Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum BWL-Manager Ingenieuren intellektuell unterlegen sind


von Thomas (Gast)


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Was wir Techniker schon lange wussten...:o)

Quelle: elektroniknet.de

Der Wirtschaftsethiker Professor Florian Pfeffel fällt ein vernichtendes 
Urteil über Deutschlands Chefetagen: Es herrsche »Tristesse und 
Mittelmäßigkeit« vor. Der Grund: Das in der Ausbildung dominierende 
BWL-Studium könne intellektuell mit dem eines Ingenieur- oder 
Naturwissenschaftsstudiums nicht mithalten.


Das dürfte Wasser auf den Mühlen derer sein, die das Profitstreben der 
Konzerne geißeln und die Kaufleute an deren Spitze als Ursache des Übels 
ausmachen. Und der Bad Homburger Wirtschaftsethiker Professor Florian 
Pfeffel gibt ihnen Rückendeckung: Auch »durchschnittlich Begabte« 
könnten auf vielen Feldern der Betriebswirtschaftslehre durch viel 
Fleiß, viel Geld und gutes Networking sowie dem Deckmantel der so 
genannten Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten den 
Studienabschluss erreichen, obwohl es an Kompetenz mangelt. Somit 
starteten viele Blender auf der Karriereleiter durch und bringen Schaden 
über Unternehmen, was das Beispiel vieler Banken zeige oder das des 
Arcandor-Pleitiers Thomas Middelhoff.

Ein Atomphysiker oder ein Ingenieur dagegen könnten mangelnde 
Fähigkeiten nicht lange verdecken. »Spätestens wenn der zweite Statiker 
oder die numerische Simulation die Ergebnisse überprüft, ist es mit der 
Herrlichkeit vorbei«, erklärt Wirtschaftsethiker Pfeffel, der an der 
Accadis Hochschule Bad Homburg lehrt. Der Wirtschaftswissenschaftler 
will damit nicht die These vertreten, dass »alle Manager schlecht 
seien«, vielmehr geht es ihm darum, das Betriebswirtschaftsstudium und 
die Führungskräfteentwicklung, die es mittelmäßigen Talenten erlauben, 
Karriere zu machen, kritisch zu hinterfragen.

Zu schwacher Kompetenz geselle sich dann in der Regel noch mangelndes 
Werteverständnis. »Diese Manager verdienen sehr viel Geld, machen große 
Fehler und sahnen vor ihrem Abtritt noch einmal im großen Stil ab ohne 
äußerlich erkennbares Verantwortungsbewusstsein für den hinterlassenen 
Scherbenhaufen«, konstatiert der Wirtschaftsethiker.

von Karlheinz (Gast)


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... Warum BWL-Manager Ingenieuren intellektuell unterlegen sind ...

Das ist aber nur eine Meinung. Da sollte doch etwas mehr Pfeffel - 
pardon - Pfeffer hinter stehen, um die obige Aussage zu untermauern. 
Bis dahin gilt: BWLer wohnen in den Chefetagen - Ingenieure hausen im 
Keller.

von Uhu U. (uhu)


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Aber immerhin ist die Aussage geeignet, das Selbstbewußtsein der Ings 
etwas anzuheben, wenn sich die Überlegenheit schon nicht im Geldbeutel 
auswirkt ;-)

von Paul (Gast)


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Man sollte auch etwas kritischer bei den Ingenieuren sein. Bei vielen 
mittelmäßigen Ingenieuren fällt es eben nicht auf, weil sie sich 
rechtzeitig aus der technischen Schiene verabschiedet und hin zur 
Verkaufs- oder Papiererzeugergilde gesellt haben, um ihre mittelmäßige 
technische Kompetenz nicht auffliegen zu lassen.

