 
bekommt man dann nochmal 10% bessere Leistung für den doppelten Preis.

von Tine S. (tine)


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Falk Brunner schrieb:

> Auch, aber nicht nur. Vor allem weil hier über die Schärfentiefe und
> nicht die Tiefenschärfe gesprochen wird.

Das mein lieber Falk, das ist Unfug. Das korrekte deutsche Wort ist 
Schärfentiefe, in Zeiten des englischen Depth of Field hat man eine 
Zweitübersetzung vorgenommen und ist bei Tiefenschärfe elandet. Beide 
Begriffe meinen absolut das Selbe.

> mit sehr kleinen Linsen mit kleinen Brennweiten, hat man MEHR

Das hat mit der Größe der Linse nicht das Geringste zu tun. Die 
Schärfentiefe ist ein komplexes Konstrukt, was in erster Näherung von 
Brennweite, Blende und Objektabstand abhängt. Die Sensorgröße kommt dann 
indirekt dazu, aber wie groß die Linse ist, ist Brille, solange sie 
nicht selbst die entscheidende Blende darstellt.

von Kluchscheißernder N. (kluchscheisser)


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> aber wie groß die Linse ist, ist Brille, solange sie
> nicht selbst die entscheidende Blende darstellt.

Das ist Haarspalterei, die "wirksame" Linse ist nunmal die Blende. Und 
die Schärfentiefe ist sehr wohl von der Blende abhängig, siehe 
Schärfentiefenskala auf Objektiven echter (einfacher) 
Kleinbild-Spiegelreflexkameras.

von Falk B. (falk)


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@  Tine Schwerzel (tine)

>Zweitübersetzung vorgenommen und ist bei Tiefenschärfe elandet. Beide
>Begriffe meinen absolut das Selbe.

Nö, es sind auch in Zeiten des brain dead Denglsich zwei verschiedene 
Sachen, so wie Bild und Gegenstand in der Optik.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4rfentiefe
http://www.flaschenboden.de/schaerfentiefe.html

>> mit sehr kleinen Linsen mit kleinen Brennweiten, hat man MEHR

>Das hat mit der Größe der Linse nicht das Geringste zu tun.

Die Betonung liegt auf Brennweite!!!

MfG
Falk

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Gerry E. schrieb:
> Soweit mir bekannt ist hängt die Tiefenschärfe von der gewählten Blende
> ab. Habe ich da etwa eine neuere Entwicklung verschlafen?

Die Blende ist nur einer der Faktoren, einer der anderen ist das 
Verhältnis aus Brennweite und Bildgröße.

So hat zwar eine Kompaktkamera wie die Olympus C5050 auch eine mit 
Blende 1:1.8 äußerst lichtstarke Optik, aber mit nur 7.1mm Brennweite 
ist die resultierende Schärfentiefe deutlich größer als bei einer 
KB-Kamera mit einem den gleichen Bildwinkel liefernden 35mm-Objektiv 
gleicher Lichtstärke.
Das sieht auch am anderen Brennweitenende der verbauten Zoomoptik bei 
Blende 1:2.6 und 21.3mm nicht deutlich besser aus; eine KB-Kamera mit 
einem 105mm-Objektiv gleicher Lichtstärke liefert einen komplett anderen 
Bildeindruck.

Ein Portrait vor unscharfem Hintergrund ist mit so einer Kompaktkamera 
kaum realisierbar, während es für eine KB-Kamera eine leichte Übung 
darstellt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Die Pouwa Start war 1970 Mist und sie ist es immer noch.

Ja, aber man muss schon 'ne Weile suchen, um einen noch übleren 
Filmentwerter zu finden als das Ding.

von Tine S. (tine)


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Naja, es gäbe da noch die Möglichkeit Bierdose, Film rein, Loch dazu und 
belichten. Das sieht dann noch schlimmer aus. Geht aber sogar für UV!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich muss gestehen, mich qualitativ doch lieber in eine andere Richtung 
bewegen zu wollen. Zwar habe ich auch eine Ostblock-MF-Kamera, aber das 
ist wenigstens eine Kalaschnikow, äh, Kiev-88. Und deren Optiken sind 
dem Plastikabfall namens Pouva doch etwas überlegen.

von D. K. (Gast)


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Wobei, wenn ich meine EOS-1000d mit meiner heißgeliebten Praktica DTL3 
vergleiche irgendwie auch in's Heulen komme...

Sorry, es ist OT...

Grüße,

  Wizz

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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So schlimm hat es mich nicht erwischt; ich bin bei meiner normalen SLR 
einfach bei Pentax geblieben (Film mit ME Super, Elektronisch jetzt mit 
K10D, dank des kompatiblen Bajonetts sind die Objektive weiter 
verwendbar, so z.B. ein 50mm f1:1.2 ...

von D. K. (Gast)


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Naja, mit Adapter soll einiges machbar sein, warte auf den Moment mein 
Flektogon 20/2.8 wieder nutzen zu können... Am schlimmsten fand ich das 
relative arrogante Auftreten des "Fotofachverkäufers" auf meine Frage 
nach Mikroprismenring und Schnittkeil höhnisch grinste und meinte, sowas 
sei ja von vorgestern...