Interessant ist die Eigeneinschätzung der BWLer. Im WiWi-Forum schmeißen 
sie sich die Köpfe ein, wenn es um die Frage der Reputation ihrer 
Hochschulen geht. Wirft man da die zugegeben provokante Hypothese ein, 
daß jedes Ing.-Studium schwerer sei als ihr BWL, kommt 
interessanterweise keine Gegenwehr. Die wissen schon, daß sie nicht das 
dickste Brett bohren.

von brott (Gast)


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Paul schrieb:
> Wirft man da die zugegeben provokante Hypothese ein,
>
> daß jedes Ing.-Studium schwerer sei als ihr BWL, kommt
>
> interessanterweise keine Gegenwehr.

Ich habe als Nichttechnische Faecher hauptsaechlich BWL/VWL sachen 
gewaehlt und muss sagen, dass der Aufwand zum Bestehen gegen NULL 
tendiert hat. Hab mir kram, von dem ich noch nie was gehoert hatte und 
natuerlich auch in keiner VL war einen Nachmittag vorher durchgelesen 
und damit immer bestanden - manchmal sogar ueberraschend gut.

Und das waren auch zum Teil noch Sachen, wo die WiIngs im Grundstudium 
gerne drueber geschimpft haben.

Also aus meiner Erfahrung sind es wirklich deutlich unterschiedliche 
Bretter, BWL ist da noch mal eine Stufe unter VWL.

von Klaus W. (mfgkw)


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Die Kernaussage ist aber doch, daß die aktuelle Managergilde
nichts taugt, und daß sie weitgehend aus BWLlern besteht.

Daß Ingenieure es besser machen würden, ist damit noch lange nicht 
gesagt :-)


mfg (ein Maschinenbauer)

von Reiner (Gast)


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brott schrieb:
> Ich habe als Nichttechnische Faecher hauptsaechlich BWL/VWL sachen
> gewaehlt und muss sagen, dass der Aufwand zum Bestehen gegen NULL
> tendiert hat. Hab mir kram, von dem ich noch nie was gehoert hatte und
> natuerlich auch in keiner VL war einen Nachmittag vorher durchgelesen
> und damit immer bestanden - manchmal sogar ueberraschend gut.
>
> Und das waren auch zum Teil noch Sachen, wo die WiIngs im Grundstudium
> gerne drueber geschimpft haben.

Ich bin Wi-Ing. und kann Deine Einschätzung blind unterschreiben (auch 
das Rumgeheule meiner Kommilitonen). Wer mathematisch fit ist und in 
Konzepten denken kann, hat bei BWL-KLausuren in der Regel keine 
Probleme. Da gibt es 5-6 grundlegende Schemata und wenn man die kapiert 
hat reichen 2 Tage Vorbereitung. Mir haben nur die Passagen in denen der 
Vorlesungsstoff 1:1 abgefragt wurde ein bisschen die Note verhagelt (Was 
steht auf Folie 67 unten links?).

Zu den rumheulenden Wi-Ings.: An meiner Uni haben sich viele für das 
Studium entschieden, weil ihr Abi-Schnitt für BWL zu schlecht war. 
Entweder sind die nach 2 Semestern weg oder mogeln sie sich durch. 
Irgendwo müssen die Industrieschauspieler ja auch herkommen. Na ja, 
anderes Thema.

von Peter (Gast)


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Wenn der Ing. die Vorgaben eines BWL'ers nicht einhalten, so liegt es 
NICHT an den (ggf. Schwachsinns-)Vorgaben, sondern an der Unfähigkeit 
des Ings.

Der Ing. muss sich rechtfertigen wieso er die Vorgaben (Kostenrahmen/ 
zeitlich etc.) nicht einhalten kann, nicht der BWL-er, wie er an diese 
Vorgaben gekommen ist.

Geschäftsberichte werden eben in Euro oder Dollar, der Sprache der 
BWL-er  abgefasst.
Innovative Arbeitsleistungen sind eben nur Kosten, die minimiert werden 
müssen.

Nur die "Nieten in Nadelstreifen" à la Thomas Middelhoff sind kein neues 
Problem.

Problem sind die Blender, die durch tolle Maßnahmen hohe Renditen 
versprechen. Je mehr Renditeversprechen desto besser.
Wobei jeder Kleinanleger wissen sollte, je höher das Renditeversprechen, 
desto höher das Risiko auf die Nase zu fallen.

von Anti Peter (Gast)


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Natürlich kommt es in der Indutrie am Ende auf Kosten/Nutzen an. Das 
weis jeder halbwegs normale Mensch. Allerdings eine solche Aussage zu 
treffen:

"Wenn der Ing. die Vorgaben eines BWL'ers nicht einhalten, so liegt es
NICHT an den (ggf. Schwachsinns-)Vorgaben, sondern an der Unfähigkeit
des Ings."

zeugt nur davon das gar NICHTS verstanden wurde.

Es geht darum miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten.

von Peter (Gast)


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Klar geht es darum miteinander zu arbeiten !
So sollte es sein !
Es kommt auf den Kosten/Nutzen an, keine Frage.

Nur vielfach werden Aufgaben zu klein heruntergerechnet, sodaß man mit 
manchen Dingen eben im Minus ist, mit anderen aber im Plus bleibt.

von Uhu U. (uhu)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Die Kernaussage ist aber doch, daß die aktuelle Managergilde
> nichts taugt, und daß sie weitgehend aus BWLlern besteht.

Wobei diese Kernaussage auch nicht so ganz richtig ist, wie sich bei 
genauerem Hinsehen erweist:

Die Brüder wissen ganz genau, daß sie dünne Bretter bohren und ruhige 
Kugeln schieben und wollen auch gar nichts anderes. Dafür haben sie die 
Macht im Laden und das bessere Einkommen nehmen sie billigend in Kauf.

Daß man aus dieser Position den Trotteln von Ings einredet, sie seinen 
viel schlauer, ist doch eigentlich verständlich.

Wer macht schon gern die Pferde scheu, die er reitet?


Peter schrieb:
> Wenn der Ing. die Vorgaben eines BWL'ers nicht einhalten, so liegt es
> NICHT an den (ggf. Schwachsinns-)Vorgaben, sondern an der Unfähigkeit
> des Ings.

So ist das eben mit der Macht...

Anti Peter schrieb:
> Es geht darum miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten.

Tja, im Märchen vielleicht. Im richtigen Leben aber eher selten und 
punktuell und im Raubtierkapitalismus nie.

von Matthias (Gast)


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> Ein Atomphysiker oder ein Ingenieur dagegen könnten mangelnde
> Fähigkeiten nicht lange verdecken

Nun, das liegt aber in der Natur der Sache und ist nicht den BWLern und 
VWLern per se anzukreiden: In Technik und Wissenschaft gibt es (fast) 
immer die Möglichkeit die Theorie in der Praxis zu überprüfen, bspw. 
durch Versuch und Messung. In der Wirtschaft ist dieses Vorgehen nicht 
ohne weiteres übertragbar, man kann schließlich schlecht in den 
Geldkreislauf, Arbeitsmarkt o.ä. eingreifen und anschauen, welche 
Auswirkungen sich einstellen...

von WiIng (Gast)


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Setze einen Techniker in eine BWL/WiIng-Vorlesung und es prallen
Welten aufeinander. Da wird plötzlich versucht alles und jedes
in Kennzahlen zu fassen, auch wenn so viele Einflußgrößen dabei
sind das die Zahlen das Papier nicht wert sind auf dem sie stehen.
Oder es wird versucht alles und jedes zu formalisieren und in
Prozesse zu packen, die dann im Extremfall über mehrere Quartale
stundengenau geplant werden. Wenn die Prozesse dann mehr Zeit
verschlingen als vorher, egal, hauptsache abrechenbar. Die BWL'ler
wollen also durchaus auch objektiv nachvollziehbare Grundlagen
für ihre Arbeit und Entscheidungen so das man am Ende alles
begründen und nachrechnen kann. Nur sie übersehen dabei das sie
die Einflußgrößen meistens überhaupt nicht vollständig überschauen
können und sie ignorieren ziemlich oft die Meinungen und Erfahrungen
von direkt am Prozess beteiligten.
Der Techniker hat halt eher ein Gefühl dafür was realisierbar ist
und was nicht. Wobei das nicht heißen soll das er deshalb richtig
schätzt, nur meistens liegt er schon etwas näher an der Realität.
Die Herren Manager sind ja nicht von Hause aus unnütz, aber sie
sollten das machen was sie können und z.B. bei spezifischen Fragen
vielleicht öfters mal auf die Fachleute hören.