VG,

  Wizz

von Tine S. (tine)


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>Objektive weiter verwendbar, so z.B. ein 50mm f1:1.2 ...

Um Gottes Willen! Das Fotohandyobjektiv von Pentax. Das 50 1.2 ist das 
minderwertigste was es an 50er Standard-FBs je gab und vor allem nicht 
digitaltauglich (flache Rücklinse führt zu Streulicht durch 
Sensorreflektion). Auch Abblenden beseitigt nicht den Softfokuseffekt 
und die longitudinalen Abberationen. Mein Tip: verkaufen und stattdessen 
das 50 1.7 gebraucht holen. Das findet man heute auch bei der Konkurrenz 
nicht so leicht. Tolle Linse.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Deine Argumente verstehe ich, allein, sie spiegeln nicht die Realität 
wieder.

von Johnny B. (johnnyb)


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Gelegentlich hätte ich auch gerne eine DSLR zum rumspielen.
Aber dann sage ich mir, lieber eine Kompaktkamera dabeihaben als ein 
schweres Gerät zu Hause rumliegen zu lassen, trotz der besseren 
Bildqualität und Gestaltungsmöglichkeiten.

Braucht man allerdings die bessere Bildqualität und 
Kreativmöglichkeiten, dann kommt man um eine (D)SLR nicht herum. Denn 
nur hier gibt es grosse Bildsensoren und Objektive um viel Licht 
reinzulassen. Meist werden wohl zur Herstellung auch hochwertigere 
Materialien und Verfahren eingesetzt, wenn man nicht gerade das 
billigste Derivat kauft.
Ausserdem gibts noch die Möglichkeit einen Blitz aufzuschnallen oder per 
WLAN die geschossenen Fotos in Echtzeit auf einen Computer zu 
übertragen...

Letzteres gibts jetzt zwar auch für die Kompakten, wenn auch nicht so 
professionell: http://www.eye.fi/

von Tine S. (tine)


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>Deine Argumente verstehe ich, allein, sie spiegeln nicht die Realität
>wieder.

Kannste mir glauben, habe selbst eine K20D sowie 3(!!!) der 50 1.2 aus 
beruflichen Gründen. Die Linse ist im Vergleich mit dem 1.4er und dem 
1.7er optisch vollkommen minderwertig, offenblendig kann man sie so gut 
wie vergessen. Jedenfalls ist die Qualität dann auf Fotohandyniveau, da 
braucht man keine Spiegelreflex.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Welches 1.2? K oder A? Und mit welchem 1.4er resp. 1.7er vergleichst Du 
da?

von Tine S. (tine)


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K und A sind die gleiche Optik nur mit und ohne Blendensteuerung durch 
die Kamera. 1.4 und 1.7 jeweils das FA.

von Tine S. (tine)


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ps: finger weg vom neuen DA* 55er! Katastrophale Verarbeitung, der Fokus 
geht ständig daneben.

von P. S. (Gast)


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Tine Schwerzel schrieb:

> Wer sein Geld sinnlos zum Fenster
> rausbefärdern möchte, kann zur 5D Mark II oder zur D700 greifen, da
> bekommt man dann nochmal 10% bessere Leistung für den doppelten Preis.

Da solltest du dir vieleicht nochmal die ISO- & Rauschwerte der D700 
ansehen.

von Jonny O. (-geo-)


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hallo zusammen,

weiter oben habe ich gelesen, dass jemand einen fernauslöser sucht. So 
ein Gerät (reichweite etwa 30 meter) kann man sich auch sehr einfach 
selber basteln. Damals habe ich mir so etwas aus einem Türgong gebaut. 
Das Teil leistet mir stets gute Dienste und hat nur 5 euro gekostet.

Eine Anleitung habe ich hier eingestellt, falls es jemanden interessiert 
:)

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1011654/display/12422904

von Mike J. (emjey)


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Hallo Jonny Obivan,

ich hatte an ein Kabel gedacht, aber das mit dem Funk ist auch gut.
... ich hab zufällig einen da (war unzuverlässig weil die Entfernung so 
hoch ist) der nicht mehr gebraucht wird da er durch ein ordentliches 
Kabel ersetzt wurde.

Reinhard S. schrieb:
> Bei meiner Canon ixus 70 kann man das einstellen. :)

Jetzt habe ich das auch gefunden, man kann im Setup 10 oder 2 Sekunden 
für den Standardwert festlegen.

von Tine S. (tine)


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>Da solltest du dir vieleicht nochmal die ISO- & Rauschwerte der D700
>ansehen.

Ja und? Für eine anderthalbe Blendenstufe bist Du bereit 10.000 Euro für 
ein System auszugeben, was Du bei einer D300 für 3000 Euro bekommst? 
Viel Spaß auch beim Schleppen der FX-Optiken...

von P. S. (Gast)


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Tine Schwerzel schrieb:

> Ja und? Für eine anderthalbe Blendenstufe bist Du bereit 10.000 Euro für
> ein System auszugeben, was Du bei einer D300 für 3000 Euro bekommst?

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