<träummodus>Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte
und funktioniert am besten wenn beide Seiten miteinander reden
und zumnindest bezogen auf die Aufgaben die selben Ziele haben.
</träummodus>

WiIng

von Uhu U. (uhu)


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Kreativität ist eben nicht brerechenbar. Aber sag das mal einem mit 
einem Balken vorm Schädel.

Macht aber nichts, so lange sie die Macht im Laden haben...

von Gastino G. (gastino)


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Thomas schrieb:
> Der Wirtschaftsethiker Professor Florian Pfeffel fällt ein vernichtendes
> Urteil über Deutschlands Chefetagen: Es herrsche »Tristesse und
> Mittelmäßigkeit« vor. Der Grund: Das in der Ausbildung dominierende
> BWL-Studium könne intellektuell mit dem eines Ingenieur- oder
> Naturwissenschaftsstudiums nicht mithalten.

Der Grund ist eher, dass die Leute besondere Fähigkeiten im "Aufstieg" 
haben, die für die eigentliche Aufgabe dann ungeeignet sind. Oder anders 
ausgedrückt: Das Talent zum schnellen Aufstieg ist so ziemlich konträr 
zu den Fähigkeiten, die man in den Positionen eigentlich haben sollte. 
Das entspricht am ehesten noch dem Dilbert-Prinzip und bei angestelltem 
Management sehr häufig zu beobachten (und nicht nur ganz oben!):

http://de.wikipedia.org/wiki/Dilbert-Prinzip

Im Übrigen ist das nach meiner Beobachtung völlig unabhängig vom 
Studium. Es gibt auch jede Menge an Leuten auf Management-Ebenen, die 
eigentlich mal ein Ingenieur-Studium abgeschlossen haben und die völlige 
Fehlbesetzungen sind.

von öäü (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Der Grund ist eher, dass die Leute besondere Fähigkeiten im "Aufstieg"
> haben, die für die eigentliche Aufgabe dann ungeeignet sind.

!!! Besser kann man es nicht ausdrücken !!! Das selbe gilt auch für die 
falschen Anreizsysteme - beispielsweise die Boni-Thematik aktuell bei 
den Banken: Man glaubt, durch viel Geld die besten Leute anzulocken - 
dabei kriegt man bloss diejenigen, die am schärfsten auf viel Geld sind 
und am meisten bereit, dafür alles zu tun. Was man dann kriegt sind 
logischerweise nicht Manager mit Geschäftssinn und Übersicht, sondern 
geldgierige skrupellose Haudegen.

Ich denke, darin liegt das eigentliche Problem und nicht im zu einfachen 
BWL-Studium an sich. Oben genannte Leute tendieren natürlich stark zu 
BWL, aber schlussendlich sind die Firmen schuld, die ihre zukünftigen 
Kaderleute zu wenig durchleuchten.

von Big Game James (Gast)


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In den Firmen, in denen ich bisher gearbeitet habe, wurde den 
Entwicklern ein Zeiterfassungssystem aufoktroyiert. Die haben regelrecht 
darunter gelitten. Wir werden sogar mit Projektnummer und 
Abrechnungsnummern bombadiert. Für jeden von uns ist es ein Buch mit 
sieben Siegeln. Oft ist die Software zur Eingabe der Arbeitszeitdaten so 
schlecht, dass wir noch mehr Zeit vergeuden als nötig. Stechuhr reicht 
einfach nicht mehr.

In meiner ehemaligen Firma haben die armen Entwickler nicht nur 
dokumentieren müssen, wieviel Zeit sie für das Projekt aufgewendet 
haben, sondern auf fünf Minuten genau für die einzelnen Aufgaben 
innerhalb des Projekts, z. B. "Behebung Fehler #2432" oder ähnliches.

von Uhu U. (uhu)


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öäü schrieb:
> Das selbe gilt auch für die
> falschen Anreizsysteme - beispielsweise die Boni-Thematik aktuell bei
> den Banken: Man glaubt, durch viel Geld die besten Leute anzulocken -
> dabei kriegt man bloss diejenigen, die am schärfsten auf viel Geld sind
> und am meisten bereit, dafür alles zu tun. Was man dann kriegt sind
> logischerweise nicht Manager mit Geschäftssinn und Übersicht, sondern
> geldgierige skrupellose Haudegen.

Aber genau das ist es doch, was die Bankvorstände wollen: die Kerle 
sollen viel Geld für die Bank scheffeln und werden für ihre 
Skrupellosigkeit fürstlich honoriert.

Daß die Rechnung aufgeht, hat die Bankenkrise gezeigt. Die "Institute" 
hatten sich durch schieres Spekulationsvolumen so aufgebläht, daß der 
Staat einspringen mußte, um den totalen Kollaps zu verhindern.

Und da behaupte noch einer, die BWLer seien blöd...

von Peter (Gast)


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Das gilt doch schon für viele Bereiche zB.: Gesundheitssystem, bei dem 
jeder Handgriff dokumentiert werden MUSS.
2/3 sinnvolle Arbeit 1/3 genauste Dokumentation,, natürlich um Kosten zu 
sparen.

Ich hatte bisher nur ein paar Projektnummern oder grobe Einschätzungen, 
wieviel Zeit ich für welche Arbeit gebraucht habe (Inbetriebnahme).
Bin sogar gelobt worden- alles schön per Excel-Tabelle, war nur zu faul 
die ganze Sch... ständig nachrechnen und mit meinen Stundenzetteln 
abgleichen zu müssen. :-)

Ist das die Zukunft für alle Bereiche unseres Lebens ?
Von der Wiege bis zur Bahre - Formulare, Formulare :-)

von High Performer (Gast)


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>Ist das die Zukunft für alle Bereiche unseres Lebens ?
>Von der Wiege bis zur Bahre - Formulare, Formulare :-)

ACK! Ich sage schon lange, dass nicht der Staat die überbordende 
Bürokratie einrichtet, sondern die Privatwirtschaft! Wenn ich schon 
sehe, dass z.B. ein einfacher Mobiltelefonvertrag zehn Seiten 
Kleingedrucktes enthält, ist das ein deutliches Zeichen dafür, wer 
tatsächlich die bürokratischen Monstren schafft. Ich sage nur Stiftung 
EAR ;-)
Wir sollten uns abgewöhnen, alle schlechten Entwicklungen "dem Staat" 
zuzuschreiben. In den meisten Fällen ist die Privatwirtschaft der 
Verursacher, doch aus mir unbekannten Gründen scheint das niemand zu 
bemerken. Statt dessen wird immer über "den Staat" gelästert.

von Uhu U. (uhu)


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Diese haarkleine "Dokumentation" hat nur einen einzigen Sinn: den 
Machthabern einen Hebel in die Hand zu geben, mit dem sie beliebig Druck 
ausüben können.

Und je minutiöser diese Dokumentationspflichten sind, um so einfacher 
ist es, im Zweifelsfall irgendwo ein Haar in der Suppe zu finden.

Da die ganze Sache höchst asymmetrisch ist - die Manager dokumentieren 
ihren Bimbos gegenüber natürlich gar nichts -, habem die, die die 
eigentliche Arbeit machen, auf Dauer gegenüber ihren Peinigern schlechte 
Karten.

So funktioniert Ausbeutung.

von Kroni (Gast)


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Thomas schrieb:
> Quelle: elektroniknet.de

Bei der Quelle hätte ich auch kein Pro-BWL Analyseergebnis erwartet.

von X-Men (Gast)


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Es mag sein dass BWLer wengier intelligent als Ings. Aber BWLer sind 
viel effektiver als Ings. Sie können ihr Potential voll ausschöpfen, 
auch wenn dieses gar nicht so hoch ist. Die Ings können ja viel ! machen 
aber nicht viel daraus.

von High Performer (Gast)


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>Die Ings können ja viel ! machen
>aber nicht viel daraus.

Spinner! Die Ingenieure bekommen zwar nicht so viel Kohle wie die BWLer, 
falls Du das ansprichst. Aber auf der fachlichen Seite sorgen 
Wissenschaftler und Ingenieure dafür, dass es das Internet gibt, dass 
wir GHz-schnelle PCs kaufen können, dass es im Auto eine Klimaanlage 
gibt, Fernseher, etc. pp. Ach ja, und auf den Mond bringen die 
Ingenieure zur Not auch noch ein paar Menschen... <kopschüttel über 
derartiges Geschwätz>

von Chris (Gast)


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High Performer schrieb:
> Spinner! Die Ingenieure bekommen zwar nicht so viel Kohle wie die BWLer,
> falls Du das ansprichst. Aber auf der fachlichen Seite sorgen
> Wissenschaftler und Ingenieure dafür, dass es das Internet gibt, dass
> wir GHz-schnelle PCs kaufen können, dass es im Auto eine Klimaanlage
> gibt, Fernseher, etc. pp. Ach ja, und auf den Mond bringen die
> Ingenieure zur Not auch noch ein paar Menschen... <kopschüttel über
> derartiges Geschwätz>

Ja, sie entwickeln es. Vermarktet wird es dann doch eher von anderen.

von Tilo (Gast)


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Ich oute mich jetzt mal in dem ich sage, dass gute BWler im 
Projektmanagement ihr Geld Wert sind. Am Ende von Entwicklung und 
Produktion muss eine schwarze Zahl stehen.

von High Performer (Gast)


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>Ja, sie entwickeln es. Vermarktet wird es dann doch eher von anderen.

Also, dann machen wir doch einfach den Test:

Jahr 1-5: die Entwickler stellen komplett ihre Tätigkeiten ein.

Jahr 6-10: die BWLer stellen komplett ihre Tätigkeiten ein.

Ich denke, die Auswirkungen der Jahre 6-10 wären deutlich geringer als 
die der Jahre 1-5.

Und verkaufen tun viele Vertriebsingenieure so nebenbei! Wozu also 
genau BWL?

von Chris (Gast)


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High Performer schrieb:
> Also, dann machen wir doch einfach den Test:
>
> Jahr 1-5: die Entwickler stellen komplett ihre Tätigkeiten ein.
>
> Jahr 6-10: die BWLer stellen komplett ihre Tätigkeiten ein.
>
> Ich denke, die Auswirkungen der Jahre 6-10 wären deutlich geringer als
> die der Jahre 1-5.
>
> Und verkaufen tun viele Vertriebsingenieure so nebenbei! Wozu also
> genau BWL?

Das halte ich für mehr als realitätsfremd. Sorry.

von Daniel -. (root)


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>Potential voll ausschöpfen

solche Floskel nimmt man aus BWL Vorlesung mit :)
BTW: X-Men meint wahrscheinlich nicht effektiv, sondern effizient.
Aber das können nur die unterscheiden, die mal Info gehört haben.

von Uhu U. (uhu)


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High Performer schrieb:
>>Die Ings können ja viel ! machen
>>aber nicht viel daraus.
>
> Spinner! Die Ingenieure bekommen zwar nicht so viel Kohle wie die BWLer,
> falls Du das ansprichst.

Wieso Spinner? Was  X-Men da geschrieben hat, ist völlig korrekt.

Die Ingenieure machen die Arbeit und die BWLer leben wunderbar davon. 
Ohne Ings wären die völlig aufgeschmissen.

Nennt sich Arbeitsteilung ;-)

von Gästle (Gast)


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High Performer schrieb:
> Jahr 1-5: die Entwickler stellen komplett ihre Tätigkeiten ein.
> Jahr 6-10: die BWLer stellen komplett ihre Tätigkeiten ein.


Jahr 1-5: Entwickler verlässt die Firma und entwickelt ein 
Konkurenzprodukt

Jahr 6-10: Entwickler vermarktet sein Produkt selbst

BWLer???

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gästle schrieb:

> Jahr 1-5: Entwickler verlässt die Firma und entwickelt ein
> Konkurenzprodukt
>
> Jahr 6-10: Entwickler vermarktet sein Produkt selbst
>
> BWLer???

Ich würde eher fragen: "Ingenieure???"

Wenn die meisten Ings/Infs etc. etwas nicht können, ist es sich oder ihr 
Produkt gut zu vermarkten. Das merkt man auf Messen, bei 
Internetauftritten und am Telefon. Wir sind halt technisch interessierte 
Menschen und für die meisten kommt ein gutes Produkt an erster Stelle - 
alles andere erscheint uns weniger wichtig. Ist es aber nicht.

Ein guter Kaufmann, der schlechter Ingenieur ist, wird eher Erfolg 
haben, als jemand, der guter Ingenieur aber schlechter 
Kaufmann/Vermarkter ist.

Chris D.

von alfred (Gast)


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>Die Ingenieure machen die Arbeit und die BWLer leben wunderbar davon.
>Ohne Ings wären die völlig aufgeschmissen.

Was ist am Auto das wichtigste: Das Lenkrad, die Räder oder der Motor?

Ich würde sagen, das Lenkrad, den ohne es könnte man nicht fahren :-)

von arno nyhm (Gast)


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ich gebe zu bedenken:

was passiert, wenn man alle leute der 'führungsebene' eines unternehmens 
totfoltert (einfach weil es das naheliegenste ist...)? es geht weiter - 
die ingenieure organisieren schnell etwas und es wird wahrscheinlich gar 
besser als zuvor.
anderer fall: die ingenieure verschwinden aus einem unternehmen: die 
führungsetage wird schnell mit stolz geschwollener brust (pneumothorax 
wegen der ganzen heißen luft) feststellen, dass sie selbst das alles ja 
viel besser können - da sie sicherlicht zu blöd sind ihr eigenes 
unvermögen zeitnah festzustellen, geht es dann fröhlich weiter bis der 
karren mit vmax gegen den baum fährt.

fragen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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arno nyhm schrieb:
> ich gebe zu bedenken:
>
> was passiert, wenn man alle leute der 'führungsebene' eines unternehmens
> totfoltert (einfach weil es das naheliegenste ist...)? es geht weiter -
> die ingenieure organisieren schnell etwas und es wird wahrscheinlich gar
> besser als zuvor.

Ah, Du meinst, sie organisieren so "gut" wie hier:

Beitrag "Neue Homepage und Forum der "Interessengemeinschaft der Ingenieure" online"

oder hier:

Beitrag "Interessengemeinschaft der Ingenieure"

> fragen?

Nein, Euer Ehren - das beantwortet (leider) alles.

Es reicht bei weitem nicht aus, ein gutes Produkt zu haben. Auch wenn im 
Marketing etc. viel Blödsinn verzapft wird - wichtig ist er allemal.

Und ja, dazu gehören Erfahrung und auch das Geschick.
Ein guter Vertriebsmensch ist Gold wert (und ich denke, ich habe schon 
genug gesehen, um das beurteilen zu können). Das macht man nicht mal so 
"nebenbei".

Aber wir Ingenieure können das ja im Handumdrehen - wie wir ja alles 
können. Nur eines fällt anscheinend vielen schwer: die Leistung anderer 
anzuerkennen.

Chris D.

von Peter (Gast)


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Ein guter Vertriebler ist Gold wert, stimmt.
Ein guter Betriebswirt auch.
Gefährlich wird es dann, wenn der BWL-er auf dem Papier tolle 
Einsparungsmaßnahmen berechnet, die praktisch langfristig dem 
Unternehmen schaden.
Wissen und Know-How lassen sich eben nicht in Euroen festhalten.

Eine tolle neue Entwicklung eines Ingenieurs muss aber auch am Markt 
eine entsprechende Nachfrage haben.

In den letzten Jahren wurde zu häufig auf BWL-er gehört, je mehr 
Einsparung um so besser.
Eigentümergeführten mittelständischen Unternehmen sind dort wohl eher 
eine positive Ausnahme.

von Uhu U. (uhu)


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Peter schrieb:
> Gefährlich wird es dann, wenn der BWL-er auf dem Papier tolle
> Einsparungsmaßnahmen berechnet, die praktisch langfristig dem
> Unternehmen schaden.

Aber gerade das wird durch die Bonussysteme gefördert.

von Peter (Gast)


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@Uhu Uhuhu
Aber das soll ja geändert werden zB: durch Optionsscheine, die erst in 5 
Jahren einlösbar sind und vorher nicht verkauft werden können.
Auch im Sinne der Unternehmen, die langfristig Erfolg haben wollen.

von Uhu U. (uhu)


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Jetzt, wo das Kind im Brunnen liegt. Als wäre das Wissen um das Problem 
neu...

von John S. (student)


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Also, ich habe als Manager in meinem Leben schon eine Menge "flache" 
Ingenieure gesehen (bin selbst Ingenieur und Wirtschaftswissenschaftler)

Die mögen zwar mal gut gewesen sein ... aber im Laufe ihrer 
Berufstätigkeit haben sie es versäumt, sich weiterzuentwickeln! Technik 
rennt nun mal!

Und die BWLer haben den Nachteil, dass sie kein 
Differenzierungskriterium gegenüber ihrem Mitbewerb bieten können. BWLer 
gibt es wie Sand am Meer, aber auch die Nachfrage ist groß. Und 
Ingenieure haben nun mal selten Lust, trockene Verträge auszuwälzen und 
zu verhandeln, die wollen halt lieber technisch arbeiten.

Während meiner Studienzeit galt immer der Leitsatz: Auf dem Rücken der 
Ingenieure reiten die Wirtschaftswissenschaftler zum Erfolg. Woran liegt 
das:

Wenn man einen geschickten/vorteilhaften Vertrag aushandelt, dann kann 
man Gewinne entscheidend verbessern. Der Ingenieur muß erst die Maschine 
ans Laufen bringen ... und das kann ganz scön mühselig sein. Läuft sie 
nicht, dann ist das offensichtlich, dann hat der Ing versagt.

Ist der Vertrag schlecht, kann man das meistens vertuschen! Wenigen 
fällt das auf. Und der Ingenieur läuft wie der Hamster im Rädchen, um 
die (schlechten) Bedinungen des Vertrages zu erfüllen.

Um zu beurteilen, dass Middelhof als Unternehmensführer eine Null ist, 
dazu bedarf es keines Professorenstatus. Aber eins kann er gewiss, sich 
selbst reich machen .... und das ist auch eine Kunst!

Letzendlich ist der erfolgreich, der das umsetzt, was er sich 
vorgenommen hat - als Ingenieur oder als BWLer! Insofern ist die 
Fragestellung nicht zielführend, bzw. nicht beantwortbar.

von Bernd N (Gast)


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Engineers and scientists will never make as much money as business
executives and sales people. Now we have a mathematical proof that
explains why this is true:

Postulate 1:  Knowledge is Power.
Postulate 2:  Time is Money.

As every engineer knows:

                  Work
         Power = -------
                  Time

Since, as everyone knows from the postulates,

Knowledge = Power and Time = Money, we have:

                      Work
         Knowledge = -------
                      Money

Solving for Money, we get:

                   Work
         Money = ----------
                 Knowledge

Thus, as Knowledge approaches zero (like in the social sub-group
indicated from above), Money approaches infinity regardless of the
amount of Work done!

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